Herbst 1667 n. Chr.
Vielleicht konnten wir mit den Maya nichts sinnvoll reden, aber unser Sieg hatte doch einer anderen Partei gezeigt, dass mit Neuengland nicht zu spaßen war. Pilatus, Letizia, Uschakow und ich standen am Ufer eines Strandes in Florida. An der Küste lagen zahlreiche Schiffe, die meisten Siouxer Bauart, zum Teil aber mit unseren Flaggen am Mast. Unsere Galeassen hatten in diesem Krieg wenig Opfer gehabt.
Ein Kanu lief auf den Strand, und Albert Rooks, Sumanguru Kannte und ein sichtlich müder Two Strikes. Sie kamen auf uns zu, mussten dabei einen Dünenhang hinaufsteigen. Wir ließen die Parlamentärsfahne im Wind wehen. Einige Minuten sahen wir uns nur an, grimmige Gesichter auf beiden Seiten. Dann rollte ein Diener eine Strandmatte aus, auf der sich Pilatus und Two Strikes hinsetzen konnten. "Wo ist Wesley?" "Wesley hatte leider keine Zeit. Er muss einen Triumphzug für den Sieg in Havanna ausrichten." Das stimmte nicht ganz, eigentlich saß er in Amritsar und studierte. "Hrmpf." "Ich bin befugt, ihn in allen außenpolitischen Dingen zu vertreten", sagte Pilatus. "Also. Ich hörte, Ihr seid wieder bereit zu reden?" "Darum bin ich hier." "Und was ist Eure Vorstellung von einem Frieden?" Two Strikes kam tatsächlich nicht mit Forderungen nach Miami oder irgendwelchem Bargeld, sonder sagte gleich: "Wir bieten Euch alle Schiffe, die ihr erobert habt, 90000 Eagle sofort und einen Tribut von 35000 Eagle im Jahr." Pilatus und ich steckte die Köpf zusammen. "Das ist wenig", meinte der Außenminister. "Ich glaube auch, dass wir in ein paar Jahren mehr herausholen könnten", meinte ich. "Aber wir haben einen Krieg gegen einen großen Gegner und sollten froh sein für jeden, das aussteigt. Außerdem denke ich, dass alleine der Frieden - der uns wieder begrenzten Zugang zu den Märkten der Sioux gibt - uns mehr einbringt als wir durch einen späteren Sieg gewinnen. Ich bin daher für einen Frieden."
Pilatus wandte sich wieder an Two Strikes. "Wir haben diesen Krieg nicht gewollt. Alles, was wir wollen ist Frieden. Two Strikes hat gut gesprochen. Lasst uns die Friedenspfeife rauchen." Two Strikes nickte. "Cathy hat Verstand unter ihrem Skalp."
Tatsächlich bedeutete alleine der Zugang zu den Küstenhandelswegen 8680000 Pfund Mehreinnahmen im Jahr - oder eine Erhöhung der Forschungsleistung von 1/4 auf 1/3. Dazu konnten wir den Sioux Reis für 3000 Eagle verkaufen, den Araukanern Honig für 11000 Eagle und unseren englischen "Brüdern" Honig für 30000 Pfund.
Der Frieden änderte allerdings nichts daran, dass nach wie vor halb Amerika - also das Maya-Reich - mit uns im Krieg war.
Auch der Karte Amerikas änderte sich wenig, die Grenzen blieben seit der Eroberung Großkolumbiens stabil - vielleicht abgesehen von dem kleinen Erfolg Kubas, das Cali zurückerhalten hatte.
Inzwischen hatten wir eine etwas bessere Einschätzung, wer wo saß auf den einzelnen Kontinenten, aber letztlich hielt jeder Block eine Stellung: Neuengland auf Hispaniola (Rot) mit Kuba (schwarz) als Anhängsel. Neuportugals Block hielt Brasilia (weiß), die Maya Mesoamerika (Orange). Lediglich die Sioux (Grün) waren auf zwei Inseln, Aztecia und Argentinia, vertreten, der jeweilige Osten dieses Inseln von den Azteken (Braun) oder La Plata (Blau) und ihren Vasallen beherrscht wurde.
In der Karibik versuchte Brenadan, zwei Galeassen aus Philadelphia nach New Orleans zu verlegen, um von dort aus die Korvetten vor Seattle zu besiegen.
Das aber ließen die Maya nicht zu, sie griffen mit ihren Korvetten die Flotte an und versenkten eine Galeasse.
Vor Kolumbien gab es eine kleineres Seegefecht, bei dem eine schwere Fregatte die Kuba-Flotte angriff und ebenfalls eine Breitseite verpasst bekam.
Ansonsten plünderte Neuspanien einige Fischerboote und Santa Marta wurde noch einmal beschossen.
Frühjahr 1668 n. Chr.
Maya-Kaiserin Sak K'uk' gab nach 31 Jahren die Macht an ihren Sohn K’inich Janaab Pakal ab. Dieser führte die Meinungsfreiheit ein und machte das Maya-Reich zu einem bedeutenden Rohstoffexporteur.
Die Comanchen baten um Hilfe bei der Abwehr eines Barbarenheeres, aber wir konnten den Barbaren keine Hilfe schicken.
Die Caymans hatten langsam Fortschritte beim Beschuss von Bucaramanga. Sie Stadtmauer lag nun in Trümmern, nur die Burg stand noch.
Die Kariben kauften das Wissen über die Papierherstellung für 300000 Escudos, die Inuit bekamen für den selben Betrag Windmühlenteile geliefert.
Two Strikes war nun auch für eine Grenz- und Marktöffnung zu haben - ob der darauf folgende Wirtschaftszuwachs von 1300000 Pfund allerdings auf die neuen Handelswege oder einen Rückgang des Stadtunterhalts (Sklaverei) zurückzuführen war, wussten wir nicht.
Dei 40 Korvetten der Maya von Santa Marta erhielten mal wieder eine Breitseite, aber noch konnte die neue Kuba-Flotte sie nicht versenken.
Die war in der Bogota Bay angekommen, wo sie sich ein kurzes, heftiges Seegefecht lieferte. Dabei eroberten 10 Karavellen die angeschlagenen schweren Fregatten vor Bogota.
Vor Sucre schossen 1000 Stellungsballisten auf die neuspanischen Dreimaster. Obwohl diese jede Batterie einmal trafen, waren sie danach so angeschlagen, dass unsere Absarokee-Barken sie kapern konnten.
Es gelang der Maya-Flotte nicht, östlich von Bogota Fuß zu fassen.