1571 n. Chr.
"Sie erwarten also, "Kaiser" Heinrich III, dass wir unsere guten Geldgeber und Freunde, die Azteken, verraten, um mit Ihnen, der Sie uns immer so abschätzig von oben herab behandeln, eine Conquista zu starten? Und das, ohne dass Sie Ihr Wissen mit uns teilen oder Geld für unser wertvolles Wissen geben? Das können Sie vergessen." Ziemlich wütend verließ der ecuadorianische Besuch Himeji Castle.
Der Krieg zwischen Ecuador und den Azteken war ein neues Ereignis, ausgelöst durch eine Kriegserklärung La Platas an das Aztekenreich und die Bahamas. Die Algonkin waren sofort eingestiegen, Ecuador etwas später.
Das Jahr würde vermutlich ruhig werden, keine unserer Hauptarmeen war in Schlagreichweite. Helmut Horten, der neuerdings auch mit Bekleidung handelte, stellte uns allerdings etwas vor. Eine anmutige Mestizin führte uns sein neustes Modell vor. "Ein wenig Retro-Stil vielleicht, aber unfassbar praktisch bei einem langen Marsch: Der Caliga, eine feste Sandale für den Marsch. Während er an meinem Model einfach nur mehr Haut zeigt, ist er für Soldaten äußerst praktisch. Ich schätze, dass sich die Marschgeschwindigkeit um mindestens 10% steigern lässt." Pietro unterzeichnete einen Ausrüstungsvertrag, nachdem wir sichergestellt hatte, dass die neuen Schuhe praktisch nicht mehr kosteten als die alten. In seltenen Fällen würde diese neue Ausrüstung unseren alten Kurzschwertkämpfern, Schwertkämpfern und Langschwertkämpfern einen Vorteil bei der Flucht geben - leider aber nicht unseren neuen Anderthalbhänderträgern, deren schwere Rüstungen diesen Vorteil längst negierten.
In Kuba wurden in einem Kloster versteckte Schriften von Joseph Smith I. entdeckt, die die Forscher interessierten.
Die Maya-Händlerin Helena Rubinstein wurde durch den Verkauf von Kosmetik sehr reich.
Auch auf Grönland griff die Unsitte der Simonie, des Verkaufs kirchlicher Ämter, um sich.
Wir sahen unser Geld langsam dahinschwinden. Nur wenig kam durch Auslandsgeschäfte - Hufeisen für 200000 Escudos an die Kariben und 300000 Escudos an Neuportugal, sowie Geflügel für 4000 Maya-Münzen pro Jahr an die Commanchen - herein.
Damit reichte unsere Barschaft nur noch für 1 Jahr. Pietro di Bardi machte sich große Sorgen.
Kämpfe gab es nur wenige. Buddenbrock stieß in den Wäldern vor Pasto auf 1000 Brabanzonen.
Er sah keinen Grund, dort besondere Zurückhaltung zu zeigen. 100 schwere Katapulte, 200 Mangonelle und 200 Ballisten beschossen das Waldstück. Danach konnten 1000 Kamelbogenschützen die Rebellen aufreiben.
Bei Bucaramanga gab es nur ein kleines Scharmützel, während Naram-Sin seine Truppen sammelte und neu verteilte. Seine Kreuzritter sammelten 1000 befreite Kriegsgefangene ein.
Die Dschungelkrieger im Wald zwischen Bucaramanga und Baranquilla wurden zunächst von 800 Katapulten und 100 Bliden aus der Ferne bombardiert. 200 Mangonelle griffen offen ab, aber niemand konnte die Truppe zerstreuen, ohne sich von der Armee zu trennen. Daher konnten die angeschlagenen Dschungelkrieger die Gefangenen wieder befreien.
Zum Ende des Jahres kündigte Neuspanien die Zahlungen für Mais und Muscheln im Wert von 3000 Dublonen.
Grund waren keine Zahlungsschwierigkeiten oder eigene Quellen für die Erzeugnisse, sondern eine Kriegserklärung durch Maya, Neufrankreich, Arawak, Irokesen, Tupi, Komanchen, Caymans, Haiti.
1572 n. Chr.
Mit dem neuen Jahr standen wir scheinbar vor der Pleite. Das Bargeld reichte nur noch bis Mitte des Jahres, eher bis Mai als bis Juni.
Doch zugleich stellte die Kriegswerft in Carthago (Plymouth) stellte ihre Modelle für die Treidelschiffahrt vor.
Dies erlaubte den Bau von Umschlagplätzen an Flusshäfen, die dort die Einkünfte erhöhten, was leider nur wenige Städten half, darunter aber New York und Keetoowah, die beide davon profitieren würden, ihre kriegsmüde Bevölkerung mit einem Großprojekt dezimieren zu können.
Keetoowah litt zugleich unter großer Umweltverschmutzung, was ihre Erträge schmälerte.
Durch die Ausweitung ihre Überseehandels hatten die Comanchen zugleich den Pelzhandel und die Kürschnerei in unsere Lande gebracht. Das erlaubte zwar nur die Gründung einer Pelzhandelsgesellschaft, die aber hatte zumindest noch niemand bisher gegründet.
Das Handelsschiff, das uns dieses Wissen unwissentlich verbreitete, gehörte dem neuen Admiral der Comanchen, John Hastings, 2. Earl of Pembroke.
Im Maya-Reich gründete Helena Rubinstein die Banco di San Giorgio, eine Bankgesellschaft, wie Pietro sie sich immer erträumt hatte.
Janaab Pakal II. wurde im Zuge des Kriegsausbruch als Diadoche der Maya abgesetzt. Sein Vetter K’an Mo’ Hix wurde zum neuen Kaiser ernannt. Er baute die Regierung auf Krieg um: Die König sollten nun ihre Legitimität als Kriegerkönig zeigen, er rief den Notstand aus und führte eine neoliberale Außenhandelspolitik ein.
In La Plata, Ecuador und bei den Algonkin brach zeitgleich ein goldenes Zeitalter an.
"Wir müssen die Forschungsmittel neu vergeben", meinte mein Mann. "Einige Projekte haben sich ja seit dem letzten Mal erübrigt, andere sind dazugekommen. Das denkst du zu folgenden Vorhaben?
Alfred Eugen Ritter fordert die Erstellung neuer Reinheitsvorschriften für die Lebensmittelproduktion - ich würde es ablehnen, da Grönland die für uns entwickelt.
Die Gilden schlagen eine Entwicklung des Tischlergewerbes vor.
Artemisia würde gerne für das Geld die bildende Kunst weiterbringen.
Wir könnten die Gelder auch selbst behalten, um die Plutokratie zu stärken, oder sie Helmut Horten geben, der die doppelte Buchführung gesetzlich festlegen will.
Einzelne Baumeister wünschen eine Entwicklung der Klempner- und Sprenglerarbeit.
Die Bauern wünschen sich, dass wir den Fruchtwechsel entwickeln.
Hugo Grotius würde gerne die universitäre Bildung entwickeln
Das Kloster Maria Laach hat eine Forschungsprojekt zur Druckerpresse.
Die Marineakademie Jamestown schlägt die Entwicklung von Schiffsgeschützen vor.
Und Theresa von Avila würde gerne das Geld für humanitäre Zwecke nutzen und den Humanismus erforschen.
Neu dazugekommen ist die Forderung von Römmel, ihm das Geld zu überlassen, um eine neue Schlachtaufstellung, die englische Ordonanz, zu entwickeln.
Christian Drosten fordert das Geld zur Erforschung der Anatomie.
Christian Barnaard möchte eher chemische Forschungen betreiben.
Und Von Buddenbrock würde lieber eine neue Regierungsform entwickeln, die eine Art Republik, aber nur mit adeligen Wahlberechtigten, vorsieht."
Ich überlegte. "Lass uns zunächst einmal schauen, was wir an Geld verdienen und was wir an Wissen einkaufen können. Generell denke ich, dass wir das Geld diesmal selbst nutzen sollten - nutzen, nicht behalten! Du musst es einsetzen, um eine neue Herrschaft der Reichen zu begründen. Damit können wir, wenn wir es gar nicht verkaufen können, den Einzelhandel und damit die Steuereinnahmen fördern. Generell aber hat Vorrang, was die anderen noch nicht kennen." Doch es blieb dabei, die Plutokratie war den anderen weitgehend unbekannt, so dass wir damit vielleicht auch Geld verdienen konnten.
Die Treidelschiffe sollten unsere Wirtschaft retten - nicht durch Handel auf den Flüssen, sondern durch Export. Zunächst lehrte Columban von Iona für 200000 Kronen die Grönländer die Scholastik, aber das brachte uns nicht wirklich weiter.
Die Algonkin zahlten nur 90000 Dublonen, Ecuador 370000 Dublonen, die Commanchen 550000 Maya-Münzen, die Cayman-Inseln 600000, die Irokesen nur 270000, von den Sioux konnten wir 1180000 Eagle erhalten, und selbst die Maya kannten das Wissen noch nicht und gaben 3140000 ihrer Goldmünzen.
Damit hatten wir soviel Geld zusammen, dass wir nicht nur den Krieg fortsetzen, sondern das Geld auch ausgeben konnten, um woanders Wissen zu erhalten. Die 13 Kolonien boten uns an, Lilienthal bei Samuel Crompton lernen zu lassen und zum Ingenieur auszubilden. Neben der Lieferung von Treidelschiffen kostete uns das 17400000 Pfund, aber dafür konnte wir danach Architektenbüros einrichten (nur mit großen Ingenieuren), ein Kuriositätenkabinett eröffnen (wenn wir ein Artefakt fanden) oder Getreidemühlen bauen. Vor allem erlaubte es den Bau größerer Stabringgeschütze des englischen Typs "Mad Margarethe", die stärker waren als unsere bisherigen Bombarden.
Die Absarokee verlangten sogar 28950000 Pfund, damit Robert Wilhelm Bunsen X. uns neue Techniken beibrachte und das Tischlerhandwerk zu uns kam. Neben besseren Möbeln erlaubte und das, Zunfthäuser für die Fertigung dieser Möbel und anderer Geräte zu bauen, die generell die Produktion steigerten, aber auch den Handel behinderten. Außerdem konnten wir nun größere Bliden, die Triboke, bauen, die stationär aufgebaut wurden und mittels einer Tretmühle gespannt wurden. Das englische Modell dieser Triboke war der Warwulf.
Hier ein Warwulf-2-Katapult aufgebaut neben einem Mangonel: