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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #4576
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  2. #4577
    belgische Holzlackfirma Avatar von v33l3dn3M
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    Jesaja Kapitel 46 schon? Uff, ich hänge ganz schön hinterher mit der Story.

    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    [*]Bei der Suche nach dem Vers bin ich auf den Protestantomaten (https://www.evangelisch.de/protestantomat) gestoßen

    Elisabeth Schwarzhaupt. Habe ich bislang noch nie oder nie bewusst von gehört.

    Zitat Zitat von Schwarzhaupt
    1961 wurde sie Bundesministerin für das Gesundeheitswesen und damit die erste Bundesministerin überhaupt.
    Es ist schon teilweise verblüffend, wie wenig/selten man (außer wahrscheinlich Goethe) heute von alten Ministern erfährt, die nicht gerade Strauß hießen. Die Kanzler kennt jeder (so zumindest die Annahme ), die Präsidenten sind noch relativ bekannt wenngleich ohne Frage obskurer, aber die Minister? Der Staub der Geschichte legt sich deutlich schneller. Emoticon: dunnow

  3. #4578
    Neigt zur Überreaktion Avatar von DerMonte
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    Kann man den Protestomaten machen ohne dass man Teil der Kirche sind?

    Davon ab sind da viele fragen sehr Cringe-Lastig

  4. #4579
    Registrierter Benutzer Avatar von Brandschutzverordnung
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    Zitat Zitat von DerMonte Beitrag anzeigen
    Kann man den Protestomaten machen ohne dass man Teil der Kirche sind?

    Davon ab sind da viele fragen sehr Cringe-Lastig
    Bedingt.
    Bei der Frage "Was denkst du von der Bibel" sind alle Antworten auf die eine oder andere Art positiv und bei mehreren Fragen wird die Existenz Gottes vorausgesetzt.
    .

  5. #4580
    Neigt zur Überreaktion Avatar von DerMonte
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    Habe es trotzdem gemacht. Kam dann beim selben Ergebnis wie Mongke raus.

  6. #4581
    Registrierter Benutzer Avatar von GoodOldErin
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    Ich habe 11 Übereinstimmungen mit Richard von Weizsäcker.
    Passt prima, der hat mir damals meine Siegerurkunden beim Sportfest unterschrieben.

  7. #4582
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Zitat Zitat von DerMonte Beitrag anzeigen
    Habe es trotzdem gemacht. Kam dann beim selben Ergebnis wie Mongke raus.
    Was kam bei mir denn raus? Emoticon: kratz

  8. #4583
    Kaktuskiller Avatar von Xenoom
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    Wie sieht es mit einem Inhaltsverzeichnis aus?
    Wenn dir kapitelweise zu viel Arbeit ist, reicht auch pro Buch

  9. #4584
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Ich könnte mich mal, wenn ich etwas Zeit hab, an ein Skript setzen. Manuell wäre das inzwischen recht aufwändig fürchte ich (kapitelweise auf jeden Fall)

  10. #4585
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Ich hab zurzeit leider überhaupt keine Zeit für meine Storys, aber ich hab sie nicht vergessen. Ab Mittwoch sieht es wieder besser aus
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Wären die Beiträge der Admins alles, was zählt, dann wäre dieses Forum eine Geisterstadt mit Adventskalender.

  11. #4586
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jesaja 57
    Achtung Spoiler:
    1 Der Gerechte kommt um, ohne daß jemand es sich zu Herzen nimmt, und die Frommen werden hinweggerafft, ohne daß jemand es beachtet; denn der Gerechte wird infolge der herrschenden Bosheit hinweggerafft;
    2 es geht (aber) ein zum Frieden, es ruht auf seiner Lagerstätte aus ein jeder, der seinen Weg gerade vor sich hin gewandelt ist. 
    3 Ihr aber, tretet näher hierher, ihr Kinder der Zauberin, Brut, die du Ehebruch und Unzucht getrieben hast!
    4 Über wen macht ihr euch lustig? Über wen reißt ihr den Mund weit auf und streckt die Zunge lang heraus? Seid ihr nicht Kinder treulosen Abfalls, eine Lügenbrut?
    5 Ihr, die ihr in Brunst glüht für die Götzen unter jedem dichtbelaubten Baum, die ihr Kinder in den Tälern schlachtet inmitten der Felsenklüfte!
    6 Mit den glatten Steinen des Talbaches hast du dir zu schaffen gemacht, sie sind dein Los gewesen; auch ihnen hast du Trankopfer ausgegossen, Speisopfer dargebracht: soll ich mich mit solchen Dingen zufrieden geben?
    7 Auf jedem hohen und ragenden Berge hast du dein Lager aufgeschlagen; auch dort bist du hinaufgestiegen, um Schlachtopfer darzubringen; 
    8 und hinter der Tür und dem Türpfosten hast du deinen Hausgötzen untergebracht; denn mir untreu, hast du dein Lager aufgedeckt und bestiegen, hast es auch breit gemacht und dir den Buhlerlohn von ihnen ausbedungen, hast nach ihrer Umarmung Verlangen getragen und ihre Blöße geschaut. 
    9 Auch bist du mit Öl zum Moloch gezogen und hast wohlriechende Salben in Menge mitgenommen, hast deine Boten weithin gesandt und dich erniedrigt bis zur Unterwelt.
    10 Wurdest du auch müde von deinem weiten Wandern, so hast du doch nicht gesagt: »Ich gebe es auf«; nein, du gewannest immer neue Kraft in deinen Gliedern; darum wurdest du nicht matt.
    11 Und vor wem hast du dich gescheut und dich gefürchtet, so daß du die Treue brachest und meiner nicht mehr gedachtest und ich dir nicht in den Sinn kam? Nicht wahr? Weil ich mich schweigend verhielt, und zwar seit undenklicher Zeit, darum fürchtetest du dich nicht vor mir.
    12 Aber ich will jetzt bekannt machen, wie es um deine Gerechtigkeit steht, und was deine Machwerke anlangt, so werden sie dir nichts nützen. 
    13 Wenn du dann schreist, mögen deine Haufen von Götzen dir helfen! Doch ein Windstoß wird sie alle davontragen, ein Hauch sie hinwegraffen. Aber wer auf mich vertraut, der wird das Land erben und meinen heiligen Berg in Besitz nehmen.
    14 Und er (der HERR) wird gebieten: »Schafft Bahn, schafft Bahn, bereitet einen Weg! Räumt meinem Volke jeden Anstoß aus dem Wege!«
    15 Denn so hat der Hohe und Erhabene gesprochen, der da ewiglich thront und dessen Name ›der Heilige‹ ist: »In der Höhe und im Heiligtum wohne ich und bei denen, die zerschlagenen und gebeugten Geistes sind, um neu zu beleben den Geist der Gebeugten und zu erquicken das Herz der Zerschlagenen.
    16 Denn nicht ewiglich will ich hadern und nicht immerdar zürnen; es müßte sonst ja jeder Geist vor mir verschmachten und die Lebensgeister, die ich selbst geschaffen habe.
    17 Nur wegen seiner sündhaften Habgier habe ich (dem Volk) gezürnt und es strafend heimgesucht, indem ich zornig mich verbarg, während es abtrünnig seinem selbstgewählten Wege nachging. 
    18 Seine Wege habe ich wohl gesehen, und doch will ich es heilen, will es leiten und ihm und zwar seinen Leidtragenden Trost als Vergeltung spenden, 
    19 indem ich als die Frucht der Lippen Frieden schaffe, nämlich Frieden den Fernen und den Nahen!« spricht der HERR, »und ich will es heilen!« –
    20 Aber die Gottlosen gleichen dem aufgewühlten Meer, das nicht zur Ruhe kommen kann und dessen Wasser Schlamm und Schmutz aufwühlen.
    21 »Keinen Frieden«, spricht mein Gott, »gibt es für die Gottlosen.«


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Kinder der Zauberin Emoticon: glaskugel
    • Die ersten Verse und die Gegenüberstellung von "Gerechten/ Frommen" und "Kindern der Zauberin, Lügenbrut, Kinderschlächter" (ich muss unweigerlich an die Hamas denken ) lässt mich zunächst mal etwas ratlos zurück. Hab die Schwabenbibel gerade nicht zur Hand und vielleicht ist der 56er Jesaja zu lang her, aber irgendwie fehlt mir Kontext. Mit Blick aufs Ende des Kapitels klingt das nach Exilanten.
    • Vom Umfang her nimmt an den verachtenswerten Taten der Götzendienst (V. 5ff) den größten Raum ein. Die Beschreibungen sind dabei auch wunderbar blumig, z.B. "Mit dem Öl zum Moloch ziehen"
    • "den Buhlerlohn ausbedungen"
    • Den ÖPNV-Ausbau in Vers 14 könnte sich die BRD mal als Vorsatz nehmen: Schafft Bahn!
    • Mit Blick auf Vers 15 liest sich die ausufernde Beschreibung von Götzendiensten lediglich als Build-Up: "In der Höhe ... wohne ich"
    • Dass Gott auch in den Herzen derer "die zerschlagen und gebeugten Geistes sind" wohnt klingt recht evangelisch für mich
    • "Als Frucht der Lippen Frieden schaffen"
    • Das Versprechen, das Gott in Vers 19 gibt, erscheint mir recht zentral: "ich will es heilen". Durch die Wortwahl klingt das auch so, als würden Götzenglauben und das Exil als Krankheit verstanden. Ebenso zentral und edgültig die Heilung kontrastierend liest sich Vers 21: "Keinen Frieden gibt es für die Gottlosen"
    • Bezogen auf Vers 20 ist der zweideutig:
      • Wer gottlos ist, wird nie zur Ruhe kommen wie ein aufgewühltes Meer; Gottlose sind also zu bemitleiden
      • Für Gottlose gibt es nicht Frieden, sondern Krieg

    • Auch ein spannender Vers im aktuellen Nahost-Konflikt
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  12. #4587
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jesaja 58
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    1 Rufe mit voller Kehle aus, ohne an dich zu halten, laß deine Stimme laut erschallen wie eine Posaune und halte meinem Volk seine Untreue vor und dem Hause Jakobs seine Sünden!
    2 Zwar befragen sie mich Tag für Tag und tragen Verlangen nach der Kenntnis meiner Wege; als wären sie ein Volk, das Gerechtigkeit geübt und das Recht seines Gottes nicht verlassen hat, fordern sie Gerichte der Gerechtigkeit von mir, erwarten ungeduldig das Nahen Gottes.
    3 »Warum fasten wir« (sagen sie), »und du siehst es nicht? Warum kasteien wir uns, und du beachtest es nicht?« Bedenket wohl: am Tage, wo ihr fastet, geht ihr doch euren Geschäften nach und drängt alle eure Leute zur Arbeit.
    4 Bedenket wohl: nur zur Erregung von Streit und Händeln haltet ihr Fasten und um mit roher Faust dreinzuschlagen; ihr fastet zur Zeit nicht so, daß ihr eurem Beten Erhörung in der Himmelshöhe verschaffen könntet.
    5 Soll dergleichen etwa ein Fasten sein, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an dem der Mensch sich wirklich kasteit? Daß man den Kopf hängen läßt wie ein Binsenhalm und sich Sackleinen anlegt und sich auf Asche bettet: darfst du das ein Fasten nennen und einen dem HERRN wohlgefälligen Tag?
    6 Ist nicht vielmehr das ein Fasten, wie ich es liebe: daß man ungerechte Fesseln löst, daß man die Bande des Knechtschaftjoches sprengt, Vergewaltigte in Freiheit setzt und jegliches Joch zerbricht?
    7 Nicht wahr? Wenn du dem Hungrigen dein Brot brichst und unglückliche Obdachlose in dein Haus aufnimmst, wenn du einen Halbnackten siehst, ihn kleidest und dich deinem Volksgenossen nicht entziehst:
    8 dann wird dein Licht wie das Morgenrot hervorbrechen und deine Heilung schnelle Fortschritte machen; und vor dir wird deine Gerechtigkeit hergehen und die Herrlichkeit des HERRN deine Nachhut bilden.
    9 Wenn du dann rufst, wird der HERR dir antworten; und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: »Siehe, hier bin ich!« Wenn du die Knechtung, das höhnische Fingerausstrecken und das Trugreden aus deiner Mitte wegschaffst
    10 und dem Hungrigen das darreichst, wonach du selbst Verlangen trägst, und dadurch eine verzagte Seele sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis erstrahlen und dein Dunkel wie der helle Mittag werden;
    11 und der HERR wird dich allezeit geleiten und deine Seele auch in dürren Gegenden sich sättigen lassen und deine Glieder kräftig machen, so daß du einem wohlbewässerten Garten gleichst und einem Wasserquell, dessen Fluten nicht trügen.
    12 Und die Deinen sollen die uralten Trümmerstätten wieder aufbauen; die Grundmauern vieler früheren Geschlechter wirst du wieder aufrichten; und man wird dich den ›Vermaurer von Rissen‹ nennen, den ›Wiederhersteller bewohnbarer Straßen‹.
    13 Wenn du deinen Fuß vom Sabbat zurückhältst, so daß du nicht deine Geschäfte an dem mir heiligen Tage betreibst, sondern den Sabbat eine Wonne und den heiligen Tag des HERRN verehrungswürdig nennst und ihn dadurch ehrst, daß du nicht deine Gänge an ihm abmachst, nicht deinen Geschäften nachgehst und leeres Geschwätz verführst:
    14 dann wirst du deine Lust am HERRN haben, und ich werde dich auf den Höhen der Erde einherfahren lassen und will dir das Erbe deines Vaters Jakob zu verspeisen geben; denn der Mund des HERRN hat es gesprochen.



    Bemerkungen/ Gedanken
    • Da ich zuletzt kaum Zeit hatte (und ich noch nicht absehen kann, wann sich das ändern wird), bin ich gerade nicht mehr ganz im Kontext. Aber das Kapitel klingt nicht mehr so ganz nach (Post-)Exilbabylon...?
    • Stattdessen geht es vor allem um die Fastenfrage. Da ich den Hintergrund von Fasten im Judentum nicht kannte, hab ich die Schwabenbibel konsultiert. Demnach hat Fasten nichts mit Reinigung oder so zu tun, sondern stellt die freiwillige Anteilnahme an Bedürftigkeit dar. Man leidet gewissermaßen freiwillig Hunger, um zu verstehen, wie es Menschen geht, die ständig Hunger leiden müssen.
    • Wenn dem so ist, macht es Sinn, dass das beschriebene Fasten ("nur zur Erregung von Streit", ggf. im Sinne eines "Hungerstreiks" ggü. Gott?) keines ist, "an dem [Gott] Gefallen [hat]", V. 5
    • Was für ihn Fasten darstellt, beschreibt er in Vers 6f:
      • Ungerechte Fesseln lösen
      • Bande des Knechtschaftsjoches sprengen
      • Vergewaltigte befreien
      • Joch zerbrechen
      • Hungrigen zu Essen geben
      • Obdachlose im Haus aufnehmen
      • Halbnackte kleiden
      • Sich Volksgenossen nicht entziehen

    • Sozialistische Bibel strikes again
    • ...und dafür gibt es Seelenheil
    • Birgt natürlich auch die Möglichkeit zu sagen: "Gott hilft dir nicht, weil du nicht richtig gefastet haste"
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  13. #4588
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jesaja 59
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    1 Wisset wohl: der Arm des HERRN ist nicht zu kurz, daß er nicht helfen könnte, und sein Ohr ist nicht so taub, daß er nicht hörte;
    2 nein, eure Verschuldungen bilden eine Scheidewand zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, so daß er nicht hört;
    3 denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Verschuldung; eure Lippen reden Lüge, und eure Zunge läßt Unwahrheit verlauten.
    4 Keiner ladet den andern in Gerechtigkeit vor Gericht, und keiner führt einen Rechtsstreit in Treue; nein, man verläßt sich auf Trug und redet Täuschung, man geht schwanger mit Unheil und gebiert Verderben.
    5 Basiliskeneier brüten sie aus, und Spinnefäden weben sie: wer eins von ihren Eiern ißt, muß sterben, und wenn eins zerdrückt wird, so fährt eine Otter heraus.
    6 Ihre Spinngewebe taugen nicht zur Bekleidung, und in ihr Gewirk kann man sich nicht hüllen: ihre Werke sind Unheilswerke, und Gewalttätigkeit liegt in ihren Händen.
    7 Ihre Füße laufen zum Bösestun und haben es eilig, unschuldiges Blut zu vergießen; ihre Gedanken sind auf Unheil gerichtet, Verwüstung und Zerstörung bezeichnen ihre Bahnen.
    8 Den Weg des Friedens kennen sie nicht, und kein Recht gibt es in ihren Geleisen; sie schlagen krumme Pfade ein: wer immer sie betritt, lernt den Frieden nicht kennen.
    9 Darum ist der Rechtsspruch fern von uns geblieben, und die Gerechtigkeit erreicht uns nicht; wir harren auf das Licht, aber ach! es bleibt dunkel, auf Tageshelle, aber in finsterer Nacht müssen wir wandeln.
    10 Wir tasten wie die Blinden an der Wand hin und tappen wie Augenlose umher; wir straucheln am hellen Mittag wie in der Dämmerung und sind unter den Wohlgenährten den Toten gleich.
    11 Wir brummen alle wie die Bären und girren ohne Unterlaß wie die Tauben; wir harren auf den Rechtsspruch, aber sie kommt nicht, und auf Rettung, aber sie bleibt fern von uns.
    12 Denn groß ist die Zahl unserer Übertretungen vor dir, und unsere Sünden zeugen gegen uns; denn unserer Übertretungen sind wir uns bewußt, und unsere Verschuldungen kennen wir:
    13 Treubruch und Verleugnung dem HERRN gegenüber und Abkehr von der Anhänglichkeit an unsern Gott, Reden von Gewalttätigkeit und Abfall, Schwangergehn mit Lügenworten und sie gegen besseres Wissen aussprechen.
    14 So ist denn das Recht zurückgedrängt, und die Gerechtigkeit steht weitab; denn die Wahrheit wankt auf dem Markt, und die Redlichkeit findet keinen Einlaß.
    15 So ist denn die Wahrheit verschwunden; und wer sich gegen das Böse auflehnt, muß sich ausplündern lassen. Als der HERR das sah, mißfiel es ihm sehr, daß nirgends Recht vorhanden war;
    16 und weil er sah, daß kein Mann (zur Rettung) da war, und er sich verwunderte, daß niemand sich ins Mittel legte, da mußte sein eigener Arm ihm helfen, und seine Gerechtigkeit mußte seine Stütze werden.
    17 Er legte also die Gerechtigkeit als einen Panzer an und setzte sich den Helm des Heils aufs Haupt; er zog Rachekleider als Waffenrock an und hüllte sich in Zorneseifer wie in einen Mantel.
    18 Ganz den verübten Taten entsprechend wird er vergelten: Zornglut seinen Widersachern, Rache seinen Feinden; den Meeresländern wird er den verdienten Lohn zahlen.
    19 Dann wird man im Westen den Namen des HERRN fürchten und im Osten seine Herrlichkeit; denn er wird daherkommen wie ein eingezwängter Strom, gegen den der Hauch des HERRN anstürmt.
    20 »Aber für Zion wird er als Erlöser erscheinen, und zwar für die, welche in Jakob vom Treubruch sich bekehrt haben« – so lautet der Ausspruch des HERRN.
    21 »Was aber mich betrifft, so soll dies mein Bund mit ihnen sein« – so hat der HERR gesprochen –: »Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich dir in den Mund gelegt habe, die sollen nicht aus deinem Munde weichen und auch nicht aus dem Munde deiner Kinder und nicht aus dem Munde deiner Kindeskinder« – so hat der HERR gesprochen – »von nun an bis in alle Ewigkeit.«


    Bemerkungen/ Gedanken
    • Die ersten Verse, also die Beschreibung der Frevelhaftigkeit, lesen sich runter wie warmes Öl. Besonders schön find ich die Bildnisse "Schwangergehen mit Unheil und Verderben gebären", die Basiliskeneier und das Spinngewebe (cooles Wort) als Bekleidung
    • Zumindest scheint das den Israeliten bewusst zu sein (V. 12)
    • Die "krummen Pfade" (V. 8) hingegen kann ich mittlerweile nicht mehr lesen
    • In Vers 9f wird über das Lichtbild auf nette Weise Bezug auf Jesaja 58 genommen, wo man durch ehrliches Fasten so nen "Erlichtungs"-Zustand erfahren hat. Durch die Frevel aber "bleibt [es] dunkel"
    • "Wir brummen alle wie die Bären" - das war... unerwartet
    • Vers 16 ist spannend: Gott sieht, dass "kein Mann (zur Rettung) da war". Warum bestimmt er dann nicht einen? So wie mit David seinerzeit? Scheinbar ist das Volk so weit verkommen, dass keiner mehr infrage kommt. Immerhin hatte es genug Selbsterkenntis, dass Gottes "eigener Arm" eingreifen wird. Das wiederum lässt mich an Jesus denken ("Gott in Gestalt eines menschlichen Erretters")
    • Nur bewaffnet sich Gott eher wie ein badass Actionheld: "Gerechtigkeit als Panzer", "Helm des Heils", "Rachekleider als Waffenrock", "Zorneseifer-Mantel" - das könnte aus einem Superheldenfilm sein, wo sich der Superheld gerade für den Kampf rüstet.
    • Auffällig ist dabei allerdings, dass er keine Waffe ergreift (Panzer, Helm, Waffenrock und Mantel sind ja eher zum Schutz des Recken da)
    • Spannend auch, dass er tatsächlich selbst (laut Erzählung) tätig wird. Das ist gemeinhin ja eine Seltenheit.
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  14. #4589
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    die letzten beiden Kapitel sind ziemlich zeitlos, finde ich. Korrpute Rechtsprechung und religiöse Heuchelei (Fasten) sind ja in der Geschichte immer wieder ein Problem gewesen.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  15. #4590
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Jesaja 60
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    1 Mache dich auf, werde licht! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des HERRN ist über dir erstrahlt.
    2 Denn wohl bedeckt Finsternis die Erde und Dunkel die Völker, aber über dir strahlt der HERR wie eine Sonne auf, und seine Herrlichkeit wird sichtbar über dir.
    3 Völker wallen zu deinem Licht hin und Könige zu dem Glanz, in dem du strahlst.
    4 Hebe ringsum deine Augen empor und blicke hin! Sie alle haben sich versammelt und kommen zu dir: deine Söhne kommen aus der Ferne, und deine Töchter werden auf den Armen getragen.
    5 Da wirst du dann, sobald du das siehst, vor Freude strahlen, und dein Herz wird pochen und sich weit auftun; denn der Reichtum des Meeres wird sich dir zuwenden, die Schätze der Völker dir zuströmen.
    6 Ein Gewimmel von Dromedaren wird dich bedecken, die jungen Kamele von Midian und Epha; allesamt werden sie aus Saba herkommen, Gold und Weihrauch bringen und die Ruhmestaten des HERRN verkünden.
    7 Alle Herden von Kedar werden sich für dich sammeln, die Widder von Nebajoth dir zu Diensten stehen: mir zum Wohlgefallen werden sie auf meinen Altar gebracht werden, und so mache ich meinen glanzvollen Tempel noch glänzender.
    8 Wer sind diese da, die wie eine Wolke dahergeflogen kommen und wie Tauben zu ihren Schlägen?
    9 Ja, auf mich harren die Meeresländer, und die Tharsisschiffe segeln voran, um deine Söhne aus der Ferne herzubringen; ihr Silber und ihr Gold führen sie mit sich für den Namen des HERRN, deines Gottes, und für den Heiligen Israels, weil er dich zu hohen Ehren bringt.
    10 Die Söhne fremden Stammes werden deine Mauern aufbauen und ihre Könige dir dienstbar sein; denn in meinem Grimm habe ich dich (allerdings) geschlagen, aber in meiner Gnade mich deiner wieder erbarmt.
    11 Deine Tore werden beständig offen stehen, bei Tag und bei Nacht unverschlossen bleiben, um in dich einzulassen den Reichtum der Völker und ihre Könige, die im Triumph aufgeführt werden.
    12 Denn jedes Volk und jedes Reich, die dir nicht dienen wollen, sollen untergehen, und die Heidenvölker überhaupt völliger Vernichtung anheimfallen.
    13 Die Prachtbäume des Libanons sollen zu dir gebracht werden, Zypressen, Platanen und Edeltannen zumal, um die Stätte meines Heiligtums zu zieren; denn ich will die Stätte ehren, wo meine Füße ruhen.
    14 Es sollen auch die Söhne deiner (früheren) Bedrücker tiefgebückt zu dir kommen, und alle deine Verächter sich zu deinen Fußsohlen niederwerfen und dich ›die Stadt des HERRN‹ nennen, ›das Zion des Heiligen Israels‹.
    15 Statt daß du verlassen und verhaßt warst, so daß niemand dich aufsuchte, will ich dich zu ewigem Stolz machen, zum Entzücken für alle künftigen Geschlechter.
    16 Und du wirst die Milch der Völker schlürfen und dich an der Brust der Könige nähren und sollst erkennen, daß ich, der HERR, dein Retter bin und daß dein Erlöser der starke Held Jakobs ist.
    17 Anstatt des Kupfers will ich Gold herbringen und anstatt des Eisens Silber herbeischaffen, statt des Holzes Kupfer und statt der Steine Eisen. Und ich will zu deiner Obrigkeit den Frieden machen und zu deiner Regierung die Gerechtigkeit.
    18 Nicht wird man künftig von Gewalttaten in deinem Lande hören, von Verheerung und Verwüstung innerhalb deiner Grenzen, sondern deine Mauern wirst du ›Heil‹ nennen und deine Tore als ›Ruhm‹ bezeichnen.
    19 Nicht mehr wird dir künftig am Tage die Sonne als Leuchte dienen, noch bei Nacht der Mond dir zur Erhellung scheinen; nein, der HERR wird dir zum ewigen Licht dienen und dein Gott zu deiner herrlichen Zier.
    20 Nicht mehr wird künftig deine Sonne untergehen, noch dein Mond den Schein verlieren; denn der HERR wird dir zum ewigen Licht werden, und die Tage deiner Trauer sollen zu Ende sein.
    21 Dann wird dein Volk in seiner Gesamtheit aus Gerechten bestehen; ewiglich werden sie das Land besitzen als der Sproß der von mir angelegten Pflanzung, als das Werk meiner Hände, zu meiner Verherrlichung:
    22 der Kleinste wird zu einer Tausendschaft werden und der Geringste zu einem starken Stamm: ich, der HERR, habe es verheißen und werde es zu seiner Zeit eilends verwirklichen.


    Bemerkungen/ Gedanken:
    • Vers 1 liest sich wie eine Reminiszenz an das erste Mosebuch.
    • Wobei da nicht Gott das Licht war (V. 2), sondern das Licht wurde als Tag von der Dunkelheit/ Nacht geschieden
    • Dadurch kommt die Beschreibung Zions in Vers 3ff der Schöpfung einer "kleinen" Welt oder "Welt in der Welt" gleich.
    • Ein Gewimmel von Dromedaren In Vers 6 "fehlt" noch Myrrhe
    • Es kommt ja wirklich alles (insbesondere alles, was von Wert ist) und jeder.
    • Die Söhne strukturieren die Liste, wenn man so will:
      • Zunächst sind es die eigenen ("deine Söhne", V. 4)
      • Dann die Söhne "fremden Stammes" (V. 10) als Mauerbauer
      • Dann die "Söhne deiner (früheren) Bedrücker" (V. 14) tiefgebeugt

    • Zuletzt kommt, in Vers 18, sogar der Frieden All das wird vom göttlichen Licht "eingefasst" (V. 1, V. 20)
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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