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Thema: Hast du die Bibel je selbst gelesen?

  1. #3196
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Achtung Spoiler:
    1 So herrschte also Salomo als König über ganz Israel;
    2 und dies waren seine Fürsten[1]: Asarja, der Sohn Zadoks, war (Hoher-) Priester;
    3 Elihoreph und Ahija, die Söhne Sisas, waren Staatsschreiber; Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler;
    4 Benaja, der Sohn Jojadas, war oberster Heerführer; [Zadok und Abjathar waren Priester;]
    5 Asarja, der Sohn Nathans, war über die Vögte gesetzt; Sabud, der Sohn Nathans, war der priesterliche Freund[2] des Königs;
    6 Ahisar war Palastoberster, und Adoniram, der Sohn Addas, hatte die Oberaufsicht über die Fronarbeiten.
    7 Salomo hatte zwölf Vögte, die über ganz Israel gesetzt waren und den König und seinen Hof zu versorgen hatten, und zwar oblag jedem von ihnen die Versorgung einen Monat lang im Jahre.
    8 Folgendes sind ihre Namen: Der Sohn Hurs, im Gebirge Ephraim;
    9 der Sohn Dekers in Makaz; (ihm unterstand) Saalbim, Beth-Semes und Elon bis Beth-Hanan;
    10 der Sohn Heseds in Arubboth; ihm war Socho und die ganze Landschaft Hepher überwiesen;
    11 der Sohn Abinadabs, der das ganze Hügelland von Dor unter sich hatte; er war mit Salomos Tochter Taphath verheiratet worden;
    12 Baana, der Sohn Ahiluds, in Thaanach, Megiddo und ganz Beth-Sean, das neben Zarthan liegt unterhalb Jesreels, von Beth-Sean bis nach Abel-Mehola, bis über Jokmeam hinaus;
    13 der Sohn Gebers zu Ramoth in Gilead, dem die Zeltdörfer Jairs, des Sohnes Manasses, die in Gilead liegen, überwiesen waren; dazu gehörte auch der Landstrich Argob in Basan, sechzig große Städte mit Mauern und ehernen Riegeln;
    14 Ahinadab, der Sohn Iddos, in Mahanaim;
    15 Ahimaaz in Naphthali; auch er war mit einer Tochter Salomos, mit Basmath, verheiratet;
    16 Baana, der Sohn Husais, in Asser und Bealoth;
    17 Josaphat, der Sohn Pharuahs, in Issaschar;
    18 Simei, der Sohn Elas, in Benjamin;
    19 Geber, der Sohn Uris, im Lande Gilead, dem Lande Sihons, des Königs der Amoriter, und Ogs, des Königs von Basan; außerdem war noch ein Vogt[3] über alle Vögte im Lande eingesetzt. –
    20 (Die Bewohner von) Juda und Israel waren so zahlreich wie der Sand am Meer an Menge; sie aßen und tranken und waren guter Dinge.



    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Salomo etabliert weiter die Verwaltungsstruktur. Wenn man da an die Anfänge Sauls denkt, der einfach nur ein Bauer war
    • Inhaltlich unspektakuläres Kapitel. Ich hab mal versucht, die genannten Funktionäre zusammenzustellen:


    Bild


    • Da sind schon Elemente einer staatlichen Ordnung zu erkennen, wie wir sie heute noch haben:
      • König (gibt es in Republiken wie der BRD nicht, aber in besseren Demokratien wie Schweden oder Dänemark durchaus)
      • Verschiedene Minister (z.B. für Arbeit (Fronvogt) und Verteidigung (Heerführer))
      • Der Hohepriester als "Religionsmister" kommt bei uns bzw. einem säkularisierten Staat eher nicht mehr vor. In anderen Ländern, v.a. muslimisch geprägten, gibt es das noch
      • Unter den Staatsschreibern stell ich mir sowas wie Staatssekretäre vor
      • Der Palastoberster wär für mich in Ermangelung eines besseren Begriff der Kanzleramtschef
      • Nen Kanzler gibt es auch, ich glaube aber nicht, dass der das gleiche, wie ein (Bundes-)Kanzler heute tut
      • Die Untergliederung des Staates auf kleinerer Ebene (bei uns Länder mit recht viel Gewalt, in Schweden Provinzen mit weniger Gewalt afaik), hier die Vögte. Die Idee, dass jeder davon in einem anderen Monat Verantwortung trägt, finde ich interessant. Klingt ein bisschen nach Bundesrat.
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    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  2. #3197
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Die Verantwortung der Vögte ist es vor allem, dass dem Königshof nicht das Mehl und das Olivenöl ausgeht.
    Jede Region "darf" einen Monat im Jahr den Königshof mit Lebensmitteln versorgen.

    Man merkt aber schon, wie sich die Verwaltung entwickelt. David erobert sich ein Gebiet zusammen mit Vasallen. Salomo macht daraus so etwas wie einen Staat.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

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  3. #3198
    Megas, megas, megas Avatar von Trismegistos
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    Erinnert ein bisschen an das mittelalterliche Reisekönigtum. Die Versorgung eines repräsentativen Königshofes war für viele alte Gesellschaften schon eine Herausforderung an sich...

  4. #3199
    Zurück im Norden
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    Im Alten Orient war es aber eher unüblich, zwischen verschiedenen Pfalzen zu wechseln. Dafür bauten in einigen Großreichen viele Könige gleich ihre eigene neue Hauptstadt.

    Wie Kantel schon sagte, ist es auch eine Zeit des Übergangs. Das "alte" politische System des Vorderen Orients bestand vorwiegend aus einem Austausch von Geschenken zwischen gleichrangigen oder halbwegs gleichrangigen Herrschern. Man schrieb die dazugehörigen Briefe auf Akkadisch (bzw. ließ sie von eigens ausgebildeten Schreibern verfassen), und der Handel wurde häufig im Gefolge der diplomatischen Gesandtschaften abgewickelt. Im Inland bestand meist eine "Distributivwirtschaft", so dass fast alles Land und Vieh im Prinzip dem Palast bzw. dem König (oder wie in Assur nominell dem Stadtgott) gehörte. Der König verteilte die eingehenden, festgelegten Erträge dann wieder nach einem abgestuften System.

    Das ändert sich im 12.-9. Jh. so nach und nach. Wir haben aus dieser Zeit immer mehr Quellen, in denen von Kaufleuten (und Kaufleutevereinigungen), privatem Landbesitz, Tempelgut, Adelsdomänen etc. die Rede ist. Das gab es vorher sicher auch, aber die reine Distributivwirtschaft wird nun allmählich seltener, außerdem entstehen erste Buchstabenschriften, für die man keine jahrelange Ausbildung mehr benötigt. Das gibt auch weniger organisierten Reichen (wie eben Israel) die Chance, ein eigenes Staatswesen aufzubauen. Dieser Aufbau war zugleich aber eine große Belastung für die einzelnen Landesteile, weil man dort so hohe Abgaben nicht gewohnt war und sich anders als in Mesopotamien und Ägypten auch schwerer tat, die nötigen Überschüsse zu erwirtschaften.

  5. #3200
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Achtung Spoiler:
    1 Salomo war aber Beherrscher aller Reiche vom Euphratstrom bis zum Philisterland und bis an die Grenze Ägyptens; sie zahlten Tribut und waren Salomo untertan, solange er lebte.
    2 Der tägliche Speisebedarf Salomos betrug dreißig Kor Feinmehl und sechzig Kor gewöhnliches Mehl,
    3 zehn gemästete Rinder, zwanzig Rinder von der Weide und hundert Stück Kleinvieh, ungerechnet die Hirsche, Gazellen, Damhirsche und das gemästete Geflügel.
    4 Denn er herrschte über alle Länder diesseits des Euphrats von Thiphsah bis nach Gaza, über alle Könige diesseits des Euphrats, und lebte in Frieden mit allen Völkern ringsum,
    5 so daß Juda und Israel von Dan bis Beerseba in Sicherheit wohnten, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, solange Salomo lebte.
    6 Salomo besaß auch viertausend Paar Pferde für seine Kriegswagen und zwölftausend Reitpferde,
    7 und jene Vögte versorgten den König Salomo und alle, deren Unterhalt dem König Salomo oblag, ein jeder während seines Monats, und ließen es an nichts fehlen.
    8 Auch die Gerste und das Stroh für die Wagen- und die Reitpferde hatten sie an den Ort zu liefern, wo er sich gerade aufhielt, ein jeder, wie es ihn der Reihe nach traf.
    9 Gott verlieh aber dem Salomo Weisheit und Einsicht in sehr hohem Maße und einen Verstand so weitreichend wie der Sand, der am Ufer des Meeres liegt,
    10 so daß die Weisheit Salomos größer war als die Weisheit aller Bewohner des Morgenlandes und als alle Weisheit Ägyptens;
    11 ja, er war weiser als alle Menschen, auch weiser als der Esrahiter Ethan und als Heman, Kalkol und Darda, die Söhne Mahols, und sein Ruhm war unter allen Völkern ringsum verbreitet.
    12 Er verfaßte dreitausend Sprüche, und die Zahl seiner Lieder betrug tausend und fünf.

    13 Er besang die Bäume von der Zeder auf dem Libanon an bis zum Ysop, der (aus den Fugen) an der Mauer hervorwächst; er besang auch die vierfüßigen Tiere und die Vögel, das Gewürm und die Fische;
    14 und aus allen Völkern kamen die Leute, um die Weisheit Salomos zu hören, von allen Königen der Erde her Leute, die von seiner Weisheit gehört hatten.
    15 Hiram aber, der König von Tyrus, schickte seine Knechte an Salomo; denn er hatte gehört, daß man ihn als Nachfolger seines Vaters zum König gesalbt hatte; Hiram war nämlich zeitlebens mit David befreundet gewesen.
    16 Da ließ auch Salomo dem Hiram durch eine Gesandtschaft sagen:
    17 »Du weißt selbst, daß mein Vater David dem Namen des HERRN, seines Gottes, keinen Tempel hat erbauen können wegen der Kriege, in die seine Feinde ihn rings verwickelten, bis der HERR sie ihm unter seine Fußsohlen legte.

    18 Da mir jetzt aber der HERR, mein Gott, auf allen Seiten Ruhe verschafft hat, so daß kein Widersacher und keine Schwierigkeit mehr vorhanden ist,
    19 so beabsichtige ich nun, dem Namen des HERRN, meines Gottes, einen Tempel zu erbauen, wie der HERR dies meinem Vater David verheißen hat mit den Worten: ›Dein Sohn, den ich als deinen Nachfolger auf deinen Thron setzen werde, der soll meinem Namen das Haus bauen.‹
    20 So gib nun Befehl, daß man mir Zedern auf dem Libanon fälle; meine Leute sollen dabei mit den deinigen zusammenarbeiten, und den Lohn für deine Leute will ich dir geben, ganz wie du es bestimmst. Du weißt ja selbst, daß es keinen bei uns gibt, der Bauholz so zu hauen verstände wie die Sidonier.«

    21 Als Hiram diese Botschaft Salomos vernahm, freute er sich außerordentlich und rief aus: »Gepriesen sei heute der HERR, der dem David einen weisen Sohn zum Herrscher über dies große Volk gegeben hat!«
    22 Hierauf ließ Hiram dem Salomo durch eine Gesandtschaft sagen: »Ich habe deine Botschaft an mich vernommen. Ich werde alle deine Wünsche bezüglich des Zedern- und Zypressenholzes erfüllen.
    23 Meine Leute sollen die Hölzer vom Libanon ans Meer hinabschaffen; dann will ich Flöße daraus auf dem Meer herstellen lassen und sie bis an den Ort schaffen, den du mir angeben wirst; dort lasse ich sie wieder auseinandernehmen, und du läßt sie dann abholen. Dafür mußt du aber auch meine Wünsche erfüllen, indem du meinen Hofhalt mit Speisebedarf versorgst.«
    24 So lieferte also Hiram dem Salomo Zedern- und Zypressenholz, soviel er wünschte;
    25 Salomo dagegen lieferte dem Hiram 20000 Kor Weizen für den Unterhalt seines Hofes und 20000 Bath feinstes Öl von zerstoßenen Oliven; so viel hatte Salomo dem Hiram Jahr für Jahr zu liefern.
    26 Der HERR aber verlieh dem Salomo Weisheit, wie er ihm verheißen hatte; und es bestand ein freundschaftliches Verhältnis zwischen Salomo und Hiram, denn sie hatten einen Bund miteinander geschlossen.

    27 Hierauf hob der König Salomo aus ganz Israel Fronarbeiter aus, so daß die Fronenden sich auf dreißigtausend Mann beliefen.
    28 Er schickte sie abwechselnd auf den Libanon, jeden Monat zehntausend, so daß sie einen Monat auf dem Libanon waren und zwei Monate jeder zu Hause blieb; Adoniram hatte die Oberaufsicht über die Fronarbeiter. –
    29 Außerdem hatte Salomo 70000 Lastträger und 80000 Steinhauer im Gebirge (Juda),
    30 ungerechnet die 3300 von Salomo bestellten Werkführer, welche die Arbeiten zu leiten und die Leute, die mit der Arbeit beschäftigt waren, zu beaufsichtigen hatten.
    31 Der König gab auch Befehl, große und schwere Steine zu brechen, um die Grundmauern des Tempels mit Quadersteinen zu legen.
    32 Die Bauleute Salomos und die Bauleute Hirams behieben sie dann gemeinsam und richteten die Hölzer und die Steine zum Bau des Tempels her.


    Bemerkungen/ Gedanken:

    • Ich geh mal schwer davon aus, dass das in Vers 2ff. nicht nur der Speisebedarf von Salomo allein, sondern seines Hofstaates ist
    • Die Zahlen klingen in der Tat nach viel. Das wären ja über 3000 Rinder pro Jahr - da kann ich die Bemerkungen von Kantel und Jon gut nachvollziehen. Und dann hat der noch Streitwagen
    • Interessant finde ich, dass in letzter Zeit mehrfach darauf Bezug genommen wurde, dass Israel jetzt sowohl flächen- als auch bevölkerungsmäßig groß ist. Die übliche Metapher - Sand am Strand - wird jetzt (Vers 9ff.) auf Salomos Weisheit übertragen. Ich lehne mich wohl stark aus dem Fenster und bin zu müde, drüber nachzudenken, aber vielleicht könnte man das so deuten, dass nach der "körperlichen" Ausdehnung die "geistige" kommt? Dazu passt so ein bisschen, dass Salomo nach der Kriegsführerei Davids scheinbar viiiiel Zeit zum Schreiben von Liedern und Gedichten hat. Interessant ist auch, dass darüber wieder an das Ursprüngliche der Bibel angeknüpft wird, die Schöpfung.
    • In jedem Fall ist Salomo ein Mann er Superlative - isst viel, hat viel Streitwagen, schreibt viele Lieder, hat viele Ratsucher.
    • 1005 (V. 12) ist ne komische Zahl, die wir so noch nicht hatten.
    • Gott kriegt jetzt auch ein richtiges Haus und muss nicht mehr in nem ollen Zelt wohnen
      Damit erwidert Salomo das Geschenk, dass sein Vater (ein Haus) bekommen hat
    • Die Beschreibung in dem Kapitel klingt so, als hätte Israel mit Salomo ein GZ gezündet und dropt jetzt ein krasses Wunder (Haus Gottes). Die Anzahl an Bauarbeitern und was die verdrücken ist auf jeden Fall beeindruckend
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  6. #3201
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Und einen echten Buddy scheint er auch gefunden zu haben.

  7. #3202
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Die Beschreibung in dem Kapitel klingt so, als hätte Israel mit Salomo ein GZ gezündet und dropt jetzt ein krasses Wunder (Haus Gottes). Die Anzahl an Bauarbeitern und was die verdrücken ist auf jeden Fall beeindruckend
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

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  8. #3203

  9. #3204
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Achtung Spoiler:

    1 Im vierhundertachtzigsten Jahr nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, im vierten Jahre der Regierung Salomos über Israel, im Monat Siw – das ist der zweite Monat –, da begann Salomo den Bau des Tempels für den HERRN.
    2 Der Tempel, den der König Salomo für den HERRN baute, war sechzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch.
    3 Die Halle an der Vorderseite des Großraumes des Gebäudes war zwanzig Ellen breit, entsprechend der Breite des Gebäudes, und zehn Ellen tief in der Längsrichtung des Gebäudes.
    4 (Salomo) ließ an dem Tempel Fenster mit unbeweglichem Gitterwerk anbringen
    5 und führte an der Wand des Tempels ringsum, sowohl um den Großraum als auch um den Hinterraum, einen Anbau auf und richtete so ringsum Seitenräume ein.
    6 Das unterste Stockwerk (dieses Anbaus) war fünf Ellen breit, das mittlere sechs, das dritte sieben Ellen breit; denn Salomo hatte außen am Tempel ringsum Absätze anbringen lassen, damit die Querbalken nicht in die Mauern des Hauptgebäudes eingriffen.
    7 Beim Bau des Tempels verwandte man aber nur Steine, die beim Brechen (im Steinbruch) schon fertig behauen waren, so daß man während der Errichtung des Gebäudes von Hämmern und Meißeln, überhaupt von eisernen Werkzeugen im Tempel nichts hörte.
    8 Der Eingang zum untersten Stockwerk des Anbaus befand sich an der Südseite des Gebäudes; und auf einer Wendeltreppe stieg man in das mittlere und vom mittleren in das dritte Stockwerk hinauf.
    9 Als er so den Bau des Tempels vollendet hatte, deckte er das Gebäude mit Balken und Bohlenreihen von Zedernholz.
    10 Den Anbau aber führte er um den ganzen Tempel her auf, jedes Stockwerk fünf Ellen hoch, und verband ihn mit dem Hauptgebäude durch Zedernbalken.
    11 Und es erging das Wort des HERRN an Salomo folgendermaßen:
    12 »So steht es mit diesem Hause, das du eben erbaust: Wenn du nach meinen Satzungen wandelst und meinen Weisungen nachkommst, alle meine Gebote hältst, so daß du nach ihnen wandelst, so will ich die Verheißung an dir wahrmachen, die ich deinem Vater David gegeben habe:
    13 ich werde alsdann inmitten der Israeliten wohnen und mein Volk Israel nicht verlassen.«
    14 Als nun Salomo mit dem Bau des Hauses fertig war,
    15 bekleidete er die Wände des Tempels im Inneren des Hauses mit Brettern von Zedernholz: vom Fußboden des Gebäudes bis zu den Balken der Decke täfelte er die inneren Wände mit Holz und belegte den Fußboden des Tempels mit Bohlen von Zypressenholz.
    16 Ebenso bekleidete er die zwanzig Ellen an der Hinterseite des Tempels mit Zedernbrettern vom Fußboden bis an die Decke und baute sich so im Inneren des Tempels den Hinterraum als das Allerheiligste aus.
    17 Aber das vordere Tempelhaus, das heißt der Großraum vorn vor dem Allerheiligsten, maß vierzig Ellen.
    18 So bestand denn das ganze Haus im Inneren aus Zedernholz, verziert mit Schnitzwerk in Form von wilden Gurken und Blumengewinden, alles von Zedernholz, so daß kein Stein zu sehen war.

    19 Den Hinterraum aber im Inneren des Gebäudes richtete er so ein, daß er die Bundeslade des HERRN dort unterbringen konnte.
    20 Der Hinterraum war nämlich zwanzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und zwanzig Ellen hoch, und er ließ ihn mit feinem Gold überziehen; auch den Zedernholz-Altar vor dem Hinterraum überzog er damit.
    21 Weiter überzog Salomo das Gebäude im Inneren mit feinem Gold und zog vor dem Hinterraum goldene Ketten her und überzog auch ihn mit Gold.


    22 Den ganzen Tempel überzog er also im Inneren mit Gold, das ganze Gebäude vollständig; auch den Altar, der vor dem Allerheiligsten stand, überzog er ganz mit Gold.
    23 Weiter ließ er im Allerheiligsten zwei Cherube aus Ölbaumholz anfertigen, je zehn Ellen hoch.
    24 Jeder Flügel der beiden Cherube maß fünf Ellen, so daß von der einen Flügelspitze bis zu der andern ein Abstand von zehn Ellen war.
    25 Und zehn Ellen maß auch der andere Cherub: beide Cherube hatten dasselbe Maß und dieselbe Gestalt;
    26 die Höhe des einen Cherubs betrug zehn Ellen und ebenso die des anderen Cherubs.
    27 Er stellte die beiden Cherube dann in der Mitte des innersten Tempelraumes auf, und sie hielten ihre Flügel so ausgebreitet, daß der Flügel des einen Cherubs diese Wand des Allerheiligsten und der Flügel des andern Cherubs die andere Wand berührte, während ihre inneren Flügel in der Richtung nach der Mitte des Raumes aneinander stießen.
    28 Auch die Cherube überzog er mit Gold.


    29 Weiter ließ er an allen Wänden des Gebäudes ringsum Schnitzwerk von Cheruben, Palmen und Blumengewinden anbringen.
    30 Auch den Fußboden des Tempels ließ er mit Gold überziehen sowohl im Hinterraum als auch im Vorderraum.
    31 Und für den Eingang in den Hinterraum ließ er eine Türeinfassung von Ölbaumholz anfertigen; die Oberschwelle und die Pfosten bildeten ein Fünfeck.
    32 Auf den beiden Türflügeln von Ölbaumholz aber ließ er Schnitzwerk von Cheruben, Palmen und Blumengewinden anbringen und sie dann mit Gold überziehen, und zwar die Cherube und die Palmen mit breitgeschlagenem Gold.
    33 Ebenso ließ er auch für den Eingang zum Großraum eine Türeinfassung von Ölbaumholz anfertigen, die ein Viereck bildete,
    34 dazu zwei Türflügel von Zypressenholz, von denen jeder aus zwei drehbaren Blättern bestand.
    35 Er ließ dann Schnitzwerk darauf anbringen, nämlich Cherube, Palmen und Blumengewinde, und ließ sie mit Goldblech überziehen, das dem Schnitzwerk genau angepaßt war.
    36 Darauf ließ er den inneren Vorhof mit einer Mauer umziehen, die aus drei Lagen von Quadersteinen und einer Lage von Zedernbalken bestand.
    37 Im vierten Jahre (der Regierung Salomos), im Monat Siw, war der Grund zum Tempel des HERRN gelegt worden,
    38 und im elften Jahre, im Monat Bul – das ist der achte Monat –, war der Tempel vollendet in allen seinen Teilen und mit allem, was dazu gehörte; sieben Jahre also hatte man daran gebaut.


    Bemerkungen/ Gedanken:


    • 480 = 12 * 40 = viel bedeutungsschwanger weil viel verändert
    • Knapp 500 Jahre, kann gar nicht so richtig einschätzen, ob ich das für lange oder kurz halten soll.
    • 60 x 20 x 30 Ellen sind grob 30 x 10 x 15 Meter (wenn man eine Elle mit ~ 50cm bemisst). Stattlich. Mit Anbau, Wendeltreppe und pipapo. Die Proportionen kommen mir aber komisch vor. Ich fühle mich an die Arche erinnert (müsste mal raussuchen, wie groß die im Vergleich dazu war - oder das Zelt)
    • Nicht überraschend erinnert mich das Kapitel an den Bau des Zeltes. Es wird penibel aufgeführt, welche Bestandteile es gibt etc. Diesmal aber nicht aus Zeltwänden, sondern aus richtigem Hausmaterial. Da ich zu faul war, selbst was zu malen, hab ich nach Bildern gesucht:





    • Insbesondere bei der Innenausstattung wird viel wert darauf gelegt, dass alles mit Zedernholz verkleidet ist. Und dann Gold drüber. Ich war glaube ich einmal in meinem Leben in einer Synagoge und jetzt, wo ich das wieder lese: da war auch viel aus Holz und mit Schnitzereien verziert. Zufall? Ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, dass das Kapitel als "Bauvorlage" für spätere Tempel gedient hat.
    • Wilde Gurken und 5m hohe Cherube als Dekor - der Innenausstatter hatte echt Spaß Emoticon: gurke
    • Wenn mich nicht alles täuscht, waren doch zwei Cherube schon auf der Bundeslade selbst? Als Schutzsymbole passen die natürlich. Und mit der Bundeslade im Tempel wird so ein Schachteleffekt erzielt, Heiligkeit/ Göttlichkeit wird "konzentriert"
    • Das Wiederaufgreifen des Monats Siw fasst den Bau textlich zusammen. 7 Jahre soll das also gedauert haben. Wir brauchen für Großbauprojekte (*hust* BER *hust*) länger! (*hust* doppelt so lang *hust*)
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  10. #3205
    Sie/Er/Whatever Avatar von Fimi
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    Der BER ist halt auch etwas größer, und an die deutsche Brandschutzverordnung haben die sich damals auch nicht gehalten
    "La majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain." - Anatole France

    Zitat Zitat von Fonte Randa Beitrag anzeigen
    Manchmal kann ich Fimi verstehen...
    Zitat Zitat von Kaiserin Uschi Beitrag anzeigen
    Ja, aber das ist nur ein Grundgesetzbruch, aber kein Verfassungsbrauch. Bring das mal vors Bundesgrundgericht ;)

  11. #3206
    Ausgetreten
    Gast
    Gurken

  12. #3207
    Registrierter Benutzer Avatar von Brandschutzverordnung
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    Zitat Zitat von Fimi Beitrag anzeigen
    Der BER ist halt auch etwas größer, und an die deutsche Brandschutzverordnung haben die sich damals auch nicht gehalten
    Skandal
    .

  13. #3208
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Das mit den Gurken hat mich auch interessiert. Die Elberfelder übersetzt in 1. Kö 6,18: Koloquinten, die Anmerkung dazu: "Koloquinten sind eine Kürbisart, deren Blätter an Weinlaub erinnern und die deshalb als Motiv für Schnitzereien bevorzugt wurden"

    Hier ein Bild von der Wiki:



    Ich sag ja: Eigennamen von Tieren, Pflanzen, Werkstoffen oder Geographie zu übersetzen ist eine richtige Herausforderung. Das ist so ähnlich wie mit dem Delphinleder bei der Stiftshütte...
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

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  14. #3209
    Vulvarine Avatar von Tohuwabohu
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    Ich hatte ihn irgendwie größer erwartet. Aber wenigstens viel Gold.


  15. #3210
    Registrierter Benutzer Avatar von Herbert Steiner
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Das mit den Gurken hat mich auch interessiert. Die Elberfelder übersetzt in 1. Kö 6,18: Koloquinten, die Anmerkung dazu: "Koloquinten sind eine Kürbisart, deren Blätter an Weinlaub erinnern und die deshalb als Motiv für Schnitzereien bevorzugt wurden"
    [...]
    Ich sag ja: Eigennamen von Tieren, Pflanzen, Werkstoffen oder Geographie zu übersetzen ist eine richtige Herausforderung. Das ist so ähnlich wie mit dem Delphinleder bei der Stiftshütte...
    In diesem Fall besonsers schwer, Gurken und Kürbisse sind ja eng verwandt und in der heutigen Form gab es damals keines davon, die wurden ja erst in den letzten Jahrhunderten gezüchtet.

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