Jobsuche

[Kendogan]

Ja, da kann man eventuell was regeln, was Fachanwälte für Arbeitsrecht eventuell nicht auf dem Schirm haben.

Du meinst Anwälte, deren Kernthema unter anderem das Erwirken von Einmalzahlungen ist?

[Baldri]

Als Verkäufer zu gierig sein ist ....

"Mmn. Also Herr Teerohr so gehts ja nun nicht. Durch ihr Verlangen möglichst viel Provision zu erhalten werden wir als Firma für Aktionäre viel zu attraktiv."

[Shakka]

Du meinst Anwälte, deren Kernthema unter anderem das Erwirken von Einmalzahlungen ist?

Genau. Traurig aber wahr.

In Deiner Branche solltest du besonders aufpassen. Einem öffentlichen Träger kann sowas alles am Arsch vorbei gehen. Da musst du es dann vollstrecken lassen und erst mal selbst Geld vorstrecken um an Geld zu kommen...

[Bassewitz]

Du meinst Anwälte, deren Kernthema unter anderem das Erwirken von Einmalzahlungen ist?

Ja. Denn, was bei der Steuererklärung hinterher so rauskommt, interessiert die wenig bis gar nicht.

Ich habe beispielsweise bei meiner Arbeit beim Bauernverband mitbekommen, dass Notare, die den ganzen Tag nur Grundstücke auf andere Leute überschreiben, die Schenkungen vom Vater auf den Sohn oft vertraglich so ungünstig ausgestalten, dass dann erhebliche Steuerzahlungen zu leisten waren, die man hätte eventuell sogar ganz umgehen können (das Thema zu niedrige Erbschaftsteuer bei Übertragung von Unternehmen kennt man ja aus der Tageszeitung). Das Thema war den Notaren anscheinend komplett unbekannt oder egal und obwohl Rechtsanwälte in jedem Rechtsgebiet beraten dürfen, sollte man bei Steuerfragen schon zum Fachanwalt für Steuerrecht oder Steuerberater mit entsprechenden Kenntnissen.

Also ja, ich gehe grundsätzlich nicht davon aus, dass die das schon beachten werden. Dafür habe ich schon zu viele sehr teure Kinder in Brunnen fallen sehen.

[Tim Twain]

Dass Notare ganz schön Murks machen können, haben wir auch schon erfahren.

[Flati]

Wenn der finale Akt hier vorbei ist(also du deine rechtmäßige Abfindung und Arbeitszeugnis bekommen hast) würde ich gerne ma den Namen des "Vereins" wissen, nur so zur Sicherheit das ich dort einen großen Bogen ringsrum mache.

[Simato]

Dass Notare ganz schön Murks machen können, haben wir auch schon erfahren.

Da graut es mir gerade auch vor. Hab hier auch ein schönes "Paket", womit ich zum Notar muss... aber das ist immerhin durch Steuerberater, befreundeten Notar (der es nur abgesegnet hat, aber wegen Distanz nicht für die Durchführung in Frage kommt) und Eigenrecherche nochmal abgesichert.
Was kann da schon schief gehen!

[Empirate]

Ich würde allmählich ganz schön die Wände hochgehen in TRs Situation. Als Landesangestellter mit einem derzeit ziemlich cozy job muss ich mich auf sowas vermutlich nie einlassen, glücklicherweise. Wenn man mir seit August kein Gehalt gezahlt hätte, gingen hier nämlich allmählich die Lichter aus.

[TeeRohr]

Das ist auch ganz sicher das worauf die setzen. "Dem wird das Geld ausgehen und dann ist er gezwungen den Deal einzugehen." Das wird aber nicht passieren, denn dafür war ich zu lange zu erfolgreich in meinem Job. Da geht mir trotz Scheidung, Aktienverlusten, Unterhalt und Lebenshaltungskosten die Luft nicht so schnell aus. Dennoch ist es eine Situation die mich nicht "cool" lässt - und zwar aus dem einfachen Grund, dass ich so nicht gestrickt bin.

Aber gestern gab es tatsächlich wieder "Post". Der Austausch zwischen den beiden Anwälten ergab nun, dass die Gegenseite mir Böswilligkeit unterstellt, weil ich ja noch keinen Job habe und wirft mir vor mich nicht zu bewerben. Also quasi das was in der verhandlung mündlich ausgesagt wurde, habe ich nun schriftlich. Man hat mir außerdem eine Liste mit 15 Stellenangeboten geschickt wo ich mich bewerben könne.

Mein Anwalt bekam nicht nur diese Liste von mir, sondern auch meine dokumentierten Bewerbungen (ca. 40 Stk.) mit Datum der Bewerbung und dem Status. Daraus geht eindeutig hervor, dass ich nicht "böswillig" handle. Und selbstverständlich habe ich deren 15 Firmen auch abgearbeitet und mich bei denen beworben wo es keine "Error 404" oder "Bewerbungsprozess geschlossen" Meldung gab. Ich habe auch die aussortiert wo ich mich schon beworben hatte. Ich glaube da blieben dann 6 übrig. Bei zweien davon ist schon in der Ausschreibung das Gehalt viel zu niedrig angesetzt und bei einer kam gestern direkt noch die Absage, weil Gehaltsanspruch zu hoch (das sind teils einfach andere Branchen wo ich den Rahmen einfach mal komplett sprenge). Heute wird dann vermutlich eine weitere Absage kommen, weil die mich auch schon wieder nach meinem Gehalt fragen und das eine 50 Mann Bude ist. Die können mich gar nicht bezahlen...selbst wenn sie wollten. Und ich habe nicht vor für weniger als die Hälfte meines letzten Gehalts zu arbeiten.

Das dokumentiere ich alles fein säuberlich und dann kann die Gegenseite mich mal.

[GT]

Also da würde ich schon bei der Hälfte komplett am Rad drehen.. (und in meinem lustigen internationalen Umfeld gibt es genügend Dinge, wo man sich an den Kopf langen muss, gerade diese Woche wieder.. - aber ich möchte nicht "deinen" Thread kapern..)

Meinen Respekt das du das so knallhart durchziehst

[demonaz]

Ich find das mit der 'Böswilligkeit' etwas seltsam - ich mein, ihr streitet doch (auch) darüber, ob das Arbeitsverhältnis beendet wurde oder nicht. Wieso solltest du dich zwingend woanders bewerben (müssen), wenn du doch der Meinung bist, dass die Kündigung nicht rechtens war?

Aber ich kenn so ein paar Fälle auch aus meinem Laden. Da wird Leuten einfach gekündigt, auf Umstände wie Kündigungsfrist, Sozialauswahl etc. nicht geachtet, und dann wundert man sich, dass die Leute sich wehren. Würd ich auch machen - und versuchen, a) mein Recht zu erhalten und b) (weil Verhältnis zerrüttet etc.) versuchen das Maximum an rauszuquetschen.

[TeeRohr]

Naja, die Gegenseite möchte natürlich nicht über den 30.11. hinaus irgendwas zahlen und behauptet vorsorglich schon mal, dass ich mich gar nicht bemühe etwas zu finden.
Mein Anwalt und ich sagen: Das Arbeitsverhältnis wurde nicht beendet, ist aber nun natürlich zerrüttet. Für die Firma wäre es also gut, wenn ich schnellstmöglich was Neues finde, weil sie dann weniger Schadensersatz/Lohnfortzahlung im Falle einer vollständigen Niederlage und Unwirksamkeit der Kündigung (also auch der nachgeschobenen Kündigung zum 30.11.) hätten.

Und damit die Gegenseite nicht behaupten kann, dass ich das alles von vornherein geplant habe um mir zu Hause den Arsch plattzusitzen und dann abzukassieren, bewerbe ich mich natürlich. Gerade kam übrigens die nächste Absage...deren Budget war ja richtig unterirdisch...

[Baldri]

Ich verstehe das mit der Gier noch nicht. Das klingt sehr hahnebüchern als Argument.

[TeeRohr]

Ist es ja auch.

Sie sehen das wohl so:
"Der Herr TR hat im Februar den Job angetreten und hat keine Aufträge gemacht. Deshalb haben wir uns von ihm in der Probezeit getrennt. Jetzt kommt er und fordert Provisionen, die er nicht erwirtschaftet hat, eine Abfindung und sogar noch sein Gehalt. Er bemüht sich auch nicht etwas Neues zu finden. Deshalb gehen wir davon aus, dass er es von Anfang an darauf angelegt hat und für Nullleistung Geld kassieren möchte."

Ich denke das fasst es ganz gut zusammen. Man blendet dabei aber leider sehr viele Fakten und ganz nebenbei auch noch geltendes Recht aus. Deshalb sind wir ja vor Gericht und haben es nicht bei einem Kaffee klären können. Ich glaube, wenn sie mit mir gesprochen hätten dann müssten die nicht mal die Hälfte dessen zahlen was nun auf sie zukommt.

[wisthler]

Sei nicht so gierig TeeRohr, du zahlst denen einfach noch 2.000,00€ als Entschädigung und darfst dafür das Arbeitszeugnis behalten.