[Cities Skyline]:Weiterbildung per Computerspiel

**boozinsky** · 18. September 2015, 13:33

Ich habe zwar ein kaufmännisches Studium abgeschlossen (trotz Civ3&4 und Fussball Manager), mache aber seit einem Jahr eine Weiterbildung zum Immobilienfachwirten. Ein größerer Teilbereich ist die Projektentwicklung und damit verbunden auch die Raumplanung und städtebauliche Planung. Was liegt also näher, als sich diesem wundervollen Spiel wissenschaftlich zu nähern.

Aus der Lerntheorie weiß man, dass Fallbeispiele ein hohes Maß an Effizienz besitzen - so hoffe ich, dass ich mir so Dinge vielleicht besser merken kann. Dem geneigten Leser bietet sich aber vielleicht auch die Möglichkeit wertvolle Informationen für das Spiel zu erlangen, die nicht in einem gängigen Tutorial vorkommen und auch nicht auf die effizienteste Ausnutzung der Spielmechanik abzielen.

Für den täglichen Umgang lernt man, warum manche Straße umgebaut wird, hier oder dort eine Schule entsteht und nicht zuletzt lernt der Bauwillige eine Menge über die Praxis.

Ich bin selbst gespannt, wie es sich entwickelt. Nach ein paar Posts zur Einordnung des Themas, startet es dann aber auch in die Praxis.

**boozinsky** · 18. September 2015, 13:50

Hier erkennt man die einzelnen Planungsebenen: Von Europa bis in die Kommune. Wichtig ist, dass die Richtlinien oder Verordnungen für die nächst niedrigere Ebene bindend Sie. Daher ist es auch wichtig, europäische Grundsätze der Raumordnung zu kennen, da diese bis in die Kommune runtergebrochen werden.

Ich habe die Karten Cities Skyline als zu groß für eine ganze Stadt empfunden. Daher mochte ich die Karte so interpretieren, dass hier eine Region zu entwicklen ist.

In NRW gibt es die folgenden Regionen:

Im kommenden Spiel möchte ich nicht eine bestimmte Region nachbauen. Viel mehr ist wichtig, welche Grundsätze es bei der Planung zu beachten gibt.

**boozinsky** · 18. September 2015, 14:06

In Europa gibt es verschiedene Leitbilder, die man über Strukturfonds versucht zu verwirklichen. Dies ist aber für das Spiel vernachlässigbar.

Interessant wird es, wenn es um die Grundsätze des Bundes geht. Diese sind in §2 der Raumordnung des Bundes gekennzeichnet und werden jeweils für die Bundesländer konkretisiert. Da wir (noch) keine speziellen Konkretisierungen vornehmen wollen, kümmern wir uns also um die Grundsätze des Bundes, die wir im Spiel verwirklichen wollen. Dies sind 49 an der Zahl, die teilweise auch widersprüchlich sind (Natur & Verkehr). Wir kümmern versuchen es mal ein paar wenigen, die aber die Idee verdeutlichen:

Für unsere oberste Planungsebene im Spiel (die Regionalplanung bedeuetet dies in der Konkretisierung z.B:

Wir werden also mehrere Städte auf der Karte haben, die sich in gewissen Punkten abstimmen müssen. Ich schätze, dass es grob 20 Städte werden. Nicht jede Stadt benötigt in der gleichen Menge und Größe Krankenhäuser oder Fussballstadien.

Weiterhin wird bereits vom Spielstart an eine Entwicklungsachse aufgezeigt, an der sich Siedlungen, Wirtschaft und Verkehr konzentrieren. Genauso gibt es aber auch Freiraumachsen, in denen nicht gebaut wird und Raum für Erholung sein wird. Wesentlich ist, dass dies soweit möglich von Anfang an geplant werden kann.

**boozinsky** · 18. September 2015, 14:22

Instrumente der Stadtentwicklung und der Stadtplanung sind der Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan.

Der Flächennutzungsplan stellt für das gesamte Gemeindegebiet in Grundzügen dar, wie der Gebiet genutzt werden soll. Im Spiel werde ich also für ca. eine Kachel (wird nicht genau rechtwinklig sein) schon vorab die Nutzung als Wohngebiet, Gewerbegebiet oder Industriegebiet deklarieren.

Die Bebauungspläne werden dann aus dem Flächennutzungsplan entwickelt. Wenn ich für ein bestimmtes Gebiet also ein Wohngebiet deklariert habe, wird der Bebauungsplan die "Art und das Maß der baulichen Nutzung konkretisieren. Stehen dort also große oder kleine Häuser.

Hier mal wahllos ein Flächennutzungsplan einer deutschen Stadt und der Bebauungsplan einer anderen Stadt.