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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1561
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    12. Mai 1432: Ein päpstlicher Legat trifft in Athenry ein und wird von Erzabt Isajas mit sehr großer Ehrerbietung empfangen. Das Oberhaupt der irischen Kirche bittet ihn darum, die Bußleistungen für die Johanniter und gegebenenfalls auch die Iren mitzuteilen, damit man die Ordensmänner wieder auf den großen Ozean lassen könne. Man habe sich im Rat der Äbte darauf geeinigt, dass der Heilige Vater am ehesten befugt sei, solche Bußstrafen für außerirische Reiche zu verhängen und so für den christlichen Frieden auf Erden zu sorgen.


    12. Mai 1432: In Neapel heiraten Kronprinz Francesco von Hellas und Prinzessin Konstantina von Trapezunt. Da die verwitwete Schwester des Despoten bereits im 32. Lebensjahr steht, gilt diese Ehe als großer Vertrauensbeweis beider Dynastien. Der eher stille, nachdenkliche Francesco fand die Braut angeblich recht alt, lässt sich aber nichts anmerken und erweist sich als formvollendeter Kavalier, was in der süditalienischen Stadt durchaus goutiert wird. Außerdem kann Francesco im Namen seines Vaters Karvar den weiteren Ausbau des bereits sehr gewinnbringenden Hafens von Neapel und die Bereitstellung einer großen Summe von 50000 S für die Wohltätigkeit bekanntgeben. Im Anschluss an die Veranstaltung berät der Kronprinz noch mit den Provinzsenaten Süditaliens.


    12.-22. Mai 1432: In Cannstatt findet erneut die schwäbische Warenschau statt. Die weiter mit Flugblättern beworbene Veranstaltung ist gut besucht, und die schwäbischen Händler und Handwerker haben mittlerweile in vielen Regionen Süddeutschlands und auch darüber hinaus einen hervorragenden Ruf erworben. Mit Baiern und den oberschwäbischen Städten und Klöstern ist der Austausch besonders eng, so dass man manchmal sogar eine regelrechte Arbeitsteilung erlebt.

  2. #1562
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    13. Mai 1432: Nach dem Ende des dänischen Reichstages lädt der Prior der Kopenhagener Johanniterballei Adel und Klerus des Landes zu einer Konferenz über die Zukunft Schwedens ein. Offenbar will der Großmeister auf diese Weise eine mögliche Nachkriegsordnung für das Land durchdenken, was mit dem schwedischen Adel gegenwärtig kaum möglich ist, solange der Krieg im Gange ist. Der schonische Adel und viele Edelleute von den Inseln sind ebenso erschienen wie ein großer Teil des Klerus, besonders die Bischöfe aus der Metropolie des Erzbistums Lund. Erzbischof Harald hat hingegen nur einen Vertreter geschickt, weil er zum Treffen mit dem päpstlichen Legaten nach Schweden reisen wird.


    13. Mai 1432: Das Königreich Schweden wirbt offenbar ein weiteres Söldnerregiment auf dem Frankfurter Söldnermarkt an. Die Männer begeben sich gleich am nächsten Tag nach Norden, um ihrem neuen Soldherrn zu Diensten zu sein.


    13.-17. Mai 1432: Die schwedische Armee in Südwestfinnland wird offenbar zum Teil wieder eingeschifft und nach Südostschweden und Lödöse gebracht. Es gelingt General Gustav von Södermalm zunächst, die genaue Verteilung der Streitmacht zu verschleiern, so dass noch unklar ist, wie viele Kämpfer nach Schweden unterwegs sind.

    Nur für Schweden

    Achtung Spoiler:
    Man hat sich entschieden, die geplanten 1500 Mann aus 300 Rittern, 400 LN, 400 BS, 400 PL zusammenzusetzen. Außerdem sind weitere 200 BS und 300 SN spätestens am 17. Mai in Lödöse, sofern Dänemark nichts tut, um die Flotte aufzuhalten (was bislang nicht der Fall gewesen ist). Auch das Söldnerregiment ist bereits unterwegs, so dass noch genau 4100 Kämpfer in Finnland verblieben sind, darunter das ganze Feldartillerieregiment.

  3. #1563
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    14. Mai 1432: Satrap Kebek Khan von Bagdad eröffnet einen neuen Wildtierpark im Norden der Metropole, wo auch schon die Abbasidenkalifen ein solches Gelände besessen hatten. Diese prestigereiche Handlung zeigt, dass Kebeks aus Maschhad stammende Familie immer mehr Einfluss in der Region gewinnt. Außerdem findet große Aufmerksamkeit, dass einige Diplomaten aus Damaskus beim Festakt hohe Positionen zugewiesen bekommen, was die freundschaftliche Bindung beider Dynastien unterstreicht. Im kommenden Jahr soll eine Tochter des Satrapen aus dritter Ehe zudem den syrischen Kronprinzen ehelichen.


    14. Mai 1432: Ein Gesandter der Johanniter trifft in Lödöse ein, um die Stadt zur Aufgabe der Unterstützung des schwedischen Königs und zur Auslieferung der Unterzeichner des Briefes an die christlichen Gemeinden in Norddeutschland zu bewegen. Es sei vielleicht dem Frieden dienlich, wenn Lödöse sich den Benediktinern unterstellen würde. Jedenfalls wäre nach den Worten der Unterhändler die Ordensleitung bereit, die Neutralität der Stadt zu akzeptieren. Der Rat hält die Tore aber fest geschlossen und erklärt, dem König treu bleiben zu wollen. Offenbar wurden auch junge Männer aus der Umgebung zusammengezogen, die nun mit improvisierten Waffen auf den Mauern stehen und auf die Truppen aus Finnland warten.


    14.-18. Mai 1432: Nachdem das Europäische Ritterturnier schon einige Zeit nicht mehr wie ursprünglich geplant in verschiedenen Ländern stattfand, ergreifen einige französische und deutsche Edelleute zusammen mit Kaufleuten aus Flandern die Initiative und richten in der traditionsreichen Karolingerstadt Aachen die „Karlsspiele“ aus, die eindeutig an das große Turnier aus Burgund anknüpfen. Dank des relativ zentral gelegenen Austragungsortes und der ansehnlichen Finanzierung ist die Veranstaltung durchaus ein Erfolg, auch wenn man natürlich nicht an die Teilnehmerzahlen der königlichen Ritterturniere herankommt.

  4. #1564
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    15. Mai 1432: Die Verhandlungen in Multan scheinen nach Berichten von Teilnehmern recht positiv zu verlaufen. Offenbar sind beide Seiten prinzipiell bereit, den Status quo zunächst zu akzeptieren. Diskussionsbedarf soll es aber noch im Hinblick auf eine Entmilitarisierung der Rebellenstädte in Südostdebul und in Bezug auf mögliche Tributleistungen an Großkönig Altan zu geben.


    15. Mai 1432: Mit Hilfe des Fürstentums Reval gelingt es dem Königreich Schweden, wieder eine feste Gesandtschaft in Sarai aufzubauen. Zunächst handelt es sich zwar ausschließlich um Diplomaten, die Fürstin Zarina „ausgeliehen“ hat, doch im Lauf des Sommers sollen auch einige Schweden eintreffen. Die neue Vertretung macht sich rasch an die Arbeit und bemüht sich, so viele potentielle Gegner der Johanniter wie möglich anzusprechen. Dabei kann sie offenbar mehrere Treffen mit den Männern aus der Satrapie Bagdad erreichen. Der dortige Amtsinhaber scheint auch mit anderen Kritikern der westlichen Christen zu kooperieren.


    15.-31. Mai 1432: Der päpstliche Legat Johannes von Capestrano reist durch die Diözesen Südschwedens und trifft Ende Mai im Benediktinerkloster am Mjörnsee ein. Die dortigen Mönche scheinen bislang einen neutralen Kurs zwischen Königreich und Johannitern zu verfolgen. Die meisten Äbte und Priore der Gemeinschaft sind gekommen, da sie den Legaten dringend um seinen Rat fragen möchten.

  5. #1565
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    16. Mai 1432: Der olympische Oberpriester Numa II. Pomilius weiht in der peloponnesischen Kleinstadt Areopoli auf der abgelegenen Halbinsel Mani einen prachtvollen Tempel ein und setzt eigens einen Priester dafür ein. Hintergrund ist wohl der Bericht von byzantinischen Historikern, dass hier noch im 9. Jh. Anhänger der alten griechischen Götter gelebt haben sollen. Das Bauwerk zeigt auch, wie finanzstark die neue Gemeinschaft bereits ist, da man es in dieser entlegenen Region kaum sinnvoll nutzen kann und es damit vorwiegend als Symbol errichtet wurde. Selbst der neu geweihte Opferpriester scheint seinen Amtssitz in Athen zu haben.


    17.-21. Mai 1432: Als finnische Späher des Johanniterordens melden, dass die schwedischen Aktivitäten im Hafen von Turku nachlassen, entscheidet sich Ankin von Smolensk zum Angriff auf die Stellungen des Gegners. Dank seiner deutlichen numerischen Überlegenheit kann er zugleich auf beiden Flanken attackieren, und dadurch gelingt schließlich der Durchbruch: Im Osten halten die Schweden recht lange stand, wobei sie das relativ feuchte, von zahlreichen Bächen durchzogene Gelände am Pyhäjärvisee geschickt ausnutzen und die Feldartillerie mit Bedacht einsetzen. Am Meer gelingt es den finnischen Verbündeten der Ordensritter aber bereits früh, einige Geschützstellungen zu umgehen und den Gegner aus dem Rücken und der Seite zu attackieren. Die Lage des linken schwedischen Flügels wird unhaltbar, so dass mehr als 1000 Mann fluchtartig nach Süden ausweichen und dabei die Geschütze aufgeben müssen. Der Großteil der Feldartillerie im Zentrum und auf dem rechten Flügel kann aber gerettet werden, und die schwedische Expeditionsarmee verliert in den heftigen Kämpfen zwar gut 500 Mann (darunter mehr als 150 Gefangene) und 0,3 Regimenter FA, bleibt aber im Wesentlichen intakt und baut nördlich von Turku am Laajoki eine neue Verteidigungslinie auf, die in Richtung Nordosten bis an den Pyhäjärvisee reicht. Die Johanniterarmee erlitt bei ihrem Angriff etwas höhere Verluste (etwa 650 Mann vorwiegend bei den Söldnern), konnte aber ein knappes Drittel der Feldartillerie ausschalten und ist nun nur noch etwa 25 Meilen von Turku mit seinem recht guten Hafen entfernt. Der Krieg dürfte daher nach einer kurzen Phase der Reorganisation wieder aufgenommen werden, da es dem Orden erkennbar um die Kontrolle von ganz Südwestfinnland geht, was die schwedische Expeditionsarmee Gustav von Södermalms unter allem Umständen verhindern will. Die Erbitterung auf beiden Seiten zeigt sich auch daran, dass es vereinzelt wieder zur Tötung von Gefangenen kommt.


    18. Mai 1432: König Hankis I. muss den Reichstag in Mainz verlassen, um noch pünktlich bei der für Ende Mai geplanten Konferenz des Arghunsbundes in Prag erscheinen zu können. Der Mainzer Kanzler übernimmt nun den Vorsitz der Fürsten- und Gesandtenversammlung, bei der gerade über einen Antrag des Johanniterordens abgestimmt wird.

  6. #1566
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    19. Mai 1432: Großkhan Yunus gibt bei einer Audienz für die ständigen Gesandten in Sarai eine vorläufige Tagesordnung für die Reichsadelskonferenz im Juni bekannt. Demnach soll zunächst grundsätzlich über das Verhältnis von Khanaten und Tributstaaten untereinander und zum Großreich beraten werden (1), danach wird es um mögliche außenpolitische und religiöse Restriktionen für diese beiden Gruppen von Ländern gehen (2). Danach soll dann über die konkreten Anträge verschiedener Botschafter in Bezug auf Schweden (3), Finnland (4) und Indien (5) diskutiert werden.


    20. Mai 1432: Nach einer Woche endet das Treffen der Johanniter mit dem dänischen Adel und Klerus. Die in Schonen ohnehin recht beliebten Ordensritter sollen zwar viel verbale Unterstützung erhalten haben, konkrete Ergebnisse werden aber zunächst nicht gemeldet. Offenbar wollen die meisten wichtigen Männer aus Schonen und von den Inseln Schweden noch nicht verärgern, indem sie direkt an der Planung einer Nachkriegsordnung mitwirken. Daher dürfte viel vom weiteren Verlauf des Krieges abhängen.


    21. Mai 1432: Nach einem nächtlichen Angriff auf die Wahrsagerin Nostra Baldrieska weist Fürstin Ashina den Gesandten des Johanniterordens aus der Hauptstadt aus und entlässt außerdem mehrere hohe Adlige aus dem Hofdienst. Es sind aber auch Gerüchte im Umlauf, wonach der Anschlag inszeniert gewesen sei. Jedenfalls scheint die einflussreiche Beraterin Ashinas mit dem Schrecken davongekommen zu sein.

  7. #1567
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    24.-28. Mai 1432: Die Umgruppierung der Johanniterritter in Südwestfinnland wird durch ein schwedisches Landemanöver an der Westküste gestört. Offenbar ist ein Teil der verschifften schwedischen Truppen zurückgekehrt. Bei der riskanten Landeoperation gehen zum Glück nur zwei Hanseschiffe verloren, und die Besatzungen können größtenteils gerettet werden. Trotz der ungünstigen Küste gelingt es den Schweden zudem, sicheren Grund zu erreichen, weil die Johanniter überrascht werden und sich zunächst ins Landesinnere zurückziehen müssen. Anders als erhofft artet der Rückzug aber nicht in eine panische Flucht aus und es können auch keine Feldgeschütze zurückerobert werden. Die Schweden halten nun einen Brückenkopf am Velluanjoki, einem kleinen Fluss etwa 30 Meilen nordwestlich der Laajoki-Front.


    26.-30. Mai 1432: In Malmö und Helsingborg kommen weitere Hilfstruppen der Johanniter an. Während 300 Italiener und 400 Franzosen den Landweg nahmen, wurden 900 Ritter und ein Belagerungsregiment aus Burgund verschifft. Großprior Karl von Burgund, der inzwischen den Oberbefehl auf dem ganzen schwedisch-finnischen Kriegsschauplatz übernommen hat, kann in Schonen damit über 5700 Ritter und ein Regiment Belagerungswaffen zurückgreifen. Es fehlt ihm aber noch gänzlich an Fußtruppen, was die Belagerung von Burgen und Städten erschweren dürfte.


    27. Mai 1432: König Heinrich von Frankreich kommt in Marseille an. Unterwegs hatte er sich bemüht, die Gerichte zu sorgfältiger Arbeit anzuhalten und damit offenbar meist auch einen gewissen Erfolg erzielt. Nun folgt noch ein öffentliches Bankett mit einigen ausgewählten Kaufleuten aus dem Kalifat von Cordoba und Marrakesch und dem Emirat Tunis. Zwar sind die einheimischen Gilden empört über diese Ehrung von Fremden, aber der Tag selbst geht recht harmonisch vonstatten. Allerdings hatte die Hofverwaltung wohlweislich nur Christen zu Tisch gebeten, um Konflikte um Speisevorschriften und religiöse Tabus zu vermeiden. Aus Tunis sind daher nur einige maltesische Händler erschienen.

  8. #1568
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    28. Mai 1432: Der italienische König Galeazzo erhält vom Städtetag die Erlaubnis, mit einem Kredit ein Doppelregiment anzuwerben, um die Johanniter zu unterstützen. Außerdem ist geplant, einige Schiffe für den Transport zu mieten. Dank der vertrauten Abläufe in Genua kann die Einschiffung bereits Anfang Juni beginnen.


    29. Mai 1432: In Prag beginnt ein Treffen des Arghunsbundes, zu dem die ungarische Khanin Sosha, der böhmische Khan Vaclav und der römisch-deutsche König Hankis I. (der zugleich das nominelle Oberhaupt des Bundes ist) erschienen sind. Dank der großzügig bemessenen Mittel aus Hessen können auch recht viele Geschenke gemacht werden, was die inzwischen eher etwas bröckelnde Adelsgemeinschaft wieder stärken dürfte.


    29.-31. Mai 1432: Die beiden Armeen der Johanniter und des Königsreichs Schweden in den südwestfinnischen Vasallengebieten gruppieren sich um. Offenbar versuchen die Söldner des Ordens, beide Fronten zu halten, während die angelandeten Schweden ihre Position stabilisieren. Für Anfang Juni werden wieder heftige Kämpfe erwartet. In Südschweden bleibt es hingegen ruhig, nur die Ritter sammeln sich auf der dänischen Seite der Grenze gegenüber der Hafenstadt Lödöse.

    Nur für den Johanniterorden

    Achtung Spoiler:
    Man dürfte am 2. oder 3. Juni den Großteil der Armee für den Angriff auf den Brückenkopf in Stellung gebracht haben. Die Späher sind sicher, dass es sich um mindestens 1500 Mann und höchstens um 3000 Kämpfer handelt. Man rechnet also mit heftigen Widerstand. Sollte der Feind während des Angriffs im Süden durchbrechen, wird man die exponierten Truppen aus der Gefahrenzone zu bringen versuchen, während man die Stellung am Pyhäjärvisee mit zusätzlichen Truppen verstärkt hat. Ein Durchbruch dort würde nämlich auf jeden Fall zur Einkesselung mehrerer Regimenter führen.

    Nur für Schweden

    Achtung Spoiler:
    Die Kämpfer im Brückenkopf haben sich eingeigelt und erwarten den gegnerischen Angriff. Es wäre aber nötig, sie von Süden her zu unterstützen, wenn sie dort bleiben sollen. Sie könnten sich aber auch wieder einschiffen, wobei man damit ein gewisses Risiko einginge.

  9. #1569
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    1. Juni 1432: Erzbischof Skar von Uppsala und Bischof Sebastian von Strängnäs, die meist als die führenden Köpfe der schwedischen Nationalkirche angesehen werden, bieten in einem Brief dem päpstlichen Legaten Johannes von Capestrano die Versöhnung ihrer Kleriker und Gemeinden mit dem Heiligen Stuhl an. Man sei zu offenen Gesprächen und auch zu einigen Vorleistungen bereit, sofern der Papst den Johannitern den weiteren Krieg gegen Schweden untersage. Dieses Angebot sei mit der schwedischen Krone abgesprochen, so dass auch die weltliche Macht dahinterstehe und ein mögliches Abkommen garantieren könne. Die zwei christlichen Oberhirten erinnern zudem daran, dass der Orden den Kampf ohne gerechten Grund und mit einer Aktion der Piraterie begonnen habe. Der Heilige Vater dürfte einem derartigen Verhalten keine Unterstützung leihen, sondern müsse es vielmehr verurteilen und nach Möglichkeit einen gerechten Frieden herbeiführen.


    1. Juni 1432: Das Kalifat von Cordoba und Marrakesch beruft 500 Reiter und weitere 1000 Mann Fußtruppen ein, um auf Sizilien für Ordnung zu sorgen. Die Flotte des Reiches wird angewiesen, die Kämpfer überzusetzen, sobald sie in den Häfen versammelt sind.


    1.-22. Juni 1432: Im Fürstentum Imatra und in einigen Handelsstädten der Nowgoroder Rus und der Satrapie Stettin werden Gerüchte laut, wonach das Königreich Schweden mit oder ohne Wissen der Wahrsagerin Nostra Baldrieska einen Anschlag fingiert habe, um danach den Johannitern die Schuld in die Schuhe schieben zu können. Vor allem die Bettelorden scheinen diese Geschichte weiterzuverbreiten, in Imatra selbst aber auch die christliche Hofpartei.

  10. #1570
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    2. Juni 1432: Nach seiner Überfahrt aus Norwegen eröffnet König Haakon das schottische Parlament. Dort scheint eine große Bereitschaft vorhanden zu sein, die Ergebnisse des norwegischen Stortings zu bestätigen. Allerdings fordern die MacDucks, dass endlich die Zerstörung ihrer Familienvase durch die MacMoneysacks geahndet werden müsse.


    2. Juni 1432: Der venezianische Doge warnt Kaufleute offiziell davor, sich in den Gewässern um Sizilien aufzuhalten. Auch der eigene Handelsschutz werde aus der Region abgezogen, um nicht in Konflikte hineingezogen zu werden. Da Venedig einen großen Einfluss auf die wichtigsten Handelshäuser des Mittelmeerraumes hat, dürften auch viele Schiffe anderer Nationen der Insel fernbleiben.


    3. Juni 1432: Der päpstliche Legat Johannes von Capestrano antwortet den beiden Bischöfen der schwedischen Nationalkirche mit einem sehr deutlichen Brief. Darin spricht er Skar von Uppsala als Dompräbendar an und macht deutlich, dass er in den Augen des Heiligen Stuhls niemals rechtmäßig Erzbischof geworden ist. Zwar sei ein Gespräch möglich und erwünscht, ein Waffenstillstand könne aber allenfalls am Ende der Verhandlungen stehen und nicht die Voraussetzung dafür sein. Die schwedische Krone und ihre Anhänger im Klerus hätten mehr als genug Zeit für eine friedliche Lösung gehabt.

  11. #1571
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    4.-9. Juni 1432: In Südwestfinnland finden erneut heftige Kämpfe statt. Die Schweden haben dabei anfangs noch immer das Gesetz des Handelns in ihrer Hand, seit sie eine Armee im Rücken des Ordensheeres anlanden konnten. Sie verzichten aber auf einen eigenen Angriff und lassen die Ordensritter den ersten Schritt tun. Wie erhofft gehen die Söldner und die aus Finnland stammenden Vasallen auch rasch in die Offensive und greifen das Landungsheer nahe des Velluanjoki an. Die Schlacht verläuft dann aber sehr ungünstig für die Verteidiger, weil die Ordensarmee mit einer großen Übermacht von beiden Flanken her kommt und dabei auf zahlreiche einheimische Waldläufer (PL und BS) zurückgreifen kann, während die Finnen in schwedischem Dienst offenbar alle im Süden stehen. Bereits am zweiten Tag der erbitterten Kämpfe gelingt es dem finnischen Söldnerregiment, zwischen die Linien der Landungsarmee zu gelangen und den Zusammenhalt der Streitmacht zu erschüttern. Am Morgen des 6. Juni greifen die Kämpfer des Ordens dann mit gewaltiger Übermacht an, so dass die Landungsarmee in kleine Gruppen zerfällt, die sich zwar tapfer wehren, aber ohne echte Chance im Lauf der darauffolgenden Tage kapitulieren müssen oder einfach von den Angreifern zerschlagen werden. Zu allem Überfluss misslingt es den Schweden auch noch, über die Hanseflotte den Kontakt zwischen beiden Expeditionsarmeen zu halten, weil die Schiffe der Johanniter einige Scheinangriffe unternehmen, um die Hanseaten vom Ufer fernzuhalten. Die Kapitäne des Städtebundes lassen sich davon offenbar beeindrucken, zumal sie keinen Kampfauftrag erhalten haben. So greift Gustav von Södermalms Armee, deren Offiziere annehmen, dass die Front im Norden hält, viel zu spät ein, um die Kämpfer der anderen Streitmacht noch zu retten. Die einzige gute Nachricht aus schwedischer Sicht ist noch, dass der General bereits am zweiten Tag der „Südoffensive“ (dem 9. Juni) durch Gefangene erfährt, dass die Nordarmee zerschlagen wurde, so dass unnötige Verluste der größeren Streitmacht verhindert werden. Dennoch können sich die Johanniter über einen großen Sieg freuen: 1500 Mann (300 Ritter, 400 LN, 400 BS, 400 PL) wurden getötet oder (größtenteils) gefangen genommen. Obwohl der Erfolg etwas glücklich ausfiel, konnte sich der junge Kommandeur Ankin von Smolensk erstmals auszeichnen. Die Schweden verloren im Süden noch 100 LN beim Entlastungsangriff, die Ordensarmee insgesamt 500 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen. Diesmal kommt es übrigens nicht zu Morden an Verwundeten oder Gefangenen, vermutlich weil sowohl Gustav von Södermalm als auch Ankin von Smolensk sehr klare Befehle erteilt haben, um solche Vorfälle auszuschließen. Beide Armeen benötigen nun einige Tage, um sich von den Kämpfen zu erholen, und die schwedische Expeditionsarmee muss sich auch vom Schock der Niederlage befreien. Der erfahrene General Gustav von Södermalm gilt aber als der Richtige für diese Aufgabe.


    4.-12. Juni 1432: Einige fronpflichtige Bauern und einfache Bürger aus Lödöse beginnen vor der Stadt damit, Hindernisse und Gräben zu errichten. So soll wohl verhindert werden, dass die Ordensritter die Stadt direkt mit Reitern oder Belagerungsgerät erreichen können. Dank dieser Maßnahmen und der abwartenden Haltung der Ordensritter in Schonen gelingt es einigen Barden Mitte Juni auch, die Niederlage in Finnland zu relativieren und die Zuversicht im Land weitgehend zu erhalten. Einige von ihnen spotten sogar über die Kreuzzügler, die in den Norden gekommen seien, um Schweden zu unterjochen, jetzt aber bloß den treuen Dänen Fleisch, Brot und Bier wegäßen, ohne sich auch nur einen Pfeilschuss weit über die Grenze hinauszuwagen.


    5. Juni 1432: In einer Predigt vergleicht der Trapezunter Dompräbendar Jannis Kibkostos den „Prophetensultan“ Osman von Izmir mit dem verrückten Fatimidenkalifen Al-Hakim. Darauf wird er von der Palastwache des Despoten wegen Majestätsbeleidigung inhaftiert. Immerhin gilt Osman als eines der drei Oberhäupter des neuen Rhomäischen Reiches. Antiochos I. lässt die Hinrichtung aber aufschieben, um den Sultan um seine Einschätzung zu bitten, ob dieser eine Begnadigung akzeptieren würde.

  12. #1572
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    6.-30. Juni 1432: Auf Sizilien tauchen neue Gerüchte auf, nach denen der Kalif die Angriffe gegen griechischsprachige Kaufleute selbst in Auftrag gegeben habe, um die Autonomie der Insel zu untergraben. Es ist bislang unklar, wie viele Einheimische diese Behauptung glauben.


    7. Juni 1432: Das im Mai neu unter Vertrag genommene Söldnerregiment trifft in Lübeck ein und wird sofort unter das Kommando eines schwedischen Offiziers gestellt. Auch die beiden Verbündeten des Königreichs haben bereits Schiffe entsandt, so dass die Männer in den kommenden Tagen an ihren Zielort gebracht werden können.


    8. Juni 1432: Sultan Muhammad El-Farshuti von Ägypten kündigt an, im Herbst für eine neue fünfjährige Amtszeit als Oberhaupt des Nillandes zu kandidieren. Da er die Unterstützung des islamischen Klerus und vieler führender Adliger genießt, dürfte seine Wahl kaum in Frage stehen. Dank der patriotischen Begeisterung, die seit dem Vorjahr in Land herrscht, bemüht er sich aber erkennbar auch darum, die Armeeführung für sich zu gewinnen.

  13. #1573
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    9. Juni 1432: Ein Prediger an der traditionsreichen Karaouine-Moschee in Fes zitiert erstmals in der marokkanischen Hauptstadt den Prophetensultan Osman von Izmir und nennt ihn den „Gesandten Gottes in unserer Zeit, einen Freund des Allbarmherzigen und einen Lehrer der Heiden“. Als der Vorsteher der Moschee ihn daraufhin entlassen will, solidarisieren sich etwa 50 junge Studenten aus der angeschlossenen Medrese mit ihrer berühmten Bibliothek. Der Vorfall zeigt, dass Osmans phrygische Bewegung nun auch im Westen auf Interesse stößt.


    9.-21. Juni 1432: Die Mailänder Handelsmesse und der Dichterwettstreit des Landes finden in diesem Jahr etwas später als üblich statt. Zwar ist es in der Stadt bereits sehr heiß, doch dank der guten Konjunktur sind dennoch sehr viele Kaufleute erschienen, so dass auch für die Hochzeit des französischen Königs mit Prinzessin Caterina viel Publikum garantiert sein dürfte. Der Dichterwettstreit umfasst in diesem Jahr vor allem Dramen, die man aus allen Teilen der Halbinsel (auch aus dem Kirchenstaat und aus Süditalien) zusammengetragen hat. Es kristallisiert sich aber noch kein fester Sagenkreis heraus, der mit König Artus vergleichbar wäre.


    10. Juni 1432: Das vom Johanniterorden eingebrachte Gesetz über den freien Schiffsverkehr an Nord- und Ostsee passiert mit großer Mehrheit den Reichstag, nachdem sich von den mächtigsten Ständen nur Burgund enthalten hat. Dessen Vertreter legen aber fristgerecht nach Artikel 1 ihr Veto ein, so dass die neuen Regelungen nicht für Burgund gelten.

  14. #1574
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    11. Juni 1432: Im Khanat Schwaben, wo eine überdurchschnittliche Zahl von Menschen lesen gelernt hat, veröffentlichen findige Drucker und fahrende Händler eine Art Monatszeitschrift mit zahlreichen Sensationsmeldungen. Sie trägt den Titel „Wunderliche Mären und Bilder“ und soll in Zukunft jeweils zur Monatsmitte hin erscheinen. Offenbar haben die Pamphlete und Flugschriften, die in Schwaben in Auftrag gegeben worden sind, die dortige Druckkunst noch weiter gefördert. Die bald als „Bild“ bezeichnete Publikation gilt zwar nicht als sehr glaubwürdig, dank der einfachen Sprache, der oft ein wenig anzüglichen Zeichnungen und der sensationellen Behauptungen („Seht, wie böhmische Studenten sieben reine Maiden entehrten und ermordeten! – Seht, wie 64 Zauberer in Schweden viele Tausend Frauen und Männer und 6000 Rinder töteten! – Seht, wie in Burgund ein Knabe mit sechs Köpfen und acht Armen geboren ward“) wird sie aber bald zu einem regelrechten Verkaufsschlager.


    11. Juni 1432: Die Oberhäupter der schwedischen Nationalkirche unter Führung von Bischof Sebastian von Strängnäs bieten dem päpstlichen Legaten rasche Gespräche an, bedauern aber zugleich, dass der böswillige Angriff der Johanniter und das unnötige Blutvergießen im Norden Europas. Man sei eine Gemeinschaft treuer Christen und loyaler Untertanen der schwedischen Krone und werde die Heimat mit aller Macht verteidigen. Derweil trifft auch das erste der vier westschwedischen Benediktinerklöster eine Entscheidung und erklärt, Lödöse zusammen mit den königlichen Truppen verteidigen zu wollen.


    12. Juni 1432: Großkhan Yunus eröffnet in Sarai die Konferenz des hohen Reichsadels, zu der auch Vertreter der Vasallenkhanate und der Tributstaaten als Antragsteller geladen sind. So sollen die zahlreichen Wünsche und Forderungen durchdacht und hernach möglichst gerecht und einheitlich beschieden werden. Den Vorsitz hat Großsatrap Khalid Khan übernommen, während Yunus selbst beabsichtigt, den Ratschlägen genau zuzuhören.

  15. #1575
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    13. Juni 1432: Der Emir von Tunis lädt vier führende Moscheevorsteher der Hauptstadt und vier Dozenten der islamisch-theologischen Fakultät ein, um über den „Eklat im Kalifat“ zu sprechen. Die Männer sind zwar nicht zur Gänze über die dortigen Vorfälle informiert, nehmen die Einladung ihres Herrn aber sehr gern an. Schließlich gilt er als frommer und glaubenstreuer Muslim, dem die rechte Lehre von Gott ein persönliches Anliegen ist.


    13. Juni 1432: In Kairo treffen sich Vertreter des Armeeoberkommandos, des Klerus und des mächtigen ägyptischen Landadels, um über die Wahl des Sultans im Herbst zu beraten. Der ranghöchste General Alim Abd-Sekr hat dabei angeblich zugesagt, keinen Kandidaten der Armeeführung aufzustellen und Amtsinhaber Muhammad El-Farshuti zu unterstützen. Ein weiteres wichtiges Gesprächsthema soll die finanzielle Situation des Landes gewesen sein, die wegen der doppelten Tributzahlung recht angespannt ist.


    13. Juni 1432: Vier Kleriker der schwedischen Nationalkirche und zwei Kaufleute aus Uppsala machen brieflich eine Aussage zum Angriff der Johanniter auf schwedisches Gebiet, der von Seiten des Ordens als gerechter Krieg angesehen, aber nicht als Kreuzzug bezeichnet wird. Sie – die sechs Unterzeichner – hätten aber im Lager der Ordensritter in Schonen deutlich Kreuzzugsgesänge und christliche Choräle gehört, was die Ordensleitung Lügen strafe. Die schwedische Gesandtschaft bringt den Brief sofort in die Konferenz ein und verlangt, man möge den Johannitern ihren Kreuzzug untersagen.

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