Mass Effect 1
Ca. 100 Jahre in der Zukunft hat man bei einer Expedition auf den Planeten Mars eine Ruine einer ausgestorbenen Alienrasse entdeckt, welche sich als uraltes Archiv der sogenannten Protheaner entpuppte. Mit den dort gefundenen Informationen machte die Menschheit technologisch einen grossen Sprung nach vorne und erforschte und besiedelte in den folgenden Jahrzehnten die umliegenden Sonnensysteme. Dabei kam man in Kontakt mit anderen Völkern, welche die Milchstrasse bewohnen, was manchmal friedlich vonstatten ging, aber längst nicht immer. Zu der Zeit wurde die Allianz gegründet, ein multinationaler Diplomatie- und Militärapparat, der die auf der Erde noch immer in viele Nationen gespaltene Menschheit nach aussen vertreten und ihre Erwerbungen absichern sollte.
Die Menschen fanden sich als Newcomer zunächst in der zweiten Liga der raumfahrenden Zivilisationen wieder. Die drei einflussreichsten Alienrassen – die Asari, die Salarianer und die Turianer – hatten schon vor lange Zeit mit dem Citadel-Rat eine Art galaktische UN gebildet und alle übrigen Völker mussten die Entscheide des Rats entweder akzeptieren oder zusehen, wie sie als Parias an den Rand der galaktischen Gesellschaft abgedrängt wurden. Im Bestreben sich in der Milchstrasse Respekt zu verschaffen, arbeitete die Allianz zunächst daran einen Menschen in die Reihen der Spectres zu bekommen, den Spezialagenten des Citadel-Rates.
Unser Held respektive Heldin Commander Shepard ist in Teil 1 dieser Anwärter und ihre erste, als Test verstandene, Mission geht (wie könnte es anders sein) gehörig schief. Eigentlich sollte nur ein protheanisches Artefakt abgeholt und auf die Citadel geschafft werden, das man auf einer entlegenen Kolonie der Menschen entdeckt hatte. Doch unter Führung des abtrünnigen Spectres Saren griff eine Armee von Maschinenwesen in genau dem Moment die Kolonie an, als Shepard dort eintraf. Es gelang zwar das Artefakt vor dem Zugriff Sarens zu bewahren, doch wurde es letztendlich zerstört, als Shepard ihm zu nahe kam. In diesen letzten Momenten hatte das Artefakt noch eine telepatische Botschaft übermittelt, in der vor einem bevorstehenden Angriff auf die Galaxie gewarnt wurde.
Nach und nach wurden durch Shepard in den folgenden Einsätzen Sarens Verbündete ausgeschaltet und seine Operationsbasen zerstört, meist im Kampf gegen die Geth, die ihn unterstützenden Maschinen. Doch wurde es mit der Zeit immer klarer, dass Saren in der Sache auch bloss der Diener eines weitaus grösseren Feindes war. Bei diesem Feind handelte es sich um die Reaper, eine Rasse Künstlicher Intelligenzen in Form gewaltiger Raumschiffe, die schon für die Ausrottung der Protheaner und zahlloses anderer Zivilisationen vor denen verantwortlich waren. Selbst die Technologien, mit welcher die Menschheit und alle anderen Völker in den Weltraum aufgebrochen waren, basierte auf dem Wissen der Reaper. Fragmente der Technologie waren nach der letzten Zerstörung bewusst übrig gelassen worden, damit sie junge Zivilisationen finden und sich technisch auf dem Weg entwickeln würden, den die Reaper vorgesehen hatten.
Von all dem wusste und glaubte der Citadel-Rat zu den Zeitpunkt nur wenig, zumal Shepard kaum handfeste Beweise liefern konnte. Aus der Sicht des Rates war der Feind das, was man sehen konnte: Der abtrünnige Spectre Saren mit seinen Geth-Verbündeten. Es war sehr knapp, doch am Ende gelang es den als Beobachter in der Milchstrasse verbliebenen Reaper Sovereign zu zerstören und so die Invasion vorerst abzuwenden.