Ergebnis 1 bis 8 von 8

Thema: Terra Incognita

  1. #1
    Epidemaïs
    Gast

    Foren-Bibliothek Terra Incognita

    Achtung Spoiler:
    Wenn jemand irgendetwas schreiben will. Anregungen, Kritik oder Morddrohungen soll er dies bitte in einem Spioiler tun und seine Signatur nicht anzeigen lassen, damit der Lesefluss so wenig wie möglich gestört wird. Danke.


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    Terra Incognita
    Die Entdeckung Amerikas 1492 durch Christoph Kolumbus gilt unter Historikern als Zeitenwende. Durch die Entdeckung von vollkommen unerschlossenem Land irgendwo hinter dem Horizont erhielt auch die europäische Politik völlig neue Schwerpunkte, und später auch ein Konkurrenzdenken, welches zum Ende des 19.Jahrhunderts im Hochimperialismus gipfelte.
    Der Hochimperialismus wurde vorallem dadurch geprägt, dass Kolonialmächte wie Großbrittanien, Frankreich oder das Deutschen Reich ihre Überseekolonien nur noch, dafür aber umso stärker, als reine Prestigeprojekte und als Machtausdruck nutzten.

    Unsere Geschichte spielt aber in einer anderen Zeit. Sie spielt in einer Zeit, als die ersten Europäer, getrieben von Neugier, Mut aber auch der Gier nach persönlichem Reichtum den Atlantik überquerten und als auf einem spanischen Schiff unter der Führung eines Italieners hoch oben vom Krähennest ein aufgereger Ruf erklang:

    Terra Incognita !


    Geändert von Epidemaïs (06. März 2010 um 19:38 Uhr)

  2. #2
    Epidemaïs
    Gast
    James Corley blickte auf die vor ihm liegenden unbekannten Gestade.
    In der Heimat hatte man ihn für Verrückt gehalten. Seine Visionen von einem großartigen Britischen Staat in der unbekannten Neuen Welt hatte sowohl das die Flotte, als auch die Londoner Oberschicht, und damit die potenziellen Geldgeber für eine solche Expedition, als lächerlich abgetan. Nicht nur, dass die Krone mit ihren Kriegen auf dem Festland reichlich beschäftigt war, zudem hatte man vom Schicksal der Kolonisten von Jamestown gehört: Die Kälte im Winter, der Hunger, welcher Unzählige dahinraffte, und zudem die gottlosen Wilden, die das Land Virginia heimsuchten. Nein, in London hatte man fürs Erste genug von der "Neuen Welt".
    Doch James Corley hatte nicht aufgegeben. Er hatte für seinen Traum einer Kolonie, in der es nur Gleichheit und keine Unterdrückung gab, gekämpft: Bei den Königen von Spanien und Portugal war er vorstellig geworden, bei den mächtigen Kaufleuten von Pisa und Genua, ja sogar beim Herzog von Baden; doch keiner hatte den Weitblick besessen, ihm eine Expedition auszurüsten.
    Dann war der Krieg gekommen: Im Jahre des Herrn 1618 hatte sich James Corley mit einigen Getreuen zum Heer der Deutschen Katholischen Liga unter Feldmarschall Johann Graf von Tilly gemeldet, des hohen Soldes und der damit verbundenen Hoffnung auf eine Finanzierung einer Expedition wegen.
    Zwei Jahre wütete das Katholische Heer in Böhmen. Zwei Jahre voll des Mordens und Abschlachtens, des Plünderns und des Raubes. James Corley und seine Männer wurden des Krieges müde; hatten sie doch Hof, Weib und Kinder verlassen, um in einem fremden Land unter einem fremden Banner gegen einen fremden Feind zu kämpfen. Doch egal wieviel sie gerafft und geplündert hatten, noch immer schien ihr Ziel einer friedlichen Expedition, die Neue Welt zu besiedeln, in weiter Ferne.
    Bis zu jenem Tage im Jahre des Herrn 1620, in dem ein Landsknecht dem Feldmarschall von der Plünderung eines Klosters berichtete: Böhmische Truppen seien über die Nonnen hergefallen, hätten die Mönche zusammen getrieben und niedergemetzelt und - als größter aller Frevel - die Heiligenbilder und Reliquien geplündert und geschändet. Rasend vor Wut befahl der Feldmarschall Graf Tilly den Angriff auf den Weißen Berg, auf welchem das böhmische Heer seit Wochen sein Lager hielt. James Corley, der es im Katholischen Heer bis zum Oberst gebracht hatte, meldete sich als leidenschaftlicher Christ freiwillig für den ersten Ansturm. Mit springender Klinge und dem Namen der Jungfrau auf den Lippen ritten Corley und die Besten unter seinen Getreuen gegen die feindlichen Palisaden. Voller Inbrunst durchbrachen sie die Verteidigungswerke und wüteten unter den Böhmen, bis die Pferde zu den Knöcheln in Blut wateten. Die Hälfte von Corleys Getreuen fielen an diesem Tage; doch die Böhmen wurden
    derart vernichtend geschlagen, dass der Katholische Herrscher Ferdinand II. Böhmen als Provinz befriedete und unterwarf.
    Corley und seine Mannen wurden von Tilly reich belohnt; ein jeder von ihnen besaß nun genug Geld um sich ein eigenes Schiff zu kaufen. Zusätzlich wurde Corley mit der Ehre belohnt, den Troß mit dem geplünderten böhmischen Geld nach Wien zu bringen.
    Doch als das Gold jeden Tag vor ihm glitzerte und sie fern des Heeres und des Feldmarschalls waren, da packte James Corley und einige seiner Getreuen die Gier. Mit dem zusätzlichen Schätzen, so meinten sie, könne man die Wilden in der Neuen Welt bestechen, um von ihnen in Frieden gelassen zu werden. Zudem habe ein jeder im Krieg gelitten, und Entschädigung sei noch nicht rechtschaffen geleistet worden.
    So sprachen sie; doch ihre Augen verrieten die Gier, die nach jeder Ausrede sucht. Und so kam es, dass Corley und einige seiner Männer all jene, die gegen den Verrat am eigenen Banner gewesen waren, im Schlaf ermordeten, darunter viele jener, die mit ihm den Weißen Berg erstürmt hatten. Da packte Reue Corley, doch für die war es nun zu spät. Daher reisten die Verräter heimlich über die Schweiz nach Genua, wo sie drei Schiffe ausrüsteten und in See stachen.
    So dachte Corley, während er die Küstenlinie betrachtete; sie waren in der Neuen Welt angekommen. Schon bald würden ihre Kinder und Eheweiber diese Landstriche bevölkern.

    Thomas Maxwell befahl dem Mann im Ausguck, dem Schiff hinter seinem das verabredete Zeichen zu geben. Nicht umsonst hatte Maxwell, Zweiter Offizier auf dieser Expedition, die Schätze wohlweißlich auf sein Schiff und das des Italieners Franscesco Di Batista, der in seinen Plan eingeweiht war, verteilt. Und er hatte Corley überzeugt, die Kanonen Tag und Nacht gefechtsklar zu lassen, aus Schutz vor Piraten. Daher schöpfte Corley keinen Verdacht, als die Schiffe von Maxwell und Di Batista seines in die Zange nahmen.
    Als sie das Feuer auf Corleys Schiff eröffneten, wurde dieser von einer Kanonenkugel in der Mitte durchgerissen und gegen den Mast geschmettert. Sein letzter Gedanke war:
    "Verräter brennen im tiefsten Kreis der Hölle."
    Kurz darauf traf eine Kugel das Pulverlager. Das Schiff wurde von einer großen Flamme verzehrt.

    Maxwell war zufrieden. Er und Di Batista hatten Corleys Palaver vom Paradies in der Neuen Welt nie folgen können. Nun mussten sie diese zumindest nicht mit ihm teilen. Genauso wenig wie das Gold.
    "Männer, wir ankern hier. Macht die Boote klar und ladet die Schätze für die Wilden auf!"
    Diese standen schon am Ufer. Er hatte Gerüchte von den Greueltaten, die sie den Siedlern von Jamestown angetan hatten, gehört. Ohne die Schätze würden sie ihn und seine Männer garantiert abschlachten.
    Das dachte er, während er mit den schweren Kisten zum Strand übersetzte.

    Die Männer stürtzten an den Strand. Sie waren die ganze Nacht gerudert. Die meisten von ihnen blieben völlig erschöpft am Strand liegen.
    Carl Wetter von Strahl sah seine Getreuen an. Er hatte sie davon überzeugen können, dass sie Verrätern an Banner und Krone wie Corley keine Gefolgschaft schuldig seien. Daher hatten die 50 Männer, die ihm gefolgt waren, in der letzten Nacht heimlich die Boote mit den Schätzen und Waffen beladen, die Kisten mit Steinen gefüllt und und zum Ufer übergesetzt. Ein Dummkopf wie Maxwell würde das Fehlen der Boote sicher nicht bemerken.
    Carl Wetter von Strahl setzte sich an den Strand und genoss die Morgensonne dieser schönen, neuen Welt.

  3. #3
    Asozialer Banger Avatar von The_Dude
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    Achtung Spoiler:
    Wenn bis morgen Abend mir keiner ein Update schickt, werd ich eins schreiben, wär halt nur nicht der Sinn der Sache.

  4. #4
    Epidemaïs
    Gast
    Achtung Spoiler:
    Hab ganz vergessen und grad überhaupt keine Zeit etwas zu schreiben. Werde vom 11.-17. mit der Schule in Rom sein, jetzt war Mathe-SA etc. etc....wenn ich von Rom zurück bin gibts von mir dafür was längeres

  5. #5
    was guckst du Avatar von Big Fisch
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    Darf mna erfahren warum ihr spoilert ?

    @OT:
    Zitat Zitat von Khaltaraz Beitrag anzeigen
    ...wenn du eine wunderschöne, üppige Frau aufreißt und als du das erste Mal deine Hände um ihre Brüste schließt enttäuscht murmelst: "Ein Wort, ich sage nur ein einziges Wort: Plastik"

  6. #6
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    Zitat Zitat von Epidemaïs Beitrag anzeigen
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    Wenn jemand irgendetwas schreiben will. Anregungen, Kritik oder Morddrohungen soll er dies bitte in einem Spioiler tun und seine Signatur nicht anzeigen lassen, damit der Lesefluss so wenig wie möglich gestört wird. Danke.
    Desswegen

  7. #7
    Asozialer Banger Avatar von The_Dude
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    Achtung Spoiler:
    Ok, dann an den Rest der Mannschaft (LeSmou, MrPresident etc.) : Wenn bis morgen Nachmittag (vorher bin ich in der Schule) nichts bei mir eingeht, werd ich was schreiben, um Epis Abstinenz zu überbrücken.

  8. #8
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    Ich bin morgen bis ca. 16:00 Uhr in der Schule und werd's jetzt auch nicht mehr schaffen, was zu schreiben. Ich hoffe aber, beim nächsten Mal auch endlich etwas beisteuern zu können.
    Das (epische) Theater legt dem modernen Menschen nunmehr die Welt vor zum Zugriff.
    - Bertolt Brecht

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