[Gone Home] Spurensuche im Hause Greenbriar

[Thymon]

„Hallo! Hier ist der automatische Anrufbeantworter von Janice und Terry Greenbriar - und Sam. Leider sind wir zur Zeit nicht zu Hause. Bitte hinterlassen Sie nach dem Piepton Ihren Namen und Ihre Telefonnummer, damit wir Sie zurückrufen können.“



„Hi, Mom, hier ist Katie! Äh, ich habe mein Flugticket von Europa zurück nach Hause. Ich komme am 6. Juni zurück, aber es ist ein echt später Flug - das war der billigste. Also komme ich erst um Mitternacht an.



Aber keine Sorge, ich nehme einen Bus vom Flughafen, also musst du mich nicht abholen kommen. Also wirklich, ganz ehrlich, ich komme allein nach Hause. Okay, hab' dich lieb! Bis bald, ich freu' mich!“



7. Juni 1995
1.15 Uhr

[Thymon]

Und damit herzlich willkommen zu meinem neuesten Versuch, hier eine Story zu schreiben.
Gespielt wird „Gone Home“ aus dem Jahr 2013, wiewohl sich die Geschichte 1995 zuträgt. Ich habe das Spiel schon durchgespielt, möchte es aber noch mal spielen und dachte mir, dass ich es dann auch hier präsentieren kann.

Wir spielen Kaitlin Greenbriar, die gerade von einem Auslandsjahr in Europa zurückgekommen ist und nun auf der Veranda im neuen Haus ihrer Eltern steht.


Endlich kann ich mein Gepäck absetzen.


Und nun hinein ins Haus …


Verschlossen? Sie wussten doch, dass ich komme. Und was hängt da für ein Zettel?


Sam? Da kann meine kleine Schwester „Sorge dich nicht“ schreiben, wie sie will, da mache ich mir sofort Sorgen. Wo ist sie? Und was ist mit Mom und Dad, dass sie Sam hier kryptische Nachrichten schreiben lassen?

[Thymon]

Na ja, erst mal muss ich reinkommen. Eine Klingel scheint's hier ja nicht zu geben. Aber meine Eltern hatten früher immer einen Zweitschlüssel vorm Haus versteckt. Diese Gewohnheit werden sie nach dem Umzug doch hoffentlich nicht abgelegt haben. Mal sehen …




Vielleicht in diesem kleinen Schrank?


Oh, unser Weihnachtsschmuck – mit Weihnachtsente.




Könnte da vielleicht …?

[Thymon]

Treffer!

Damit können wir die Expedition ins Unbekannte starten. Vorher gibt es aber noch einen kleinen Ausrüstungscheck.

Der ergibt aber nicht viel:
Reisepass,


Flugticket


und der eben gefundene Schlüssel - mehr ist nicht drin im Inventar.


Aber letztendlich betreten wir ja auch nur ein bewohntes Haus.

[Thymon]

Groß ist der Eingangsbereich, man kann schon fast von einer Halle sprechen. Düster ist's auch, wenig überraschend zu dieser Uhrzeit.



Dass das Licht über der Treppe dann kurz aufflackert, ist schon etwas überraschender. Sehr toll ist die Elektrik hier anscheinend nicht. Aber natürlich herrscht draußen auch gerade ein fürchterliches Gewitter.


Manche Lampen sind sogar eingeschaltet.


Aber das ist jetzt nicht wirklich wichtig.

Klar, es ist spät, aber wenn ich nach einem Jahr heimkomme, dann müssten sie doch trotzdem auf mich warten oder sich den Wecker gestellt haben – so kenne ich sie. Aber es ist hier viel zu ruhig, es wirkt nicht so, als würden sie einfach nur schlafen. Was ist hier los?

„Ist hier jemand!?
MOM!?
DAD!?
SAM!?“

[Thymon]

Keine Antwort.

Im Hintergrund links neben der Treppe konnte ich eben den Telefontisch erspähen. Den haben wir früher gern für gegenseitige Benachrichtigungen genutzt – gibt’s dort etwas, das mir weiterhilft?


Zumindest liegt dort ein Zettel. Er ist aber doch nicht für mich.


Also, so schlimm fand ich Daniel damals nicht.


Auf dem Anrufbeantworter sind noch drei Nachrichten gespeichert. Ich spiele sie ab.

1. Eine mir unbekannte Frauenstimme ist zu hören: „Sam? Sa-ham? Hallo-ho? Sam!“
Ganz offensichtlich wollte sie Sam sprechen.

2. Dann meldet sich die gleiche Frau noch mal, dieses Mal zittert ihre Stimme und vielleicht weint sie sogar: „Sam, wo bist du? Ernsthaft, ich muss mit dir reden. Bitte sei da!“

3. Schließlich ertönt meine eigene Stimme und der Anruf, mit dem ich meine nächtliche Heimkehr ankündigte.

Hat etwa niemand meinen Anruf mitbekommen?
Aber Sams Notiz an der Haustür wirkte doch so, als habe sie mich erwartet.
Und was hat diese Frau mit Sam zu schaffen?

Das Telefon schließlich hilft mir überhaupt nicht weiter, offenbar ist die Leitung tot – hoffentlich nur wegen des Gewitters.

[Thymon]

Was nun? Es scheint niemand da zu sein. Aber um sicherzugehen, müsste ich mitten in der Nacht dieses Haus, das ich nicht kenne, komplett durchsuchen. Keine schöne Vorstellung, aber was hilft's? Am besten, ich suche schön gründlich und vorsichtig alles ab. Eventuell finde ich ja doch eine Nachricht von meinen Eltern für mich oder einen weniger rätselhaften Hinweis auf Sams Verbleiben.

Ja, das klingt nach einem Plan. Anfangen werde ich mit der Kommode rechts (von draußen aus gesehen) neben der Haustür.


Dort liegen viele Briefumschläge und alte Zettel, in der oberen Schublade finde ich eine kleine Wegbeschreibung.


Offenbar ist das Moms neuer Weg zur Arbeit, es sei denn, Dad hätte plötzlich eine Stelle außer Haus angetreten.

Links vom Eingang, wo die Lampe schon brannte, sehe ich als erstes ein paar Umzugskartons und eine Mappe.


Die Kartons stehen immer noch hier in der Eingangshalle? War der Umzug nicht schon kurz nach meinem Aufbruch nach Europa? Ein Blick in die Mappe bzw. in die Rechnung darin bestätigt mich.



Der Umzug hierher zum Arbor Hill 1 war vor über 10 Monaten.

[Thymon]

Liebe Katie!
Es hat sich so viel verändert, seit du weg bist. Wir zogen in dieses Haus... ich bin an einer neuen Schule... und meine große Schwester ist ein Jahr lang WEG – das macht's nicht gerade einfacher...
Das ist alles so unwirklich. Aber ich lasse mich nicht entmutigen. Ich habe dir immer alles erzählt. Und wenn ich es schon nicht persönlich tun kann, weil du durch die Weltgeschichte reist, will ich es dir in diesem Tagebuch erzählen. So, als würde ich mit dir reden.

Hier sehen wir nun zum ersten Mal eine Methode des Spiels, die Geschichte voranzutreiben. Beim Betrachten bestimmter Gegenstände, in diesem Fall der Rechnung des Umzugsunternehmens, hört man einen Tagebucheintrag von Sam, obwohl man strenggenommen nicht ihr Tagebuch gefunden hat.

[Wild Haggis]

Das Spiel ist klasse.

[Thymon]

Rechts von den Kartons öffnet sich eine Tür zu einem gefliesten Raum, offenbar der Gästetoilette.




Im Schrank liegt ein Magazin als Klolektüre. Wahrscheinlich gehört es Dad, er ist der Schriftsteller in der Familie.



Sonst finden sich noch typische Badvorräte: Seife, Pflaster, Scheuerpulver und Toilettenpapier.


Nichts, was ich in meiner gegenwärtigen Lage brauchen würde.

[Thymon]

In der Wand gegenüber von der Toilette befindet sich eine geschlossene Tür.


Ich öffne sie und schalte das Licht an: ich stehe in einer kleinen Abstellkammer, die weitere Umzugskartons enthält, insbesondere aber auch als Garderobe benutzt wird.


„Goodfellow High School“ und eine Eule?

Der Pullover wird wohl von Sams neuer Schule sein.

Links daneben hängt Moms Rangerjacke.


Und ihr schon etwas wettergegerbter Jobausweis:

„Takelma County Waldschutzbehörde
Janice Greenbriar
Leitende Naturschutzbeauftragte“

[Thymon]

Auf der Ablage über der Kleiderstange liegt noch ein kleiner bunter Karton, der sich als Spieleverpackung entpuppt.

Ach ja, wir hatten schöne Stunden damit.

Dann wende ich mich dem Gebiet rechts von der Treppe zu. Schon bevor ich das Licht anschalte, lassen sich ein Bücherregal, eine Tür und ein kleiner Schrank ausmachen.


Die Tür, die schätzungsweise in einen größeren Bereich führt als die bisherigen, lässt sich nicht öffnen, sie ist abgeschlossen.


Ich nehme den kleinen Schrank unter die Lupe.

Auf ihm liegt nichts Interessantes.

In den großen Fächern findet sich nur ein Telefonbuch.

[Thymon]

Doch in der Schublade liegt ein Brief.


Offenbar wurde er von Moms Studienfreundin Carol kurz vor oder nach dem Umzug geschrieben.



Die Bücher im Regal werde ich jetzt sicher nicht durchlesen, auch nicht die Bibel rechts unten.


Nachdem sich hier die unteren Fächer als leer herausgestellt haben, werfe ich einen Blick auf das eine Fach, wo etwas anderes als Bücher stehen.

[Thymon]

Ich erkenne zwei alte Pokale aus meiner Leichtathletikzeit an der High School ...




… und einen bunten Schädel aus Mexiko.


Wie kommt der denn hierher?

[Thymon]

Links von der Treppe, beim Telefontisch, steht noch ein kleiner Schrank.


In der Schublade findet sich tatsächlich noch ein Relikt meiner Reiseplanung von vor einem Jahr.



Fehlt in meiner Untersuchung der Eingangshalle nur noch der Bereich links vom Telefontisch.


Dort ist eine Tür, die nicht verschlossen ist, und dort hängt unser Familienporträt: ich im Hintergrund, vorne Sam, Mom und Dad.