Ernte: In Ordnung Konjunktur: Aufschwungsphase
Mit Erleichterung nehmen Wirtschaft und Finanzamt, die Wirtschaftsdaten fürs Jahr zur Kenntnis. Durch die Lockerung der Zölle erfolgte eine Belebung des Handels und das befürchtete Zurückbleiben hinter der anziehenden Weltwirtschaft blieb aus. Speziell das bayrische Wirtschaftsministerium stellt fest, das man durch die Öffnung zum Osten hin tatsächlich mal von der Zollunion profitiert. Auch die sächsische Wirtschaft zieht stärker an als üblich und in Böhmen und dem wiener Land geht ein Seufzen der Erleichterung durch die Reihen der industriellen. Gleichgeblieben ist jedoch, das Württemberg weiterhin die Boomregion ist. Im Norden bleibt trotz der Impulse für die Wirtschaft, die Verteilung der Handelsgewinne wie gehabt. Die Peripherie gewinnt, Preußen stagniert.
Mit Besorgnis wird jedoch weiter die Bundespolitik betrachtet. Würde die Öffentlichkeit der Bundesversammlung nicht sowieso wenig zutrauen, wäre durch die Novemberereignisse eine schwere Krise ausgelöst worden, auch wenn die Abdankung des Liechtensteiner Fürsten und die Einsetzung der alten, wenn auch leicht modifizierten Verfassung mit Jubel begrüsst wurde.
Die nationalen Gefühle sind auch nach der Entspannung im Westen weiterhin auf einem allgemeinen Hoch. Viele Beobachter der Bundespolitik vermuten, das die nächste Herausforderung für den Bund die Begehrlichkeiten der Deutschnationalen nach einem Bundesparlament sind. Die Nationalliberalen sind zwar derzeit auf einem Höhenflug, allerdings stellen sich ihnen auch Herausforderungen durch die zunehmende Radikalisierung einiger nationaler Elemente, zunehmende Aktivitäten Dänisch-Nationaler und einer konservativen Bewegung unter dem Adel, der mehr Mitspracherechte fordert, bzw. seine alten Rechte gerne wieder hätte.
Sachsen
Einige Funktionäre des FGB sind über die neuen Regelungen im Streikrecht nicht besonders glücklich und meinen, das so dem Mittel des Streiks der Zahn gezogen wird. Wirtschaftsministerium und Arbeitgeber begrüssen die erlasse seiner Majestät allerdings als Mittel um den ihrer Meinung nach ausufernden Streikwesen Herr zu werden. Letztlich ist die Regierung der Ansicht, einen guten Kompromiss gefunden zu haben, wenn nun beide Seiten etwa gleich unzufrieden sind.
Kritik regt sich auch am grossen Bauprogramm. Vor allem dort wo Arbeiterwohnungen betroffen sind, wissen viele nicht wo sie hin sollen und leben erst einmal in einfachsten selbstgebauten Baracken. Das Sozialministerium nutzte einige seiner Gelder um vor Beginn der Arbeiten Notunterkünfte bereitzustellen, aber die Kapazitäten sind schnell erschöpft. Beschwerden von Besitzern und Mietern überschwemmen kommunale und königliche Behörden. Im Parlament verlangt die Wettinische Union entsprechende Enteignungszahlungen und Kompensation für wirtschaftliche Schäden für Ladenbesitzer und andere Gewerbetreibende. Das wird aber wiederum aus den Reihen der Konstitutionspartei bekämpft, die der Ansicht ist, die Geldsäcke erhielten schon genug Geld. Besonderes Aufsehen erregt der Fall wo einige Mietswohnungen in Dresden enteignet wurden, die einem der Honoratioren der Stadt. Er hatte einige Häuser gekauft um sie zu sanieren und Arbeitern am Existenzminmum günstige, menschenwürdige Wohnungen anzubieten. Er muss nun sein Projekt beenden, da die Entschädigung nicht reicht um neu zu bauen.
Die französischen Straßennamen stoßen besonders auf Ablehnung, es kommt sogar zu Vorfällen das neue Straßenschilder verschwinden und gegen alte ausgetauscht werden. Kaum einer benutzt die neuen Namen. Im Land kursiert ein Flugblatt, welches den Monarchen als Marionette seiner Frau zeigt, welche von Frankreichs König ihre Befehle erhält. In der Landeshauptstadt kommt es fast zum Eklat, als die vorbeifahrende Kutsche der Königin mit faulen Gemüse beworfen wird und begleitende französische Dragoner blank ziehen wollen um "scharf einzuhauen." Begleitende sächsische Gardisten können die Situation entschärfen, aber in dem Aufruhr und der sich sammelnden Menschenmenge können die Gemüsewerfer entkommen und man sieht auch auf Bitten der Königin von weiteren Maßnahmen ab.
Bayern
Die Initiative des Königs wird im allgemeinen positiv aufgenommen, da in den letzten Jahren eine Verringerung der heimischen Fischbestände (und entsprechende Teuerung) wegen des verstärkten traditonellen Freitagsfischessens zu bemerken war. Tatsächlich haben sich besonders ärmere Bauern und einige Gemeinden mit der Neubewirtschaftung von Fischteichen ein Zubrot verdient. Das Landwirtschaftsministerium ist dazu übergangen in Gegenden, wo bereits Fischteiche neu- bzw. wieder angelegt wurden, stattdessen die bestehenden Strukturen zu fördern, statt Geld an reiche Investoren rauszugeben. Dies war ein Schritt, der hier und da kritisiert wurde, da viele auf ihr "Recht" auf die entsprechenden Gelder pochten. Immerhin sollten sie das Geld erhalten, statt irgendwelcher Pöbel. Besonders der Adel sieht das Subventionsgeld als Ausgleich für entgangene Einnahmen aus traditionellen Quellen. Nach einigen Fällen wo die neu angelegten Fischteiche der reichen Investoren eher Baugruben mit Brackwasser waren, während das Geld verwendet wurde um kleine Bauernstellen in Schwierigkeiten aufzukaufen, sieht sich das Ministerium in seiner Vergabepolitik aber bestätigt.
Die Rezeptinitiative wird besonders bei den Frauen begrüsst, welche händeringend nach einer Arbeit suchen um ihre Familie über die Runden zu bringen. In vielen ärmeren Familien ist es oft einem Elternteil unmöglich entsprechend Arbeit zu finden und es gibt öfters die Praxis, das der Mann für den Lohn einer weiblichen Arbeiterin die Arbeit eines Mannes erledigt um überhaupt Arbeit zu finden.
Mecklenburg
Im allgemeinen werden die Veranstaltungen Pro Mecklenburg sehr positiv aufgenommen und man feiert die Erfolge bei der Rückgabe von Wismar und der Vereinigung der zwei Landesteile. Allerdings kommen auch kritische Stimmen auf, da Strelitz und Schwerin zwar nominell vereint seien, aber in vielerlei Hinsicht, besonders bei den bürgerlichen Freiheiten noch getrennt sind. Die Bevölkerung ist im allgemeinen zufrieden mit dem Erreichten, aber besonders bei der 25 Jahrfreier des Krieges gibt es eine unterschwellige Stimmung, das Mecklenburg ja schön und die Herrschaft des Großherzogs im allgemeinen erfolgreich sei, das aber angesichts der Ereignisse in der Welt, Mecklenburg die bevorstehenden Herausforderungen nicht allein bewältigen könne.
Frankfurt
Die Gründung des Acktienvereins wird von der wohlhabenden Frankfurter Bürgerschaft begrüsst, allerdings sind die tatsächlichen Investitionen erstmal noch eher verhalten. Zum Beispiel beeinflusst der stockende Mainausbau Hessen-Darmstadts den Investitionswillen, da ohne einen Ausbau der Mainmündung in den Rhein, der Nutzen eines Hafens doch eher bescheiden ist.
Bremen
Der Ausbau des Hafens und der Wegfall der Torsperre werden allgemein begrüsst. Beim Ausbau konzentriert man sich darauf veraltete oder beschädigte Gerätschaften zu erneuern oder auszutauschen. Größere Arbeiten finden im Bremerhavener Anlegebereich für Fischerboote statt. Bisher legten die relativ chaotisch am Ufer an und besonders bei schlechteren Wetterbedingungen ist der Bereich schnell schlammig und es besteht eine hohe Gefahr für Unfälle. Größere Boote haben außerdem das Problem das sie schlecht ans Ufer gezogen werden können und Platz im Hafenbecken beanspruchen, der eigentlich für Handelsschiffe vorgesehen ist. Man hofft durch den neuen Fischereihafen einige dieser Probleme mittelfristig zu beseitigen.
Die Fortschritte beim Telegraphenbau laufen planmäßig. Ein paar Pfosten wurden von Herbststurm umgerissen, aber nichts was den zu erwartenden Rahmen von Schäden durch höhere Gewalt sprengt.
Eine Depesche aus den USA meint zu der Anfrage aus Bremen, das die Stadt gerne eine Gesandschaft einrichten kann, wenn sie es denn für erforderlich hält, aber man lässt höflich durchblicken, das die Politiker in Washington in ihrem Termnkalender nicht wirklich Zeit für jeden deutschen Kleinstaat einräumen können.
Braunschweig
Die großzügige Vergütung des Herzogs (nachdem bekannt wird, das ein entsprechend hoher Posten auch im Staatshaushalt vorgesehen ist) zieht kompetente Fachleute an und man kann rasch mit den Arbeiten beginnen. Man denkt, das man bis zum Beginn des neuen Jahres mit dem Kabel verlegen fertig ist und das dann noch einige Arbeiten an den Stationen zu erledigen sind. Die Gesellschaft hat in Kooperation mit dem Militär noch einige Strecken mehr und mehrere redundante Sekundärstrecken angelegt um bei einen Ausfall durch Sabotage noch kommunizieren zu können. Nach Kostenschätzungen bleiben der Telegraphengesellschaft noch 8900 Gulden Eigenkapital. Der Großteil der Ausgaben fließen in den Ausbau des militärischen Netzwerks, die Sondervergütungen für das schnelle Anwerben schlagen auch relativ gut zu Buche, sind aber eher ein geringerer Posten. Am stärksten schlagen die Ausgaben für die erhöhte Redundanz zu Buche, die von der Armee gefordert wurde.
Kurhessen
Die Wirtschaftskommission kommt zu dem Schluß, das die Attraktivität des Landes durch die unklare politische Lage, wie der Verfassungsfrage und Großmächte, die beinahe im Land anfangen aufeinander zu schießen, bei den Investoren gelitten hat. Daneben fehlen Impulse aus der so gut wie nichtexistenten Wirtschaftspolitik. Das die Nordgrenzen Zollausland sind mit hohen Barrieren ist auch wenig hilfreich, genauso wie Unionspartner wie Württemberg, die nachhaltigere Wirtschaftspolitik betreiben und so nebenbei noch niedrigere Steuern haben. Die Erfassung des Gewerbes und der produzierten Güter des Landes ergibt folgende Produkte und Betriebe: *
Agrar: Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Wildpret, Geflügel, Bienen, Fische; Getreide, Buchweizen, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Flachs (bes. wichtig), etwas Hanf u. Tabak, Hopfen, Cichorien, Obst, wenig Wein, viel Holz;
Bodenschätze: Waschgold (in der Edder), so wie Silber u. Blei werden nicht mehr gewonnen, dagegen Kupfer, Eisen, Kobalt, Braun- u. Steinkohlen, Torf, Gyps, Kalk, Basalt, treffliche Sand- u. andere Bausteine, Alabaster, Schiefer, Thon, Porzellanerde, Vitriol, Alaun, Salz, Mineralwasser bemerkenswerthe Mineralquellen: die schwefelhaltige in Nenndorf, die eisenhaltigen in Hofgeismar, Wilhelmsbad u. Johannisberg (bei Fulda), die Sauerbrunnen in Schwalheim, Dorsgeismar u. Volkmarsen; unter den Soolbädern Nauheim.
Industrie:Die Beschäftigung der Einwohner besteht in Ackerbau, bes. starkem Flachsbau, in Obstzucht, Wiesenbau, Waldcultur, Viehzucht; Salinen- u. Bergbau sind im Verhältniß der Größe des Landes bedeutend. Danben Eisenhütten auch die Eisenfabrikation in Schmalkalden, die jedoch außer einer Gewehrfabrik mehr grobe Arbeit liefert; desgleichen liefern die Fabriken in Exten (bei Rinteln) Sensen, Messer u. dergl.; Gold- u. Silberfabrikation hat bes. Hanau, doch auch Kassel liefert darin Gutes u. hat eine Gold- u. Silberteffen- u. Argentanfabrik, sowie eine großartige Maschinenfabrik u. Stückgießerei; auch Soda, Alaun, Pulver, Smalte werden bereitet; wichtig ist bes. die Leinweberei, in groben u. seinen Sorten, u. die Lederbereitung; auch wird in Wolle, Baumwolle, Seide, Hüten, musikalischen Instrumenten, Kutschen u. chemischen Waaren fabriziert, u. Tabak, Topfwaren (Großalmenroder Schmelztiegel), Steingut, Holzwaren, gröbere u. Maschinenpapiere, Glas, Seife, Talg- u. Wachslichter gefertigt. Der Handel besteht hauptsächlich in der Ausfuhr inländischer Producte u. Fabrikate; Speditionshandel treiben die Städte Wanfried u. Eschwege an der Werra u. Karlshafen an der Weser; in Kassel u. Hanau sind Messen, aber von geringer Bedeutung; der Handel wird durch die Schifffahrt auf der Weser u. dem Main, auch auf der Fulda u. Werra, freilich mittelst nur kleiner Schiffe u. durch Chausseen begünstigt
*falls du ein paar Ideen suchst, pick dir was schönes raus. Es müsste sich unter all den Sachen ja was finden, was du in einem Wirtschaftsschwerpunkt verwenden kannst.
Thüringen
Als Reaktion auf die kleine Anfrage des Großherzogs bezüglich der Effektivität der Minikredite, untersuchen die Behörden bei den Begünstigten des Vorjahrs wie sie den Kredit verwendet haben. Während man wenig Missbrauch oder zweckfremde Verwendung der Mitte feststellte, hat man beobachtet, das einige Begünstigte mit der neugewonnenen Freiheit und dem Geld nicht zurecht kamen, da es für sie eine völlig ungewohnte Situation war. Andere Bauern wiederum nutzten ihre Freiheit und das Geld um die Höfe ihrer in Schwierigkeiten geratenen Nachbarn aufzukaufen um so wirtschaftlicher zu arbeiten. Einige sind inzwischen auch in die Städte gezogen um haben die freien Gewerbebedingungen genutzt um kleinere Geschäfte zu eröffnen. Insgesamt gesehen würde man die Aktion als Erfolg einstufen, falls der Herzog aber gehofft haben sollte, die resultierende Arbeitslosigkeit aus der Befreiung komplett zu negieren, muss man den Großherzog leider enttäuschen. Andererseits gingen Thüringen langsam die ungelernten Arbeiter aus und die Wirtschaft begrüßt den Schub an neuen Personal, auch um einige "Faulpelze" loszuwerden. Euer Telegraphenunternehmen wird etwa 1000 G an Geldern für den Bau verbrauchen
Die Messe dieses Jahr glänzt durch Abwesenheit des Auslands, dafür tauchen verstärkt Mitarbeiter von Kriegsministerien und Militärs mittlerer Ränge auf, welche sich im Auftrag ihrer Vorgesetzten, mit den Möglichkeiten der neuen Technologie vertraut machen wollen.
Hamburg
Auch wenn einige Traditionalisten über die Aufhebung des Zunftzwangs mosern und mahnen das mit diesem Schritt den Qualitätsverfall handwerklicher Produkte begünstige, begrüßen viele den Wegfall alter überkommener Regulierungen.
Die Wahlkampfrhetorik kommt bei den einfachen Bevölkerungsschichten gut an, allerdings steht die Kaufmannschaft dem Ganzen etwas reservierter gegenüber. Man ist zwar nicht glücklich über die dänischen Allüren, aber die sich verschärfenden Gegensätze können beiden Parteien nur schaden, da man eng miteinander verflochten ist. Einige radikalere Blätter titulieren die Situation mit "Dänischer Merkantilismus gegen Hamburger Populismus oder wie England uns alle in den Geldbeutel steckt."
Hannover
Die Rekrutierung geeigneter Leute zum Aufbau eines Geheimdiensts bereitet keine besonders großen Schwierigkeiten, da ihr rasch einige Leute findet, die zu Zeiten der Personalunion mit England für die entsprechenden englischen Dienste gearbeitet hatten. Nach Auflösung der PU sind sie aus englischen Diensten ausgeschieden, da sie sich mehr als Bürger Hannovers sehen. Man ist zuversichtlich, das man rasch die entsprechenden Zuträgernetzwerke aufbauen und euch bald Ergebnisse liefern kann. Man macht euch aber drauf aufmerksam, das die verstärkten Ordnungskräfte sich nur in einem relativ engen Rahmen bewegen können, falls ihr repressive Maßnahmen einleiten wollt.
Waldeck
Da es nicht allzu viele formal ausgebildete Juristen gibt in eurem beschaulichen kleinen Land, ist man dabei einige Leute mit Erfahrung und entsprechender Ausbildung aus dem restlichen Bundesgebiet einzustellen. Für das Handelsrecht gab es leider kaum geeignete Bewerber auf den Richterposten. Stattdessen hat man sich einen Sachverständigen dafür ins Land geholt, der den Richtern beratend zur Seite steht. Euer Richter am Bundesgericht hat angeboten, wieder in Waldecker Dienste zu treten, um mitzuhelfen, den Engpass bei den unbesetzten Richterstellen schnell zu überwinden.
Es ist außerdem zu beobachten das viele Waldecker in Zivilsachen weiterhin eine informellere Rechtsprechung bevorzugen und einen respektierten Schiedsmann aus dem Dorf nehmen. [/I]
Hessen-Homburg
Die Präsenzbibliotheken beziehen ihre vorgesehenen Räumlichkeiten und die Bibliothekare erwerben die ersten Werke im vom Fürsten vorgegebenen Rahmen. Es gab da auch Angebote von Verlagen, für ein gewisses Entgelt aktuelle Werke zu liefern, allerdings sind auch kritische Werke darunter, wie die Erfurter Jahrbücher(historisch bekannt unter die hallischen Jahrbücher) und das Werk "Vom Wesen des Christentums."
Liechtenstein
Nach der Abdankung des früheren Fürsten und der Einführung der neuen Verfassung ist das Volk vage optimistisch, obwohl es einige verhaltene Stimmen gibt, das man noch gar nicht weiß, ob das alles auch wirklich bestand hat, oder der Regent mit österreichischer Hilfe, das Parlament wieder auflösen lässt, sobald sich Wiens Aufmerksamkeit wieder auf seine unmittelbare Nachbarschaft richtet. Auch gibt es unter einigen Leuten Bedenken, was passiert, nachdem die Exilliechtensteiner sich wieder eingefunden haben.
Da die Benutzung des Meters, außer bei älteren Leuten schon weitverbreitet ist, gibt es keine größeren Hürden bei der Einführung. Allerdings ist davon auszugehen das beide Maßsysteme noch einige Zeit lang bei der zerstreuteren Landbevölkerung, also so gut wie allen in Gebrauch sein werden. Der Vogt nimmt 30 G aus der Kasse um Blätter mit Umrechnungstabellen zu drucken, welche leider importiert werden müssen. Aus den Dörfern werden einige der jüngeren und gebildeteren Bürger nach Vaduz eingeladen um sich mit dem neuen System vertraut zu machen und die Verbreitung des Systems bei ihren Mitbürgern zu fördern.
Dänemark
Die Telegraphengesellschaft nimmt nach Gründung erst einmal ihre Arbeit auf und plant den Verlauf einiger günstiger Strecken. Problematisch ist da allerdings die Verbindung zwischen den Inseln. Da man bisher keine Möglichkeit hat Kabel unter Wasser zu verlegen, welche dann auch funktionieren, wird man da wohl auf ein Fortschreiten der Kabeltechnik warten müssen.
Die Staatsbahn ist erfreut am Interesse des Königs, da die Telegraphie äußerst wichtig für die Regulierung des Schienenverkehrs sein werde und beobachtet einige Entwicklungen im Ausland zur Eisenbahntelegraphie.
Dafür wurden 1300 Gulden ausgegeben, den Rest stellt man erstmal zurück für den Ausbau zu den Inseln, der wahrscheinlich teuer wird und den weiteren Ausbau zu kleineren Sädten, die bisher noch nicht angeschlossen wurden.
Hessen-Darmstadt
Viele Städte und Gemeinden senden Wünsche der baldigen Genesung an das Fürstenhaus. Die Ankündigung einer wirtschaftlichen Liberalisierung werden im allgemeinen positiv aufgenommen, allerdings verweisen die Behörden darauf, das man bereits eine hohe Arbeitslosigkeit habe und eine Lockerung der Gewerbeordnung, wie sie dem Großherzog vorschwebt, zu einer größeren Welle von Arbeitslosen führen könnte. man rechnet auch damit, das viele zinslose Darlehen wahrscheinlich nicht zurückgezahlt werden können. Eine sichere Prüfung bei der Darlehensvergabe würde den Vorgang über ein vertretbares Maß verzögern und wäre wahrscheinlich nur sicher, wenn man bereits etablierte größere Unternehmen fördern würde. Das wäre aber wiederum wohl den Zielen der neuen Wirtschaftspolitik, die Existenzgründungen fördern sollen nicht zuträglich.
Oldenburg
Die Planung für das oldenburgische Telegraphennetzwerk beginnt nach den Vorgaben des Großherzogs, bei einigen Vorstellungen fragt man sich aber, ob da nicht schon etwas übertrieben geplant wurde. Zum Beispiel sei die Information von Krankenhäusern im Falle eines Seuchenausbruchs sehr wichtig, andererseits kann das auch die lokale Verwaltungsbehörde, bei der Planung der Seucheneindämmung tun. Die Kosten für die Hauptleitungen halten sich noch im Rahmen mit unter 1000 G, die weiteren Arbeiten und der Aufbau des Verwaltungs- und Instandhaltungsapparats werden aber den Rest der Gelder in den nächsten Jahren in Anspruch nehmen.
Preussen
Bei der Planung zur Pickelhaube stellt man fest, das seine Majestät wohl vergessen hat, das Entwurf und Entwicklung eines Helms, der auch was hermacht, Geld kostet. Ausschreibung, Entwicklung, Tests und logistische Planung belasten den neuen Jahresetat mit 500 G. Der Helm wird in den regulären Umrüstverfahren in den kommenden Jahren dann an die Truppen Zug um Zug ausgegeben.
Lippe
Eure Militärs sind leicht verwirrt. Mal hüh mal hott und das Parlament ist leicht besorgt, weil man wieder vollends zur Berufsarmee zurückkehrt. Das Infrastrukturprogramm wird im allgemeinen als notwendig begrüßt, die "unerhörte" Neuverschuldung aber sehr besorgt registriert. Immerhin hat man innerhalb eines Jahres einen ganzen Jahresetat an Schulden aufgehäuft. Prinzipiell seien Schulden nichts verwerfliches und ein normales Mittel im Staatsbudget, aber weitere Budgets in der Richtung werde man sehr kritisch gegenüberstehen. Man nimmt dieErklärung des Fürsten zur Schuldenobergrenze zwar zur Kenntnis, wrd aber mal abwarten, ob man sich auch dran hält.
Anhalt
Man hofft, das der Herzog die ausgedehnten Jagdausflüge und anderen Freizeitvergnügungen dieses Jahr sehr genossen hat um sich mit neuen Elan den Staatsgeschäften widmen zu können.
Nassau
Die Investitionsbank bezieht ihre Räumlichkeiten und beginnt mit ihrer Arbeit. Man ist sich aber nicht sicher, ob man Beteiligungen in Höhe von 20.000 G zeitnah zusammenbekommen kann. Das angedachte Projekt des Herzogs klingt soweit recht interessant, aber man fragt sich, ob der Herzog ernsthaft plant eine Staatsbank zu gründen um staatlich gegründete Betriebe zu finanzieren. man werde sicher bemüht sein zu tun, was der Herzog wünscht, allerdings kann man nicht gleichzeitig Darlehen an private Betriebe verteilen, dann in die Fabrik investieren und anscheinend noch in die Eisenbahn,zudem müsste man die Investoren dann informieren, das sie eigentlich in die zu gründende nassauische Waffenindustrie investieren und eine noch zu bauende Eisenbahnlinie.
Dieses Jahr ist auch das Krankenhaus fertig geworden, dessen Bau der Herzog vor einigen Jahren verfügt hat.
Baden
Beide Eisenbahngesellschaften Badens, sowohl die staatliche als auch die private, beginnen im späten 1840 mit den Bauarbeiten. Man rechnet damit, dass die Westbahn spätestens im folgenden Sommer Karlsruhe erreicht haben wird, während man die Fertigstellung der Stammstrecke der Staatseisenbahn ein halbes Jahr darauf erwartet. Die Verhandlungen der beiden Gesellschaften über einen gemeinsamen Bahnhof in der Residenzstadt führen zu einem erfreulichen Ergebnis: Nachdem die Königlich Badische zugestimmt hat sich anteilsmässig am Gebäude der Westbahn zu beteiligen, einigt man sich auf einen Standort im Süden der Stadt, wo sich die Strecken parallel treffen werden.
Das Palais in Wien ist in den ersten Bauphasen und man hofft, in den nächsten Jahren fertig zu werden. In Prag konnte man für den Preis ein hübsches Gebäude finden, das zum Verkauf steht und statt Neubau kauft man. Das Polytechnikum beantragt Mittel in Höhe von 3000 G für einen Technischen Bau, da sich die Palais, außer für repräsentative Zwecke nicht für praktische Kooperationen eignet. Eine Alternative wäre eine Kooperation mit den Universitäten Wien und Prag, wo allerdings rechtliche und budgetäre Fragen noch im Raum stehen. Hier stellt sich aber mehr die Frage, was denn seine Majestät bereit wäre für ein Forschungsinstitut springen zu lassen, was wohl heißen soll die Mitarbeiter hoffen auf ein großzügigeres Budget um alles was ihnen vorschwebt zu verwirklichen, aber man kann auch ein reduziertes Programm auflegen.
Luxemburg
In Amsterdam wird die Initiative des Statthalters im Grossherzogtums beim Eisenbahnbau begrüsst. Da Luxemburg anders als das Kernland nicht von einem dichten Kanalnetz durchzogen sei, werde der Aufbau eines entsprechenden Verkehrsmittel dem Land wichtige wirtschaftliche Impulse geben. Mit zwei wichtigen Fragen müsse sich der Statthalter aber noch beschäftigen. Die Niederlande selber kennen kein Enteignungsgesetz, das es einem Bahnunternehmen ermögliche zu vernünftigen Konditionen die Grundstücke für eine möglichst geradlinige Streckenführung zu erwerben. Das Königshaus erlaubt es daher Luxemburg nach eigenem Ermessen ein nur im Grossherzogtum gültiges Gesetz zu verabschieden, was die als Berater hinzugezogenen Eisenbahn-Experten auch empfehlen.
Außerdem haben sich im Sommer einige mögliche private Interessenten gemeldet, die aus den Reihen der Bergwerksbesitzer des Landes stammen. Diese scheinen jedoch einstweilen keine Verbindung ins nahe Ausland sondern mehrere sternförmig auf die Stadt Luxemburg ausgerichtete Schmalspurbahnen zu planen, um Eisenerz und Kohle zu den Eisenhütten der Stadt zu transportieren. Es wäre vielleicht zu überlegen eine zweite Prämie für die erste Gesellschaft auszuschreiben, welche die Stadt ganz generell anschließt.
Wie sich herausstellt haben einige findige Beamte Leute nach Oldenburg als billige Arbeiter weitervermittelt, welche dort gesucht wurden und sich selbst dafür einen Großteil der Auswanderungsunterstützung gutgeschrieben. Die Beamten wurden entlassen und angeklagt und ihr Vermögen zur Rückerstattung verwendet. Allerdings ging ein Gutteil der verschwundenen Gelder für den aufwendigen Lebensstil des Rädelsführers drauf, bei dem außer Schulden nichts zu holen ist. Die Bevölkerung ist einigermaßen zufrieden mit der raschen Aufklärung und wäre wenn es keine Veruntreuung gegeben hätte sogar recht gelassen. Warum sollte man auch nach Amerika auswandern, wenns doch in der Nähe Arbeit gibt.
Österreich
Die Eisenbahn wird im Kaisertum von den entsprechenden Kreisen mit grossem Interesse aufgenommen. Dass die Industrie des Landes schon seit einiger Zeit auf einen solchen Schritt gewartet haben, zeigt sich auch daran, dass in Wien bereits wenige Monate nach der Ankündigung des Kaisers ein konkretes Gesuch eingegangen ist. Und mindestens von zwei weiteren Projekten ist bekannt, dass sie bereits so weit ausgearbeitet sind, dass sie in den folgenden Jahren folgen werden. Es ist allerdings eine gewisse geografische Konzentration festzustellen, die konkreten Projekte und die noch vagen weiteren Vorhaben stammen samt und sonders aus Böhmen und Lombardo-Venetien. Obwohl ein gesonderter Fördertopf für Ungarn und Galizien ausgeschrieben wurde, steht der in diesen Gegenden finanzstarke Adel der Eisenbahn sehr viel kritischer gegenüber. Von einigen Aristokraten ist sogar bekannt, dass sie diese 'scheussliche mechanische Monstrosität' ausdrücklich nicht auf ihrem Land haben wollen.
Etwas Sorgen macht vor allem den böhmischen Fabrikanten, dass viele Bauteile der bewilligten Prager Bahn aus dem Ausland stammen. Die Lokomotive kommt aus England und der Auftrag für die Waggons und Schienen wurde nach Sachsen vergeben. Einige Unternehmer unter der Führung der Grafenfamilie Waldstein gründen daher im Herbst in Pilsen die 'Pilsener Maschinenfabrik', die vor allem den Sachsen Marktanteile abjagen will. Das Unternehmen beantragt daher die ausgeschriebenen 50'000 G für die Waggon-Produktion.
Lübeck
Die Gesellschafter der Ratzeburg-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft werden beim Bürgermeister von Lübeck vorstellig. Man bestätigt ihm und den versammelten Senatoren, dass das Unternehmen ohnehin vorhatte im Bereich des Warentransports zu expandieren. In Mecklenburg werden derzeit zahlreiche Kühlmaschinen hergestellt, welche zu einem erheblichen Teil über die Ostseehäfen verschifft werden sollen. Man möchte mit der Stadt Lübeck aber zunächst die Eigentumsverhältnisse klären, welche sich der Senat vorgestellt hat. Die Gesellschaft möchte ihre Strecke bis zum Hafengebiet verlängern und die Verladestation nahtlos in ihr Netz einbinden. Dies würde dann jedoch in letzter Konsequenz bedeuten, dass die Anlagen im Wert von 700 G mehr oder weniger direkt an die private Gesellschaft fallen würden.
Württemberg
Die Förderung von Eigenentwicklungen bei den Lokomotiven wird von der Presse Württembergs allgemein begrüßt. Noch immer gebe es im Bund nur sehr wenige echte deutsche Lokomotiven, englische Produkte oder Lizenzarbeiten seien klar dominierend. Allein die Thüringer Modellreihe ist vollständig auf dem Kontinent entwickelt worden und über ein sächsisches Projekt wird in der Branche immer mal wieder geredet. Die Verantwortlichen des federführenden Eisenbahnministeriums haben für die Grundlagenarbeit einige Kontakte knüpfen können, die es hoffentlich ermöglichen werden schon innerhalb zweier Jahre einen funktionsfähigen Prototypen zu entwickeln. Mit diesem will man dann das derzeitige englisch-preussisch-thüringische Oligopol in Kontinentaleuropa knacken.
Euer Regierungschef fragt nach ob ihr wirklich unabhängige Ministerien wollt, regionale Ämter mit spezifischen Aufgabenbereichen oder Regionalverwaltungen mit eigenen Etat. Letzterer Punkt würde allerdings einiges an verwaltungstechnischen Aufwand erfordern(Schwerpunkt). Man hat im bestehenden Ministerium erstmal einfach drei Staatsekretäre unter dem Minister eingeführt und baut bestehende Behörden vor Ort auf um die Verwaltung dorthin zu verlagern.
Zu beachten:
Die Kriegskosten sind bei den Leuten, die mobilisiert haben, bereits abgezogen.
Der Abgabezeitraum wurde etwas verkürzt. Die 9 Tage werd ich beim nächsten Mal weiter auf ne Woche zurückstutzen.