Zitat von
Äbtissin Magarete von Adlerstein, aus "Über die Geschichte und das Chrisma der Schwestern im Lichte des Heiligen Bernaels"
[...] Wie die "Brüder im Lichte des Heiligen Bernaels" bezieht sich auch unsere Schwesternschaft auf Regula Moncici, jener Regel die der Heilige Monzius verfasste als Basis für ein Leben in Demut und Gehorsam der Weisungen Bernaels. Ihnen nach zufolgen, so formulierte es Monzius in seiner Einleitung, ermögliche es sich in das Licht des Heiligen Bernaels zustellen und so von seiner Gnade und Weisheit zu zähren.
Neben dem Gehorsam und der Demut, folgen wir Schwestern auch den Tugenden der Keuschheit, persönlichen Besitzlosigkeit und der Aufmerksamkeit. Diese Erweiterung der Regula Moncici ergab sich aus der Lebensweise der frühen, noch eher losen Gemeinschaften welche dem Beispiel Monzius folgen wollten. Erstmals festgschrieben für Frauen wurde diese Erweiterung der Regeln von Adelheidt von Goldmünden. Adelheidt gilt daher, mit Monzius, auch als Gründerin der heutigen "Schwestern im Lichte des Heiligen Bernaels". Mit ihr beginnt unsere direkte Geschichte.
Adelheidt war die jüngste Tochter des damaligen Grafen von Goldmünden, welcher aus finanzieller Not heraus versuchte seine Töchter meistbietend zuverheiraten. Nach dem die kluge Adelheidt sah welches Schicksal ihre Schwestern mit ihren Ehemännern erleiden mussten, schloss sie sich mit einigen Freundinnen, welchen ein ähnliches Schicksal bevorstand, zu einer Gemeinschaft in der Nachfolge Monzius, umweit von Goldmünden zusammen. Schnell wurde ihnen aber klar, dass sie sich allein nicht von den garstigen Männer schützen konnten, denen sie versprochen wurden, weshalb Adelheidt direkt Kontakt zum Patriachen in Adlerstein suchte. Das Ziel ihres Bemühens war ihre kleine Schwesternschaft als Ordensgemeinschaft anerkennen zulassen, wie es zuvor Bruno, einem der Schüler Monzius, mit den "Brüdern im Lichte des Heiligen Bernaels" gelang. Doch der Patriach stand dem äußerst kritisch gegenüber, wollte er doch keine Unruhe in der Region verbreiten. Daher setze er für die Akzeptanz ihrer Gemeinschaft voraus, dass die Frauen keusch, in Ehelosigkeit und unabhängig von anderen Männern leben müssten.
Also bauten die Freundinnen sich einen gemeinsamen Hof, mit Land- und Viehwirtschaft auf. Sie schlugen selbst das Holz für ihre Hütten und errichteten schnell einen beachtlichen Gebäudekomplex, zum Erstaunen all jener die zuvor spotteten, dass diese Weibsen binnen eines Jahres zu ihren Männern zurück gekrochen kämen. Zudem verhüllten sie ihr Haar und gleideten sich in weite, weiße Gewänder um ihre Reinheit und Keuschheit zu betonen. Aus diesem Gebäudekomplex erwuchs unser heutiges Mutterhaus, das Kloster St. Adelheidt, und aus ihrer Kleidung bildete sich unsere heutige Ordenstracht.
All dies erreicht lud Adelheidt den Patriachen nach Goldmünden ein um sich von der Einhaltung der von ihm gesetzen Vorgaben versichern zu können und das tat er und war ähnlich erstaunt wie die all die anderen Männer, welche die Freundinnen bereits abgeschrieben haben. Er soll sogar an den Bischof von Altenburg geschrieben haben: "diese Frauen gingen so ämsrig und voller Frohsinn ihrem Tagwerk nach, dass ich meinen Augen kaum trauen mochte - ja und zeitgleich beteten sie so innig und beseelt zu den Zeit die ihnen Monzius vorgab, dass dahinter wahrlich nur das Licht des Höchsten stehen kann."
Doch sollte er, zurück in Adlerstein, der Schwesternschaft noch eine letze Bedingung setzen: Um sicher zustellen, dass es sich dabei nicht nur um ein kurzes Gespektakel handle, müssten die Frauen sich eine festgeschriebene und bindende Regel geben und so verfasste Adelheidt die "Regula Moncici et Addendum pro filiae". Dadurch stand einer Anerkennung nichts mehr im Weg und der Patriach erkannte sie am elften des zweiten Windermonds, noch im selben Jahr, als Ordensgemeinschaft unter dem Namen "Schwestern im Lichte des Heiligen Bernaels" an.
Die Gemeinschaft erfuhr bereits vor ihrer Anerkennung viel Zuspruch und Zuwachs durch andere Frauen, doch mit der Anerkennung durch die Kirche wurde es Adelheidt möglich auch weitere Konvente zu gründen. Es folgten Klöster in Grimma, Heidenau, Waldstätten, Drachenstein, Bärenfels und über die Grenzen Adlersteins hinaus auch in Soras und Eridas. Doch nach jeder Gründung kehrte Adelheidt auch nach Goldmünden in ihr erstes Kloster und zu ihren Freundinnen zurück.
Heute handelt es sich bei den "Schwestern im Lichte des Heiligen Bernaels" um die größte bernaelistische Schwesternschaft, welche auf ganz Zemjana Klöster führt.
Je nach Region gehen die Klöster unterschiedlichen Tätigkeiten nach, zum meist kümmern sie sich aber um Waisenkinder, Reisende und Frauen in Nöten. Allen gemein ist aber, dass sie wie das erste Kloster Adelheidts, sich selbst versorgen und eigene Betriebe zur Nahrungsgewinnung führen. [...]