[CK2] - Charlemagne II - Die Erben Karls des Großen

[Frederick Steiner]

Wie schon seine Vorväter, wird auch Herzog Jaspert allmählich umtriebig. Er wird gefürchtet im Reich und ist Vertrauter der Königs - da darf man auch schon einmal die Fühler ausstrecken, um seinen eigenen Einfluss zu vergrößern.



Das Herzogtum Brabant hat nach dem letzten salischen Erbfolgekrieg seine Unabhängigkeit bewahrt. Jetzt hat Jaspert einiges an Geld eingesetzt, um einen Anspruch zu fingieren, den er angeblich über die Familie seiner toten Mutter geerbt hat.

Die Folge sind massive Truppenbewegungen. Über 4000 Mann stellt Valois nun unter Waffen.



Graf Herbert hatte einst 240 Mann zur Verfügung, die ihn ins Heilige Land begleitet haben, Herzog Eudes konnte gut 2.000 Männer bewaffnen, Herzog Jaspert schöpft nun aus einem noch einmal doppelt so großen Reservoir.

Noch während des Angriffes aus Brabant verkündet die Herzogin eine erneute Schwangerschaft.



Geboren wird Karl, ebenfalls mit den slawischen Zügen seiner Mutter gesegnet - und mit ihrer Intelligenz. Jaspert strahlt - dies ist ein Erbe, wie er ihn sich gewünscht hat!

Während die nachfolgenden Generationen heranwachsen, tut sich etwas an der Spitze des Reiches. Simon I. Karolinger ist gestorben. Er hinterlässt, kinderlos, das Reich seinem Neffen Hamelin, der sofort nach seiner Thronbesteigung die Autorität des Monarchen stärken will.



Herzog Jaspert folgt diesem Wunsch widerwillig, schließlich ahnt er nichts Gutes. Hamelin wirkt schwach, ist kein Krieger und erscheint nicht wie ein würdiger Nachfolger seines Onkels. Sofort gegen die Fürsten seines Reiches vorzugehen, könnte böse enden.

Kaum hat Jaspert diesen Gedanken gefasst, kommt ihm zu Ohren, was in Orlean für Pläne geschmiedet werden. Raymond von Burgund, dem minderjährig, unter Beihilfe von Herzog Eudes, der Thron mit Waffengewalt genommen wurde, um Simon Karolinger zu krönen, soll in Stellung gebracht werden, um wieder der Herrscher zu werden!



Welch ein Glück, dass der Mann noch immer hinter Gittern sitzt. König Hamelin wäre wohl nicht lange König, wenn Raymond wieder auf freiem Fuß wäre (rechnet noch 5 Diplo drauf, wegen dem Gefängnis-Malus, dann ist der Junge wirklich solide!).

[GarfieldMcSnoopy]

Wie steht denn unser Meisterkiller zu seinen Vasallen?

[Bassewitz]

Musst du nicht noch das Erbecht in Flandern ändern, um das Genie Erben zu lassen?

[GarfieldMcSnoopy]

Und wie willst Du bei Feudalwahl das Genie vor den Nachstellung der habgierigen Verwandtschaft schützen?

[Frederick Steiner]

Musst du nicht noch das Erbecht in Flandern ändern, um das Genie Erben zu lassen?

Nein. Flandern hat automatisch das Erbrecht geändert, da Valois der erste Titel war.

Und wie willst Du bei Feudalwahl das Genie vor den Nachstellung der habgierigen Verwandtschaft schützen?

Nun, ich habe einen guten Agentenführer und selbst einige Skills in dieser Hinsicht.

[Frederick Steiner]

Ende Oktober 1155 kapituliert Brabant und übergibt die Herrschaft über die Grafschaft an Jaspert.


Die Würdigung dieses Erfolges lässt nicht lange auf sich warten.



Die Königin höchst persönlich ehrt Herzog Jaspert vor dem ganzen Hofstaat. Die Frau ist nicht dumm - der Herzog von Valois und Flandern ist einer der mächtigsten Männer im Lande und der eher blasse König kann Freunde brauchen, wo sie zu finden sind. Auch wenn es bekannte Sippenmörder sind.

Die positiven Worte der Königin finden auch anderswo Gehör. Jaspert wird ein deutlich beliebterer Dinnergast.



Und auch auf seine Ehe hat diese Entwicklung positive Einflüsse.



Nach einem friedlichen Jahr im Reich, erinnert sich Jaspert wieder sehr aktiv daran, wer er ist und woher er stammt. Er ist Erbe eines Anspruches auf die Grafschaft Evreux in der Normandie. Als in Dänemark eine Königin den Thron besteigt und prompt in einen Nachfolgestreit gerät, ergreift Jaspert seine Chance.



Fuß in der Normandie zu fassen - wieder Fuß zu fassen! - ist nach den verwerflichen Intrigen von Prinz Pridbjorn nur ein zu gerechter Plan. Jaspert vergisst nicht so einfach. Der Mann und seine Sippe stehen auf seiner schwarzen Liste.

[Frederick Steiner]

Mitten im Krieg wird Tochter Alix geboren, damit tummeln sich eine Hand voll Kinder in Rethel. Das Erbe der Herzogs ist gesichert.



Der Krieg ist hart und fordert wieder viele Opfer. Warum also die Normandie?



Die Normandie, Herzogtum an der Kanalküste, Heimat der Normannen, der Nachfahren von Wikinger-Eroberern und Stammsitz des Hauses de Normandie - jedenfalls bis zu dem Untergang von William dem Bastard. Nach der Invasion Englands und der kurzen normannischen Herrschaft über die Insel, fiel das Herzogtum an die dänische Krone. Schon Herzog Eudes hatte versucht, dort Einfluss zu gewinnen, musste aber nach gut 3 Jahrzehnten Evreux wieder verloren geben. Trotzdem ist die Normandie Schicksal der Karolinger. Das erste Geschlecht herrschte dort niemals, doch die Erben von Graf Herbert von Vermandois haben Blut dort gelassen und wollen ihre Spuren dauerhaft an der Kanalküste hinterlassen. Dabei hatte die Eroberung von Evreux schon Geld und Leben gekostet, jenseits aller Vernunft, inklusive eines Waffengangs gegen gut ein Drittel des französischen Adels.
Da die Krongesetze des Frankrenreichs einen Königsfrieden vorsehen, das heißt einen Frieden zwischen allen Vasallen der Krone, ist die Eroberung von Territorien innerhalb des Reiches unmöglich. Die Normandie ist, wie Brabant, Ziel von expansionsbewussten Fürsten. Jaspert Karolinger gehört zu diesen Männern und greift daher nach Evreux, als die Aufmerksamkeit der Dänen abgelenkt ist. Frauen auf dem Thron sind in dieser Männergesellschaft ein Risiko für ein Reich und Dänemark muss dies nun am eigenen Leib erfahren.

Um dem Ganzen noch mehr Würze zu geben, richtet sich Herzog Jaspert an den Papst. Die unglückliche Königin wird von der Heiligen Messe ausgeschlossen!



Eine Hypothek für ihre wankende Herrschaft und ein weiterer Nagel in ihrem Sarg. Schließlich greifen auch die Norweger ein, die ebenfalls einen Anspruch auf normannisches Territorium erheben.



Allmählich wird es unübersichtlich, doch die Karolinger können sich nach und nach durchsetzen.

[Frederick Steiner]

Das ruft Neid und Missgunst auf den Plan.



Herzog Raimand von Toulouse, ein Meister der Intrigen, will Jaspert seine Machtgrundlage entziehen! In einem persönlichen Brief bittet der Herzog von Valois um die Aufgabe dieses Plans, doch Raimond lehnt ab. Während die drohende Gefahr aus den eigenen Reihen größer wird, lässt der äußere Druck nach.

Königin Ellinor von Dänemark ist tot, ihre Nachfolgerin die 19 Jahre alte Ingeborg. Wieder eine Frau, die ob ihrer Promiskuität bereits von der Syphilis gezeichnet ist und daher aus der Kirche ausgeschlossen wurde.



Ihr Nachfolger - und Rivale - ist jetzt übrigens eben jener Prinz Pridbjorn, der damals seine gierigen Hände nach Amiens ausgestreckt hat.
Um Gefahren auszuschalten, kennt Jaspert die richtigen Männer, auch wenn dies viel Geld kostet. Nach einem misslungenen Anschlag, gelingt der zweite Versuch, den Herzog von Toulouse zu beseitigen.



"Niemand kommt mir in die Quere! Sollen sie alle zittern, wenn sie meinen Namen hören! Die Hände der Karolinger greifen sich jede Kehle, die sie haben wollen!"
Das Blutvergießen endet also nicht.
Während der Sieg in der Normandie näher rückt...



... erschüttert ein Schicksalsschlag die Familie des Herzogs.
Einer der Vasallen des Herzogs von Toulouse hat beschlossen, sich an den Karolingern zu rächen.



Kaum 30 Jahre alt, stirbt Herzogin Eadflaed bei einem Attentat.

[Frederick Steiner]

Blind vor Wut, sucht Jaspert seinen Zorn auf dem Schlachtfeld auszuleben. Er wirft sein letztes Aufgebot gegen die Dänen, die inzwischen ihren Thronfolgekrieg ausgefochten haben.



König Pridbjorn - ja, genau der - unterzeichnet die Kapitulation. Evreux wird wieder fränkisch. Nach über viereinhalb Jahren Krieg.

Außerdem sucht Jaspert sich eine neue Frau. Ein gutes halbes Jahr trauert er, dann vermählt er sich mit Piroska aus dem Hause Arpad, einem Spross aus dem ungarischen Königshaus.



Sie ist blutjung und ebenso intelligent wie Eadflaed es war. Trotzdem ist der Herzog verbittert - die verstorbene Herzogin war seine große Liebe gewesen, die fünf Kinder hinterlassen hat.

Karl, der auserkorene Erbe, wird inzwischen von seinem Vater ausgebildet. Seine eigene Trauer um die verstorbene Mutter, hat er mit Gotteseifer ausgeglichen.



Herzog Jaspert kann dies nur unterstützen. Wenig später deutet sich an, dass die neue Herzogin ebenfalls schwanger ist. Wenn auch noch keine Liebe zwischen den Eheleuten herrscht, so ist zumindest Leidenschaft dabei.



Vielleicht kann ein kleines Geschwisterkind die fünf Kinder aus erster Ehe ja auch mit ihrer Stiefmutter versöhnen.

[GarfieldMcSnoopy]

Einige Texte kenn ich gar nicht. Hast Du einen dt. Übersetzungs-Mod? Und kannst Du mal die Besitzungen unseres Karolingers zeigen? Ich mein: Die Diploansicht, wo eigener Besitz hervorgehoben ist?

[PCGamer]

Einige Texte kenn ich gar nicht. Hast Du einen dt. Übersetzungs-Mod? Und kannst Du mal die Besitzungen unseres Karolingers zeigen? Ich mein: Die Diploansicht, wo eigener Besitz hervorgehoben ist?

Wenn das Deutsch-Mod ist, dann haben die bei der Nachricht übelst gepennt:

Achtung Spoiler:

Wer findet den Fehler.

[Furrax]

Die Dame unterzeichnet als Mann.

Kann aber auch sein, dass das mit einem Mod nicht änderbar ist, weil weibliche Herrscher mit Beiname sind bei meinem Deutsch-Mod auch meistens männlich, also zum Beispiel Frida der Gerechte.

[Frederick Steiner]

Einige Texte kenn ich gar nicht. Hast Du einen dt. Übersetzungs-Mod? Und kannst Du mal die Besitzungen unseres Karolingers zeigen? Ich mein: Die Diploansicht, wo eigener Besitz hervorgehoben ist?

Die kommt noch, dauert noch ein paar Runden. Aber sie kommt.

[Frederick Steiner]

Wohlan, das Thema Ehe steht ins Haus. König Hamelin, der noch immer auf dem Thron des Frankenreiches sitzt, hat inzwischen erneut geheiratet, nachdem seine erste Frau mit gut 40 Jahren verstarb. Vor ihrem Tode hatte die alte Königin gut und gerne von Jaspert gesprochen und auf genau diese Bande zielt der Herzog von Valois und Flandern jetzt ab. Es sollen noch viel engere Bande geknüpft werden zwischen dem Thron und seiner eigenen Linie der Karolinger.
Sehen wir uns den Nachwuchs des Königs an.



Prinzessin Antoinette ist die älteste Kronprinzessin, für ihre 9 Jahre durchaus gut ausgebildet, allerdings mit einem Mangel an diplomatischem Geschick gesegnet, den Jaspert durchaus sympathisch findet. Ihr wohl größter Makel ist jedoch ein verkrüppelter Fuß, der sie Zeit ihres Lebens wird hinken lassen. Trotzdem ist sie eine würdige Partie und wird umgehend mit Karl, dem Erben von Valois und Flandern verlobt.



Der König stimmt dieser Verbindung zu. Vielleicht, weil die beiden Herrscher aus dem Karolinger Geschlecht wissen, dass sie in diesen Zeiten nur zusammen bestehen können, vielleicht aber auch, weil diese Prinzessin ebenso einen Makel aufweist, wie die letzte Prinzessin, Emma aus dem Haus der Capetinger, die in das Haus Karolinger eingeheiratet hat. Wobei dies hier Haarspalterei ist: Beide Kinder stammen letztendlich von den gleichen Vorfahren ab. Allerdings sind sie nicht so eng mit einander verwandt, dass es ein Elf-Zehen und Drei-Daumen Problem geben könnte. Hoffen zumindest die Eltern.

Sehen wir uns das genau an!
Der letzte gemeinsame Vorfahr beider Brautleute war Herzog Eudes. Antoinette stammt aus der Linie seiner ersten Ehe mit Emma Capetinger, daher auch der Thronanspruch von König Hamelin, der Urenkel von Eudes ist.



Karl entstammt der dritten Ehe von Herzog Eudes mit Sybille von Flandern und ist dessen Enkel. Beide Kinder sind also Vettern im 3. Grad - das sollte ausreichend Abstand zwischen den beiden sein.

Im November schenkt Herzogin Piroska einem Sohn das Leben, dem der Name Chilperich gegeben wird. auch diesem Kinde wird große Intelligenz zugesprochen.



Die Begeisterung der älteren Geschwister hält sich in Grenzen.

Dafür entwickelt sich der junge Karl ausgezeichnet.



Intelligent, Ehrlich und Gottesfürchtig ist Karl Karolinger bereits mit 8 Jahren ein Kind, das es in fast allen Bereichen mit seinen Ahnen aufnehmen kann.

[Frederick Steiner]

Im Sommer 1164 erinnerte sich Herzog Jaspert an die umtriebigen Agenten des dänischen Königs Pridbjorn. Dieser hatte sich neben seinem Anspruch auf Evreux doch tatsächlich einen Anspruch auf Amiens zusammengelogen! Dies konnte Jaspert nicht hinnehmen und begann mit der Suche nach Verbündeten, um den hässlichen, feigen und willkürlichen Dänen zu erledigen.



Da selbst die Königin sich gegen den König stellte, war das Ergebnis schnell herbei geführt. Pridbjorn starbt bei einem Sturz vom Balkon. Doch damit waren die Ländereien der Karolinger noch nicht sicher. Pridbjorns Sohn Poul hatte einen Anspruch auf Evreux geerbt, war aber jung und wenig beschlagen in anderen Dingen als dem Soldatenhandwerk.



Auch Poul starb schnell durch die Hand seiner eigenen Männer. Dies geschah gerade noch rechtzeitig, um die Aufmerksamkeit Jasperts wieder auf das Frankenreich zu richten.

Herzog Philippe von Anjou, ein Nachfahre des noch von Herzog Eudes gestürzten schwachsinnigen Königs Philippe aus dem Hause der Capetinger, hatte zum Bürgerkrieg aufgerufen. Die erste richtige Herausforderung für König Hamelin.

Natürlich erklärte sich Jaspert für seinen Vetter und künftigen Schwiegervater seines Sohnes. Allerdings mit einem - oder besser gesagt zwei - Hintergedanken. Der Königsfrieden hatte verhindert, dass Herzog Jaspert seine Herrschaft ausdehnen konnte. Doch Nachdem Herzog Antoine von der Champange und Herzog Philippe nun nicht mehr als Vasallen der französischen Krone galten, war es ein Leichtes, sie nicht nur zu besiegen, sondern sie gleich noch zu enteignen.



In den Grafschaften Paris und Gent hatten noch immer Ländereien unter der Herrschaft der beiden rebellischen Fürsten Bestand. Dies wollte Jaspert nun ändern.

Nach nur einem knappen halben Jahr musste sich Philippe geschlagen geben.



Doch der Herzog der Champagne kämpfte weiter. Die Strafe dafür folgte auf dem Fuße. Bei einem Gefecht bei Maine fiel Adrien de Limoges in die Händer der Karolinger Truppen. Der älteste Sohn und Erbe von Herzog Antoine.
"Mylord, ich bin mir sicher, mein Vater wird ein stattliches Lösegeld für mich zahlen."
Daran hatte Jaspert schon gedacht. 46 G könnte er für einen Erben erhalten, fast drei Monatseinkommen seiner Domäne. Wirklich stattlich. Doch er hatte andere Pläne.
"Es tut mir leid, aber mich interessiert sein Geld nicht. Er - und Ihr Mylord de Limoges - seid Verräter. Für Verrat gibt es nur eine Strafe."
Der junge Herzogserbe riss die Augen auf und mehrmals klappte sein Mund sprachlos auf und zu. Erst nach einer Weile fasste er sich und redete ruhig und bedächtig.
"Mylord Valois, was bedeutet Rebellion? Euer Vater selbst, war ein Rebell. Zwei Mal hat er einen König gestürzt - bis heute gilt er als großer Mann. Und Eure eigenen Taten..."
Mit einer Handbewegung schnitt Jaspert ihm das Wort ab.
"Schweigt! Was meinen Vater und Euch betrifft, Mylord, so gibt es einen gewaltigen Unterschied. Ein Verräter ist nur, derjenige, der verliert!"
Ein Axthieb beendete kurz darauf das Leben des jungen Prinzen der Champagne. Jaspert Karolinger mochte viele Fehler besitzen, doch er stand treu zu seinem König.