Da an unser aller Ohren drang, dass sich in einigen Bundesstaaten das Establishment zusammengefunden hat, um über den Umgang mit Lutheranern in Bayern zu disputieren, und in einigen Bundesstaaten bereits an die Regierung herangetreten sind, mit Bitte zur Einflussnahme auf Bayern, halten Wir es für angebracht, dass der Bund einen Untersuchungsausschuss einrichtet, welcher sich damit befasst inwieweit die Sorgen der Bundesbürger berechtigt sind, worin die Ursachen für diese Sorgen liegen und wie etwaige Mängel behoben werden können.
Wir schlagen vor diesen Ausschuss mit den Majestäten von Österreich und Preußen sowie drei weiteren Bundesfürsten oder Vertretern freier Städte zu besetzen, auf dass jene Personal in die betroffenen fränkischen Regionen entsenden, welche sich die dortigen Zustände ansehen und untersuchen sollen. Denn so auch die bayrischen Gesetzestexte keine Diskriminierung befehlen, im Gegenteil sogar, so ist doch die Religiosität des Königs bekannt und so mag es nicht verwundern, falls sich herausstellen sollte, dass manch ein Beamter oder Bürger daran einen Auftrag abliest und in seinem eigenen Rahmen gegen geltendes Recht verstößt, während Sympathisanten Berichte über solch ein Verhalten in der Bürokratie verschwinden lassen, bevor sie das Ohr des König erreichen. Konfrontiert mit etwas derartigem wäre es nicht verwunderlich, wenn die betroffenen Bürger sich gegenüber bayrischen Beamten nicht offen zeigen würden, sähe man sie doch als Teil des Problems. Würden sie dann ihrem Ärger Luft verschaffen wollen, wären sie aus Münchens Sicht Unruhestifter oder Revolutionäre, einfach weil es an Informationen mangelte.
Um also den Frieden zu wahren, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden und um zu zeigen, dass wir Fürsten die Sorgen des Volkes ernst nehmen, brauchen wir nicht-bayrische und nicht-fränkische Agenten, die in Erfahrung bringen was die Menschen bedrückt.
Aus den Ergebnissen dieser Untersuchungen möge der Untersuchungsausschuss dann erste Handlungsoptionen ermitteln und mit jenen vor die Bundesversammlung treten.