Rammsteins Braut

[Irisch Pizza]

Sandstrand können wir den Badegästen seit Runde 95 bieten!
Aber wer spielt Mitch Buchannon? Hannibal?

[Papa Bear]

Wen? Haben bei Baywatch auch Männer mitgespielt? Muss ich verdrängt haben...

[Irisch Pizza]

Diese eine mit der beharrten Brust und dem sprechenden Auto.

[Papa Bear]

Jetzt wo Du es sagst...

Stimmt, da war was, das mich an dieser Serie immer gestört hat

Wobei man die eigentlich nach dem Intro sowieso ausschalten konnte

[Irisch Pizza]

Da kam nach dem Intro noch was?

[Papa Bear]

Aber wir driften hier gerade etwas ab...

Wann gibt's Neues aus Booby's Palast?

[Irisch Pizza]

Nachdem ich mich ausgeschlafen habe. Hier im Büro ist's doch etwas unbequem.

[Papa Bear]

Wem sagst Du das?

Unausgeschlafen weil "NBA Finals Spiel 6 geschaut"?

Hatte ich eigentlich vor, war dann aber doch zu müde...

Und falls ja, bitte NICHTS SPOILERN! Ich hab's aufgenommen und schaue es mir morgen Abend gemütlich Zuhause an...

[Irisch Pizza]

Wenn ich sage, dass meine Müdigkeit mit zwei Frauen gestern zu tun hat, kommt das irgendwie falsch rüber.
Stimmt aber.

Heute Abend geht es voraussichtlich weiter. (Mit der Geschichte, nicht den Frauen )

[Papa Bear]

Lass mich raten, eine davon ist im Babyalter? DAS kenne ich (und bin froh, dass meine beiden Kinder aus DEM Alter raus sind )

[Irisch Pizza]

Ich hab doch gerade erst geheiratet. Gebt mir noch etwas Zeit.

[Irisch Pizza]

Eine Biberschnauze schnüffelte neugierig am Boden des schmalen Sitzplatzes. Als das kleine Biberhirn enttäuscht feststellte, dass der Untergrund nicht aus Holz bestand, richtete es seine Aufmerksamkeit kurzzeitig auf die Gestalten vor ihm. Auch diese bestanden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht aus Holz. Zur Sicherheit nahm sich die Biberschnauze vor, es in Kürze trotzdem zu probieren - man konnte nie wissen.

Die Biberaugen sahen die Großen mittlerweile jeden Tag, und ständig waren diese mit unwichtigen und viel zu komplizierten Dingen beschäftigt. Statt es wie die Biber zu halten und sich zweimal am Tag zu vermehren und den Rest der Zeit zu schlafen oder zu fressen, entstiegen ihren Mäulern mit den viel zu kurzen Schneidezähnen tagein, tagaus nur unverständlichen Laute. Natürlich wussten es die primitiven Zweibeiner nicht besser. Das großmütige Biberherz hatte schon vor Längerem beschlossen, diese Wesen gewähren zu lassen, solange sie ihrer wichtigsten Aufgabe nachkamen: die Mahlzeiten zu servieren.

Und dann war da natürlich noch sie. Biber interessierten sich normalerweise nur dann für das Geschlecht eines Wesens, wenn dieses für das Fällen eines Baumes nicht mehr als die Zähne benötigte. Doch bei dieser einen Gestalt war sich der kleine Biber sehr sicher, dass es sich nicht um ein Männchen handelte. Natürlich waren Biber im Allgemeinen viel zu stolz, sich für mehr als ein paar kurze Happen in die Nähe von Zweibeinern zu begeben. Doch es gab eindeutig Präzedenzfälle, und dieser hier hatte nicht unwesentlich mit der Hand zu tun, die nun wieder sanft über den Biberrücken fuhr und hinter den Ohren mit kleinen Kraulbewegungen begann. Stolz war das eine - Ohrenkraulen etwas ganz anderes.

Boudicca, Herrscherin über alle Menschen und Biber im keltischen Reich, widmete dem kleinen Wesen auf ihrer Armlehne einige weitere Sekunden. Seit sich ihr Reich ausgedehnt hatte, war man auf neue Biberherden* gestoßen und hatte den schönsten Exemplaren ein luxuriöses Leben im Palast eingerichtet.

Dann erinnerte ein höfliches Hüsteln von Ceres daran, dass die tägliche Besprechung auf ihre Fortsetzung wartete.

"Ja ja. Also, wie macht sich Nummer Drei?"

Pennraugion, seit kurzem nicht mehr einziger Vertreter der Spezies des keltischen Bürgermeisters, trat einen Schritt vor.

"Er ist so fleißig wie seine Vorgänger, Herrin. Die Straße nach Norden macht rasche Fortschritte."




"Sehr schön. Wird Zeit, dass das Projekt fertig wird. Nach über zweitausend Jahren in Bibracte wird mir ein kleiner Ausflug nach Über-Fluss gut tun. Bürgermeister Wilbur wird sich ganz bestimmt freuen über einen kleinen Überraschungsbesuch. Was macht unser anderes Projekt?"

"Es ist in der Tat erstaunlich, wie mutig sich die Bewohner Eurer schönen Stadt in das Abenteuer stürzen wollen. Nur ein Anführer der neuen Schar hat sich noch nicht hervorgetan. Einen wie diesen Wilbur findet man nicht so leicht."



"Lady Edith soll nochmal ein paar Reden auf dem Marktplatz schwingen. Und nane soll dafür sorgen, dass die richtigen Leute anwesend sind."

Irisch Pizza zog anerkennend eine Braue hoch. Nicht mal er konnte sich den Namen des Chefspions länger als fünf Minuten merken ohne in seine Unterlagen zu schauen. Dieser Dings war wirklich gut in dem, was er tat.

"Berater, was hat es nun mit diesem Franzosen auf sich mit dem spitzen Stock in der Hand? Trägt man das in Paris dieser Tage so?"



"Leider vermuten wir auch hier wieder fortgeschrittenes Kriegshandwerk unserer Nachbarn. Sie meinen wohl, damit jemanden beeindrucken zu müssen."

Boudicca schüttelte den Kopf.

"Franzosen! Ohne einen gescheiten Biber dran taugen Stöcke nichts, das weiß doch jeder."


Das Gespräch ging noch eine Weile, doch die Biberaugen hatten beschlossen, dass ohne Aussicht auf Vermehrung oder Futter in den nächsten Stunden nichts so interessant war wie sanft in den Schlaf zu sinken und von der großen Hand zu träumen, wie sie einen langen spitzen Stock überreichte, den sie aus Paris mitgebracht hatte. Was auch immer dieses Paris war. Glücklich schlummerte der kleine Biber ein.




* - Biologie hatte man noch nicht erfunden

[Mr. X]

[Irisch Pizza]

Irisch Pizza, erster seines Namens und ohne Vorgänger oder Nachfolger*, schaute sich etwas verwundert im Thronsaal um. Der Platz in der Mitte war leer. Auch von Ceres oder Lady Edith fehlte jede Spur.
Schulterzuckend nahm der Berater auf der untersten Stufe des Throns platz und holte einige Unterlagen hervor. Zeit, einige Dinge in Ruhe zu überdenken.

Er betrachtete die Karten der Späher und begann, farbig die Bereiche der Karte zu markieren, die von den anderen Stämmen besetzt waren.





Nun, die Welt war groß. Für eine Weile würde man sich nicht in die Quere kommen. Danach allerdings begann es heikel zu werden. Boudicca hörte es nicht gerne und für einen Laien mochte ihre Situation noch recht komfortabel wirken. Doch die Wahrheit war, dass die anderen Herrscher den Kelten um einiges Voraus waren. Vor allem in Sachen Armee und Besiedlung hatte man schon jetzt großen Rückstand.



Der Lichtblick war, dass man langfristig wohl das größere Potential besaß und es derzeit, vielleicht mit Ausnahme der Ägypterin, niemanden gab, mit dem das keltische Reich Differenzen hatte. Und die ägyptische Herrscherin hatte nicht den Mut, ihre Lage auszunutzen.



In seine Studien vertieft schrak Irisch Pizza plötzlich auf, als Boudicca den Saal betrat, hinter ihr eine etwas ratlos wirkende Lady Edith und ein kopfschüttelnder Ceres, der mit den Augen rollte.

Die Herrscherin dagegen wirkte äußerst vergnügt.

"Ah, mein lieber Berater, Ihr habt wirklich etwas verpasst! Wir hatten gerade einen netten kleinen Ausflug zu viert."

Misstrauisch zählte Irisch Pizza die Anwesenden durch und hob fragend eine Augenbraue.

"Sein Name war Toynbee. Ganz fließiger junger Mann. Hat an einem Werk geschrieben. Sein Lebenswerk, wie er sagte."



Der Berater sah, wie Ceres im Hintergrund den Mundwinkel verzog.

"Jedenfalls war er sehr gesprächig. Meinte, er wolle nicht sein ganzes Leben schreiben und auf dem Höhepunkt abtreten."

"Wo genau wart Ihr mit ihm, wenn ich fragen darf?"

"Ach, Ihr kennt doch die Klippen in der Nähe vom Steinbruch. Als wir oben ankamen, war es dann nur noch ein Schritt für ihn, um auf dem Höhepunkt abzutreten."

"Und dann konnte er sein Glück nicht fassen?"

"Das und den Klippenrand."





* - Nun, rein technisch war dies natürlich möglich.**

** - Die potentiellen Anwärter mussten sich lediglich mit Fingernägeln durch dicke Steinwände kratzen können. Nachdem sie die Ketten losgeworden waren. Und die Schlangenbisse überlebt hatten.***

***- Hier zeigt sich übrigens auch, wie fair der Berater mit seinen Konkurrenten umging. Die ausgehungerten Löwen hatte er zum Beispiel erst ans Ende des Fluchtweges platziert, um den Fliehenden zwischendurch auch kleine Erfolgserlebnisse zu gönnen

[Irisch Pizza]

Da kommt er angerannt,
Mit der Fahne in der Hand
Mein Land, mein Land!



Boudicca bemühte sich, die Schar vor dem Palast zu überblicken. Ihr Berater deutete mit dem Finger in die Menge und die Herrscherin sah in die entsprechende Richtung.

"Das ist er."

Sie riss die Augen auf.

"Der? Bei SID, der könnte alleine eine Siedlung gründen. So groß. Breit wie ein Bär. Und hat was Väterliches. Er soll herkommen... bitte."

Irisch Pizza blickte einen Augenblick zu Ceres, um festzustellen, ob der das letzte Wort auch gehört hatte. Ceres war offenbar die gleiche Idee gekommen und so zuckte er schließlich mit den Schultern.

Kurz darauf verdunkelte etwas die Sonne vor Boudicca und sie sah nach oben.

"Ah, Ihr müsst der Anführer sein."

Ein wohliger Bass durchlief die Siedlung, als ihr Gegenüber antwortete.

"Das bin ich, meine Herrscherin. Mein Name ist Papa Bear."



"Er...passt. Wie die Tatze aufs Auge."

Der Anführer der Siedler lachte einen Moment lang. Irisch Pizza und Ceres halfen den Leuten neben ihm danach diskret wieder auf die Beine.

"Ihr scheint mir in der Tat der Richtige für die Aufgabe, mein lieber Bär. Wir haben Euch da eine Karte angefertigt, die Stelle mit dem X markiert eine schöne..."

"Nein."

Papa Bear hatte das Wort ohne besondere Betonung ausgesprochen. Dennoch schallte es über den Platz, nahm den Weg durch die Stadttore, fand in der Ferne einige Berge, von denen es sich abstieß und erreichte erneut die Menge um mit leichter Verzögerung ein gewaltiges Echo zu erzeugen.

In Boudiccas Gesicht rangen Verzückung und Empörung miteinander.

"Nein?"*

"Der Perser hat zu lange gezögert. Es gibt da einen Siedlungsplatz genau vor seiner Haustüre. Diese Stadt kann einiges bewegen. Bärenstark."



Für einen Moment hielt die Welt den Atem an.

"Gut, viel Erfolg."

Selbst Papa Bear zögerte kurz, ehe er sicher war, dass Boudicca ihm zustimmte.

"Danke."

Bei diesem Wort lächelte er, was die Umstehenden veranlasste, zur Sicherheit einen Schritt zurückzutreten.



Schließlich sahen Boudicca und die anderen der Siedlerschar nach, als diese die Tore der Stadt passierten.

"Immerhin werden sie schnell vorankommen."

Boudicca blickte fragend zu Pennraugion.

Dieser trat hervor und sprach mit feierlicher Stimme weiter.

"Herzlichen Glückwunsch. Ihr habt Eure erste Stadt mit Eurer Hauptstadt verbunden. Verbundene Städte nutzen ihre Ressourcenvorräte gemeinsam und steigern somit ihr Wirtschaftseinkommen."

Aus unerfindlichen Gründen zuckte plötzlich Boudiccas Zeigefinger.

"Na schön, weiter geht's..."




* - Kursiv zu sprechen beherrschte sie mittlerweile wie keine Zweite