Feldherr Scipio, der den Oberbefehl über alle Land-, Luft und Seestreitkräfte in und um Daenerys-Theron führte, erläuterte gerade die Details seines Planes.
„In der Tat bereitete mir ihre überaus starke Luftabwehr die größten Sorgen, aber wir haben ihre Schwachstelle gefunden...
Während er so sprach fiel es der Kaiserin schwer aufmerksam zu bleiben. Denn ihr spukten so viele Gedanken im Kopf herrum. Der Krieg im Norden, die Probleme mit Feron und... manchmal wusste sie nicht mehr, wo ihr der Kopf stand und sie wünschte sich ihr Bruder wäre noch hier und müsste an ihrer Statt die Verantwortung tragen.
„...so wird es uns möglich sein ihre Luftabwehr auszuschalten und das Primärziel direkt anzugreifen. Und das mit geringen Eigenverlusten.“
„Euer Plan klingt wohlüberlegt und ich werde ihn ihm Hinterkopf behalten. Gewiss werde ich das. Aber zuvor versuche ich alle anderen Möglichkeiten auszuschöpfen.“ Versuchte Daenerys ihre jetzige Unwissenheit zu überspielen. Da eine sofortige Entscheidung noch nicht anstand, würde sie später die Zeit finden seine Pläne nochmals alleine zu studieren.
Auf einmal ging die Tür zum Besprechungsraum auf, indem sich nur sie und einige Militärs befanden. Ihre Schreiberin Medeia trat herein. „Euer Gnaden, euer Gast fährt soeben vor.“
Dany lächelte sie leicht an. „Danke, Kleine.“ Danach wandte sie sich wieder ihrem Stab zu. „Meine Herren, für heute wäre das alles. Ich werde mir die hier vorgetragenen Alternativen durch den Kopf gehen lassen. Wenn ihr mich nun entschuldigen würdet.“
Mit diesen Worten erhob sie sich und verließ den Raum, nachdem sich die Generäle zum Abschied vor ihr verbeugten.
„Habt ihr die Unterlagen gelesen, die euch Varis zukommen ließ?“ fragte ihre noch junge Schreiberin.
„Ja das habe ich. Noch gestern Abend und dann hat Rhaenys ausgerechnet diese Nacht keine Ruhe mehr gegeben. Ich bin völlig fertig.“
„Das sieht man euch jedoch nicht an, euer Gnaden.“
„Ja, dank Irri und Doreah. Ohne die beiden würde ich total zerzaust und mit Ringen auf den Augenringen vor Garon treten.“ Bei diesen Worten lachten beide laut los. „Vielleicht würdet ihr ihm so sogar besser gefallen.“ feixte das Mädchen, welches für Dany mittlerweile mehr als eine Bedienstete war.
Wie immer war ihr Timing trotz des Ungemachs der letzten Tage perfekt. Gerade als Garon I. zusammen mit Troilos aus der Limousine stieg, schritt sie die Stufen hinab, welche zwischen den breiten Marmorsäulen hindurch ins Innere des Palastes führten. „König Garon. Ich freue mich euch zu sehen. Wenngleich mir die Umstände keine Freude bereiten. Aber ich bin mir sicher, dass wir dieses Ungemach aus der Welt schaffen können.“ Sie ließ sich keinesfalls anmerken, dass sie sich dem nicht so sicher war. „Darf ich euch einladen mir in mein Arbeitszimmer zu folgen, wo wir alles weitere besprechen können? Speise und Trank stehen natürlich auch bereit. Wenn ihr euch nach eurer Reise jedoch erst frisch machen wollt, dann tut das.“
Garon lächelte ihr bei der Begrüßung zu, auch wenn das von Menschen, welche sich mit Feroniern nicht auskannten, nicht selten als Zähnefletschen missverstanden wurde. Was zugegebenermaßen für Außenstehende durchaus ähnlich aussehen konnte. "Ich hoffe ebenfalls, dass wir die Probleme aus der Welt schaffen können und bedanke mich dafür, dass ihr euch trotz eures momentan äußerst vollen Terminkalenders Zeit für mich genommen habt. Ich weiß was es heißt einen Krieg zu führen und was er mit dem Privatleben anstellt. Von allem anderen einmal abgesehen." versuchte sich Garon an einem zuerst etwas anderen Thema, bevor er auf das Eigentliche zu sprechen kam. Denn er erinnerte sich noch gut daran, wie es war Feron für sein Volk zu erobern. "Ich bedanke mich für das Angebot, aber es geht. Bezüglich des Essens bin ich übrigens sehr froh meine Frau nicht mitgenommen zu haben. Sie ist mittlerweile im fünften Monat, von 10 und ihre kulinarische Kreationen sind genauso interessant geworden, wie ihr Appetit enorm." scherzte er kurz. "Aber Scherz beiseite, es geht ihr gut und laut den Ärzten geht es dem Kind gut. Ich hoffe doch eurer Familie geht es auch gut."
Während Garon dann mit der Kaiserin die Treppe empor schritt, nutzte er noch einmal kurz die Zeit um die prachtvolle Umgebung zu betrachten, bevor er zum eigentlichen Thema des Abends kam."Ihr mögt mir einige Aktionen der letzten Zeit verzeihen, nur Volk und Politiker wollten und mussten Ergebnisse sehen. Pest oder Cholera, ihr wisst ja wie so etwas ist." sagte Garon nach außen, während er innerlich über die stürmischen letzten Wochen nachdachte. Wie sicherlich, auch ohne jegliche Spione, nach außen gedrungen war, hatte sich eine Mehrheit für eine strengere Gesetzgebung in Hinblick auf trojanische Bürger und Unternehmen gebildet, die er selbst nur mit Mühe an einem Gesetzesvorschlag hatte hindern können.
Trotz des Ernstes der Lage konnte sich Daenerys ein Kichern nicht verkneifen. „Meine eigene Schwangerschaft liegt erst ein Jahr zurück. Glaubt mir ich bin bestens mit den Essgewohnheiten von Schwangeren vertraut. Ihr wollt sicher nicht wissen, wie meine kulinarischen Kreationen aussahen.“ Sie zwinkerte ihm kokett zu. So gingen sie gemeinsamen durch die großen Säle, Höfe und Gänge, die schon vor tausend oder zumindest vor ein paar hundert Jahren nur zu dem einen Zweck angelegt wurden. Besucher in Ehrfurcht zu versetzen und die Macht des Imperiums und seiner herrschenden Dynastie zur Schau zu stellen. Es war also nicht Daenerys' Idee all diese Pracht zur Schau zu stellen. Sie nutzte sozusagen nur das, was ihre Vorfahren errichteten.
Schließlich erreichten sie das geräumige Arbeitszimmer der Kaiserin. In welchem es wie im übrigen Palast trotz der Hitze des trojanischen Sommers angenehm mild war. Dafür sorgten früher in den Räumen angelegte Brunnen und natürlich der kleine Bach und die Bäume auf Danys Terrasse. Zumindest galt das für die Räumlichkeiten der Monarchin. Mittlerweile konnten dank Klimageräten sogar die Bediensteten diese Annehmlichkeit genießen. Der Raum war einladend eingerichtet. Hinter einem großen aus dunklem Ebenholz errichteten Schreibtisch befand sich ein überaus komfortabler Stuhl, man konnte schon Thron sagen, in dessen Lehnen hölzerne Drachenköpfe geschnitzt waren. Die großen Fenster wurden durch bunte Vorhänge in den verschiedensten Farben geziert, welche dennoch die Sonne in den Raum scheinen ließen und in einem Eck gegenüber ihres Arbeitstisches befand sich eine Couchecke um einen kleinen aus Elfenbein angefertigten Tisch. Auf jenem befand sich auch das von Daenerys zuvor erwähnte Mahl. Sie hatte auf die besonderen Essgewohnheiten ihres Gastes Rücksicht genommen. Weshalb neben Kleinigkeiten wie gegrillten Peperoni, Wachteleiern, goldenen Pfirsichen und anderem, wie es für gewöhnlich während einer solchen Sitzung serviert wurde, auch Fasan, in Honig eingelegte Ziegenmedaillons, Gyrosspieße und dazu die zugehörigen Soßen zum rein tunken serviert wurden.
„Setzt euch.“ bot Daenerys ihrem Gast an. „Wollt ihr was zu trinken. Wein, Säfte oder Wasser?“
Irri stand schon mit einer Karaffe gefühlt mit dem berühmten rhodesischen Tropfen bereit.
Sie begann unverzüglich auf den Punkt zu kommen. „Leider sind wir nicht nur hier, um uns am guten Essen und Wein zu berauschen. Ich kann mir denken, was dieser Skandal hervorgerufen hat in eurem Land und ich bin euch auch nicht böse. Ich weiß ebenso wie wichtig es ist nicht als schwach gegenüber dem Ausland zu erscheinen und habe deshalb so manches getan, was ich an sich nicht als die Ideallösung gesehen habe. Euch sitzt ein Parlament im Nacken, mir der Adel. Wenn sie Schwäche wittern, dann werden sie wieder verstärkt versuchen ihre alten Privilegien zurückzufordern. Was jedenfalls nicht im Sinne des trojanischen Volkes ist. Zumindest kann ich dem Adel notfalls mit anderen Mitteln zeigen, wo sein Platz ist.
Nun ich will ehrlich sein. Unsere Aktivitäten haben sich, wie ihr wisst vor allem auf die Regierung, das Parlament, diverse Behörden konzentriert. Bei euch gab es nur am Anfang gewisse Bemühungen, die ich jedoch einstellen ließ, nachdem Troilos mich auf diesen Sachverhalt aufmerksam machte. Leider wird euch die unverblümte Wahrheit wenig nützen. Varis vertraut keinem Parlament, keinen Parteien und seit dem Ajinkrieg bin ich geneigt mich seiner Position anzuschließen. Die Feindschaft begann nämlich erst, nachdem sich in Kronoa ein Parlament bildete. Damit möchte ich euch nichts unterstellen. Deshalb habe ich euch auch ausnehmen lassen. Was die anderen Maßnahmen betraf ließ ich meinem Geheimdienstchef freie Hand. Ihr müsst wissen ohne seine Arbeit würde ich wahrscheinlich nicht mehr leben. In diesem Fall hat er es aller berechtigten Vorsicht zum Trotz etwas übertrieben.
Dummerweise können wir das nicht so sagen. Denn dann dürften eure Parlamentarier schon aus persönlicher Eitelkeit heraus das Bündnis beenden wollen.“
Garon wiegte langsam und nachdenklich den Kopf für einen Moment umher und sagte "Ja, einen Apfelsaft bitte.", bevor er langsam antwortete. "Ich verstehe natürlich eure Position auf eine gewisse Weise. Ich habe die Geschehnisse verfolgt und selbst einen Geheimdienst. Die Leute dort trauen niemanden. Auf gewisse Weise habe ich meinen eigenen Varis, wie ihr euch vorstellen könnt. Man muss, um gut mit ihnen arbeiten zu können, den Punkt finden an dem Paranoia und Informationsgewinnung sich die Waage halten. Ich verstehe, dass ihr eurem Varus höchstwahrscheinlich nicht einfach befehlen könnt, wenn ihr es denn tun würdet, einfach alles einzustellen. Nur ihr könnt euch sicher auch vorstellen, das sowohl ich als auch der Rest meiner Regierung und das Parlament ein gewisses Interesse daran haben, dass Gespräche hinter geschlossenen Türen auch genau dort bleiben. So würde ich mich freuen, wenn wir zu einer Übereinkunft kommen könnten die zumindest meine höchsten Regierungsränge ausnimmt. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Polizei nicht mehr die Sekretärin meines Innenministers verhaften muss.
Aber davon einmal abgesehen habe ich mein Parlament im Moment wieder soweit unter Kontrolle gebracht, um nicht mehr fürchten zu müssen, dass sie mir davonregieren. Auch wenn ihr in der Zeitung sehr bald lesen werdet wieso. Den Untersuchungsausschuss zur Angelegenheit werde ich auch weiterhin unterstützen, weil es mich meiner Glaubwürdigkeit berauben würde nun zurückzurudern." auch wenn er es natürlich nicht sagte, hatte er bestes Interesse daran, soviel wie möglich herauszufinden.
"Da in Feron natürlich nun jeder 'weiß', dass Troja so gründlich wie irgendmöglich durchleuchten will und nicht freiwillig damit aufhören wird, schlage ich ein Abkommen vor, in dem Troja Feron eine bestimmte 'Sicherheit' vor seinen Spionen gewährt. Die genauen Details müssten selbstverständlich noch geklärt werden, aber es sollte auf einer Ebene angesiedelt werden, die sowohl für euch akzeptabel ist, als auch nach einem Erfolg für mich aussieht. Natürlich wird sich damit nicht alles über Nacht beruhigen, aber es würde die Angelegenheit auf ein Maß verringern, mit dem sich arbeiten lässt.
Als er ausgeredet hatte, nahm er sich ein Ziegenmedallion und einen Pfirsich und begann nebenbei eine Kleinigkeit zu essen. Die letzte Mahlzeit hatte ausfallen müssen, solange er nicht reden musste, würde er nun versuchen es nachzuholen. "Ein Kompliment an euren Koch, es schmeckt hervorragend." sagte er nach einigen Bissen an Irri gewandt.
Während Garon so sprach hörte Dany ihm dieses Mal aufmerksamer zu, als sie es noch vorhin in der Besprechung tat. Dabei knabberte sie an den eingelegten Peperoni. Die etwas scharf waren, aber dies entsprach sowieso dem Geschmack der „Unverbrannten“.
„Es ist schwer mit Geheimdiensten zu verfahren. Gibt man ihnen zu viele Freiräume, wir haben ja gesehen was herauskommt. Und wenn man sie zu sehr einengt, entgehen einem vielleicht Bedrohungen, von denen man doch besser erfahren hätte.
Jedoch kann ich euren Frust über solche Vorgänge verstehen. Es sollte nicht soweit gehen, dass man selbst nicht einmal mehr seinen engsten Mitarbeitern vertrauen kann. Was mir Varis auch soweit präsentierte, scheint es auch keinen wirklichen Grund für eine Überwachung dieses Ausmaßes zu geben. Ganz einstellen wiederum, ihr wisst es selbst. Ein paar Ohren sollte man auch bei seinen Freunden haben.“
Sie gönnte sich einen Schluck des süßen Aprikosensaftes und setzte dann ihre Ansprache fort. Dabei musterte sie König Garon und schien in seinen Augen so etwas wie eine gewisse Ernüchterung festgemacht zu haben. „Nichtsdestotrotz halte ich solch ein Abkommen, wie ihr es vorgeschlagen habt, für praktikabel und erkläre mich grundsätzlich dazu bereit ein solches abzuschließen. Natürlich müssen noch die Details ausgearbeitet werden. Ihr müsst verstehen, dass wir nach den Vorfällen mit den Sozialisten in Angmar gerade auf Anhänger dieser Bewegung ein Auge werfen wollen. Überall. Aber dies schließt ja nicht eure höchste Regierungsebene ein. Diese bin ich sehr wohl bereit davon auszunehmen.“
Irri lächelte als der König das Essen lobte und bedankte sich dafür. Obwohl sie nicht alles davon alleine zubereitet hatte. Natürlich gab es eine bzw. mehrere Palastküchen, aber bei der Zubereitung aller Speisen, die für die Kaiserin bestimmt sind, ist stets eine ihrer Zofen anwesend und zumindest Irri hilft bei der Zubereitung tatkräftig mit und bringt auch ihre eigenen Kreationen ein.
"Gut, dann hätten wir das ja geklärt." meinte Garon, nachdem er seine kleine Portion aufgegessen hatte. "Da wir nun einmal beisammen sitzen, wäre es auch nicht schlecht einige der andere Themen zu besprechen, welche die Welt momentan beschäftigen. Außer die Tatsache, dass Troja Feron ausspioniert. So geht beispielsweise der Krieg in Glorimantis unvermindert weiter. Auch wenn es anfangs kritisch für Atalja aussah, hat sich das Kampfgeschick doch gewendet, seitdem wir unsere Verstärkungen geschickt haben. Auch wenn der Krieg wahrscheinlich noch eine Weile weitergehen wird und somit auch das Sterben, so hoffe ich doch, dass die Zeit von Tajaks Herrschaft bald beendet ist. Ich befürchte nur, dass er sich mehr an seinen Thron klammern wird, als ich an ein frisches Knoblauchsteak." meinte Garon leicht scherzend.
"Um Land und Leute zu schonen, sollten wir ihm vielleicht die einmalige Chance einer goldenen Brücke bieten. Die Chance ohne Verfolgung abzuziehen in ein Exil. Er wird es zwar mit an Gewissheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht tun, aber ich denke wir sollten es versuchen wenn dadurch Leben gerettet werden können.“
Danach nahm er sich eine Peperoni und kostete sie vorsichtig. Sie waren recht scharf, aber noch gut genießbar. Er aß seine eine daher langsam.
Dany runzelte die Stirn. Der Gedanke diesen wüsten Tarjak, der für den Tod von abertausenden verantwortlich ist, so ungeschoren davonkommen zu lassen, behagte ihr, die feindliche Anführer für ihre Kriegsverbrechen brennen oder ans Kreuz schlagen ließ, ganz und gar nicht. Andererseits würde es viele Menschenleben retten Tarjak eine Alternative zu bieten. Andernfalls wird er bis zum
bitteren Ende kämpfen, das dürfte gewiss sein. Deshalb musste sie gründlich abwägen, ehe sie sich zur Antwort entschloss. Zeit hatte sie mehr als genug. So langsam hatte sie noch niemanden eine Peperoni essen sehen und dabei handelte es sich bei diesen hier noch nicht einmal um ihre schärfsten.
„Für gewöhnlich führe ich Männer wie Tarjak der Gerechtigkeit zu, die sie verdienen. Das einzige Mal, als ich dies nicht tat... es brachte nichts Gutes hervor.
In diesem Fall jedoch... es liegt an Lady Atalja über Tarjaks Schicksal zu entscheiden und zumindest ich muss euch recht geben. Vielleicht können wir so viele Leben retten, indem wir Tarjak eine Alternative bieten. Ich werde mich mit unseren scharronitischen Partnern diesbezüglich in Verbindung setzen und ihnen raten sich eurem Angebot anzuschließen.“ Danach genehmigte sie sich auch eine der Peperoni und brach sich ein Stück des Fladenbrotes ab. „Nehmt das. Brot hilft gegen die Schärfe besser als Wasser.“ Mit diesen Worten bot sie es ihrem Gast an.
Garon nahm das Stück Brot sehr dankbar an und es half auch sehr gut gegen das Brennen im Mund und der Kehle. "Danke, ich bin nicht sonderlich an so scharfes Essen gewöhnt. Mit Schärfe arbeitet man bei uns nicht so sehr." gab er das offensichtliche zu, nachdem er aufgegessen hatte.
"Wenn man bedenkt, was er mit meinem Volk gemacht hat und wie er uns gedroht hat, mag man sich über meine Äußerung wundern, aber ich denke es gibt wichtigeres auf der Welt als nur der blinden Rache nachzugehen. Falls er tatsächlich annehmen sollte und er jemals aus der Reihe tanzt, können wir ihn immer noch anklagen und der Gerechtigkeit zuführen. Das dürfte ihm dann auch klar sein.
Lady Atalja selbst ist noch eine äußerst unbekannte Größe. Natürlich haben wir bereits Kontakte mit ihr aufgenommen und auch den Handel begonnen, allerdings muss sich noch klären, wie ihre endgültige politische Einstellung sein wird. Die Tatsache, dass sie sich als Gottkaiserin gibt, lässt mich hier noch wachsam sein, aber wir müssen noch sehen wie sie sich entwickelt. Tendenziell habe ich jedoch noch ein gutes Gefühl und hoffe, dass ich mich da nicht irre
„Wir werden ihm keine weitere Chance geben. Das müsste sogar jemanden mit dem Verstand eines Fisches einleuchten.“ versuchte Dany zu scherzen. „Lady Atalja - auch wir haben unsere Kontakte zu ihr. Es gab auch schon erste Schriftwechsel und es ist natürlich schwer zu sagen, wo sie politisch steht. Sie weiß jedenfalls, wo ich stehe und mir scheinen ihre Absichten das Volk zu befreien ehrlich zu sein. Zumindest das. Wie es sich entwickelt wird die Zukunft zeigen. Nach Beendigung der Kampfhandlungen ist ein erstes Treffen zwischen ihr und mir in Troja geplant. Dann werden wir mehr über sie erfahren, aber auch mein eigenes Gefühl ist bisher positiv.
Im Gegensatz zu den Kelten im Süden. Wenn ich von ihren Atomplänen höre kommen sie mir wie Kinder vor, die mit einer geladenen Waffe spielen. Tut mir leid, wenn ich das so direkt ausdrücke, aber ich halte nicht viel von der Kompetenz ihrer Führung damit verantwortungsbewusst umzugehen.“
„Nein, kein Problem, ich verstehe ganz genau was ihr meint. Auch wir beschäftigen uns in der Forschung natürlich mit der Kraft des Atoms und ich verstehe den Reiz daran voll und ganz. Saubere Energie, reichlich vorhanden und ziemlich effizient, aber die Gefahren dahinter... Wenn man sie mit in die Kalkulation nimmt, würde ich es nicht riskieren die Atomenergie zu nutzen. Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert wenn dabei etwas schief geht. Wir selbst haben vor uns anderen Energiequellen zu erschließen, auch wenn wir diesbezüglich noch nicht sonderlich weit sind."
Garon nahm zwischendurch einen Schluck aus seinem Becker und ließ sich etwas Wasser einschenken, ehe er weiter redete. "Ich verstehe eure Position daher natürlich, muss meine Kräfte momentan jedoch noch für die Auseinandersetzung mit Tajak zusammenhalten. Sobald sich die Stimmung Zuhause etwas bessert, kann ich euch vielleicht öffentlich unterstützen."
„Das wäre sehr hilfreich und ich wäre euch dafür auch sehr verbunden. Es ist nicht so, dass ich mir nur um die Kompetenz der Kelten im Umgang mit der Atomtechnologie alleine Sorgen mache. Auch ist mir die Politik dieses Landes nicht geheuer. Man stelle sich vor sie gehen einen Schritt weiter und versuchen damit Waffen herzustellen. Nein, es darf nicht soweit kommen. Deshalb ist es Trojas Position sie zu einer Beendigung ihres Atomprogramms zu bewegen oder zumindest jenes überwachen zu können.“
"Ja, ich möchte mir nicht einmal im entferntesten ausmalen, was eine solche Waffe anrichten kann. Im richtigen Ausmaß eingesetzt kann man damit unglaubliche Schäden anrichten, insbesondere in Großstädten. Ich hoffe das Militär und die Politik dieser Welt sind weise genug, niemals einen Schlagabtausch mit solchen Waffen zu erwägen." Garon schwieg daraufhin für einen Augenblick, als er sich für einen Moment unwillkürlich die Ergebnisse eines solchen Krieges auszumalen versuchte.
Man sollte so früh wie möglich versuchen die 'Massenproduktion' solcher Waffen zu unterbinden, bevor jemand auf die Idee kommt und eine Rüstungsspirale in Gang setzt.
Daenerys war erleichtert darüber, dass König Garon ihr Anliegen diesbezüglich teilte. So stellte sich der Rest des Tages als weitaus angenehmer da, als zu Beginn. Sie redeten noch über diverse Themen, mehr oder minder politisch, auch privater Natur und Daenerys zeigte ihrem Gast die so vor kurzem fertig gestellte Wassergärten, die als ein weiteres großes Wahrzeichen des Imperiums galten und in denen sich selbst die heißesten Tage gut aushalten ließen.
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