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Thema: Das Reich der Mitte auf dem Weg durch die Geschichte

  1. #91
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    Aus dem Ausland kam allerdings hauptsächlich Protest gegenüber diesem abrupten Überfall: das sumerische Reich, die USA, Babylon und die Mongolei schickten Protestnoten und kündigten an, die jeweils bestehenden offenen Grenzabkommen als Reaktion auf die Kriegserklärung zu kündigen.
    Auch innenpolitisch gab es Widerstände: einerseits protestierte das Bürgertum, das große Einbußen im Handel befürchtete: nicht nur fiel im Süden ein wichtiger Handelspartner weg und die Handwerker mussten in den Krieg ziehen anstatt zu Hause in der Werkstatt arbeiten zu können. Die Kirchen protestierten dagegen, dass China nun ein christliches Reich auf Bitte eines Taoisten angriff. Han Mingdi versuchte mehr oder weniger erfolgreich, beide Gruppen von Gegnern zum Schweigen zu bringen, indem er ihnen politisch entgegen kam: das Bürgertum erhielt seinen Freihandel, die Kirchen zahlreiche Privilegien, sodass das Reich der Mitte in den folgenden Jahren beinahe eine Theokratie wurde.

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    Das einfache Volk war zwar natürlich auch nicht gerade begeistert von dem Krieg und in den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Aufständen, die den inneren Zusammenhalt schwächten und die chinesische Wirtschaft zeitweise lähmten. Doch hier blieb Han Mingdi hart und ließ die Aufstände blutig niederschlagen und die Rädelsführer hinrichten, um die öffentliche Ordnung wieder herzustellen.
    Unterdessen lief es im eigentlichen Krieg gut für China: die erste echte Schlacht war die Belagerung von Borazjan, die die chinesische Armee schnell erobern konnte. Hier zeigte sich die beeindruckende Wirkung der Cho-Ko-Nus: nachdem die provisorischen Befestigungen der Verteidiger von den Katapulten zerstört wurden waren, griffen die Armbrustschützen ein. Die vorderste Einheit bekam die ersten Pfeilhagel der gegnerischen Langbogenschützen ab und musste sich nach schweren Verlusten zurückziehen. Gedeckt wurde ihr Rückzug von den chinesischen Schwertkämpfern, die die Langbogenschützen erreichen und im Nahkampf viele von ihnen erschlugen. Doch die Armbrustschützen starben ebenfalls nicht vergebens: ihr Bolzenhagel richtete unter der gesamten persischen Armee beachtliche Verluste an und gegen die nachfolgenden Angriffswellen konnten die Verteidiger nicht mehr ausreichend Widerstand aufbringen und wurden nach und nach besiegt.

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    Bei der Belagerung von Dakyamus führte Antonio Jose de Sucre einen Angriff auf die Stadt durch. Er entschied sich, hier zunächst mit seinen Kriegselefanten und Schwertkämpfern in die Stadt einzudringen und erst danach die Cho-Ko-Nus einzusetzen. In der vordersten Reihe stand er dabei selbst zusammen mit seiner Leibgarde. Die Schwertkämpfer wurden dabei von persischen Kriegselefanten niedergetrampelt, ansonsten ging Antonios Plan jedoch auf und die persische Armee erlitt gewaltige Verluste. Irgendwann waren die chinesischen Soldaten vom Kampf gegen den anfangs zahlenmäßig überlegenen Gegner jedoch erschöpft oder brauchten medizinische Versorgung, und Antonio entschied, sich ins Lager zurückzuziehen. Vorerst mögen die Perser die Stadt gehalten haben, doch die Befestigungen sahen längst nicht mehr so beeindruckend aus und die Perser waren inzwischen in der Unterzahl, außerdem war ihre Ausrüstung größtenteils veraltet oder zur Verteidigung einer Stadt eher ungeeignet.

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    Während der Kaiser den Abgesandten vom Heiligen römischen Reich, Polynesien und Israel mitteilte, dass China weder Interesse hat, seine Technologien zu verschenken, noch in der derzeitigen Situation einen Krieg mit dem Heiligen römischen Reich anfangen wollte, bereitete Antonio Jose de Sucre dann auch den zweiten Angriff auf Dakyamus vor. Diesmal lief es deutlich besser: zwar blieben die persischen Kriegselefanten gefährlich und töteten viele chinesische Armbrustschützen, doch insgesamt waren die Perser zu Wenige, um noch lange aushalten zu können, so zog Antonio Jose de Sucre als stolzer Eroberer in Dakyanus ein und ließ seine Truppen diesmal mehr Zeit, ihre Wunden zu verarzten, bevor es weiter Richtung Süden gehen sollte.

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    Nicht jedem gefielen diese Niederlagen Persiens: Polen versuchte, zwischen China und Persien einen Frieden auszuhandeln und der Papst wollte den Krieg zwischen Persien und Korea beenden. Während Polen scheiterte, hatte die päpstliche Initiative Erfolg. Der Kaiser von China hatte damit jedoch keine Probleme sondern erhoffte sich so im Gegenteil eine größere Beute.
    Francisco arbeitete daran, diese Beute einzusammeln, jedoch dauerte es bei ihm etwas länger. Wegen der plötzlichen Kriegserklärung wurden seiner Armee eigentlich etwas zu wenige Soldaten zugeteilt und die beiden anderen Armeen waren von ihren eigenen Schlachten zu erschöpft, um ihm Hilfe zu leisten. So musste er die Befestigungen erst mit seinen Katapulten völlig zerstören und in die Stadt selbst feuern lassen, bevor er sich einen Angriff traute. Doch das Warten zahlte sich aus und die Schlacht lief ausgezeichnet für China, beinahe wäre die direkte Eroberung gelungen. Aber auch wenn einige Katapulte das Stadtzentrum und den Hafen vorerst noch beschützten, war der bevorstehende Fall Jinjans eindeutig.

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  2. #92
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    Pizarro rechnete damit, dass die Perser die Gelegenheit nutzen würden, ihre Soldaten und die Schiffe zu evakuieren, um die Verluste zu minimieren. Jinjan ließ sich nicht mehr halten, vor allem nicht von ein paar Katapulten und ihren Mannschaften, die im Nahkampf keine Chance hätten. Doch der General auf persischer Seite schien etwas wahnsinnig zu sein und wollte mit einem großen Knall untergehen: er ließ die Katapulte aus der Stadt heraus ziehen, um die Chinesen ein letztes Mal bombardieren zu können. Pizarro und seine Reiter konnten diesen Angriff schnell und ohne große Verluste abwehren. Die Perser, die die Katapulte bedienen mussten, wurden niedergeritten und niemand von ihnen überlebte diesen Kampf. Da nun absolut niemand mehr die Stadt verteidigte, gelang es Pizarro sogar, seine Katapulte rechtzeitig nah genug zum Hafen zu schaffen, um die wegsegelnden Schiffe zu versenken.
    Wo der unglückselige persische General selbst genau war, ließ sich nicht mehr feststellen, doch vermutlich führte er den Katapultangriff an und starb vor den zerstörten Palisaden um Jinjan.

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    Aus Borazjan zogen währenddessen erste chinesische Truppen weiter nach Süden, um mit der Belagerung von Zohak zu beginnen. Doch als sie die Stadt erreichten, griffen persische Truppen an, die dank das Land besser kannten und so über ihr Straßennetz sehr mobil waren. Zunächst griffen Katapulte an, die erhebliche Verluste in der gesamten Armee anrichteten, obwohl die meisten von ihnen letztlich von chinesischen Schwertkämpfern zerstört werden konnten. Den anschließenden Angriff durch Kriegselefanten und Speerkämpfer konnten die Cho-Ko-Nus zwar abwehren, aber letztlich war es ein Pyrrhussieg für die Chinesen. Sie hatten nun zu viele Verletzte und zu wenige kampfbereite Soldaten, um noch eine Belagerung sinnvoll durchführen zu können. Entweder sie zogen nun unverrichteter Dinge ab oder sie mussten sich im Feindesland (wo der Nachschub natürlich eher knapp war) von dem Angriff erholen, bevor an einen Angriff auf Zohak auch nur zu denken war.

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    Doch letztlich sollte es ganz anders kommen. 1065 n. Chr. stellte China fest, dass es mit der halben Welt im Krieg war: England, Indonesien, Griechenland (inkl. dem sumerischen Vassal), Amerika, Schottland, Ungarn, die Indianer, die Wikinger und Polynesien. Die Liste der neuen Kriegsgegner konnte sich wirklich sehen lassen. Teilweise trudelten Kriegserklärungen aus diesen Ländern ein, teilweise hatte China ihnen aber offensichtlich selbst den Krieg erklärt. Da der Kaiser nichts dergleichen im Sinn hatte, herrschte erst einmal Verwirrung und er drohte mit der Hinrichtung der schuldigen Beamten. Doch wie sich herausstellte (sehr zur Erleichterung der Bediensteten, die ihre Köpfe vorerst behalten durften), lag die Schuld bei keinem unachtsamem Beamten, der statt belangloser diplomatischer Texte Kriegserklärungen verschickt hätte. Schuld waren dagegen die Verteidigungsbündnisse: eigentlich hatte nur Ungarn Byzanz den Krieg erklärt, eine Sache, die auf den ersten Blick China überhaupt nichts anging, da mit keinen von beiden Seiten ein Bündnis bestand. Allerdings war zu dem Zeitpunkt bereits ein dichtes Netz von Bündnissen über die Welt gespannt: Byzanz’ Verbündete erklärten Ungarn den Krieg, Ungarns Verbündete stiegen daraufhin ebenfalls in den Krieg ein und so weiter. Über sein Bündnis mit Babylonien wurde auch China Teil dieser Kette und hatte nun 10 neue Kriegsgegner, auch wenn sie größtenteils weit weg waren.


    [Ich hatte mich erstmal etwas erschrocken. Jetzt weiß ich, warum die Verteidigungsbündnisse, die nach Kriegserklärungen bestehen bleiben, ein optionales Feature sind]

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    Der ohnehin ins Stocken geratene Feldzug gegen Persien war unter diesen Bedingungen nicht mehr fortzuführen: auch wenn die neuen Kriegsgegner meist weit weg waren, Indonesien und das Nordreich hatten Außenposten im Osten Chinas und beide Staaten hatten jeweils eine fast doppelt so große Armee wie China. Zwar stand zu hoffen, dass sie genug andere Probleme hätten, doch diese Bedrohung musste trotzdem beachtet werden. Gleichzeitig war ein großer Teil der derzeitigen Armee nötig, um die Eroberungen gegen Revolten der persischen Bevölkerung zu verteidigen. Weitere Eroberungen im Süden waren in nächster Zukunft nicht realistisch und diese Front konnte China momentan eigentlich nicht wirklich brauchen. Darum wurden Unterhändler in den Süden geschickt, um einen Friedensvertrag mit Persien auszuhandeln. Der König von Persien war mehr als bereit, diesen Frieden Wirklichkeit werden zu lassen. Denn wie China hatte auch Persien genug andere Kriege zu führen und kaum Hoffnung, die drei verlorenen Städte zurückzuerobern. Persien verpflichtete sich am Ende zu einer einmalige Zahlung von 110 Goldstücken und einem regelmäßigen Tribut von 8 Goldstücken zu zahlen alle 5 Jahre.

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    Währenddessen fingen die Beziehungen zwischen China und Frankreich an, sich von dem Krieg zwischen den beiden Staaten zu erholen. Frankreich und China vereinbarten, ihre Grenzen wieder für zivile Reisende aus dem jeweils anderen Staat zu öffnen, womit wieder Handelsbeziehungen möglich waren. So fing China beispielsweise seitdem an, Färbemittel nach Frankreich zu verkaufen.
    Die Bevölkerung wuchs trotz der länger andauernden Kriegszeit weiter und erreichte 1070 n. Chr. die 5 Millionen Marke.
    Die Wikinger aus Jelling griffen chinesische Fischer an, wurden jedoch zurückgeschlagen.
    Später sollte die Galeasse auch selbst den Haffen von Jelling blockieren, doch zunächst mussten die Beschädigungen von dem Seekampf repariert werden.

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    Ich hoffe, ihr habt alle ein frohes Fest
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  3. #93
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  4. #94
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    In Polen war für einige Jahrzehnte mit Kasimir I. ein sehr merkantilistischer König auf dem Thron, der gegenüber chinesischen Händlern so hohe Beschränkungen einführte, dass der Handel zwischen beiden Staaten quasi vollständig zum Erliegen kam. Denn China reagierte auf diese Maßnahmen mit eigenen Handelsbeschränkungen, um Kasimir zum Einlenken zu zwingen.
    Während Kasimir sich trotz eigentlich guter Beziehungen unfreundlich verhielt, war es bei Frankreich eher umgekehrt: obwohl es wegen des vergangenen Krieges immer noch wütend war, blieb es im Umgang mit China konstruktiv und vermittelte sogar einen Frieden zwischen China und den Vereinigten Staaten. Nachdem etwas Zeit verstrichen war, verstand China sich sogar wieder halbwegs mit Amerika: 20 Jahre nach dem Friedensschluss wurden wieder Botschafter ausgetauscht, die Grenzen geöffnet und chinesische Gewürze verkauft.
    An der persischen Grenze waren unmittelbar nach dem Krieg zu wenige Truppen stationiert, um in den eroberten Städten die Ordnung aufrecht zu erhalten, so brach in Dakyanus irgendwann ein Aufstand von persischen Nationalisten los, der 15 Jahre anhielt und die Stadt lähmte.

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    In Jinjan gab es dagegen ein anderes Problem: südlich der Stadt war der Einfluss Persiens sehr groß, so dass die dortigen Bauern ihre Waren lieber weiter in den Süden nach Susa anstatt ins nahe, aber chinesische Jinjan brachten. Die Metropole war aber auf ihr umfangreiches Umland angewiesen, um sich zu ernähren, so brach dort nach dem Krieg eine Hungersnot aus. Der dortige Statthalter reagierte mit brutalen Maßnahmen, ließ einen Großteil der Bevölkerung versklaven, der dann per Zwangsarbeit seine Projekte fertigstellen musste. Dabei achtete er wenig auf die Sicherheit der Arbeiter und die Rationen waren klein. Am Ende mag die Hungersnot vorbei gewesen sein, doch der Preis war hoch. Die meisten Bewohner waren tot, entweder durch Hunger oder durch Arbeitsunfälle.
    Byzanz hatte in seinem Krieg anscheinend Probleme: Griechenland griff den Osten des Landes an und eroberte Angora und Odessa.
    Mali schien etwas verwirrt zu sein. Zuerst schloss es 1120 n. Chr. die Grenzen, um dann 15 Jahre später wieder anzukommen und ein Abkommen über offene Grenzen vorzuschlagen.
    Nach der Kriegserklärung gab es zunächst einen jahrzehntelangen Sitzkrieg zwischen China und dem Nordreich, in dem sich beide Seiten zu schwach für einen Angriff fühlten: China hatte seine Soldaten ganz woanders stationiert und war noch damit beschäftigt, in den ehemals persischen Städten für Ruhe zu sorgen, die Wikinger hatten nur zwei Außenposten, die nach einem kurzen Seekrieg von jeglichem Nachschub abgeschnitten waren und so eher wenig Soldaten insgesamt zur Verfügung hatten. Im Jahre 1135 n. Chr. endete dieser Sitzkrieg durch einen berittenen Plünderungstrupp der Wikinger, der in China einfiel und Arbeiter gefangen nahm, die zu nah an die Grenze geschickt wurden. Zwar wurden die Angreifer später von Fanatikern besiegt, doch gab es beunruhigende Berichte der überlebenden chinesischen Soldaten: die Entwicklung des Schießpulvers, mit der Ingenieure im Reich der Mitte noch zu kämpfen hatten, war im Nordreich offensichtlich bereits abgeschlossen und die Krieger aus dem Norden trugen Radschlosspistolen. Sogar ihre Pferde waren bereits an die neuen Waffen gewöhnt, was die Reiter zu furchtbaren Gegnern machte. Wäre mit den Fanatikern nicht gerade die Elite der chinesischen Armee vor Ort gewesen, die auch noch besonders davon motiviert wurde, ihre Heimat zu verteidigen, hätte dieser Kampf auch deutlich schlimmer ausgehen können.

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    Als Pizarro von diesen neuartigen Waffen hörte, war er fasziniert von ihnen und wünschte sich eine genauso moderne Ausrüstung für sich und seine Garde. Um das schnell zu erreichen, ließ er einige Waffen zu den Ingenieuren und Wissenschaftlern von Shanghai und Beijing liefern. Sie waren zwar leider beim Kampf zu stark beschädigt worden, um groß einen Nutzen zu bringen, aber die Begeisterung Pizarros für die neuen Waffen blieb ihm und seinen Nachfolgern erhalten.
    Trotz der modernen Ausstattung der Wikinger übernahm China anschließend die Initiative und die Ritter an der Grenze griffen Huscarle in der Wüste vor Roskilde an. Sie gewannen den Kampf, doch verloren sie in der Wüste zu viel Zeit und wurden von Kürassieren abgefangen und getötet, bevor sie China wieder erreichen konnten.


    [Das hatte mich verwirrt. Warum konnten die Ritter sich nicht mehr bewegen? Ich bin mir sehr sicher, dass sie vorher noch zwei Bewegungspunkte hatten, nachher aber keine mehr.]

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    Die Auswirkungen des fehlenden Handels zwischen Polen und China waren zwar für beide Seiten nicht katastrophal, weil es genug andere Handelspartner gab aber unter dem Strich verloren in diesem Handelskrieg sowohl Polen als auch China Geld ohne groß etwas zu gewinnen. Kasimirs Nachfolger schaffte die Beschränkungen wieder ab und stellte so den offenen Handel wieder her. Außerdem sorgte er selbst für einen Handelsvertrag über regelmäßige Lieferungen von Bisonfleisch nach Polen, um wieder eine Handelsroute zwischen beiden Staaten zu etablieren. Sogar Soldaten wurde wieder der Zutritt zum jeweils anderen Land gewährt, was in Kasimirs Zeiten undenkbar gewesen wäre.
    Die Fanatiker bei Roskilde griffen die dortigen Eisenminen des Nordreichs an, um die beiden feindlichen Städte von ihrem Eisennachschub abzuschneiden. Der Kampf gegen die Pikeniere dort war schnell gewonnen, darum wurden Katapulte und Triboke nachgeholt, um mit der Belagerung von Roskilde zu beginnen.

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    Diese Belagerung dauerte aber nicht sehr lange: bei einem Ausfall konnten feindliche Kürassiere und Pikeniere zusammen die Fanatiker töten und die Hälfte der Katapulte zerstören. Nun waren nur noch Belagerungswaffen vor Ort, die alleine keine Stadt erobern konnten und sehr verwundbar waren. Damit war die Bedrohung von Roskilde fürs erste faktisch abgewendet.
    1165 n. Chr. (25 Jahre nach dem ersten Kontakt mit Schusswaffen bei Feinden) gelang es Ingenieuren erstmals, funktionierende Musketen und Kanonen zu bauen. Laut ihnen waren damit die bisher eingesetzten Katapulte, Triboke und die Cho-Ko-Nus veraltet und sollten ersetzt werden. Bei ersteren gab es da auch kaum eine Diskussion, die Vorführung der Kanonen und Bombarden war ziemlich eindrucksvoll. Eine Verzögerung entstand hier höchstens durch Geldmangel einerseits und durch die Tatsache, dass einige Belagerungsgeräte schlicht im Feindesland standen und den nötigen Nachschub dort nicht erhalten konnten.
    Bei den Cho-Ko-Nus war die Meinung nicht ganz so einhellig: Pizarro (der auf weitere Fortschritte wartete, damit auch seine Reiterei die neuen Waffen benutzen könnte) und seine Anhänger gab zwar den Ingenieuren und Wissenschaftlern recht, dass die Soldaten die modernste verfügbare Bewaffnung verdient hatten und auch hier der Wechsel zum Schießpulver so schnell wie möglich erfolgen. Insbesondere verwiesen sie auf die deutlich größere Durchschlagskraft der Muskete gegenüber der alten Repetierarmbrust.
    Der zweite große General Chinas, Antonio José de Sucre, neigte dagegen eher zur anderen Fraktionen, den Traditionalisten. Nahkämpfer wie ihn würde es weiterhin brauchen, um die Fernkämpfer zu beschützen, egal ob sie nun mit Armbrüsten oder Musketen schossen, daher kümmerte ihn der Fortschritt kaum. Er würde bei seinem bewährten Langschwert bleiben und brauchte sich um kein stinkendes Pulver zu kümmern. Allgemein befürchtete diese Fraktion, einer Modeerscheinung hinterherzurennen und die ihrer Meinung nach höherwertigen Repetierarmbrüste später gar nicht mehr zur Verfügung zu haben. Sie verwiesen darauf, dass die Cho-Ko-Nus eine deutlich höhere Schussrate hatten und so gegen große Massen an Gegnern viel mehr ausrichten könnten. Vorerst war de Sucre nicht in der Lage, an höfischen Intrigen und Debatten teilzunehmen, da er in Jelling eine Belagerung anführte, doch später sollte er zum wichtigsten Fürsprecher der Traditionalisten werden.
    Obwohl ihr größter Vertreter nicht verfügbar war, war die Position der Traditionalisten dennoch vorerst deutlich stärker: der Kaiser befürchtete, einen weltweit einzigartigen Vorteil der chinesischen Armee aufzugeben und verbot seinen Soldaten, ihre Armbrüste gegen eine Muskete einzutauschen.

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  5. #95
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    Zitat Zitat von Siegfried Beitrag anzeigen
    [Das hatte mich verwirrt. Warum konnten die Ritter sich nicht mehr bewegen? Ich bin mir sehr sicher, dass sie vorher noch zwei Bewegungspunkte hatten, nachher aber keine mehr.]
    Vielleicht ein Bug aus einer veralteten Version?

  6. #96
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    Das kann natürlich sein, bin ja 2 Versionen und x Patchs hinterher , deswegen hatte ich auch im BASE Forum nichts davon geschrieben. Ich wollte nur mal fragen, ob das vielleicht irgendeinen Grund haben kann, der mir nicht klar ist/war.
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  7. #97
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    In Dakyanus bat die Bevölkerung darum, wieder zum persischen Reich zurückkehren zu dürfen. Doch der Statthalter wusste eine große Menge an loyalen chinesischen Soldaten hinter sich und lehnte die Forderung ab.
    De Sucre führte den ersten Angriff auf Jelling an, eine der letzten größeren Schlachten Chinas, die noch ohne Schießpulver geführt wurde (zumindest auf chinesischer Seite, im nordischen Reich war die Muskete bereits Standard), da die Armee bei der Entwicklung bereits im Feindesland stand und von der Entwicklung erst später erfuhren. Nachdem die Katapulte die Befestigungen zerstört hatten, eröffnete Antonio persönlich mit einem Angriff die Schlacht und erschlug zusammen mit seinen engsten Gefolgsleuten viele feindliche Musketiere. Ihr Rückzug wurde vom Feuer der Triboke gedeckt. Danach wurde es jedoch blutig: die Ritter, die Pikeniere und die meisten Armbrustschützen, die die Stadt nun stürmen wollten starben im Feuer der nordischen Musketen. Allerdings konnten sie nicht verhindern, dass die Cho-Ko-Nus ihre Salven verteilten und so ihr Leben teuer verkauften. Dennoch: von 3 Einheiten Cho-Ko-Nus wurden zwei völlig ausgelöscht und von der dritten lebte kaum die Hälfte noch, die meisten davon verwundet.

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    Bei Roskilde war die Situation für die überlebenden Soldaten eher schlecht: selbst ohne die schwerfälligen Belagerungsgeräte wäre eine Flucht aussichtslos gewesen, die Wikinger konnten die Straßen nutzen und sie leicht einholen, einen Angriff würden sie nicht überleben. Darum entschieden sie sich für einen riskanten Plan: die Triboke sollten die Truppen in Roskilde beschießen, um sie von einem Angriff abzuschrecken, die Katapulte zielten dagegen auf die Eisenminen und die Bergbausiedlungen in der Nähe, um wenigstens die Eisenversorgung der Städte zu beenden.
    Dieser Plan ging auf und verschaffte den Soldaten Zeit, sich mit den Kriegselefanten auf dem Weg nach Roskilde zu treffen, bevor sie angegriffen werden könnten.

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    Polynesien zahlte einen symbolischen Geldbetrag für Frieden mit China.
    Beim zweiten Angriff auf Jelling eroberte Antonio Jose de Sucre die Stadt. Während für ihn noch neue Soldaten aus China ankamen, litten die Wikinger stark unter den Verlusten durch Triboke und Cho-Ko-Nus bei der ersten Schlacht.
    Bei der Eroberung fielen einige Grundlagen der Chemie an China, zunächst würde aber weitere Arbeit nötig sein, um sie zu ordnen und praktische Anwendungen herauszuziehen.

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    Unter dem Eindruck dieses Erfolgs wurde ein byzantinischer Vermittlungsversuch zwischen China und dem Nordreich ausgeschlagen.
    Mit Persien wurde dafür der Handel wieder eröffnet und ein Handelsvertrag abgeschlossen: chinesische Edelsteine gegen persischen Mais und einen kleinen Geldbetrag, um den Wertunterschied auszugleichen.
    Pizarro griff währenddessen im Norden die indonesische Stadt Kota Gerde an. Die indonesischen Verteidiger waren zu Wenige und wurden durch den Beschuss der Bombarden zu stark geschwächt, um nennenswerten Widerstand leisten zu können. Nur ein kurzer Erfolg der indonesischen Kriegselefanten, die einige Armbrustschützen in die Flucht zwangen, bevor sie niedergeschossen wurden, verzögerten die Eroberung leicht.
    Nach den Kämpfen wurde die Beute begutachtet: zunächst wäre da offensichtlich die Stadt, die nun die neue Grenze zur Mongolei markierte. Außerdem wurden weitere Werke über die Chemie erbeutet, die mit den Beutestücken aus Jelling verglichen werden konnten, um Kenntnisse abzusichern und das chinesische Wissen über die Chemie zu erweitern. Dazu gelang es Pizarro, einige Taktiken der Indonesen zu begutachten, die bei der Entwicklung des Militärwesens helfen sollten. Schließlich entdeckte man, dass es in der Gegend eine weitere, bis jetzt unbekannte indonesische Stadt geben musste, die auch erobert gehörte.

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    Israel kaufte für ein wenig Gold das Wissen über die Kartographie aus China.
    Im Apostolischen Palast wurde ein neuer Papst gewählt: mit großer Mehrheit setzte sich der polnische Kandidat gegen seinen ungarischen Konkurrenten durch. Bis auf Ungarn, das Nordreich und Indonesien stellte sich die gesamte christliche Welt hinter den neuen polnischen Papst, darunter auch China. Der Grund war weniger die überwältigende Qualifikation des neuen Papstes und mehr die Tatsache, dass Ungarn mit der halben Welt (darunter China) im Krieg war und daher wenige wünschten, dass der Papst von Ungarn kontrolliert werden würde.
    Nach der Eroberung von Kota Gerde zog Pizarro erst einmal nach Süden und half bei dem Angriff auf Roskilde mit. Unter seiner Führung gelang die Schlacht dann auch ohne wesentliche Verluste auf chinesischer Seite.

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  8. #98
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  9. #99
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    Außerdem gelang es anschließend nicht zuletzt dank Pizarro selbst, der einen nordischen Wissenschaftler aufspürte und ihn zwang, nun für China zu arbeiten, die abschließende Erforschung der Chemie. Diese Erkenntnisse waren das endgültige Todesurteil für die chinesische Alchemie, die zu dem Zeitpunkt bereits im Niedergang war, da sie beständig daran scheiterte, ihr Ziel zu erreichen, die Unsterblichkeit zu erlangen. Teilweise waren ihre Elixiere sogar im Gegenteil gefährlich oder tödlich. Nun wurde die weitere Forschung auf eine wissenschaftlichere Grundlage gestellt, was prompt zu praktischeren Resultaten führte: Minen und Werkstätten wurden produktiver und neue, größere Schiffe, die mit modernen Kanonen ausgestattet waren, wurden möglich.

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    Nun, da beide nordischen Außenposten an der chinesischen Grenze erobert waren, bestand kein Interesse an einem weiteren Krieg mehr und es wurde ein Friedensvertrag mit den Wikingern abgeschlossen: das Nordreich zahlt einen Tribut in Höhe von 540 Goldstücken und kauft für weitere 5 Goldstücke alle 5 Jahre chinesischen Reis.

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    Außerdem endete durch äthiopische Vermittlung der Krieg zwischen China und den Indianern und Korea vermittelte für China Frieden mit Ungarn.
    In Baoding fiel den Beamten ein Komponist mit einer besonders schönen, wenn auch recht traurigen, Ballade auf, die bei der Bevölkerung sehr beliebt war und Leute von den umliegenden Städten anlockte, die sie sich vom Dichter selbst anhören wollten. Sie beschlossen, ihn für das örtliche Theater anzuwerben, um seine Ballade als Theaterstück aufzuführen.

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    Francisco Pizarro führte den ersten Angriff Surakarta an, die letzte Stadt eines Kriegsgegners China, die halbwegs erreichbar war. Doch sein Angriff war etwas überstürzt, denn die Kanonen waren mit dem Beschuss der feindlichen Befestigungen noch nicht fertig. Die Schlacht lief dann auch nicht wirklich gut: ihm selbst gelang es zwar, feindliche Kürassiere zu besiegen, doch die Fanatiker, die mit ihm zusammen angriffen, starben unter den Schüssen der feindlichen Musketen. Die anwesenden Armbrustschützen sahen gegen die immer noch gut organisierte Verteidigung keine Chance und plünderten stattdessen Lager der örtlichen Wüstenvölker.
    Doch Pizarro hatte von dieser blutigen Nase gelernt und wartete nun, bis seine Bombarden und Kanonen die Befestigungen zerstört und die Verteidiger geschwächt hatten und die Verstärkung, angeführt von de Sucre die Stadtgrenzen erreichte. Das Warten lohnte sich: nach dem Beschuss der Bombarden gab es nur noch wenig Widerstand, nach dem Angriff der beiden Generäle quasi überhaupt keinen mehr. Die verbleibenden Triboke und berittenen Bogenschützen konnten die Eroberung Surakartas nicht einmal hinauszögern.
    Außerdem fanden die beiden Generäle dort die Werke ihres Gegners über die Kriegskunst, die das chinesische Militär in der Zukunft deutlich verbessern sollten. Sie setzten denn auch gleich durch, dass das Wissen in Zukunft in Akademien neuen Offiziersanwärtern beigebracht werden sollte. Dazu kamen neue Rüstungen und Pistolen für die Reiter, worüber sich gerade Pizarro sehr freute.

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    Etwa zur gleichen Zeit starb der Kaiser und Han Zhangdi folgte ihm auf den Thron, der die Verwendung der Repetierarmbrüste abschaffte. Er neigte in dem Streit bereits den Modernisten zu, bevor er den Thron bestieg, doch die Schlacht um Surakarta überzeugte ihn endgültig. Beide Generäle berichteten übereinstimmend (auch wenn de Sucre versuchte, es kleinzureden), dass den Armbrüsten Durchschlagskraft fehlte uns sie daher nur gegen veraltete oder verwundete Gegner einsetzbar waren, bei denen ihr Bolzenhagel kaum noch nötig war. Da die Rüstungen der Gegner mit der Zeit eher besser als schlechter werden würden, war damit absehbar, dass die Cho-Ko-Nus in Zukunft nicht mehr von großem Nutzen sein würden. Nach dieser Entscheidung wurden die Armbrüste auch recht schnell gar nicht mehr hergestellt, denn die Waffenmanufakturen wollten natürlich ihren besten Kunden, die chinesische Armee, behalten und stellten auf Musketen um. In vergleichsweiser kurzer Zeit war das Wissen um die Konstruktion dieser Armbrüste nur noch im königlichen Archiv vorhanden.
    Dass es etwa zur Zeit seiner Thronbesteigung gelang, bei Xian einen Spion zu fassen und umzudrehen, sahen die Wenigen, die davon erfuhren, als gutes Omen für seine Herrschaft an.
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    Mit dieser Eroberung endeten vorerst die Kriege im Osten. Indonesien verpflichtete sich zu einer Tributzahlung, um Frieden zu schließen und weitere Kriegsgegner in der Nähe gab es nicht. Die Beziehungen mit Indonesien wurden sogar relativ bald wieder halbwegs normal: nach dem Friedensvertrag wurden sofort wieder Botschafter ausgetauscht, die Grenzen geöffnet und ein Handelsvertrag abgeschlossen. China und Indonesien waren zwar nicht unbedingt freundschaftlich verbunden, es gab aber auch nur wenig Groll über den Krieg.
    Und doch kehrte kein echter Friede ein. Zhangdi war mit dem Ausgang der bisherigen Kriege höchst zufrieden und wollte weitere Ländereien erobern. Außerdem leiteten ihn strategische Überlegungen: die Kriege wurden alle auf fremdem Territorium geführt, daher war China relativ unberührt und konnte sich eine starke Wirtschaft und Forschung aufbauen. Doch das Nachbarland Korea war dem Reich der Mitte in diesen Punkten immer noch überlegen. Der Plan war nun, in einem Überfall auf Korea dem Land zumindest die Grenzstädte mittels zahlenmäßiger Überlegenheit zu erobern, um die koreanische Wirtschaft zu schwächen und Forschungsergebnisse zu erbeuten, was China an die Spitze der technologischen Entwicklung bringen sollte. Der Plan war zwar durchaus riskant (die technologische Überlegenheit äußerte sich unter anderem in den koreanischen Grenadieren, die China nicht zur Verfügung hatte), aber nach dem Sieg über die Gewehre des Nordreichs und Indonesiens hoffte Zhangdi, diesen Vorteil Koreas mit seinen Generälen und ausreichend Kanonen ausgleichen zu können.
    Zunächst stand aber erstmal weitere Diplomatie auf dem Plan: auch mit Ungarn wurden Botschafter ausgetauscht, die Grenzen geöffnet und ein Handelsvertrag vereinbart. Zahlreiche Bitten um militärische Unterstützung gegen einen Kriegsgegner oder geschenkte Technologien wurden wie immer abgelehnt. Frankreich kaufte das Wissen um die Kartographie. Die über Tausend Goldstücke aus diesem Verkauf wurden teilweise in weitere Forschungsarbeiten, zu großen Teilen aber in die Modernisierung der Armee (insbesondere der Ritter) investiert.
    1250 n. Chr. war der Siegeszug der Muskete abgeschlossen: wurden die ersten Musketen meist an bewährte Kompanien verteilt, wurde in diesem Jahr zum ersten Mal eine frische Kompanie aus Rekruten gebildet, die mit der Muskete statt der Armbrust ausgebildet worden waren.
    Mit den Azteken hat zu dieser Zeit die letzte Zivilisation Kontakt zu China aufgenommen. Die diplomatischen Gespräche waren aber eher frostig, die Azteken mochten China nicht besonders und dass die chinesischen Diplomaten nicht bereit waren, dem heiligen römischen Reich den Krieg zu erklären, machte es nicht besser. Die Azteken gingen sogar so weit, China zu ihrem Erzfeind zu erklären.

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    Das heilige römische Reich vermittelte einen Frieden zwischen China und Griechenland. Parallel dazu schloss Griechenland auch Frieden mit Byzanz, nachdem byzantinische Truppen die griechische Stadt Angora eroberten.
    Im Jahre 1290 n. Chr. war es dann so weit: Zhangdis Nachfolger war von seinen Eunuchen beraten konsequent dem Plan eines Angriffs auf Korea gefolgt, es hatte aber lange gedauert, bis die Truppen aus dem tiefen Osten an die westliche Grenze zu Korea verlegt worden waren. Die Gelegenheit war günstig, denn Korea hatte kurz zuvor Persien den Krieg erklärt und seine Truppen so hoffentlich im Süden gebunden.
    Außerdem waren die Vorbereitungen auf chinesischer Seite abgeschlossen: die Armee stand bereit und in Nampo stand der übergelaufene Spion bereit, der der anrückenden Armee die Tore öffnen sollte. Diese Stadt kontrollierte einer der beiden größten koreanischen Eisenminen und war damit strategisch recht wichtig. Außerdem wäre mit einem Fall von Nampo Pjöngsong vom Nachschub abgeschnitten, selbst wenn die Koreaner die Stadt selbst halten könnten.

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    Polen ging davon aus, wenn China schon beim Krieg erklären war, könnte es ja auch gleich noch Frankreich den Krieg erklären. Damit lag es falsch.
    Die Beamten, die damals den Spion gefasst hatten, wurden anschließend nach Beijing geholt und bauten dort für China einen eigenen Geheimdienst auf, sodass die Spionage von nun an etwas aktiver funktionieren konnte.
    1295 griff China drei koreanische Grenzstädte auf einmal an:
    Die erste Schlacht wurde um Pjöngsong geführt. Pizarro war auch hier übermütig und wollte nicht warten, bis seine Kanonen die Befestigungen völlig zerstört und die Soldaten in der Stadt angegriffen hätten. Nachdem die Kanonen die Befestigungen größtenteils zerstört hatten, stürmten er und seine Kürassiere zuerst in die Stadt, dann folgten die Fußsoldaten.
    Doch die Koreaner hatten den Angriff erwartet und sich vorbereitet: die vordersten Reiter wurden beim Stadtzentrum von Pigyok Chinchollae Werfern gestellt und niedergemacht. Beim Rückzug schnitten ihnen die Musketiere den Weg ab und schossen viele Chinesen nieder, unter anderem auch Francisco Pizarro. Die Chinesen wurden versprengt und verteilten sich in Pjöngsong.
    Nur dank Milos Obilic, dem Anführer der Fanatiker, endete die Schlacht für China nicht in einem völligen Desaster: er sammelte die überlebenden Truppen um sich, die er finden konnte und griff die Musketiere an, um aus der Todesfalle zu entkommen. Unter großen Verlusten gelang es seinen Fanatikern und den Streitkolbenkämpfern, die Musketiere zu besiegen und aus der Stadt hinaus in das Belagerungslager zurückzukommen. Für diese Leistung wurde er zu einem General ernannt.
    Am Ende waren beide Seiten mit dem Ergebnis unzufrieden: die chinesischen Soldaten konnten innerhalb der Stadt Unterlagen erbeuten, die die Erforschung der Astronomie und erste Grundlagen zur Militärwissenschaft und dem Stahlguss ermöglichten. Außerdem lebten nicht mehr viele von den Verteidigern. Doch China hatte trotz zahlenmäßiger Überlegenheit noch deutlich mehr Gefallene zu beklagen, darunter sämtliche Reiter inklusive dem chinesischen General der Kavallerie, Francisco Pizarro.

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    Die Astronomie ermöglichte zur See eine Navigation nach den Sternen, sodass man sich auf hoher See orientieren konnte. So fingen die chinesischen Werften an, größere Schiffe zu bauen, die auch im tiefen Ozean noch fahren konnten, anstatt sich an die Küste halten zu müssen. Auch der Handel übers Meer war nur dank der Navigation über die Sterne möglich. In friedlicheren Zeiten könnten außerdem Observatorien gebaut werden, die weitere Erkenntnisse ermöglichen würden.

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    Gleichzeitig wurde auch Nampo angegriffen: dem dort stationierten Spion gelang es tatsächlich, mit gut platzierten Sprengstoffen eine Lücke in die Befestigung zu reißen und wieder nach Beijing zurückzukehren.
    Das ermöglichte dem chinesischen Befehlshaber Emanuel Philibert von Savoyen, seine Kanonen direkt auf die feindlichen Soldaten zielen zu lassen. Doch sein koreanischer Gegner Arminius ahnte die Gefahr bereits und befahl einen Ausfall aus der Stadt. Bei diesem Ausfall wurden über die Hälfte der Kanonen und ein Viertel der Bombarden zerstört und die anwesenden chinesischen Reiter getötet. Am Ende gelang es aber, den Angriff abzuwehren und die nun praktisch ungeschützte Stadt zu erobern. Viele koreanische Soldaten konnten dabei nicht entkommen, Arminius selbst zählte aber dazu. Sowohl Emanuel Philibert auf chinesischer als auch Arminius auf koreanischer Seite wurden für ihre Leistungen in dieser Schlacht von ihren Herrschern in den Generalsrang erhoben.
    Die Eisenminen im Süden der Stadt konnten aber noch nicht erobert werden. Die koreanischen Arbeiter lieferten das wichtige Metall nun in den Süden nach Pjöngyang.

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  11. #101
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  12. #102
    Civ4 BASE Coder Avatar von rucivfan
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  13. #103
    yay! Avatar von Setcab
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    Drittens wurde auch Ulsan angegriffen: diese Schlacht war ein voller Erfolg, Antonio Jose de Sucre gelang es, die Stadt fast ohne eigene Verluste zu erobern, nur eine Einheit Bombarden konnten die Koreaner zerstören.

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    Seine wenigen Reiter hielt er dabei für eine andere Aufgabe zurück: zwischen Ulsan und Nampo waren koreanische Musketiere, die dank des guten Straßennetzes beide neu eroberten Städte bedrohten. Die Kürassiere sollten die Musketiere besiegen, bevor sie eine Stadt erobern konnten, was ihnen nach der siegreichen Belagerung auch gelang. Danach zogen sie nach Norden Richtung Nampo und zerstörten unterwegs die Eisenminen in der Gegend.
    Doch das rettete nur Nampo, Ulsan wurde auch aus dem Süden bedroht. Nach einem kurzen Kampf zogen aus dem Süden koreanische Musketiere wieder in die Stadt ein. Aber da de Sucre mit seiner Armee noch vor den Grenzen der Stadt lagerte, war abzusehen, dass dieser Sieg nur von kurzer Dauer wäre.

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    Und tatsächlich: als die Soldaten wieder bereit waren, eroberten sie Pjöngsong und (zum zweiten und endgültigen Male) Ulsan. Da in beiden Städten nur noch wenige Soldaten, davon viele Verwundete, stationiert waren, liefen beide Schlachten ohne Probleme ab.
    Anschließend wurde Ulsan zwar noch von koreanischen Kanonen bombardiert, aber de Sucre wehrte diesen Angriff ab.

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    Immerhin wurden in Pjöngsong Unterlagen koreanischer Militärwissenschaftler erbeutet. Abseits der Taktiken und Strategien großer Generäle und der militärischen Fortschritte von Wissenschaftlern und Ingenieuren bedeutete das nun eine rein wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Kriegsführung. Insbesondere konnten Taktiken gegen die neuen auf Schießpulver basierenden Waffen entwickelt werden.
    Dazu waren noch Konstruktionsunterlagen, die den Bau von Linienschiffen ermöglichten. Außerdem fing China zu dieser Zeit an, eigene Grenadiere auszubilden.

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    Der Krieg hatte erste diplomatische Konsequenzen: Äthiopien, Israel und das HRR drückten ihr Missfallen aus (letzteres war anscheinend hauptsächlich unzufrieden damit, dass sich Chinas Krieg nicht gegen einen seiner Kriegsgegner richtete) und schlossen ihre Grenzen für chinesische Soldaten. Mit Israel konnte bei der Gelegenheit aber immerhin ein neuer Handelsvertrag (Israel kaufte chinesisches Kuhfleisch und -milch) abgeschlossen werden. Babylon bat offen um Frieden zwischen China und Korea, wurde aber abgewiesen. Dafür bekam Polen den Nationalismus geschenkt und kaufte das chinesische Wissen der Kartographie, Polynesien zahlte viel Geld für Färbemittel und nach Byzanz wurden die Grenzen wieder geöffnet. Amerikas Bitte, die gerade erbeutete Militärwissenschaft weiter zu verschenken, lehnte der Kaiser vehement ab.
    Während Korea gegen China Probleme hatte, schien sein Krieg gegen Persien besser zu laufen: 1310 n. Chr. eroberte es Israkhr. Persiens Militär war noch mittelalterlich und hatte der modernen koreanischen Armee wenig entgegenzusetzen. Mit seinem Kriegseinstieg hatte China anscheinend Persien vor einer völligen Niederlage gerettet.
    1330 tauchten ganz im Norden Chinas aus den mongolischen Gewässern plötzlich koreanische Schiffe auf, unter anderem eine Galeone. Diese Gegend war seit Jahrtausenden friedlich, darum waren dort weder Schiffe noch viele Soldaten und die wenigen, die dort waren, hatten eine völlig veraltete Ausstattung. Entsprechend waren die Reaktionen ziemlich hektisch, obwohl man nicht einmal wusste, ob die Galeone tatsächlich Soldaten an Bord hatte: in Zhoukou wurde unter enormem Einsatz der Sklaven (viele haben sich bei diesem Projekt zu Tode gearbeitet) eine Stadtmauer hochgezogen, an die wenigen Soldaten in der Stadt wurden Musketen ausgeteilt und Soldaten aus den Nachbarstädten in nach Zhoukou verlegt, da hier unmittelbar ein Angriff befürchtet wurde. Außerdem wurden eine Galeone und eine Kriegsdschunke in den Norden geschickt.

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  14. #104
    Civ4 BASE Coder Avatar von rucivfan
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  15. #105
    yay! Avatar von Setcab
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    Zu der befürchteten Landung von koreanischen Soldaten kam es nicht, stattdessen segelten die Schiffe nach Süden und versenkten unterwegs die chinesische Galeone.

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    Etwa zu dieser Zeit gab es bei chinesischen Handwerksbetrieben einen deutlichen Fortschritt: anstatt komplexe Produkte stets als Einzelstück anzufertigen, ging im 14. Jahrhundert dazu über, standardisierte Einzelstücke herzustellen und sie zu dem Endprodukt zusammenzusetzen. Das machte nicht nur Reparaturen einfacher, auch die Effizienz stieg an, da die Einzelteile naturgemäß viel leichter herzustellen waren.

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    Als die Kriegsdschunke die koreanischen Schiffe erreichte besiegte sie zuerst die Fregatte und anschließend die feindliche Galeone, die nicht schnell genug fliehen konnte.
    Während so die See wieder sicher war, gelang de Sucre, der seine Soldaten inzwischen zu Grenadieren aufgewertet hatte, um den technologischen Nachteil gegenüber Korea auszugleichen, zu Land ein weiterer Erfolg: er eroberte Pjöngjang, obwohl der Spion, der eigentlich auch hier die Verteidigung von innen schwächen sollte, entdeckt und hingerichtet worden war.

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    Dabei erbeuteten sie das koreanische Wissen des Stahlgusses. Stahl war zwar bereits seit längerem bekannt, doch nun war es möglich, ihn nicht nur zu schmieden, sondern auch zu gießen. Dadurch war es viel einfacher, qualitiativ hochwertige Produkte herzustellen und exakte Kopien waren möglich. Das ermöglichte natürlich neue Produktionsmöglichkeiten, so wurden etwa die Kanonen weiter verbessert. Und auch die Werften profitierten von der neuen Technik und könnten nach einer Aufrüstung die schneller Schiffe bauen.

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    Kurz darauf wurde bei Wonsan auch der zweite Spion gefasst und hingerichtet.
    Robert Oppenheimer gründete in Guangzhou eine neue Akademie, die bald ähnlich berühmt war wie ihre Gegenstücke in Beijing und Shanghai.
    Kurz darauf gab es Neuigkeiten an der Grenze zu Byzanz: eine der beiden byzantinischen Grenzstädte wurde von einer mongolischen Armee eingenommen und dem Erdboden gleichgemacht.
    Für die Kriegsdschunke kehrte keine Ruhe ein: aus dem Süden drangen koreanische Schiffe in die (nun) chinesischen Gewässer bei Nampo ein. Sie versenkte eine Fregatte, bekam aber auch selbst einige üble Treffer ab und musste sich in den Hafen zurückziehen, um repariert zu werden.
    Die Indianer kauften chinesische Musikstücke und Gewürze, was die Schatzkammern füllte. Und auch wenn der Kaiser nicht bereit war, den äthiopischen Taoismus anzunehmen (was vermutlich auch machtpolitische Gründe hatte, war der Taoismus doch außer in Äthiopien kaum verbreitet), vereinbarten die chinesischen Diplomaten mit Äthiopien, die Grenzen wieder zu öffnen und Färbemittel zu verkaufen, ein ähnliches Abkommen wurde auch mit dem Heiligen römischen Reich getroffen.
    Die Azteken kauften dagegen die (für China alten) Theorien über das Gottesgnadentum, Polynesien importierte sich die chinesische Musik und die USA schlugen ein Tauschgeschäft vor: sie bekamen Handwerker geschickt, die das Konzept der Ersatzteile erklärten, dafür zahlten sie nicht nur knapp 600 Goldtaler, sondern übergaben auch ihre Verfassungstheorien an China.
    Unmittelbar veränderte sich eher wenig, der Kaiser hatte wenig Interesse an einer konstitutionellen Monarchie. Zumindest wurde aber ein Strafkatalog erstellt und die Justiz reformiert, sodass es nun keine Willkürentscheidung mehr war, welche Strafe man für ein Verbrechen zu erwarten hatte.

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