Seite 2 von 3 ErsteErste 123 LetzteLetzte
Ergebnis 16 bis 30 von 44

Thema: "Hinter den 7 Bergen" - Ein Krimi ungewissen Ausgangs

  1. #16
    Präsident Donald Avatar von MrPresident
    Registriert seit
    11.08.09
    Ort
    Bergisches Land :)
    Beiträge
    12.755
    Großartiger Schreibstil, bitte mehr davon!!!

  2. #17
    Ignoriert Mauern Avatar von Argonir
    Registriert seit
    27.12.07
    Beiträge
    2.666
    Bitte weitergehen, es gibt hier nichts mehr zu lesen!

    Immortals sterben nicht

  3. #18
    Registrierte Benutzerin Avatar von Eris
    Registriert seit
    03.01.12
    Beiträge
    4.074
    „Ich möchte einen Mord anzeigen,“ erklärte Karl-Heinz als er endlich ins Büro des Kommissars eintreten durfte.
    Der Kommissar runzelte die Stirn. „Einen Mord?“ fragte er ungläubig.
    „Einen Mord,“ bestätigte Karl-Heinz.
    Kommissar Oberhuber überlegte kurz. „Dafür sind wir hier nicht zuständig. Versuch es doch mal auf dem Kommissariat in Südingen,“ meinte er schließlich.

    Karl-Heinz war darob etwas verdutzt. „Aber ich bin doch hier richtig bei der Polizei?“ vergewisserte er sich.
    „Selbstverständlich, aber das bedeutet noch lange nicht, dass wir uns um jedes dahergelaufene Verbrechen kümmern können. Du siehst ja selbst: Wir stecken hier bereits bis zum Hals in Arbeit,“ verkündete der Kommissar mit einer vielsagenden Geste auf seinen Schreibtisch.

    Karl-Heinz betrachtete den Schreibtisch.
    Gut, darauf lagen vier Ordner „Bibliothek“ und ein Ordner „Kanarienvogel“. Und außerdem eine Banane, die bereits braun gesprenkelt war, aber vermutlich keinen Kriminalfall darstellte. Jedenfalls steckte sie in keinem Ordner.

    Alles in Allem war Karl-Heinz nicht beeindruckt. Er hatte eine andere Vorstellung von bis-zum-Hals-in-Arbeit-stecken - wenn man das Geröll nicht rechtzeitig aus dem Tunnel schafft, passiert das einem Zwerg nämlich recht schnell.

    „Ich kann hier also keinen Mord anzeigen,“ bohrte er nach, „weil Sie auf der Suche nach vier Büchern, einem Vogel und frischem Obst sind?“
    „So einfach darf man das auch wieder nicht sehen,“ erklärte der Kommissar.
    „Immerhin handelt es sich hierbei um vier Bücher von Fräulein Weberknecht, und ... Was geht dich das überhaupt an?“
    Fast schon hätte Karl-Heinz es dabei belassen, sich für die Störung entschuldigt und sich auf den Weg nach Südingen gemacht. Aber dann besann er sich. Immerhin hatte ihn der Weg hierher 95 Kreuzer gekostet!

    „Was mich das angeht?“ fragte er gedehnt und kratze sich ausgiebig am Bart. „Nun, das meiste vermutlich eher wenig. Aber in einem Ihrer Fälle hätte ich einen gewissen Verdacht...“
    „Tatsächlich?“
    „Ja, tatsächlich.“
    „Dann mal raus mit der Sprache! Es ist strafbar, der Polizei sachdienliche Hinweise zu einem Verbrechen vorzuenthalten!“
    „Wenn Sie das sagen ... Ich hätte da aber auch ein paar sachdienliche Hinweise zu einem Mord. Das ist auch ein Verbrechen, wenn ich recht informiert bin.“

    „Na gut,“ lenkte Kommissar Oberhuber ein, „wir kümmern uns um deinen Mord - vorausgesetzt, du kannst tatsächlich sachdienliche Hinweise zu einem der laufenden Fälle liefern!“
    „Schön,“ sagte Karl-Heinz, „es handelt sich bei einem der entwendeten Bücher doch bestimmt um Die Flora und Fauna des Finsteren Waldes, nehme ich an?“
    „In der Tat!“ rief der Kommissar begeistert aus. „Woher weißt du das? Wo ist es?“
    „Eins nach dem Anderen,“ erinnerte ihn Karl-Heinz, „Lassen Sie uns zunächst mal über den Mord an Sixtus, dem sechsten Zwerg reden.“



    Ja, die Geschichte soll schon mal weiter gehen. Längere Pausen zwischendurch sind natürlich nicht ausgeschlossen.
    Aber es ist erstaunlich anstrengend, ein Verbrechen anzuzeigen, wenn die Polizei daran gar nicht interessiert ist, habe ich festgestellt.

    Was das Buch Die Flora und Fauna des Finsteren Waldes angeht, so habe ich den Verdacht, dass irgendein Praktikant es mal für Professor Heuhauff entliehen hat, und es seit einigen Monaten im Wohnzimmer der sieben Zwerge herumliegt. (Der Professor hält Vorlesungen an der Universität über ... öhm ... Pilze und sowas. Natürlich nur am Wochenende. Unter der Woche arbeitet er in der Mine, wie jeder Zwerg.) Da Sixtus weder mit dem Buch, noch mit Flora oder Fauna ermordet wurde, weiß ich auch nicht, ob das noch irgendwie wichtig werden könnte.

  4. #19
    Registrierte Benutzerin Avatar von Eris
    Registriert seit
    03.01.12
    Beiträge
    4.074
    Als Karl-Heinz dem Kommissar alles berichtet hatte, was er über den Mord an Sixtus wusste - und das war eigentlich nicht viel - begann der Kommissar „alles Nötige“ für „eine gründliche Untersuchung“ zusammenzustellen.
    Ja, nachdem er sich einmal entschlossen hatte, tatsächlich ein Verbrechen zu untersuchen, schien es ihm nahezu Spaß zu machen.
    „Spurensicherung! Wir brauchen einen Experten für die Spurensicherung! Wer will das machen?“

    Man einigte sich auf Wachtmeister Lindgrün, der gerade in der Mittagspause war.

    „Sehr gut,“ meinte Kommissar Oberhuber, „und dann brauchen wir noch einen Gerichtsmediziner. Freiwillige vor!“
    Die beiden anwesenden Wachtmeister wurden kurz grün um die Nase, aber der rettende Einfall ließ nicht lang auf sich warten:
    „Ein Arzt muss das machen!“
    „Natürlich ein Arzt!“
    „Dr.Thomas ist dafür der Richtige!“
    „Natürlich Dr. Thomas!“


    Und so einigte man sich, den allseits bekannten und beliebten Ostarzt Dr. Thomas für diesen Fall als Gerichtsmediziner heranzuziehen.

    Karl-Heinz war nicht wenig erstaunt, als er tatsächlich nur wenige Stunden später in der Polizeikutsche wieder nach Hause transportiert wurde. Zusammen mit einem echten Kommissar, einem Experten für Spurensicherung und dem allseits bekannten und beliebten Gerichtsmediziner Dr Thomas.

    Bestimmt würde der Mord an Sixtus nun rasch aufgeklärt werden.
    „Vorausgesetzt,“ gab Kommissar Oberhuber zu Bedenken, „Wir finden in dieser Hütte tatsächlich auch Die Flora und Fauna des Finsteren Waldes. “

  5. #20
    Geschichtsmeister Avatar von maxim_e
    Registriert seit
    01.02.11
    Beiträge
    5.637
    Wenn die Polizei ermittelt, gibt es bestimmt irgendwen der was dagegen hat. Separatisten zum Beispiel! Die gibts zum Glück überall.
    Cancel Culture ist ein Synonym für kritische Gesellschaft.
    Wokeness ist ein Synonym für Anstand.

    The sad truth is/you'd rather follow the school into the net
    cause swimming alone in the sea/is not the kind of freedom that you actually want
    Re-gaining Unconsciousness (NOFX)

  6. #21
    Ignoriert Mauern Avatar von Argonir
    Registriert seit
    27.12.07
    Beiträge
    2.666
    In dem Buch Die Flora und Fauna des Finsteren Waldes steht natürlich etwas über den Finsteren Wald, was irgendwer (der Mörder) nicht will das bekannt wird. Sextus muss das herausgefunden haben. Falls das Buch auftaucht, dann fehlen natürlich die entsprechenden Seiten.

    Es gibt irgend ein dunkles Geheimnis im Finsteren Wald.
    Bitte weitergehen, es gibt hier nichts mehr zu lesen!

    Immortals sterben nicht

  7. #22
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
    Registriert seit
    15.11.08
    Ort
    Brisbane im Traum
    Beiträge
    30.469
    Ich dachte ich hätte das Buch bei einem der Banditen gesehen der darin blätterte .
    Hallo.

  8. #23
    Forenspieler auf dem Weg
    Registriert seit
    06.02.09
    Ort
    St. Wiwion
    Beiträge
    21.159
    Die Story die ich euch 2014 versprochen habe!

  9. #24
    Registrierte Benutzerin Avatar von Eris
    Registriert seit
    03.01.12
    Beiträge
    4.074
    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Ich dachte ich hätte das Buch bei einem der Banditen gesehen der darin blätterte .
    Das muss ein Irrtum gewesen sein - Die Jungs lesen recht wenig, und schon gar nicht während der Arbeitszeit. Außerdem haben sie die Flora und Fauna des Finsteren Waldes eh die ganze Zeit um sich herum. Warum sollen sie darüber ein Buch lesen?

    Zitat Zitat von maxim_e Beitrag anzeigen
    Wenn die Polizei ermittelt, gibt es bestimmt irgendwen der was dagegen hat. Separatisten zum Beispiel! Die gibts zum Glück überall.
    Öhm? Was wollen die separieren? Ost-Nordost-Unterreich? Und was haben die dagegen, wenn die Polizei irgendwo anders ermittelt? Ich nehme stark an, dass Separatisterei im Ostreich verboten ist.

    Zitat Zitat von Argonir Beitrag anzeigen
    In dem Buch Die Flora und Fauna des Finsteren Waldes steht natürlich etwas über den Finsteren Wald, was irgendwer (der Mörder) nicht will das bekannt wird. Sextus muss das herausgefunden haben. Falls das Buch auftaucht, dann fehlen natürlich die entsprechenden Seiten.

    Es gibt irgend ein dunkles Geheimnis im Finsteren Wald.
    Es gibt haufenweise dunkle Geheimnisse im Finsteren Wald - dafür ist er ja da. Das Blöde an „dunklen Geheimnissen“: Wenn man sie erstmal kennt, sind sie meistens gar nicht mehr so schlimm.
    Soll ich dafür echt ein Buch aus der Ostheimer Bibliothek ruinieren? Fräulein Weberknecht wäre darüber sehr ungehalten.

    Ich meine, was ist schon ein „dunkles Geheimnis“? Der Problembär ist ein heimlicher Fliegenpilz-Junkie? Die Böse Hexe hat ihre Doktorarbeit gar nicht selbst geschrieben? - Oder erschafft ein böser Zauberer eine Armee aus seelenlosen Zombie-Eichhörnchen zwecks baldiger Weltherrschaft?

  10. #25
    Registrierte Benutzerin Avatar von Eris
    Registriert seit
    03.01.12
    Beiträge
    4.074
    „So, das ist nun also die Leiche?" vergewisserte sich der Kommissar.
    „Ja," antwortete Knut, der erste Zwerg.
    „Und das hier ist mein Fisch!" erklärte Nepomuk und hielt dem Kommissar seinen Fisch triumphierend unter die Nase. „Mein Fisch! Das wussten Sie nicht, was?“
    „Ähm, nein,“ gab Kommissar Oberhuber zu, „Bisher nicht. Ist das für den Fall von Bedeutung?“
    „Und ob,“ versicherte Nepomuk, „in jedem Fall fällt ein Fisch - oder ein Fischer. Oder ein jeder fischt im Falle eines Falles. Oder aber es fehlt ein Fall..“
    „Geh nach draußen schaukeln, Nepomuk,“ unterbrach ihn Hannelore. „Und vergiss deinen Fisch nicht.“

    Nepomuk stolzierte beleidigt zur Tür hinaus. Mitsamt seinem Fisch.

    „Sie müssen entschuldigen, Herr Kommissar,“ erklärte Chlodwig, der zweite Zwerg, „Nepomuk ist bisweilen etwas eigen.“
    Etwas eigen,“ notierte der Kommissar. „Und das dort ist die Leiche des sechsten Zwerges?“ vergewisserte er sich.
    „Ja,“ bestätigte Knut, „genau so, wie wir sie gefunden haben.“
    „Ihr habt ihn dort in der Ecke gefunden? Hinter dem Wischmop?“
    „Aber natürlich nicht, Herr Kommissar,“ erwiderte Hannelore, „er lag ungefähr hier neben dem Stühlchen, das umgeworfen war.“
    „Und warum liegt die Leiche dann dort in der Ecke?“
    „Mitten in der Stube wäre uns Sixtus im Weg umgegangen,“ erläuterte Hannelore und zuckte mit den Schultern. Manchen Leuten muss man wirklich alles erklären.
    Im Weg umgegangen,“ notierte Kommissar Oberhuber. „Aber um den Tathergang zu rekonstruieren, wäre es hilfreich, wenn die Leiche wieder dorthin geräumt würde, wo sie vorher war. Am Schauplatz des Verbrechens darf nämlich nichts verändert werden.“
    „Wie Sie wollen,“ meinte Hannelore, und zog Sixtus‘ Leichnam wieder in die Mitte der Stube. „Sollen wir auch das Stühlchen noch mal umwerfen?“
    „Wenn es nicht zu viele Umstände macht,“ bat Kommissar Oberhuber.
    „Oh nein, gar nicht,“ versicherte Hannelore, und warf das Stühlchen um. „Das zerbrochene Tellerchen habe ich schon weggeworfen.. Soll ich ein anderes zerbrechen?“
    „Nein... nein, ich glaube, das wird nicht nötig sein,“ meinte der Kommissar nach kurzem Überlegen.
    Und nachdem der Schauplatz des Verbrechens wieder einigermaßen hergestellt war, wurde er selbstverständlich zuallererst vom Gerichtsmediziner untersucht, dem allseits bekannten und beliebten Dr. Thomas.

    Dr. Thomas trat an den Leichnam heran, beäugte ihn kurz und setzte dann zu einer ebenso umfassenden wie abschließenden Diagnose an:
    „Wir sehen hier ohne jeden Zweifel einen Zwerg, in dessen Rücken ein Messerchen steckt. Naturgemäß aber verwundert mich dies in keinster Weise, kann mich auch gar nicht verwundern, denn jeder Zwerg hat heutzutage ein Messerchen im Rücken stecken, und oft sind es zwei, drei, ja auch vier, und ich weiß nicht wie viele Messerchen, die in den Rücken dieser Zwerge stecken. Alle Zwerge haben Messerchen in ihren Rücken stecken, in allen Rücken stecken Messerchen, alle Messerchen stecken in Rücken, das ist eine unbeschreibliche, ebenso aber eine unbezweifelbare Tatsache. Ein Zwerg mit einem Messerchen im Rücken verwundert mich nicht, kann mich gar nicht verwundern schon seit Jahren, seit Jahrzehnten tatsächlich verwundert mich ein solcher Zwerg nicht mehr, sondern er langweilt mich nurmehr noch, ja, er bedrückt mich. So wie mich zwei Zwerge mit zwei Messerchen im Rücken und drei Zwerge mit drei Messerchen usw. nur immer nur noch langweilen und bedrücken seit Jahrzehnten, immer und überall, das ist die Wahrheit. Die ganze Welt besteht mir heute nur noch aus Zwergen und Messerchen. Und dass wir inmitten all dieser Zwerge und Messerchen uns nicht mehr verzweifeln und nicht mehr empören können, naturgemäß, das ist nichts anderes als die fatale und logische, letzten Endes aber tödliche Konsequenz unserer eigenen Stumpfsinnigkeit, unserer Idotie, unserer Apathie. Dieser Zwerg ist tot, und daran gibt es nichts zu bezweifeln. Denn der Tod ist letzten Endes nur die letzte und letztenendlich fatale Tatsache der Niedertracht, der Niedertracht ebenso wie der Stumpfsinnigkeit, der Larmoyanz, der Ignoranz und der Toleranz.“

    Ja, da hatte Dr. Thomas wohl Recht. Naturgemäß.

  11. #26
    Geschichtsmeister Avatar von maxim_e
    Registriert seit
    01.02.11
    Beiträge
    5.637
    Dr. Thomas
    Es geht weiter
    Eris
    Cancel Culture ist ein Synonym für kritische Gesellschaft.
    Wokeness ist ein Synonym für Anstand.

    The sad truth is/you'd rather follow the school into the net
    cause swimming alone in the sea/is not the kind of freedom that you actually want
    Re-gaining Unconsciousness (NOFX)

  12. #27
    Registrierte Benutzerin Avatar von Eris
    Registriert seit
    03.01.12
    Beiträge
    4.074
    Nun war es an Wachtmeister Lindgrün, dem Experten für Spurensicherung, den Tatort genauestens unter die Lupe zu nehmen.
    Zuerst zog er sorgfältig Kreidestriche um die Leiche. Das war wichtig, damit man später wusste, wo sie gelegen hatte - falls die Zwerge sie später wieder in die Ecke räumen wollten.
    Danach nahm er Wasserfarben, Pinsel und einen Zeichenblock zur Hand, und begann ein Gemälde vom Tatort anzufertigen.
    Das dauerte eine Weile.
    „Vielleicht,“ fragte Kommissar Oberhuber, „könnte ich derweil die Räumlichkeiten des Ermordeten untersuchen?“
    „Sie meinen Sixtus‘ Kammer? Aber bitte sehr. Die sechste Tür rechts,“ meinte Knut, der erste Zwerg.
    „Beziehungsweise die zweite Tür links,“ präzisierte Chlodwig, der zweite Zwerg.
    „Je nachdem, was Ihnen lieber ist,“ sagte Hannelore, der dritte Zwerg.
    „Einfach die Tür mit der Nummer 6,“ seufzte Karl-Heinz, der fünfte Zwerg.
    „Ich werde Sie dorthin geleiten, Herr Kommissar,“ bot Professor Heuhauff, der siebte Zwerg an.

    Und so geleitete Professor Heuhauff den Kommissar zu Sixtus‘ Kammer. Die anderen Zwerge kamen auch mit. Ansonsten hätten sie in der Stube bleiben und Wachtmeister Lindgrün beim Malen zusehen müssen.

    Professor Heuhauff öffnete also die Tür zu Sixtus‘ Kammer. Darin befand sich ein Bettchen sowie eine Truhe voll Gold, zwei Truhen voll Silber, drei Truhen voll Edelsteinen und vier Truhen voll Briefmarken.

    „Unglaublich!“ rief Knut, der erste Zwerg, aus.
    „Unmöglich!“ staunte Chlodwig, der zweite Zwerg.
    „Ungeheuerlich!“ erschrak Hannelore, der dritte Zwerg.
    „Lallalla!“ sang Nepomuk, der vierte Zwerg draußen auf seiner Schaukel.
    „Unbegreiflich!“ wunderte sich Karl-Heinz, der fünfte Zwerg.
    „Unverantwortlich!“ befand Professor Heuheuff, der siebte Zwerg.
    „Warum?“ erkundigte sich Kommissar Oberhuber, der Kommissar.

    „Aber sehen Sie das denn nicht nicht? Nur eine Truhe voll Gold!“ stammelte Knut erschüttert.
    „Und nur zwei Truhen voll Silber,“ jammerte Chlodwig.
    „Nicht mehr als drei Truhen voll Edelsteine!“ - Hannelore war den Tränen nah.
    „Aber vier Truhen voll Briefmarken!“ warf Nepomuk fröhlich ein. Er stand draußen vor dem Fenster.
    „Geh wieder schaukeln, Nepomuk,“ sagte Karl-Heinz. „Davon verstehst du nichts.“
    „Wohl nicht,“ stimmte Professor Heuheuff zu, „dennoch hat unser lieber Nepomuk hier nicht Unrecht: Sixtus scheint dem Laster der Philatelie verfallen gewesen zu sein.“

    „Aber dafür kann er doch nicht all sein Gold ausgegeben haben?“
    „Und all sein Silber?"
    „Und seine Edelsteine?“
    „Und seine Fische?“
    „Ab auf die Schaukel, Nepomuk!“
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht...“ grübelte Professor Heuhauff, „Das hängt in erster Linie davon ab, wieviel er für die Briefmarken ausgegeben hat.“

  13. #28
    Kampfhamster Avatar von BruderJakob
    Registriert seit
    28.09.07
    Ort
    Eine neue Welt
    Beiträge
    58.774
    Wieso sehe ich erst jetzt, dass es hier bereits im September weitergegangen war?

    Unverfroren!
    Zitat Zitat von Brabrax Beitrag anzeigen
    In Forenspielen ist "Systeme nicht verstehen" Volkssport.

  14. #29
    Ignoriert Mauern Avatar von Argonir
    Registriert seit
    27.12.07
    Beiträge
    2.666
    Briefmarken sind schon sehr unzwergenhaft. Fische glänzen wenigstens auch metallisch, aber Briefmarken?

    Das macht Sixtus schon sehr verdächtig!
    Bitte weitergehen, es gibt hier nichts mehr zu lesen!

    Immortals sterben nicht

  15. #30
    Registrierte Benutzerin Avatar von Eris
    Registriert seit
    03.01.12
    Beiträge
    4.074
    Zitat Zitat von Argonir Beitrag anzeigen
    Briefmarken sind schon sehr unzwergenhaft. Fische glänzen wenigstens auch metallisch, aber Briefmarken?

    Das macht Sixtus schon sehr verdächtig!
    Ja. Ich nehme an, irgendwas war faul bei Sixtus - sonst wäre nicht ausgerechnet er ermordet worden. Warum er nu Briefmarken hatte - keine Ahnung (Nachdem ich Sixtus' Kammer betreten hatte, waren dort eben eine Truhe Gold, zwei Truhen Silber, drei Truhen Edelsteine - und da meinte ich, er müsste noch vier Truhen voll irgendwas haben. Es wurden Briefmarken.)

    Was ich momentan bräuchte, wäre eine Person, die den Fall aufklärt. Ich glaube nämlich nicht, dass die Polizei das tun wird. Der "Detektiv" fehlt bisher.

    Ich könnte Karl-Heinz die Rolle zuschustern, der scheint mir bisher der aktivste und vernünftigste zu sein. Ich könnte auch einfach einen Privatdetektiv engagieren. Oder irgendeine andere Person fühlt sich - warum auch immer - zu dieser Rolle berufen (also vielleicht Fräulein Weberknecht auf der Suche nach ihren Büchern? oder der nächste sechste Zwerg, der nicht selbst in Verdacht kommen will? oder die böse Hexe, weil sie einfach gern ihre Nase in anderer Leute Angelegenheiten steckt? oder...)

Seite 2 von 3 ErsteErste 123 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •