Meine Organe sind jedenfalls gut abgehangen
Und die Lunge geräuchert?
Das ich mal einer Meinung mit Whistler und Yasmin bin. Wer hätte das gedacht? Ich hab auch einen Ausweis. Denke aber auch das dies jeder selbst entscheiden sollte. Finde es aber gut das man nun deswegen angeschrieben wird weil viele sich aus Trägheit keinen zugelegt haben.
Wer es dann bekommt kümmert mich nicht. Auch wenns ein Säufer ist. Schließlich ist der ja auch krank.
Und was interessiert es mich ob ein Arzt daran verdient? Er macht seine Arbeit, dafür soll er doch bezahlt werden. Komische Einstellung es deswegen nicht zu machen. Aber wie gesagt jeden das seine. Wird ja niemand gezwungen wie z.b bei der GEZ.
Ich gebe zu dass irrationale Ängste zu früh ausgeplündert zu werden mich von der Entscheidung für die Spende abhalten.
Es ist allerdings durchaus unklar wann man Tod ist. Der Begriff vom Hirntod wurde 1968 überhaupt nur deswegen eingeführt weil man Organspenden ermöglichen wollte, das kann schon misstrauisch machen. Man kann das Leben, das Bewusstsein im Gehirn auch nicht konkret verorten, es kann also sein dass trotz attestiertem Hirntod ein Teil des Gehirns noch lebt und genau dort das Bewustsein sitzt. Vielleicht wird die Forschung eines Tages ergeben dass die Annahme vom Hirntod als Ende des Lebens revidiert werden muss. Vielleicht hat man trotz "Hirntod" Bewustsein und empfindet Schmerz. Dennoch: rational betrachtet ist man mit Hirntod bereits im Arsch oder kurz davor, also sollte man rational betrachtet spenden. So rational bin ich aber nunmal nicht.
Nun ja, vorher warste tot, wenn du nicht mehr geatmet hast und das Herz nicht mehr schlägt, es war also eine Verschärfung des Todesdefinition, von daher ist ein Misstrauen hier schlicht unangebracht, mit der Definition vorher könntest du schon viel früher Organe entnehmen, weil der Mensch früher als tot galt.
Für den Hirntod müssen Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm ausgefallen sein. Das Großhirn ist unter anderem für die Auswertung der Sinneswahrnehmung und die geistigen Fähigkeiten wie Denken, Kombinieren, Gedächtnis etc. zuständig. Das Kleinhirn ist im Wesentlich für Gleichgewicht und die Koordination der Bewegungen zuständig. Das Stammhirn ist zuständig u.a. für Atmung, Blutdruck, Herzfrequenz. Wenn die drei Teile weg sind ist man bestenfalls noch eine sabbernde, ans bettgefasselte, ausschließlich durch Maschinen am Leben erhaltene Biomasse ohne Erinnerung, Denkvermögen, mindestens geschädigter Persönlichkeit (die ist nämlich mindestes Teilweise im Großhirn gespeichert) etc. die nichts mehr wahrnimmt (das Hirn ist über das Stammhirn mit dem Rest des Körpers verbunden, wenn das tot ist, kommt da ohnehin nichts mehr durch und die Zentren, die die Eindrücke verarbeiten, sind ebenfalls tot, weil Großhirn), die weder über Husten- noch Schluck- noch Lidschlussreflexe verfügt, die ja nicht so ganz unwichtig sind (weitere Reflexe werden teilweise vom Rückenmark gesteuert) und auch auf keinerlei Weise mit der Außenwelt kommunizieren kann. Schmerzempfinden kannst du also 100% ausschließen, dazu müssten die Schmerzrezeptoren ihre Signale ans Hirn weiterleiten, was aber nicht geht, wenn das Stammhirn nichts mehr leitet (das Hirn selber hat übrigens keine Schmerzrezeptoren, weil sie da sinnlos sind. Wenn ein Fressfeind bis zum Hirn vorgedrungen ist, ist eh zu spät). Oder kurz, in dem Zustand merkt die Biomasse eh keinen Unterschied mehr zwischen Leben und Tod. Noch nicht mal die großen Religion inklusive des Islam haben etwas gegen die Defintion des Todes durch Feststellung des Hirntodes. Kurz, außer den üblichen Hysterikern gibt es niemanden, der den Hirntod nicht als Ende des Lebens ansieht. Also kurz nur die übliche unbegründete Panikmache von Leuten, die keine Ahnung haben, aber mal Angst schüren wollen. Viel zu oft aber leider mit Erfolg zu Lasten derer, die tatsächlich weiterleben könnten.
Das ist nicht richtig. Der Herztod kann sowohl nach als auch vor dem Hirntod eintreten. Es gibt Komapatienten bei denen der gesamte Körper 1a funktioniert und dennoch ist Hirntod eingetreten.
Selbstverständlich geht es bei Organspende darum Organe aus einem lebenden Organismus zu entnehmen. Nur solange die Organe noch versorgt werden kann man sie verwenden.
Bist Du gerade dabei lebensunwertes Leben zu definieren? Dass ein Organspendekandidat sich nicht der allerbesten Gesundheit erfreut liegt doch wohl in der Natur der Sache.
Hinzu tritt noch dass es keine verlässlichen Erkenntnisse darüber gibt wann ein Ausfall definitiv und dauerhaft ist.
Sorry, das ist Bullshit. Es ist durchaus unklar wie Schmerzempfinden ins Bewusstsein gelangt. Du scheinst davon auszugehen dass im Stammhirn wie in einer Kommandozentrale alle Kabel zusammenlaufen. Das lässt sich wissenschaftlich gerade nicht bestätigen. Das Bewusstsein ist eher eine kollektive Eigenschaften des gesamten Gehirns.
Ich bin ja durchaus ein Freund von schnellen abschätzigen Urteilen. Aber andere als ahnungslos hinzustellen ist halt - sagen wir - etwas ungeschickt wenn man zuvor gerade die eigene Ahnungslosigkeit dokumentiert hat. Du solltest nicht Deine eigene Kurzsichtigkeit zum Maßstab für andere nehmen. Und erst recht solltest Du nicht bei einem derart sensiblen Thema die Ängste anderer Menschen derart arrogant und abschätzig niederreden. Das spricht nicht gerade für Dein Urteilsvermögen.
Der sogenannte Hirntod ist mehr als fragwürdig. Wenn ich mich nicht irre, wurde in den letzten Jahren auch angeordnet, dass bei Entnahme der Organe noch starke Schmerzmittel gespritzt werden, da oft ein starker Blutdruckanstieg beobachtete wurde. Blutdruckanstieg ist typisch bei Schmerzempfinden. Ob das nun (hoffentlich) Vorschrift ist oder erst diskutiert wird, es besteht sicher noch Handlungsbedarf.
Druck entsteht auch in Notfallsituationen. Eine ohnehin stressige Situation, wo oft innert Minuten schwerwiegende Entscheide anstehen, wird zusätzlich verschärft, indem noch an eine Organspende gedacht werden muss. Unschön.
Das Leben mit neuen Organen ist auch problematisch. Dauernde Kontrollen mit belastenden Untersuchungen, ständige Einnahem von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken, damit das fremde Organ nicht abgestossen wird. Ständig Angst vor Infektionen, welche das Ende bedeuten können. Es ist bei weitem nicht so, dass man ein neues Organ erhält und dann ist alles wieder gut....
Ich habe auch keinen Organspendeausweis. Es sind zu viele Fragen offen, das Vorgehen ist oft fragwürdig, Dinge werden falsch oder beschönigt dargestellt, Menschen werden unter Druck gesetzt (z.B. Angehörige, die soeben vom Verlust eines geliebten Menschen erfuhren und nun Entscheide treffen sollen, die sie in dieser Situation meist gar nicht fällen können).
Nachdenken ist für Menschen wie Schwimmen für Katzen: Wir können es zwar, aber nur wenn es gar nicht anders geht.
Dann hol die einen Ausweis und kreuze an, dass du nicht spenden willst
Dann wird auch keiner unter Druck gesetzt...Und genau dass soll die Aktion ja u.a. auch bringen, einfach Klarheit schaffen
http://www.sueddeutsche.de/gesundhei...te-1.1299076-2
@Eladamri: ich habe mit meinen Angehörigen Klartext gesprochen, was meinen Tod betrifft. Das ist besser als ein Kreuz in einem Ausweis. Es geht auch nicht um mich. Es geht um Menschen, die ohne Vorbereitung in solche Situationen geraten. Ich könnte als Arzt solche Gespräche nicht führen.
Nachdenken ist für Menschen wie Schwimmen für Katzen: Wir können es zwar, aber nur wenn es gar nicht anders geht.
Naja - aber deine Angehörigen werden ja, normalerweise, immer noch "unvorbereitet" mit deinem Tod konfrontiert. Es ist zwar gut das du dieses Gespräch schon geführt hast, allerdings verstehe ich nicht wieso ein Kreuz "schaden" würde (egal ob bei "Ja" oder bei "Nein" bzw. "bestimmte Organe"). Kannst du diesbezüglich nochmal aufzeigen inwiefern du da ein Problem siehst?
Ein Kreuz ist notwendigerweise undifferenziert. Man kann die konkrete Situation nicht vorhersehen. Deshalb wollen viele Menschen diese Entscheidung lieber ihren Angehörigen überlassen die dann die konkrete Situation kennen.
Ich persönlich drücke mich auch vor der definitiven Entscheidung und mache irrationaler Weise lieber gar nichts.
Sicherlich - nur das Problem das d,,p hier aufführt
wird durch das "Vorgespräch" ja nicht gelöst. Es bietet zwar eine "Richtlinie" - aber mehr auch nicht. Deswegen hätte mich interessiert welche genauen Differenzierungen bei diesem Gespräch getroffen wurden (reichen Beispiele - muss nicht auf d,,p selbst zutreffen) damit obiges Problem (aus seiner Sicht) nicht mehr so stark ins Gewicht fällt das ein Ausweis es nicht auch lösen könnte.z.B. Angehörige, die soeben vom Verlust eines geliebten Menschen erfuhren und nun Entscheide treffen sollen, die sie in dieser Situation meist gar nicht fällen können
Das ist imo auch völlig verständlich.Ich persönlich drücke mich auch vor der definitiven Entscheidung und mache irrationaler Weise lieber gar nichts.
...also, das ist ja auch kein Problem. Niemand würde dir vorwerfen, aus welchen Gründen auch immer du dich dagegen entscheidest. Und wenn du dir noch so bescheuerte Gründe ausdenken würdest (nicht dass ich deine Gründe bescheuert finden würde ), das ist halt deine Entscheidung.
Ich selber finds auch richtig mit dem Spenden und würde alles spenden. Das wissen auch meine Angehörigen. Ich brauch sie (edit, die Organe, nicht die Angehörigen ) ja dann nicht mehr und man kriegt nicht so oft Gelegenheit, einfach so (vermutlich ohne eigenen Schaden) jemandem anders einen wirklich großen Gefallen zu tun.
/edit: War natürlich @ Prod
Mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln. --Harald Lesch
Ein Atomkrieg würde die Menschheit auslöschen. Hätte aber auch Nachteile.