Während unsere Kriegerinnen tapfer gegen die Yaquoi kämpften, hatten wir in Themescyra mit einem anderen Problem zu kämpfen: Ratten hatten unseren Kornspeicher geplündert und alles Getreide vernichtet. Aber da ich auch nicht mehr in dem selben Wohlstand schwamm wie früher, konnte ich kein andere Getreide kaufen. Statt dessen ließ ich die Schamanin von Schicksalsschlägen predigen, die uns nur stärker machen sollten.
Der Schamanismus verbreitete sich von allein in unserem Land, und bald war auch in Sinope die Mehrheit der Bevölkerung Anhänger dieser Religion. Auch Smyrna sollte bald folgen.
Das folgende Jahr brachte einige Ereignisse, teils unerwartet. So wurde Hadrian ermordet, von einem Mann, dem man geweissagt hatte, dass er seine Mutter ermorden und später römischer Kaiser werden würde. Das mit der Mutter hatte er selbstverständlich auch getan. Sein Name war Nero, und er hielt sich für einen großen Künstler leider waren seine Gedichte schrecklich und seine Lieder unerträglich, die einzige Form der Kreativität, die er besaß war, neue Grausamkeiten zu erfinden und kreative Ausreden dafür, wer sie verübt hatte. Sein größtes Werk war es, die eigene Hauptstadt zur Inspiration anzuzünden, sich daran zu erfreuen und nachher eine Minderheit dafür in den Tod zu schicken.
Durch einen Fehler kam es jedoch auch zu einer Fehlbesetzung in Vietnam und im Amazonenreich. So ergriff Huayna Capac, der letzte Inka, in Vietnam das Zepter und regierte mit harter Faust. Auch ich musste zwischenzeitlich ein Exil aufzuschen, denn Hiram von Phönizien hatte in einem gewagte Streich meinen Thron gestohlen. Als Seefahrender Wunderbauer war er Recht hilfreich damit, die Wirtschaft zu sanieren, aber er gehörte nicht dahin. Dennoch musste ich für einige Zeit nach Scythia ausweichen.
Während Tusnelda und Kaiyne ihren Sieg feierten, erhielten sie Kunde von ihren Späherinnen: Die Speerwerfer der Yaquoi kehrten zurück, überschritten den Rio Grande und drohten, die Stadt zu verteidigen. Schnell kam Hektik ins Kriegslager.
Die Armee wurde aufgeteilt, um die Speerwerfer aufzuhalten und Ciudad Obregón, die größte Stadt der Yaquoi, einzunehmen. Tusnalde übernahm die Eroberung, während Kaiyne sich mit einem Knüppel bewaffnete und den Speerwerfern entgegenzog.
Die ersten beiden Angriffe nahm Tusnalda mir Kampfhunden vor, teilweise durch den Rio Grande, teilweise aus dem Heerlager direkt neben der Stadt. So konnte sie zwei der Häuptlinge stellen. Den letzten schnappten sich die verwundeten Blasrohrkämpferinnen aus dem Wald jenseits des Flusses. Tusnelda betrat die Lichtung zwischen den Tipis und fragte laut, ob es noch einen Krieger gäbe, der dieses Dorf gegen eine Frau verteidigen wolle. Niemand trat vor, nur ein altes zahnloses Weib meinte: "Vernichtet uns, wie es die Vietnamesen schon einmal getan haben! Mordet uns alle und erfreut euch daran!" "Nein! Das werde ich nicht tun. Bringt mir all Euer Gold, denn meine Imperatorin braucht es. Und danach werdet ihr mir dienen." "Ha! Unsere Männer kehren zurück und werden euch strafen!" behauptete die alte. Tusnelda schüttelte den Kopf. "Eure Männer sind längst tot."
Kaiyne erwischte die Yaquoi, als sie sich gerade bei einem ihrer Bauerhöfe mir Proviant versorgten. Die Bogenschützinnen der Amazonen eröffneten das Feuer, ohne auf sein Kommando zu warten. Doch die Yaquoi wehrten sich erfolgreich, und ihre Speeren flogen fast genauso weit wie die Pfeile der Amazonen. So kam es, dass die Barbaren die Amazonen reihenweise niederstreckten.
"Ihr seid zu früh! Verdammt! Steine!" Die weniger starken Amazonen, die den Steinwerferinnen zugeteilt waren, deckten die Speerwerfer mit einem Steinhagel ein, doch mit ihren Lederschilden konnten die sich gut schützen und aus der Deckung zurückwerfen. Obwohl sich die Reihen der Yaquoi lichteten, konnten sie den ganzen Fernkampf abwehren und zwei neue Häuptlinge für diesen Sieg bestimmen.
"Es geht doch nicht über einen Nahkampf. Blutiges Gemetzel..." knurrte Kaiyne und packte seine Keule Dann stürmte er mit 2000 Kriegerinnen auf den verbleibenden Haufen. Es war ein blutiger Kampf, der jedoch ebenfalls unentschieden endete: neben 1000 toten Barbaren lagen auch 1000 tote Kriegerinnen. Immerhin war nun ausgeschlossen, dass die Yaqoui die Stadt zurückeroberten.
Die Yaquoi zogen nach Osten ab, ein Häufchen Speerkämpfer und drei Häuptlinge. Kaiyne ließ sich neue Leute geben, 2000 Hunde und die Balsrohrkämpferinnen, und begann mit der Hetzjagd. Beide Parteien folgten dem Fluss, bis die Yaquoi sich zum Kampf entschieden. Einer der Häptlinge blieb zurück, schwang die Axt und versuchte, ein Hunderudel aufzuhalten. Kaiyne war glücklich, als der den reichen Schmuck der Leiche an sich nahm. Ein weiter Häuptling wurde während dieses Gefechtes von den Hunden herbeigeschleift, Kaiyne ließ ihn martern und entlockte auch ihm das Geheimnis um ein Nuggetversteck von 50 Goldstücken. Immerhin hatten die Yaqoui so die Hunde aufgehalten.
Doch es nutzte ihnen nichts, denn leise wie Nebel und unsichtbar wie Geister hatten nun die Blasrohrkämpferinnen das Lager erreicht. Die Yaquoi hörte sie nicht, uns sie spürten sie erst, als ihre Pfeile die Haut der Krieger spickten. Nur der letzte Häptling entkam dem Angriff und floh nach Osten.
Während Hiram sich mein Reich Untertan machte, ging ich nach Tibet, um ins Exil zu gehen. Der Dalai Lama nahm mich freundlich auf. Da Tusnelda mir die Beute schickte, hatte ich genug Geld für mich. Doch der weise Mönch sagte: "Befreie dich von deiner weltlichen Last, Tochter der Kriegerinnen, lege die Kriegsbemalung ab und suche deine innere Mitte. Dann wirst auch du noch von uns lernen können." Ich war skeptisch, doch Wiktoria als meine Begleiterin machte die Übungen im Kloster mit, uns so tat ich es ihr gleich. Die Last, die ich abgab, waren 395 Goldstücke. Während die meisten jedoch sinnlos meditierten, lernte ich zum ersten mal in meinem Leben ein Handwerk, und brachte damit das Weben von Stoffen - die mich auch besser kleideten als die Felle unserer Jägerinnen - in unser Reich.
Weben erlaubte uns, die Resourcen der Natur für unsere Kleidung zu nutzen. Nur so konnten die Amazonen den Nutzen von Seide - welche nache Sinope aus den Kokos der Seidenspinner gewonnen werden konnte - zu schätzen. Aber auch andere, nicht auf unserem Gebiet vorkommende Waren wurden so interessant:
"Die Baumwollpflanze oder Baumwolle (Gossypium) ist eine Pflanzgattung aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Es gibt etwa (20 bis) 51 Arten in den Tropen und Subtropen.
Baumwolle ist eine sehr alte Kulturpflanze. Ungewöhnlich ist, dass mindestens vier Völker möglicherweise unabhängig voneinander diese Pflanzengattung domestizierten. Zweimal geschah dies in Amerika mit den Arten Gossypium hirsutum und Gossypium barbadense und je einmal in Asien (Gossypium arboreum) und Afrika (Gossypium herbaceum). Aus den Samenhaaren wird die Baumwollfaser, eine Naturfaser, gewonnen.
Für die Domestizierung von Baumwolle werden inzwischen mehrere Zentren angenommen, wo diese etwa gleichzeitig erfolgt zu sein scheint. Über die wilde Stammform der in den Tropen und Subtropen verbreiteten Gattung der Baumwollpflanze Gossypium herrscht allerdings bis heute Unklarheit. Als Ursprungszentren gelten zum einen das südliche Afrika, wo aber keine frühe Domestizierung nachweisbar ist, oder Indien und Indonesien, zum anderen das nördliche Andengebiet und eventuell der Südwesten Nordamerikas oder Zentralamerika.
Baumwolle wird denn auch seit Jahrtausenden in ganz verschiedenen Kulturzonen zur Herstellung leichter Kleidung verwendet, ist jedoch wegen des vor allem in den Samen und deren Öl enthaltenen giftigen Phenols Gossypol für den Verzehr nicht geeignet außer bei Wiederkäuern und war daher im Gegensatz zu manch anderen Faserpflanzen als Nahrungsmittel kulturhistorisch ohne Bedeutung.
Die älteste Belege für Baumwolle stammen aus Indien. In Mehrgarh, der ältesten neolithischen Siedlung des Indus-Tales fanden sich Beweise für Baumwollsaaten und -fasern, die auf ca. 6000 v. Chr. datiert werden können. Dabei handelt es sich um die Art G. arboreum. Sie wird hier erstmals nachweislich während der Indus-Kultur verarbeitet, denn in Mohenjo-Daro sind Reste von Baumwolltextilien gefunden wurden, die auf das 3. vorchristliche Jahrtausend datiert werden konnten. Baumwolle wird auch später im Rigveda um 1500 v. Chr. erwähnt. Der griechische Historiker Herodot notierte über indische Baumwolle: „Es gibt wildwachsende Bäume, aus deren Frucht man eine Wolle gewinnen kann, die die Schönheit und Qualität der Schafwolle weit übertrifft. Die Inder machen aus dieser Baumwolle ihre Kleider“.
Afrika: G. herbaceum wuchs in Afrika traditionell in offenen Wäldern und Grassavannen. Unglücklicherweise sind eindeutige Nachweise domestizierter Formen und Produkte daraus archäologisch bisher nicht gefunden worden. Die Ausbreitung der am engsten verwandten Wildformen legt jedoch eine nördliche Ausbreitung nach Nordafrika und in den Nahen Osten nahe. Man nimmt daher an, dass die erste Domestizierung von G. herbaceum in Arabien und Syrien erfolgte.
Im zweiten vorchristlichen Jahrtausend erreichte Baumwolle von Indien her das Babylonische Reich in Mesopotamien, Ägypten und später Europa.
Im Alten Ägypten ist Baumwolle seit dem Neuen Reich durch Grabfunde belegt, desgleichen später im hellenistischen Osten.
Die altamerikanischen Völker kannten Baumwolle lange bevor im Mittelalter ihr Anbau und ihre Verarbeitung durch die Araber über Spanien und Italien in Europa eingeführt wurde. Vertreten sind hier die Neuweltarten G. hirsutum in Mesoamerika und G. barbadense in Südamerika.
In Südamerika finden sich erste Baumwolltextilien aus domestizierter Baumwolle, hier G. barbadense, ebenfalls ab dem 3. vorchristlichen Jahrtausend im sog. Baumwoll-Präkeramikum der Anden, als man zwar noch keine Töpferwaren kannte, aber bereits Baumwolle anbaute. Archäologisch wurden Beispiele dieses Typs an verschiedenen Orten Perus und Ekuadors gefunden, insbesondere in Ancón, aber z. B. auch in Huaca Prieta, und zwar 1000 bis 1500 Jahre vor der Einführung von Keramik und der Domestizierung von Mais. Baumwolle wurde damals vor allem für Fischerei- und Jagdnetze, Kleidung und Speicherbeutel verwendet.
Baumwolltextilien sind seit dieser Zeit in Nordchile, Peru und Ekuador belegt, etwa bei den Nazca, wo sie sich in trockenen Hochlandgegenden archäologisch nachweisbar erhalten haben. Gegen Ende dieser Periode verwendete man wegen ihrer besseren Färbbarkeit dann auch Wolle von Neuweltkamelen.
Allerdings ist der erste eindeutige Nachweis der Domestizierung von Baumwolle, hier G. barbadense, noch wesentlich älter. Er stammt aus Ancón, einem Fundort an der zentralen Küste Perus, wo Archäologen Reste von Baumwollkaüpseln fanden, die auf 4200 v. Chr. datiert werden konnten. Um 1000 v. Chr. waren die Baumwollkapseln aus Peru dann nicht mehr von den heute kultivierten Formen von G. barbadense zu unterscheiden. Es scheint also durchaus möglich, dass Baumwolle in der Neuen Welt ebenso früh verwendet wurde wie im alten Indien.
Auch für die präkolumbianischen Kulturen Nordamerikas ist die Verwendung von Baumwolle bezeugt, etwa für die Hohokam-Kultur (300 – 100 v. Chr.) in Arizona. Insgesamt begann der Baumwollanbau im Südwesten Nordamerikas bereits vor 3000 Jahren. Die Navajos hatten Baumwollkleider, ebenso wie die Anasazi der Pueblo-Zeit (Phase I, 700 – 900 n. Chr.).
Mittelamerika: Der älteste Nachweis von G. hirsutum stammt aus dem Tal von Tehuacan und wurde auf 3400 und 2300 v. Chr. datiert. In verschiedenen Höhlen des Gebietes fanden Archäologen Reste der voll domestizierten Form dieser Baumwolle. Neuere Ausgrabungen in der Guila-Naquitz-Höhle in Oaxaca erlaubten einen Vergleich mit rezenten Exemplaren von wildem und domestiziertem G. hirsutum punctatum. Dabei ergab sich, dass sie von derselben Art abstammen könnten, die ursprünglich auf der Yucatan-Halbinsel domestiziert worden war.
In verschiedenen Gebieten und Kulturen Mesoamerikas war Baumwolle ein sehr begehrtes Gut, das teuer gehandelt wurde. Kaufleute der Mayas und Azteken tauschten Baumwolle gegen andere Luxusgüter, und Adelige schmückten sich mit kostbaren farbigen Mänteln aus diesem Material. Aztekenkönige beschenkten oft vornehme Besucher mit Baumwollprodukten und bezahlten Heerführer damit.
Im klassischen Altertum schätzten Griechen und Römer die Baumwolle vor allem wegen ihrer Feinheit und Weiße. Sie war in Rom, nachdem Alexander der Große Indien erreicht und die Baumwolle von dort mitgebracht hatte, ein begehrtes und luxuriöses Importgut aus dem Orient, vor allem aus Indien.
In der Neuen Welt fanden die spanischen Konquistadoren und Entdecker Baumwolle und Baumwollfabriken überall. Christoph Kolumbus, Hernando Cortes, Francisco Pizarro, Fernando de Magellan und andere berichteten von den verschiedenen Zwecken, für die die Faser genutzt wurde, und sie bewunderten die gestreiften Sonnensegel und farbigen Mäntel, die die Eingeborenen herstellten.
Um 1600 war Baumwolle allerdings in Europa noch ein Luxusgut, das nicht weniger als Seide geschätzt wurde. Grund des hohen Wertes war der hohe Arbeitseinsatz bei der Verarbeitung. Arbeitsintensiv waren vor allem das Entfernen der Samenkapseln und das mühselige Kardieren der im Vergleich zu Wolle und Seide sehr kurzen Fasern. Um ein Pfund (gemeint ist hier die angloamerikanische Maßeinheit Pound, die ca. 453 g hat) verarbeitungsfähige Baumwollfäden zu gewinnen, war ein Einsatz von 13 Arbeitstagen nötig. Für eine vergleichbare Menge an Seide waren dagegen nur sechs Arbeitstage notwendig, während man für Leinen zwei bis fünf und für Wolle ein bis zwei Tage brauchte. Vor 1750 waren englische Spinner nicht in der Lage, Baumwollfäden zu spinnen, die ausreichend fest genug waren, um reine Baumwollgewebe herzustellen. Reine Baumwollgewebe wurden nur in Indien hergestellt.
Die Ostindienkompanie importierte bereits im frühen 17. Jahrhundert Baumwolltuche nach England und verkaufte diese Textilien trotz der erbitterten Gegenwehr der Wollproduzenten, die zeitweise stark genug war, um die Verwendung von Baumwolltuch gesetzlich zu verbieten. In Manchester gelang es schließlich, die Verarbeitung von Baumwolle in England durchzusetzen.
Nachdem in Nordamerika der moderne Anbau von Baumwolle 1621 in Florida begonnen hatte und lange Zeit wirtschaftlich eher unbedeutend geblieben war, wurde er nun aber, nicht zuletzt durch die ökonomische Macht der großen Baumwollpflanzer der Südstaaten der USA, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem auch politisch bestimmenden Faktor, der letztlich mit zum Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkrieges und dem Untergang der amerikanischen Südstaaten beitrug (Sklaverei und unterschiedliche wirtschaftliche Interessen der industriell orientierten Nordstaaten, die mit Schutzzöllen ihre Industrieproduktion abschirmen wollten, gegenüber den auf Freihandel und Export ihrer Agrarprodukte, vor allem eben Baumwolle, bedachten Südstaaten).(Wikipedia)
Baumwolle kann als Luxusgut mit Plantagen geerntet werden. Durch Handelsmessen, aber auch durch Filialen der Sporttextiles Werke verstärkt sich dessen Wirkung. Zugleich wird Baumwolle als Alternativrohstoff für manche Schiffe genutzt."
"Hanf ist eine Pflanzengattung in der Familie der Hanfgewächse. Hanf zählt zu den ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Welt.
Ursprünglich war Hanf vermutlich in Zentralasien beheimatet. Da er durch menschliches Zutun seit Tausenden von Jahren immer weiter verbreitet wurde, lässt sich das natürliche Verbreitungsgebiet jedoch nicht mehr sicher genau eingrenzen. Heute ist Hanf fast weltweit in den gemäßigten bis tropischen Zonen zu finden, sowohl kultiviert als auch verwildert.
Hanf (Cannabis sativa L.) wurde in China schon seit langem genutzt. Ma, wie die Chinesen den Hanf nannten, lieferte ihnen nicht nur wohlschmeckende und nahrhafte Samen, auch die Stängel mit ihren besonders langen und nahezu unverwüstlichen Fasern wusste man schon früh zu schätzen. Bereits im Shen nung pen Ts'ao king, einem frühestens 2800 v. Chr., aber eher zwischen 300 v. Chr. und 200 n. Chr. verfassten chinesischen medizinischen Text, beschreibt der Autor, wie Hanf als Heilmittel gegen Malaria, Rheuma und viele andere Unpässlichkeiten eingesetzt werden kann.
Über Indien und die antiken Hochkulturen im heutigen Irak trat der Hanf seinen Weg um die Welt an. In Europa sind die ältesten Funde ca. 5.500 Jahre alt und stammen aus dem Raum Eisenberg (Deutschland). Ursprünglich stammt Cannabis wahrscheinlich aus Kasachstan. Aus der Gegend des heutigen Litauen stammen Funde von Hanfsamen ca. 2500 v. Chr. und eines Hanffadens ca. 2300 v. Chr. Die alten Griechen und ihre ägyptischen Nachbarn kleideten sich oft mit Hanf – Kleidung aus Hanfgewebe wird von Herodot (450 v. Chr.) erwähnt. Hanf und Flachs waren lange Zeit die wichtigsten Faserpflanzen Europas. Plinius der Ältere schreibt, dass Hanf Schmerzen lindere, und Pedanios Dioscurides berichtet von der Wirksamkeit des Saftes der Hanfsamen gegen Ohrenschmerzen. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit wurden aus Hanf Mittel zur Linderung von Wehenkrämpfen und nachgeburtlichen Schmerzsymptomen gewonnen.
Hanf blieb auch nach der Antike in Europa eine wichtige Nutzpflanze. Kaiser Karl der Große erwähnte 812 im Kapitel LXII seiner Landgüterverordnung Capitulare de villis vel curtis imperii den Hanf (canava), wenngleich er ihn auch nicht in die Liste der als verpflichtend anzubauenden Pflanzen aufnahm.
Viele mittelalterliche Waffen wie etwa der Langbogen, dessen Sehnen aus Hanf bestanden, wären ohne die robuste und widerstandsfähige Hanffaser, die enorme Zugkräfte aushält, nicht anzufertigen gewesen.
Über Spanien fand im 13. Jahrhundert eine weitere Anwendung der Hanffaser ihren Weg nach Europa – die Papierherstellung. Da die Papierherstellung aus Holz damals noch nicht beherrscht wurde, war Hanf neben Lumpen, die selbst oft aus Hanf bestanden, der wichtigste Rohstoff für die Papierproduktion. So entstand in Nürnberg 1290 eine erste Papiermühle auf deutschem Boden, und Gutenberg druckte 1455 seine berühmte Gutenberg-Bibel auf Hanfpapier. Ebenso ist auch die amerikanische Unabhängigkeitserklärung von 1776 auf Hanfpapier gedruckt. Der erste amerikanische Präsident George Washington baute selbst im großen Stil Hanf an.
Hanfseile und Segeltuch aus Hanf waren in der Schifffahrt wichtig, da die Faser sehr widerstandsfähig gegenüber Salzwasser ist und weniger Wasser aufnimmt als beispielsweise Baumwolle – Baumwollsegel würden bei Regen derartig schwer, dass die Masten brechen könnten. Auch Flachsleinen war ein schlechter Ersatz, da es bei Kontakt mit Wasser anders als Leinwand aus Hanf binnen weniger Monate verrottet. Venedig erreichte seine Vormachtstellung als bedeutendes Handelszentrum im Mittelalter unter anderem durch die hohe Qualität der Seilerei. In Südwestdeutschland ging der Hanfanbau mit dem Aufkommen des für die Bauern rentableren Tabakanbaus sowie mit der Einfuhr von Sisalfasern zurück und kam bis zum Ersten Weltkrieg bis auf wenige Ausnahmen praktisch zum Erliegen.(Wikipedia)
Hanf wird hauptsächlich für die Seilherstellung und damit für die Seefahrt benutzt. Manche Schiffe benötigen ihn als Alternativrohstoff, und viele Hafengebäude lassen sich deutlich günstiger errichten, wenn Hanf vorhanden ist."