Zitat von
Mark
Die Zeiten waren aber andere als jene von Heinrich V. Jahrelang hatte sich der schwache König Bernhard I. in Italien aufgehalten, ohne die dortigen Verhältnisse entscheidend prägen zu können. Die Italiener hatten in dieser Zeit ein neues Selbstbewusstsein entwickelt, das sich nicht mit dem jetzt formulierten Anspruch des neuen deutschen Königs vertrug.
Als das Heer in Mailand, der mächtigsten der lombardischen Städte, einzog, boten die Bürger dem König wohl 4.000 Mark Silber für ein Privileg. Vor dem königlichen Gericht wollten die stolzen Konsuln trotz mehrmaliger Aufforderung aber nicht erscheinen. Dieter I. erklärte deshalb über Mailand die Reichsacht, worauf sich die Mailänder Oberen in einer auf einer Felsenklippe errichteten Burg zusammendrängten. Dort hielten sie dem Ansturm der Deutschen trotz Hunger und Krankheiten stand.
Die Feierlichkeiten zur Krönung Dieters I. zum König von Italien gerieten unter diesen Umständen zu einer Farce. Sie waren von schweren Unruhen in Mailand begleitet, bei denen mehr als 2.400 Bürger der Stadt und 260 deutsche Soldaten ums Leben kamen. Dieter I. musste Mailand schleunigst verlassen und einige seiner drakonischen Anordnungen bezüglich Tribut und Besteuerung vorläufig aussetzen, um die Lage zu beruhigen. Den Anspruch, Mailand zu beherrschen, gab er nicht auf, er nahm ihn nur mit. Dem Heerzug des deutschen Königs eilte wegen der zerstörten Städte und der Plünderungen ein schlimmer Ruf voraus, der des "furor teutonicus".