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Thema: [Die Großen Imperien] Goszuls Weltgeschichte

  1. #766
    Wir sind die Mebes! Avatar von Kjell Bjarne
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    Ich kann mich erinnern das ich lange zu geizig war mein Erspartes an die Stadt zu spenden. Als das überwunden hatte war es immer eine gute Hilfe für einen schnellen Start.

  2. #767
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    Da es keine Schlachten und Tributforderungen mehr gab, die unserem Ahnen eine Gelegenheit geboten hätten, sich zu rehabilitieren, blieb Djer Nefer nur eine Möglichkeit, sein Ansehen wieder herzustellen.

    Er musste seinem Herrn mit wertvollen Geschenken schmeicheln.

    (Oder einfach gesagt, meine Königreichwertung ist durch die verspätete Waffenlieferung soweit gesunken, dass ich, um das Szenario abzuschließen kräftig schleimen muss.)

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    Doch obwohl unser Vorfahre regelmäßig raffinierte Geschenke an den Thron in Waset sandte, sollte es lange dauern, bis Mantuhotep ihm wieder vertraute.

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    Die wertvollen Geschenke alleine reichten leider nicht aus. Daher blieb Djer Nefer keine andere Möglichkeit als, über die Geschenke hinaus, dem Kult des Re einen Großteil seines Vermögens zu spenden.

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    Erst die Priester des falkenköpfigen Reichsgottes schafften es, durch geschickte Manipulation und hier und da fallengelassene wohlwollende Bemerkungen, Djer Nefers Ansehen vor dem Pharao wiederherzustellen.

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  3. #768
    Offiziell wahnsinnig Avatar von Goszul
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    Endlich kam die ersehnte Belobigung. Unser Ahne hatte sich vor dem Pharao als würdig erwiesen, ihm als Wesir zu dienen.

    Damit hatte Djer Nefer nicht nur sich selbst, sondern all seinen Nachkommen einen großen Dienst erwiesen.

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    Denn künftig würden Mitglieder Djer Nefers Familie bei der Kandidatur um das Amt des Wesirs bevorzugt berücksichtigt werden.

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    Kebet wurde später ein wichtiges religiöses Zentrum. Außerdem wurde es Ausgangspunkt für Landwege zum Roten Meer, was die Stadt auch lange eine herausragende wirtschaftliche Stellung in Ägypten einnehmen ließ.

    Heute ist die Stadt als Ausgangspunkt für den Handel mit India von größter Bedeutung und erlebt eine neue Blütezeit.

    Wenn euch eure Geschäfte je nach Koptos, wie die Stadt heute genannt wird, führen, so bedenkt, dass es einer eurer Vorfahren war, der diese Stadt wieder aufbaute, als Ägypten vom Bürgerkrieg zerschunden war.

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    (Inarus kann es nicht wissen, aber Koptos blieb noch bis in frühe Mittelalter von Bedeutung und war ein wichtiger Bischofssitz der Ko... ähm... Ko... ääh... Nestorianischen Kirche. Genau! Die Übersicht der Stadt in Originalgröße gibts jedenfalls hier.)
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    Geändert von Goszul (18. Januar 2014 um 07:55 Uhr)

  4. #769
    Offiziell wahnsinnig Avatar von Goszul
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    Zitat Zitat von Kjell Bjarne Beitrag anzeigen
    Ich kann mich erinnern das ich lange zu geizig war mein Erspartes an die Stadt zu spenden. Als das überwunden hatte war es immer eine gute Hilfe für einen schnellen Start.
    Kenne ich gut. Dabei gibt es für solchen Geiz garkeinen Grund. Ich meine was soll man mit dem Geld sonst machen? Eine Möglichkeit sind die Geschenke, die bei mir hier erforderlich waren, um das Szenario abzuschließen. Aber ansonsten...

    Man kann es ja nicht versaufen oder sonstwie ausgeben.

  5. #770
    Offiziell wahnsinnig Avatar von Goszul
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    Itijtaui – Die Gründung einer neuen Hauptstadt

    Meine lieben Kinder, das folgende Kapitel meiner Erzählung könnte vom Glanzpunkt in der Geschichte unserer Familie berichten, doch wirft es auch Fragen auf.

    Fragen die Zweifel an der Loyalität unserer Ahnen gegenüber dem Pharao und sogar gegenüber Ägypten selbst aufkommen lassen könnten.

    Es handelt von einem Mann, der das erreichte, wovon kein Ägypter, ob von edlem Geblüt oder niederer Herkunft träumen durfte. Von einem Mann, der Pharao wurde.

    Bevor ich von seinen Taten berichten möchte, will ich Euch jedoch darlegen, dass ich diesen Mann nicht für einen Verräter und Thronräuber halte, sondern für einen Mann, der besten Glaubens und reinsten Herzens war, als er nach der Macht griff.
    Um meine Ausführungen zu untermauern, werde ich Euch einen Ausschnitt aus seiner Autobiographie zitieren, die teilweise als Grabinschrift an den Wänden seiner letzten Ruhestätte angebracht wurde und heute leider verloren ist.

    Ich bin Amenemhet, der erste meines Namens und Begründer der Zwölften Dynastie. Einst war ich, wie meine Väter und deren Väter, Wesir der Herrscher aus dem Hause Inyotef.
    Bevor ich als Sehotep-ib-re, der das Herz der Re zufrieden stellt, den Thron bestieg, war mein Herr Mantuhotep, der vierte seines Namens.

    Wir jagten zusammen die letzten der Rebellen aus dem Hause Henen-nesw und brachten den Frieden in das Land zurück. Doch mein Glaube wurde an jenem Tage erschüttert, als wir den letzten der Rebellen nördlich von Saqqara, dem Grab der Alten, stellten.

    Die Nacht hatte sich über die Wüste gelegt und das Zeltlager der Feinde war von unseren Truppen umstellt. Mit mir und seiner Garde trat Pharao seinem letzten Rivalen, Menech-ka-re, entgegen.

    Selbiger erwartete uns in seinem Zelt, seine Wachen schienen ihn verlassen zu haben und niemand hielt uns auf.

    „Unglückseliger! Bist du gekommen um nach der Macht zu greifen?“ sprach der letzte der Rebellen. Pharao antwortete mit fester Stimme: „Es ist vorüber. Das Land ist nun geeint. Der Tod und die ewige Verdammnis erwarten dich und deine Haut wird schon in wenigen Tagen über dem Tor von Waset in der Sonne bleichen und Krähen und Geier werden sich um deine Augen streiten.“ „Der Tod! Pah!“ Der Ursupator spie vor dem Pharao aus: „Ewige Verdammnis, davor fürchte ich mich nicht. Mein Leben war schon lange verdammt und dein Triumph über mich wird dich nur ins Unglück stürzen. Du wirst lernen, was ich lernen musste und sehen was ich sehen musste.“ Sein Blick schweifte in weite ferne und ein glückseliger Ausdruck erfüllte sein von Sorgenfalten zerfurchtes Gesicht, als er nach einem Kelch zu seiner Rechten griff und einen kräftigen Schluck nahm: „Ich bin nur froh, dass es vorbei ist! Ihr wisst nicht, worauf ihr euch eingelassen habt.“ Menech-ka-re begann zu keuchen und verdrehte seine Augen wie irre. Wenige Augenblicke später sackte er in sich zusammen und verstarb vor unseren Augen. Pharao sah mir in die Augen und sagte nur: „Gift, der Tod eines Feiglings. Ein würdiges Ende.“

    Gemeinsam gingen wir hinaus und inspizierten das Lager. Gerade als wir uns etwas von der Leibwache entfernt hatten, kam Dunkelheit über uns und unsere Beine gaben nach.

    Als ich wieder erwachte, lag ich auf dem Boden in einer Kammer aus weißem Stein. Neben mir erkannte ich Pharao, den man an einen Stuhl gefesselt hatte. Ich beschloss so zu tun, als ob ich ohne Bewusstsein wäre.

    Eine Stimme, von einer Person, die ich nicht sehen konnte, erhob sich: „Du bist also der Neue. Glückwunsch, du hast die Truppen unserer Vasallen zerschlagen und ihr Land unter deiner Krone vereint. Wir sind stolz auf dich. Du hast zwar auch viele unserer eigenen Leute getötet, die wir unseren Vasallen geschickt hatten aber wir halten dir zugute, dass du nicht wissen konntest, mit wem du es zu tun hattest.“

    Pharao schien benommen zu sein und brachte nur ein Krächzen zustande.

    Unbarmherzig fuhr der Fremde fort: „Wir haben dein herrschaftliches Ornat um ein Schmuckstück erweitert, dass uns ermöglicht, dich jederzeit zu töten, wenn du dich unseren Wünschen verweigerst. Dieses kleine Amulett in Form eines Kraken wird auf unseren Befehl hin schmelzen und deinen Körper zu einer Fackel werden lassen. Also höre gut zu, denn wir werden das Folgende nur einmal sagen:

    Wir befinden uns hier tief unter der Erde, ganz in der Nähe von Saqqara, einer Stadt, die uns gehörte, bevor wir sie zeitweilig aufgeben mussten. Als wir zurückkehrten, mussten wir feststellen, dass dein Volk und unsere Siedler sich vermischt hatten und die Wüste mit schlechten Kopien unserer Monumente vollgestellt hatte.

    Wir sind ein gnädiges Volk und verzeihen Euch dies. Doch haben unsere Ahnen viel in dies Land investiert und wir haben Anspruch auf die Erträge dessen, was wir hier ausgesät haben.

    Dein Wesir ist zu seinem Glück ohne Bewusstsein, daher können wir es uns ersparen ihn zu ersetzen. Allerdings werden wir dir eine Liste mit Namen geben, diese Männer und Frauen werden deine neuen Berater sein. Ihren Anweisungen wirst du folgen, ganz gleich, was du von ihnen halten magst.

    Wisse, dass auch in deinem Harem und unter den Lehrern deiner Kinder unsere Agenten sind. Uns ist egal, wer dieses Land für uns verwaltet, solange wir unseren Teil an seinen Erträgen erhalten.

    Nimm also unsere Glückwünsche zu deinen Siegen entgegen, gehe hinaus und diene uns gut. Wenn wir zufrieden mit dir sind, schenken wir dir ein langes Leben und gewähren dir alles was du dir wünschen magst. Sind wir aber unzufrieden und bist du störrisch, ersetzen wir dich, so wie wir Menech-ka-re ersetzt haben.“

    Wieder wurde es dunkel um uns und als ich die Augen das nächste Mal öffnete standen wir wieder im Lager des Usupators. Wir sahen uns an und in unseren Blicken war die stumme Frage, ob wir geträumt hatten. Doch Pharaos Hand fuhr an seine Brust und umklammerte ein Amulett, das dort vorher nicht gewesen war und das Amulett hatte die Form eines Kraken.

    In den folgenden Monaten erschienen viele Fremde am Hofe in Waset und mein Rat war immer weniger gefragt.

    Auch die Leibgarde wurde ersetzt und die neuen Soldaten waren von fremdländischer Herkunft. Die Waffen die Sie trugen, waren von jener Machart, wie sie aus dem Bürgerkrieg bekannt geworden war.

    Die Entscheidungen und Befehle von Mantuhotep, dem vierten seines Namens, waren nun immer wieder merkwürdig und nur noch selten zum Wohle des Landes.

    Unzufriedenheit kam unter dem Volk aber auch unter vielen Höflingen auf und ich beschloss, dass etwas geschehen musste.
    Ich berichtete nach und nach Männern und Frauen, denen ich vertraute, was ich in jener Nacht erlebt hatte und wir beschlossen, den Pharao zu beseitigen. (…)


    Und so kam es, dass unser Vorfahre Amenemhet eine Revolte gegen den Mantuhotep IV anführte und sich selbst zum Herrscher salben ließ.

    Da Waset von Agenten der heimlichen Herrscher durchsetzt war, beschloss unser Ahne, eine neue Hauptstadt zu gründen, in der sich nur handverlesene Anhänger seiner Herrschaft niederlassen durften.

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    Die neue Hauptstadt lag südlich des Nildeltas, ganz in der Nähe von Saqqara, wo der Feind sich in vergessenen Kammern unter dem Wüstensand verkrochen hatte.

    Dafür lag die Stadt aber weit entfernt von der alten Hauptstadt. Der Ort war bisher unbewohnt gewesen und seine Wahl symbolisierte deutlich den Wunsch nach einem Neuanfang.

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    Zu Beginn waren nur vier Städte bereit Handel mit Amenemhets Siedlung zu treiben, wobei Men-nefer ebenfalls von feindliche Agenten durchsetzt war und daher nach Meinung unseres Ahnen nicht unterstützt werden sollte,

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    Die Anfänge waren außerordentlich Bescheiden und nur die engsten Vertrauten durften den Palast unseren Ahnen betreten. Die übrigen Bewohner mussten in einfachen Lehmhütten leben.

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    Es wurde zwar schon Weizen angebaut, der die Bewohner der neuen Hauptstadt ernähren können würde, aber Amenemhet hatte verfügt, dass die erste Ernte zur eisernen Reserve in seine persönlichen Lagerhäuser gebracht werden sollte.

    Daher mussten die übrigen Bewohner vorerst selbst für ihre Ernährung sorgen.

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  6. #771
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    Die Finanzierung der neuen Hauptstadt sollte durch den Export von Leinen erfolgen. Hierzu wurde Flachs auf dem Ackerland nahe dem Fluss angebaut um nicht vom Nilhochwasser abhängig zu sein.

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    Die Vorhersagen der Priester bewiesen, dass diese Entscheidung richtig gewesen war.

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    Der Aufbau der neuen Hauptstadt war teuer und nur dank der Anhänger, die unser Vorfahre in den Provinzen hatte, musste er nicht vorzeitig aufgeben und sich den heimlichen Herrschern beugen.

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    Die alte Hauptstadt hatte nach dem Umsturz ernsthafte Probleme, die Ordnung wieder herzustellen und war auf Hilfe von Außen angewiesen.

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    Die Bitte um Töpferwaren war in dieser Phase des Siedlungsbaus kaum zu erfüllen, waren doch erst zwei Töpfereibetriebe in Betrieb genommen worden.

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  7. #772
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    Als nun auch noch eine Hungersnot die Oase Charga, den wichtigsten Abnehmer von Leinen, traf, war Amenemhet ratlos.

    In dieser frühen Phase des Siedlungsbaus war an eine schnelle und effektive Produktion von Rindfleisch nicht zu denken.

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    Trotzdem musste der neue Pharao, wenn er seine Herrschaft legitimieren wollte, sein möglichstes Versuchen. Doch die Aufzucht und Mast von Rindern war aufwändig, langsam und teuer und Arbeitskräfte waren nur begrenzt verfügbar, da die Geburtenrate niedrig war und Einwanderer streng auf ihre Loyalität hin geprüft werden mussten.

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    Die Herrscher der alten Hauptstadt, fast alle Günstlinge des alten Herrschers, konnten Amenemhet durch ihre unerfüllbare Forderung bloßstellen, was seine Position im Reich empfindlich schwächte.

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    Um unser Ahnherr musste sich auch selbst eingestehen, dass das Amt des Pharao kein leichtes war. Von allen Bittgesuchen, die ihn in den ersten Jahren seiner Regierung erreichten, würde er nur die bescheidene Forderung der Oase Dachla rechtzeitig erfüllen können.

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    Als das von Waset geforderte Geschirr endlich bereitstand, war Amenemhets Reputation in der Region um die alte Hauptstadt bereits empfindlich geschädigt.

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  8. #773
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    Glücklicherweise hatte man in Charga Verständnis für die Nöte unseres Vorfahren und gab ihm die Möglichkeit, die Nahrungsmittel später noch nachzuliefern, doch die Chance sich als mildtätiger und kompetenter Herrscher zu zeigen, war verloren.

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    Beim Aufbau seiner neuen Hauptstadt zeigte sich zudem, dass die Wahl des Siedlungsortes alles andere als optimal gewesen war.

    Sümpfe und Tümpel boten Stechmücken ideale Brutbedingungen und immer wieder kam es zu Ausbrüchen von Malaria und anderen Krankheiten.

    Hunderte von Kräuterkundigen und Ärzten taten sich trotz aller Bemühungen schwer, diese Probleme unter Kontrolle zu bringen.

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    Die Gaufürsten zweifelten Amenemhets Fähigkeiten immer wieder offen an und mitunter stand das Reich kurz vor dem erneuten Zerfall.

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    Unter Aufwendung seiner letzten Mittel ließ Amenemhet das Ostufer des Nils besiedeln um die dortigen Schilfbestände für ein Papyrusgewerbe zu nutzen.

    Trotz aller Bemühungen gab es immer wieder Rückschläge, da es einfach nicht möglich war, rechtzeitig für Schutz durch Polizei und Feuerwehr zu sorgen.

    Als ein Brand einige Häuser im Ostteil der Stadt zerstörte, waren sich die Bürger einig, dass Amenemhets Unfähigkeit diese Tragödie zu verantworten hatte.

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    Auch der Westteil der Stadt wuchs nur langsam. Immer wieder wurde Nahrung knapp, da Amenemhet es sich nicht leisten konnte, die Produzierte Nahrung an die Bürger seiner Stadt zu verteilen.

    Stattdessen wurde viel eingelagert und für Forderungen aus den Gauen bereitgehalten. Würden noch mehr Hilfsgesuche nicht zeitig erfüllt werden, musste Amenemhet mit seinem Sturz rechnen.

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  9. #774
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    Endlich konnte Amenemhet seine Untertanen in der Oase Charga mit Fleisch versorgen. Trotzdem war ihm klar, dass der Schlimmste Schaden an dieser Siedlung bereits entstanden war und er nur noch Schadensbegrenzung betreiben konnte.

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    Auch die Götter schienen unserem Ahnen nicht gewogen zu sein. Priester aller Kulte hetzten die Gläbigen gegen ihn auf und machten Amenemhet für jedes negative Ereignis, vom Ausbruch einer Seuche bis hin zu entlaufenen Kätzchen, verantwortlich.

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    Außenpolitisch sah es ebenfalls nicht allzu ermutigend aus. Die alte Festungsstadt Buhen war an die Nubier gefallen und wurde längst nicht mehr als ägyptische Siedlung betrachtet. Allerdings waren die schwarzen Pharaonen von Buhen zum Handel mit Amenemhet bereit.

    Andere ägyptische Städte im Süden, so auch Elephantine mit seinem Nilometer, waren wirtschaftlich und Kulturell in die Bedeutungslosigkeit gefallen und nur noch Ruinen oder alte Monumente zeugte von einstiger Pracht.

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    In Zentralägypten beschloss unser Vorfahre Handel mit Menat-Chufu, einer Stadt die lange Zeit den Ursupatoren von Henen-nesw gefolgt war, zu treiben.

    Diese Stadt war im Bürgerkrieg stark zerstört werden und würde auf Jahrzehnte hinaus Baumaterialien, wie Ziegel und Kalkstein, importieren müssen. Hier konnte Itijtaui eventuell gute Geschäfte machen, auch wenn die heimlichen Herrscher, die Amenemhet fürchtete wie nichts Anderes auf Erden, ebenfalls profitieren mochten.

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    Im Norden stand Byblos, der phönizische Handelshafen, der sich auf den Handel mit Ägypten spezialisiert hatte, zur Verfügung. Doch die Waren, die dort umgeschlagen wurden, Zedernholz und Luxusgüter vor Allem, waren in der aktuellen Phase des Aufbaus nur von geringer Bedeutung.

    Doch dafür hatten Amenemhets Agenten in Byblos von Piraten gehört, die die Schiffe der Phönizier, aber auch anderer seefahrender Nationen, überfielen und immer wieder von einem Befreiungskrieg gegen die „Unterdrücker aus dem Meer jenseits des Meeres“ sprachen.

    Amenemhet schenkte diesen Berichten große Aufmerksamkeit und beauftragte seine Agenten, die Stützpunkte dieser Piraten zu finden.

    Am Ende gelang es ihm, Kontakt zu der Stadt Knossos auf Kreta herzustellen, die erst vor Kurzem von Eroberern aus dem griechischen Festland, die sich selbst als Achäer bezeichneten, in Besitz genommen worden war.

    Es müssen etliche Depeschen zwischen Amenemhet und den Oberhäuptern der kretischen stadt hin und her genagen sein, die heute leider nicht mehr erhalten sind. Am Ende jedenfalls wurde ein Pakt gegen die heimlichen Herren, die viele Städte in Ägypten im Geheimen unter Kontrolle hatten und immer wieder gewaltige Mengen an Nahrungsmitteln außer Landes schaffen ließen, geschmiedet.

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  10. #775
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    Noch ahnte man hiervon in Waset nichts sondern versuchte unseren Ahnen weiter zu behindern in dem man weitere Waren anforderte.

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    Die Wasserqualität war in Itijtaui generell sehr schlecht, doch es gab immer wieder Zeiten in denen es besonders schlimm wurde.

    Die Priesterschaft der Bastet wusste natürlich, wer daran schuld sein musste.

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    Da die, meist weibliche, Priesterschaft der Bastet die am wenigsten zufriedene, aber durch ihren Einfluss auf die Bauernfamilien und die Heilkundigen der Stadt, auch mächtigste Fraktion unter den Geistlichen Itijitauis war, gab Amenemhet den Forderungen nach einem großen Tempel der Katzengöttin nach.

    Allerdings musste er hierzu Schulden machen, was seiner Beliebtheit im Reich weiter schadete.

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    Offenbar kam diese Maßnahme zu spät, denn Itijtaui wurde, schlimmer als je zuvor, von Seuchen heimgesucht.

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    Wenigstens das von Waset verlangte Fleisch konnte diesmal fristgerecht geliefert werden, so dass hier kein Ansehensverlust drohte.

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  11. #776
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    Dass die Seuche besonders die Gegend um den Tempelkomplex der Bastet traf, musste Amenemhet wie eine grausame Ironie erscheinen.

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    Erst nach Monate normalisierte sich die Lage in der Stadt wieder.

    (Ich musste etliche Betriebe zeitweise stilllegen, um sicherzustellen, dass die Tempel genug personal bekamen. Wenn durch eine Seuche bestimmte Dienstleistungen ausfallen und man nicht gegensteuert, ist das Szenario schnell verloren. Es ist also nicht so, dass sich diese Missionen von selbst gewinnen würden.)

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    Auch wenn die Stadt unseres Ahnen wieder wuchs, war die Lage immer noch prekär. Vor allem der Reichtum, der eine Hauptstadt eigentlich auszeichnen sollte, fehlte der Stadt immer noch.

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    Als nun auch noch Ziegel in Menat Chufu benötigt wurden, war die nächste Regieungskrise in Sicht. Die geforderte Menge konnte schlicht nicht rechtzeitig produziert werden.

    Die Herstellung von Ziegeln erforderte Stroh, dass aber auch zur Rindermast gebraucht wurde.

    Itijtaui sah sich dem absurden Problem ausgesetzt, zwar über hinreichend Weizen, nicht jedoch über genügend Stroh zu verfügen.

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    Dieses Problem musste aber hintenanstehen, denn eine weitere Problematik war die, dass der Weizen nur einmal im Jahr geerntet wurde und zum Jahresende oft schon verdorben oder aufgebraucht war.

    Aus diesem Grund, war die Fährstation zum Ostufer zu einer landwirtschaftlichen Siedlung ausgebaut worden, die Salat und Granatäpfel produzierte, um das Nahrungsangebot der Stadt zu verbessern.

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  12. #777
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    Durch die nur langsam anlaufende Ziegelproduktion verzögerte sich das Bauprojekt in Menat Chufu stark, was natürlich wieder Amenemhets Ansehen schadete.

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    Aber momentan konnten die Bauherren in Menat Chufu froh sein, wenn sie ihre Zigel wenigstens innerhalb der nächsten zwei Jahre erhielten.

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    Die Bitte von Men-nefer um sechs Kalksteinblöcke hingegen, war problemlos zu erfüllen.

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    Trotzdem war es mittlerweile mehr als schlecht um Amenemhets Ansehen bestellt und auch der Zustand seiner Stadt war alles Andere als einer Hauptstadt würdig.

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    Daran vermochte auch das stetige Wachstum nichts zu ändern.

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  13. #778
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    Endlich konnten die Ziegel an Menat Chufu geliefert werden. Amenemhet schwor sich, dafür zu sorgen, dass dies das letzte Mal gewesen sein sollte, dass er als Herrscher nicht in der Lage gewesen war, die Bitten seiner Untertanen zu erfüllen.

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    Weiter Bitten um Ton, Fleisch und Kalkstein konnten, dank großer Vorräte nun schnell erfüllt werden.

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    Im Gegenzug wurde Amenemhet mehr und mehr als Herrscher anerkannt und konnte Tribute von den ihm gegenüber loyalen Gaufürsten entgegennehmen.

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    (Ok, wenn die Regierungsgeschäfte laufen ist es garnicht so übel, Pharao zu sein.)

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    Nun konnte es sich unser Urahn endlich erlauben, auch an sich und seine eigene Familie zu denken und ließ sich eine prächtige private Residenz neben dem Palast errichten.

    In dieser Zeit begann Amenemhet auch, seine Verbündeten in Knossos aktiv mit Informationen über den unheimlichen Feind in Ägypten zu versorgen.

    Soldaten aus Knossos führten mit Unterstützung von Amenemhets Agentennetzwerk und lokalen ägyptischen Kriegern einen, als Angriff libyscher Räuber getarnten Schlag gegen die Fremden in ihrem Hauptstützpunkt in Saqqara und befreiten die uralte Nekropole aus den Klauen der heimlichen Herren.

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    Geändert von Goszul (02. Februar 2013 um 22:03 Uhr)

  14. #779
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    Fast sieben Jahre war Amenemhet nun schon im Amt und langsam begann es so auszusehen, als ob er von den meisten Ägyptern als Pharao akzeptiert würde.

    Da er eine neue Dynastie begründen würde, war es an der Zeit, seiner neuen Macht Ausdruck zu verleihen.

    Zu diesem Zweck würde er sich ein Grabmal in Itijtaui bauen lassen, das von einem unbesiegbaren Wächter beschützt werden sollte.

    Der Wächter würde eine riesige Sphinx sein, die aus einem Felsen, nördlich des Palastes gehauen werden sollte.

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    Da Amenemhet seinem Volk mehr Luxus bieten wollte, veranlasste er außerdem, mit den Nubiern von Buhen Kontakt aufzunehmen, um Gerste zu importieren.

    Itijtaui würde schon bald eigenes Bier brauen.

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    Da die Arbeiten an der Sphinx Unmengen an Holz verschlangen, und die Gerste aus Nubien ebenfalls nicht billig war, gerieten die Finanzen erneut außer Kontrolle.

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    Als dann auch noch ein Erdrutsch die Stadt für einige Monate von dem Landhandel abschnitt, war das Unheil perfekt.

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    Amenemhet musste sich wieder bei seinen Gaufürsten verschulden.

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  15. #780
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    Nur ein beherzter Griff in die eigene Tasche rettete Amenemhet vor dem vorzeitigen Ende seiner Regierung.

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    Immerhin stieg sein Ansehen im Reich nun mehr und mehr.

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    Und immer mehr Gaufürsten huldigten ihm und leisteten ihre Abgaben. Die Herren von jenseits des Meeres sahen dies nicht gern und versuchten in Waset einen Gegenkönig aufzubauen, der unseren Vorfahren beseitigen sollte.

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    Während in Itijtaui die Sphinx langsam Gestalt annahm, gelang unserem Urahnen ein weiterer Schlag gegen die hellhäutigen Fremden.

    Men-nefer, wurde häufig von Schiffen aus dem Mittelmeer angelaufen, die große Mengen Korn an Bord nahmen und zu einem unbekannten Ort brachten.

    Niemand wusste genaueres aber die Hafenarbeiter und die Lagerverwalter wurden gut von den Fremden bezahlt und selbst die Statthalter ignorierten diese Geschäfte aus Angst vor den Fremden.

    Mit Hilfe jedoch der Verbündeten aus Knossos, konnte der Korndiebstahl unterbunden und die Stadt schließlich vollständig von dem fremden Einfluss befreit werden.

    Offiziell verurteilte Amenemhet natürlich die Angriffe der Kreter und insznenierte deren „Vertreibung“ als seinen persönlichen Erfolg.

    Inoffiziell ließ er die Herren von Knossos wissen, dass er alles in seiner Macht stehende tun würde, um sie in ihrem Kampf gegen den Feind zu unterstützen.

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    Hilfen an verbündete Städte zu schicken waren nun, da die Hungersnöte im Niltal endgültig der Vergangenheit angehörten, kein Problem mehr.

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