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Thema: [Die Großen Imperien] Goszuls Weltgeschichte

  1. #2116
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    Wuchsen römische Siedlungen über eine gewisse Größe Hinaus, war es nicht mehr möglich, dass die im Senat beschäftigten Steuerbeamten, die Qästoren, sich direkt um das Einsammeln fälliger Zahlungen kümmerten.

    Daher verfügten viele Wohngebiete über kleine Versammlungsplätze, Foren genannt, auf denen sich sich angeheuerte Steuereintreiber darum kümmerten säumige Steuerpflichtige zur Kasse zu bitten.

    Oft wurden diese „Ämter“ einfach gegen Geld oder Gefälligkeiten an „interessierte Bürger“ verkauft und so lange der Qästor aus seinem Bezirk genügend Einnahmen erhielt, wurde oft nicht nach genauen Zahlen gefragt.

    Daher sind diese Steuereintreiber auch heute noch sehr unbeliebte Gesellen, die sich meistens weniger durch Rechtskenntnisse oder finanzielle Fähigkeiten, sondern eher durch Kontakte zu bulligen Kerlen mit großen Knüppeln und anderen „überzeugenden Argumenten“, auszeichnen.

    Selbstverständlich standen dem Statthalter oder Vorsteher einer römischen Siedlung diverse Berater zur Verfügung, die ihm bei seiner Arbeit halfen.

    Die Gewerbebetriebe hingegen funktionierten, wenig überraschend, genauso wie in Ägypten, Griechenland und anderen zivilisierten Ländern.

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    Mit verbesserter Wasserversorgung und verschönert durch Gärten, zog Brundisium natürlich schnell weitere Bewohner an. Hierbei handelte es sich sowohl um Siedler aus Latium als auch um Messapier und Japygen, die in der Kernsiedlung keine Anstellung finden konnten.

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    Griechische Reisende waren es denn auch, die das erste Theater in der Römischen Niederlassung gründeten und die Bürger mit der Aufführung klassischer Dramen unterhielten.

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    Auch ein kleines Badehaus bot den Bewohnern Körperhygiene und Zerstreuung außerdem wurde eine Schule für die römischen Jünglinge der Stadt eingerichtet und denen man sie Lesen, Schreiben, Rechnen und ordentliche Manieren lehrte. Tatsächlich war die Bildung bei den Römern schon früh von klein auf stark formalisiert. Eine individuelle Ausbildung durch einen persönlichen Mentor kam zwar auch vor, war aber zumeist Adeligen vorbehalten.

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    Allerdings waren die Römer und viele andere Italiker ebenso, ein unglaublich vergnügungssüchtiges Völkchen. Daher kann man davon ausgehen, dass die meisten Stimmen im damaligen Brundisium die Siedlung ziemlich öde gefunden haben dürften.

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  2. #2117
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    Trotzdem wurden nun bereits Häuser gebaut, die diese Bezeichnung auch verdienten. Die Bewohner dieser kleinen „Casas“ wollten selbstverständlich auch Zugriff zu besseren Waren haben.

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    Um die Stimmung in der Siedlung zu verbessern, wurden dort auch Feste abgehalten, die natürlich stets einer der populärsten Gottheiten gewidmet wurden.

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    Im Falle des frühen Brundisiums kann man davon ausgehen, dass das erste Fest wohl Venus, der Liebesgöttin geweiht wurde.

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    Was die Waren betraf, reichte es im Falle dieser Siedlung aus, für den Eigenbedarf zu produzieren. Als erstes wurde ein Lagerhaus errichtet, dessen Arbeiter angewiesen wurden ausschließlich Ton und Geschirr einzulagern.

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    Sodann folgten zwei Tongruben, neben denen ein Ingenieur darüber wachte, dass keins der Bauwerke einstürzte, während ein Präfekt dafür Sorge trug, dass das Lagerhaus nicht abbrannte.

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  3. #2118
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    Dann war es an der Zeit, die Fortschritte der Siedlung mit dem lange ersehnten Fest zu feiern.

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    Die Töpferei nahm ihren Betrieb auf. Zunächst lief die Herstellung etwas schleppend. Da die Siedlung nicht sonderlich beliebt war und zudem eigentlich außerhalb des Herrschaftsbereiches der Römer lag, fehlte es zeitweise an Arbeitskräften.

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    Nunmehr war der römische Teil von Brundisium dazu in der Lage, eigenständig Handel zu betreiben, so dass Rom seine Geschäfte direkt über die Niederlassung abwickeln konnte und nicht mehr auf messapische Zwischenhändler angewiesen war.

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    Aus der kleinen römischen Vorstadt in der Nähe einer größeren, nichtrömischen Siedlung war also eine gut laufende Handelsniederlassung geworden, die gleichzeitig auch eine kulturelle Enklave darstellte.

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    Damit waren auch, zumindest vorerst, alle Ziele erreicht, die sich die Römer in dieser Region gesetzt hatten.

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  4. #2119
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    Für die Messapier war die römische Präsenz zunächst ein Stabilitätsanker. Später wurde aus der Handelsniederlassung der Römer ein Ärgernis, da das Handelsvolumen Roms stetig wuchs und die Fürsten von Brention keinen Anteil an den Profiten hatten.

    Weniger als 100 Jahre nach Gründung der römischen Niederlassung wurde die Stimmung in Brention so schlecht, dass die Römer sich praktisch gezwungen sahen, die gesamte Stadt, die inzwischen natürlich die römische Enklave in sich aufgenommen hatte, zu erobern und die herrschenden Fürsten durch messapische Klientel-Adelige zu ersetzen, die eine Römische Ausbildung genossen hatten und lateinisch sprachen. Folgerichtig dauerte es nur wenige Generationen, bis Brention, nun Brundisium genannt, eine durch und durch römische Gemeinde wurde, die zunächst als latinische Colonia in das römische Reich eingegliedert wurde.

    So waren Roms Investitionen geschützt und ein weiterer Teil Italiens dem wachsenden Reich des jungen Stadtstaates hinzugefügt worden.

    In den punischen Kriegen stand Brundisium auf der Seite der Römer und erwies sich danach als so bedeutsam, dass die Via Appia bis nach Brundisium verlängert wurde. Nach dem Bundesgenossenkrieg dauerte es auch nicht mehr lange, bis die Stadt als Municipium das römische Bürgerrecht erhielt und als weiterhin wichtiger Kriegs- und Handelshafen florierte. In der Geschichte unserer Familie sollte diese Stadt leider noch eine bittere Rolle spielen. Doch dazu später mehr.

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    (Wie viele römischen Städte, existiert auch Brundisium heute noch. Unter dem Namen Brindisi stellt der Ort auch heutzutage noch ein wichtiges Handels- und Verkehrszentrum dar und beherbergt unter Anderem die Versorgungsbasis der Vereinten Nationen. Da die Geschichte vieler römischer Städte sehr gut dokumentiert ist, verweise ich hierzu auf den entsprechenden Wikipediaartikel. Die Gesamtansicht der Stadt gibt es wie immer unter dem gleichnamigen Link.)
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    Geändert von Goszul (25. Juni 2017 um 10:08 Uhr)
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  5. #2120
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    So, damit endet das Tutorial von Caesar III. Von nun an, hat man zu Beginn eines jeden Szenarios die Wahl, ob man eine friedliche Provinz aufbauen will und sich vor Allem mit Warenforderungen aus Rom herumplagt, oder ob man ein umstrittenes Gebiet urbar machen möchte. Dann muss man sich mit regelmäßigen feindlichen Angriffen herumschlagen und bekommt es zusätzlich mit Forderungen aus Rom zu tun.

    Lustigerweise scheinen wir in der Zeit zurückzureisen, denn nun schreibt man 350 v. Chr. Aber allzu lange sollte das nicht mehr so gehen, denn die römische Kultur ist dann doch vergleichsweise jung.

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    Zur Wahl stehen hier:

    Capua, eine Stadt im südlichen Italien, die heute noch unter gleichem Namen existiert.

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    Und

    Tarentum, welches unter dem Namen Taras die einzige spartanische Kolonie darstellt. Die Gründung von Taras habe ich schon im Kapitel XXVI, Krieg auf dem Peloponnes, dargestellt. Inzwischen hat sich die spartanische Kolonie zu einem wichtigen und reichen Teil von Magna Graecia,
    der griechisch kolonisierten und dominierten Region des südlichen Italiens, entwickelt.

    Karthago, die Etrusker aber auch andere griechische Stadtstaaten in Magna Graecia tun fast alles um Taras zu behindern und seine Macht einzuschränken. Eine gute Gelegenheit also für eine aufstrebende Macht, um einen wohlhabenden Ort unter Kontrolle zu bringen.

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    Da es von der Story her ganz gut ins Konzept passt und ich bei Caesar III früher meist die friedlichen Szenarien bevorzugt habe, werde ich in diesem Fall Tarentum wählen.
    Geändert von Goszul (25. Juni 2017 um 10:51 Uhr)
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  6. #2121
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    Rome+TotalWar Ceasar III – Szenario III - Tarentum

    Der nächste Ort, von dem ich euch berichten möchte, sollte euch, liebe Kinder, noch bekannt sein. Es handelt sich um Taras, die einzige spartanische Kolonie, die je gegründet wurde. Wie schon in dem Kapitel über die Peloponnesischen Kriege beschrieben, hatte das alte Taras eine weitgehende Unabhängigkeit von Sparta erlangt und war ein führendes Mitglied der Griechischen Liga in Süditalien geworden.

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    Doch Taras begann sich auf seinem Erfolg und auf seiner Vormachtstellung auszuruhen. Die Stadt verlor in Folge zahlreicher Konflikte mit den italischen Japygern so viele Spartiaten, dass ein demokratischer Staatsstreich gelang und die Monarchie durch eine Demokratie ersetzt wurde.

    Mehr und mehr gingen die Einwohner von Taras dazu über Söldner anzuheuern anstatt ihre Konflikte selbst auszutragen.

    Als dann auch noch Karthago und der Etruskische Städtebund sich gegen Taras verbündeten und Japyger, Bruttier und Samniten die Stadt zu bedrängen begannen, wobei sie epirische und aus Sparta angeworbene, beziehungsweise zur Hilfe gerufene, Heere in den Diensten von Taras vernichteten, war der Niedergang schon fast unabwendbar.

    Zu allem Überfluss begannen die Römer damit, ihren Einfluss immer weiter nach Süden auszudehnen und sich in die Konflikte griechischer Kolonien untereinander und mit diversen italischen Stämmen und Stadtstaaten einzumischen.

    Dies Konnte Taras, dass sich immer noch als Führungsmacht von Magna Graecia betrachtete, nicht dulden.

    Und so kam es zu einer Reihe von Konflikten, die schließlich in der Eroberung und Plünderung von Taras durch die Römer gipfelte.

    Dieser Teil meiner Erzählung soll das Schicksal von Taras unter Römischer Besatzung beleuchten und einen weiteren Einblick in die Vorgehensweise der Römer bei der Eroberung Italiens geben.

    Nach aufgrund der Plünderung durch die Römer war Taras schwer beschädigt worden und viele neu errichtete Bauwerke wurden bereits im römischen Stil erbaut.

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    Wie in alter Zeit, profitierte Taras vor Allem durch den Anbau von Reben und den Handel mit Wein.

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    Infolge der Plünderung kam es zum Ausbruch von Seuchen.

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    Wie in solchen Fällen üblich, fackelten die Römer nicht lange und brannten alle betroffenen Häuser nieder. Vor Allem um zu verhindern, dass ihre Soldaten ebenfalls erkrankten und dienstunfähig wurden.

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    Das Ziel der Römer war es, die Stadt bis zur Aushandlung eines Friedensvertrages zu sichern und zu verhindern, dass Sparta, Karthago oder die Etrusker Taras unter ihre eigene Herrschaft zwingen konnten.

    Daher wollten sie, zumindest zeitweilig, eine gewisse militärische Präsenz aufbauen und Taras, bis zu einer politischen Einigung direkt verteidigen.

    Nachdem der Gallier Brennus die Stadt erst wenige Jahre zuvor Rom erobert und geplündert hatte, hatten die Römer nämlich die besten Verteidigungsexperten aus den griechischen Kolonien angeheuert um ihre eigenen Ingenieure in der Anlage von Stadtmauern und Wachtürmen zu unterweisen.

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    Geändert von Goszul (22. Juli 2017 um 13:06 Uhr)
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  7. #2122

  8. #2123
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    Außerdem wollten die Römer, zumindest zeitweilig, eine gewisse militärische Präsenz aufbauen und Taras, bis zu einer politischen Einigung direkt verteidigen.

    Nachdem der Gallier Brennus erst wenige Jahre zuvor Rom erobert und geplündert hatte, hatten die Römer nämlich die besten Verteidigungsexperten aus den griechischen Kolonien angeheuert um ihre eigenen Ingenieure in der Anlage von Stadtmauern und Wachtürmen zu unterweisen.

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    Zudem mussten Soldaten aus dem römischen Bürgerheer in für eine gewisse Zeit in der Stadt Stationiert werden, was die Einrichtung einer Garnison erforderlich machte.

    Eine Mauer hingegen würde Taras auch weiterhin nicht benötigen oder jedenfalls waren die Römer nicht bereit eine Solche für die griechische Kolonie zu errichten.

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    Da Taras zu diesem Zeitpunkt immer noch formell unabhängig von Rom war, wurde der Stadt weiterhin der Handel mit anderen Mitgliedern von Magna Graecia gestattet. Daher wurden die Bewohner von Taras sogar dazu ermutigt, ihre Weingüter wieder aufzubauen und mehr Wein zu keltern.

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    Wichtigster Handelspartner war in dieser Zeit Syrakus auf Sizilien.

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    Aufgrund des weitgehenden Aussterbens beziehungsweise der Unterdrückung der Aristokraten in Taras, bestand vor Ort nur wenig Bedarf nach Wein, welcher an die einfachen Bürger fast nur im Rahmen bestimmter Feierlichkeiten ausgeschenkt wurde.

    Daher stand fast die gesamte Weinproduktion zum Export nach Syrakus zur Verfügung.

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    Geändert von Goszul (22. Juli 2017 um 13:48 Uhr)
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  9. #2124
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    Neben zusätzlichen Weingütern und Keltereien wurden auch Sägewerke errichtet, die die Wirtschaft durch den Export von Möbeln nach Syrakus weiter ankurbeln sollten.

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    Bald darauf legten wieder Handelsschiffe aus den Städten von Magna Graecia im Hafen von Taras an.

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    Der wirtschaftliche Aufschwung kam keinen Augenblick zu spät, denn in der Tat war eine marodierende Bande etruskischer Krieger auf dem Weg nach Taras.

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    Eilig legten die römischen Ingenieure daher Eisenminen, Waffenschmieden und eine Kaserne an. In der Kaserne waren zu Beginn Hauptsächlich Velites stationiert. Junge römische Soldaten, die erste Kampferfahrungen als leicht bewaffnete Speerwerfer sammeln sollten, bevor sie im Einsatz schwererer Waffen und Rüstungen unterwiesen wurden.

    Da jeder Soldat selbst für die Beschaffung seiner Ausrüstung aufkommen mussten, blieben ärmere Bürger aber meist während der gesamten Zeit ihrer Wehrpflicht bei den Velites.

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    Etwas später richteten die Römer auch eine Militärakademie ein, in der fortgeschrittene Kampftaktiken gelehrt und Offiziere aus- und weitergebildet werden konnten.

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  10. #2125
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    Aber auch in der Stadt selbst wurden diverse öffentliche Einrichtungen wieder aufgebaut. Die Stadt richtete neben zwei Theatern und Schulen nach römischem Vorbild auch eine große Akademie für die Sprösslinge aus den angesehensten Familien der Stadt ein.

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    Doch um den alten Glanz zurück zu erlangen fehlte es noch an weiteren Konsumgütern für anspruchsvollere Bewohner der Stadt.

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    Dank der Vermittlung Roms konnte ein Handelsabkommen mit Capua, einer etruskischen Stadt, die vor einigen Jahren bereits unter die Abhängigkeit von Rom geraten war, abgeschlossen werden.

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    Die Bewohner Capuas erhielten die Möglichkeit, römische Waffen zu erwerben, während die Griechen von Taras Ton aus Capua erhielten.

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    Daher erlangte Taras schon bald wieder, zwar nicht seine alte Pracht, aber zumindest seine alte Größe.

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  11. #2126
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    Nach diesem kurzen Gefecht zogen die Equites wieder ab.

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    In Rom sah man, nachdem die geforderten Reben umgehend geliefert worden waren, auch etwas wohlwollender auf Taras und handelte einen Akzeptablen Frieden aus.

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    Taras hatte mittlerweile wieder annähernd den Wohlstand erreicht, den es vor der Plünderung hatte und begann damit, seine Vormachtstellung in Magna Graecia wieder aufzubauen.

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    Die Entwicklung schien vielversprechend zu sein und sicherte Taras in der Tat noch viele Jahrzehnte des Wohlstandes. Dennoch war der Fall dieser einst mächtigen griechischen Kolonie vorgezeichnet.

    Denn als die Spannungen mit Rom wieder zunahmen und die Tarenter Bürger den berühmten epirischen König Pyrrhus zur Hilfe riefen, der Rom, unter Einsatz von Kriegselefanten, einige empfindliche Niederlagen beibrachte, beschlossen die Römer, die Bedrohung durch Taras ein für alle Mal zu beenden.

    Denn die Bürger von Tarent hatten eine mächtige Koalition aus Etruskern, Epirern, Griechen, Makedonen, diversen Italikern und sogar Ägyptern auf den Plan gerufen um die römische Expansionspolitik einzudämmen.

    Der Konflikt gipfelte in der Schlacht von Heraclea, die Pyrrhus nur unter hohen Verlusten gewinnen konnte.



    Nach dieser Schlacht konnte Pyrrhus, gemeinsam mit seinen italischen Verbündeten noch einigen Schaden anrichten, war jedoch nicht mehr in der Lage, Rom ernsthaft zu bedrohen. Das Wort „Pyrrhussieg“ ist, in Anspielung auf diese Vorkommnisse, bis heute gebräuchlich.
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    Geändert von Goszul (23. Juli 2017 um 06:58 Uhr)
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  12. #2127
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    Der Friedensvertrag zwischen Rom und König Pyrrhus von Epirus sah vor, dass Pyrrhus sich verpflichtete, Italien zu verlassen, während Rom sich damit damit einverstanden erklärte, Taras in Ruhe zu lassen.

    Doch nur wenige Jahre später griff Rom wieder Städte in Süditalien an und Taras rief erneut Pyrrhus von Epirus zur Hilfe.

    Doch diesmal waren die Römer auf die Kriegselefanten vorbereitet. Da sich diese Tiere vor Feuer fürchteten, setzten die Römer mit Feuer bewaffnete Wägen ein, die dafür sorgten, dass die Elefanten in Panik gerieten oder sich zumindest weigerten, auf die römischen Schlachtreihen zuzugehen.

    So wurde die zweite italienische Kampagne des Pyrrhus von Epirus zu einer Katastrophe und Taras wurde erneut besetzt. Rom beschlagnahmte zudem praktisch alle Wert- und Kunstgegenstände, sowie sämtliche Waffen und Schiffe. Außerdem wurden auch die bedeutendsten Denker der Stadt nach Rom verschleppt, wo sie Theaterstücke und philosophische Texte ins Lateinische Übersetzen mussten.

    Die römische Garnison umfasste diesmal nicht nur eine Einheit Velites, sondern eine weitere Schwadron Equites, sowie eine Kohorte Princeps, die komplett aus Veteranen der beiden Kriege gegen Pyrrhus von Epirus zusammengestellt worden war.

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    Die Römer verbesserten außerdem die Wasserversorgung indem sie das Trinkwasser der Stadt direkt aus einem kleinen Binnensee pumpen ließen.

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    Das alte Amphitheater durfte fortan nur noch von römischen Soldaten und deren Angehörigen besucht werden.

    Die meisten dieser Leute hatten wenig Sinn für griechische Tragödien und selbst heitere Satyrspiele entlockten ihnen allenfalls ein müdes lächeln.

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    In der Nähe des Amphitheaters wurden verstärkt römische Bürger angesiedelt, die dort typisch römische Mietshäuser, Insulae genannt, bewohnten.

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    Auch die Tempel wurden, nachdem man sie ihres Schmuckes und ihrer bronzenen Statuen beraubt hatte, den römischen Göttern geweiht und von Priestern aus Rom geführt.

    Genauso wie die römischen Soldaten, fanden auch die römischen Priester das Unterhaltungsangebot in Tarentum, wie die Stadt jetzt genannt wurde, unglaublich langweilig.

    Da das alte Stadion schon während der ersten Plünderung völlig zerstört worden war und die breite Masse der Römer Sport als etwas ansah, bei dem man eher zuschauen als wirklich mitmachen sollte, wurde es auch nicht wieder aufgebaut.

    Stattdessen führten die Römer eine ihrer liebsten Unterhaltungsformen in Tarentum ein: Gladiatorenkämpfe!

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    Zu diesem Zweck wurde außerhalb der Stadt ein Ausbildungszentrum für diese Schaukämpfer errichtet, das nicht nur eine Gladiatorenschule, sondern auch eine Löwengrube umfasste.

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    Die Gladiatorenkämpfe gingen ursprünglich auf eine etruskische Tradition zurück, bei der zwei Adelige einen rituellen Kampf auf Leben und Tod gegeneinander führten, wobei der getötete Kämpfer als der Bevorzugte der Götter angesehen wurde.

    Bei diesen Kämpfen gab es Zuschauer, bei denen es sich meist um Priester, Wahrsager und Angehörige der beiden Kämpfer handelte.

    Die Römer griffen die Tradition der Schaukämpfe auf, allerdings hatten die Kämpfe für die Römer keinen tieferen religiösen Sinn. Ganz im Gegenteil legten sie mehr Wert auf Unterhaltung und so gab es ganz unterschiedliche Kämpfe. Von Duellen Professioneller Gladiatoren bis hin zu Tierhatzen und Gruppenkämpfen bei denen gut ausgebildete Gladiatoren Kriegsgefangene oder zum Tode Verurteilte Verbrecher niedermachten, gab es fast alles zu sehen.

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    Einmal mehr forderte Rom Reben aus Tarentum an.

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    Doch auch in diesem Fall konnte sofort geliefert werden.

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    Was man in Rom natürlich gerne sah.

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    Die Hersteller von Möbeln konnten sich zudem über eine Preissteigerung für ihre Erzeugnisse freuen, was dazu führte, dass weitere Schreinereien und Sägewerke in Tarentum errichtet wurden.

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    Und endlich waren auch die ersten, aus Afrika importierten Löwen bereit für ihren Einsatz.

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    Denn der römische „Statthalter“ ein Abgeordneter des römischen Senats, der die romfreundliche Politik und „Bündnistreue“ von Tarentum überwachen und notfalls mit Hilfe der dort stationierten Truppen auch erzwingen sollte, hatte seinen Untergebenen ein ganz besonderes Geschenk gemacht. Eine große Arena für alle Arten von Aufführungen, besonders aber für Gladiatorenkämpfe.

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    Im Gegensatz zum alten Amphitheater stand die neue Arena allen Bewohnern von Tarentum offen. Die älteren Einwohner der Stadt konnten mit den blutig inszenierten Schaukämpfen wenig anfangen, aber die jüngeren, die sich mit der Vorherrschaft der Römer arrangiert hatten, ließen sich von deren Begeisterung nur allzu gerne mitreißen.

    Zur Feier der Eröffnung wurden zwei ehemalige Aristokraten des alten Taras dazu gezwungen, gegeneinander bis zum Tode zu kämpfen. Sollten sie sich weigern, würde man ihre Söhne vor ihren Augen den Löwen zum Fraß vorwerfen.

    Schließlich gelang es einem der beiden, seinen Kontrahenten zu erschlagen.

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    Daraufhin ließ man die Löwen, die man zuvor eine Woche lang hatte hungern lassen, auf ihn los. Während die Römer und die jüngeren Tarentiner vor Begeisterung johlten, wandten sich viele der älteren Bürger der Stadt angewidert ab.

    Zwar hatten die Aristokraten zuletzt kaum noch Unterstützer gehabt, aber viele der älteren Bürger hatten dennoch das Gefühl, dass hier unten gerade zwei von Ihnen, zur allgemeinen Belustigung ermordet worden waren.

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    Vielleicht war dies der Grund, weshalb einige Zeit später erneut ein etruskisches Söldnerheer bei Tarentum erschien. Möglicherweise hatten einige der griechischen Bewohner von Tarentum die Söldner angeworben um einen Aufstand gegen die Römer auszulösen.

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    Doch auch dieser Trupp war schlecht vorbereitet und Zahlenmäßig den Verteidigern weit unterlegen.

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    Equites und Velites besiegten die meisten Angreifer, bevor die Princeps das Schlachtfeld überhaupt erreichten.

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    So blieb den Princeps nur noch die Aufgabe, die restlichen feindlichen Kämpfer gefangen zu nehmen.

    Zur Warnung an die Bürger und potentielle weitere Angreifer wurden die Gefangenen vor dem Senatsgebäude gekreuzigt.

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    Außerdem wurden weitere römische Bürger in Tarentum angesiedelt und der Statthalter erhielt eine Repräsentative Villa in der Nähe des Senatsgebäudes.

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    Die Bevölkerungszahl überschritt kurz drauf bereits die 3.000 Einwohnergrenze.

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    Binnen eines Jahres entwickelte sich das „Römische Quartier“ zum neuen pulsierenden Zentrum der Stadt.

    Auch wenn die Stadt noch bis vor etwa 30 Jahren formell von Rom unabhängig bleiben sollte, war doch schon jetzt abzusehen, dass der römische Einfluss die Stadt unübersehbar und immer stärker prägen würde.

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    Geändert von Goszul (23. Juli 2017 um 08:47 Uhr)
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