Das war auch zuerst meine Reaktion, und ich habe mich geärgert, dass sie aus dem Zug aussteigt, und das als reines Serienschreiber-Element gesehen, um eine interessante Figur "im Park" zu halten.
Anschließend bin ich aber ins Grübeln gekommen: Was ist denn, wenn das Verlassen des Zugs ihre erste tatsächlich freie Handlung ist? Sich bewusst gegen einen Plan zu entscheiden, den man die ganze Zeit verfolgt hat, ist ja gerade ein Zeichen menschlichen Handelns.
Damit bist du natürlich sofort wieder bei der grundlegenden Frage der ganzen Serie, woran du überhaupt freies Bewusstsein erkennen kannst. Auch bei uns allen selbst.
Und dann stellt man fest, dass man sich im eigenen Leben viel seltener "komplett frei" entscheidet, als man glaubt. Sehr vieles von dem, was wir tun, ist in Wirklichkeit durch zahllose Parameter festgelegt. Könnte jemand von uns beweisen, dass er Entscheidungen tatsächlich selbst trifft und nicht gescripted ist? Interessanterweise kann das vermutlich niemand. Gleichzeitig müssen wir uns eingestehen, dass der Großteil unseres Tages komplett berechenbar und vorhersehbar abläuft und wir auch auf sehr viele Dinge sehr berechenbar und vorhersehbar reagieren.
Maeves Geschichte funktioniert ja nur im Zusammenspiel mit Dolores, weil es zwei komplett unterschiedliche Arten der Bewusstseinswerdung sind. Die eine ist angeleitet, geführt - und die andere ist durch eine offenbar eigens ausgelöste Suche nach sich selbst.