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Thema: Szenario Der 1. Punische Krieg (264 v.Chr.)

  1. #91
    Keinpferd
    Gast
    Ich wußte gar nicht, daß ihr da solche gravierenden Veränderungen in den AI-Weights vorgenommen habt. Nach den Stunden, die ich gestern mit Rumdilettieren bei den Civics sinnlos vergeudet habe, werde ich es wohl nicht als Szenario machen sondern als Modmod, in der die AI-Weights auf nichts anderes als das Punischszenario abgestimmt sind. Vielleicht schreibt mir dann noch einer ein Skript für die Eröffungs-Situation und spezielle Siegbedingungen, und dann will ich den Scheiß endlich vom Hals haben, mit Spaß hat das schon lange nichts mehr zu tun.

  2. #92
    Registrierter Benutzer Avatar von Thorgal
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    Ja, manchmal ist das schon sehr frustrierend...

    Das mit den AI-Weights solltest du schon mitbekommen haben, die PM's gingen auch an dich. An sich sind die Änderungen auch nicht so stark, eigentlich nur die Grundcivics mit -5, Animismus und Synkretismus mit -50 und beim Militär leichte Nuancen mit Werten zwischen ca. +1 bis +5.
    Auch als Modmod wirst du mit den Civics Probleme haben. Die Weights speziell für das Szenario anzupassen, wird jetzt wohl auch nicht funktionieren, weil sie ja anscheinend auch nur bedingt funktionieren. An sich seh ich da jetzt auch nicht wirklich einen Sinn drin, das Szenario in einen Modmod zu verwandeln...

  3. #93
    Keinpferd
    Gast
    Ja, doch, da gebe ich jedem Volk einfach die Gebäude, die sie brauchen, ändere die Civics so maßgeschneidert, daß alles zu 100% realistisch ist. Nach dem Gemurks von gestern muß ich einfach feststellen, daß Szenarios nur Ärger machen. Wieso soll ich mich damit rumquälen, wo ich's doch viel leichter haben kann. Ich bedaure jede Minute, die ich verplempert habe nur aus Rücksicht, daß es ein Szenario sein soll. Das war einfach blöd, nie wieder. Ob man jetzt eine Minute ein Szenario runterlädt oder zehn Minuten ein Modmod, ist doch wurscht bei einer Ladezeit beim Spielstart von zwei Minuten, oder?

  4. #94
    PAE.Macht.Antike! Avatar von Pie
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    JA, wenns als Szenario wirklich nicht geht, dann seh ich das auch ein, wenn du es als Modmod machst. Aber trotzdem hätt ich gern ein "abgespecktes" punisches Szenario, quasi "so könnte es aussehen, wenn du den modmod davon von keinpferd spielst" haben. geht das?

  5. #95
    Keinpferd
    Gast
    Mal sehen. Der Zeitpunkt für das eine oder das andere wäre eh gestern gewesen, und jetzt hab ich erst mal wieder keine Zeit mehr (daher auch der nicht ganz wegzuretouchierende Ärger). Weißt du, wenn man merkt, in einem Modmod hab ich in zwei Stunden das Ergebnis, das ich möchte, und in einem Szenario sind es hier mal zehn und da noch mal sechs Stunden, und alles ist am Ende immer noch der letzte Murks, dann… Es hat einfach keine Qualität, wenn man zuläßt, daß in einem Szenario ein Völkchen sich die Staatsform quasi selber aussuchen darf, weil man unfähig und zu blöd dazu ist, das Szenario zu gestalten. Darum wähle ich ja auch nicht die Grünen. Die können halt auch nichts. In einem Modmod gestaltet man selber, was da passiert.

  6. #96
    PAE.Macht.Antike! Avatar von Pie
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    Tja, das ist leider der Zwang von vielen Spielern: "Warum kann ich keine Bibliothek bauen?", "Warum kann ich keine Königsstraßen bauen?", "Warum kann ich keine roten Techs erforschen? Will ich aber.", "Warum kann ich nicht alle Religionen gründen?", "Warum hab ich soviele Rebellionen?", "Wieso bekomm ich in 100 Jahren (=10 runden) 2 Naturkatastrophen?", "Warum kann ich keine 100er Stacks mehr bauen", "Ich will nicht dass eine meiner 100 Städte rebelliert", etc....

    Vieles wurde gekürzt, balanciert, spielfreudiger gemacht und viel davon auf Kosten von Realität, aber dafür für mehr Spielspaß. Das ganze natürlich für 5000 Jahre Spielvergnügen, um trotzdem noch in etwa bei vielen Völkern sehr detailiert zu bleiben und Antik! Das Spiel ist ein Zufallsspiel und da in so einer Zeitspanne ist es schwer, jemanden zu zwingen, in einer bestimmten Zeitspanne bspw eine bestimmte Staatsform zu nehmen. Das geht nicht. Das geht in einem kleinen Zeitraum mit vordefinierten und gekürzten Civis und Techs, aber nicht in einem Spiel, welches 5000 Jahre durchspielen soll.

    tja leider.... wenn es ein modmod werden MUSS, dann halte ich dich nicht auf. Aber ich würde es auch befürworten, wenn du auf bestimmte Details einfach verzichtest und bei den 5 oder 10%, die von der Geschichte abweichen, ein Auge zudrückst. Ist doch egal, ob die Karthager nicht das machen, was sie machen hätten sollen. Die Wahrschlichkeit soll gegeben sein. Sonst müsstest du ja Zug für Zug alle Bewegungen der KI im Python scripten. Dann hast du ein 100% wahres Szenario. Wollen wir das? Nein, ich denke nicht.
    Denn das spielst du einmal und ab dem zweiten mal wirds langweilig....

  7. #97
    Keinpferd
    Gast
    Zitat Zitat von Pie Beitrag anzeigen
    Aber ich würde es auch befürworten, wenn du auf bestimmte Details einfach verzichtest und bei den 5 oder 10%, die von der Geschichte abweichen, ein Auge zudrückst. Ist doch egal, ob die Karthager nicht das machen, was sie machen hätten sollen. Die Wahrschlichkeit soll gegeben sein. Sonst müsstest du ja Zug für Zug alle Bewegungen der KI im Python scripten. Dann hast du ein 100% wahres Szenario. Wollen wir das? Nein, ich denke nicht.
    Denn das spielst du einmal und ab dem zweiten mal wirds langweilig....
    Mit 5 oder 10 % Abweichung von der Geschichte hätte ich auch kein Problem. Ich mag es nur nicht, wenn die Geschichte Kopf steht und das Charakteristische verloren geht. Ausgerechnet die griechischen Stadtstaaten sollen die Staatsformen Aristokratie plus Königtum haben? Oder die Römer zur höchsten Blütezeit der Republik zu Königtum wechseln? In einem Testspiel schon so vorgekommen. Man erwartet nun mal von einem historischen Szenario ein bißchen Atmosphäre und, nennen wir's lieber Stimmigkeit als Realismus oder Wahrheit.

    Es ist ganz einfach: Wenn es ein Szenario sein soll, muß im Mod-XML die Voraussetzung da sein, daß die Kelten Stammesräte wollen und die Griechen Volksversammlung – in möglichst allen denkbaren Szenarien, bestehende und die noch kommen. Aber noch ist ja noch Zeit bis zum nächsten Beta-Patch und zur PAE-V-Endfassung. Ich lade mal demnächst eine aktualisierte Szenarienversion auf deinen Server.

    Zitat Zitat von Thorgal Beitrag anzeigen
    Sorry, das hab ich erst jetzt gesehen.
    Ist zwar ein bisserl knifflig aber mit MapView könnt ich die Karte schon im Westen erweitern. Der einzige Haken wär, dass MapView nicht alle Einstellungen übernimmt und man dann die Karte im Texteditor kontrollieren muss, ich kann mich z.B. dran erinnern, dass ich im 300er dann nochmal alle Einheitennamen durchgehen musste, weil die Tags mit dem spezifischen Namen der Generäle falsch übernommen wurden.
    Also wenn du das noch willst, kann ich's machen. Du müsstest dann halt die Kontrolle übernehmen und natürlich das neue Land im Westen auch per WB gestalten.
    Danke Thorgal. Könnte man theoretisch auch Richtung Osten nachträglich von x=0,y=o aus beschneiden? Ohne daß zu viel durcheinander kommt, meine ich. Was nämlich für den Zweiten Punischen Krieg zu wenig auf der Karte ist, ist für den Ersten zu viel drauf: Spanien ist im Ersten Punischen Krieg kein Kriegsschauplatz und nur mit dabei, weil die Karte, wie gesagt, für beide Kriege taugen sollte. (Andrerseits bekommt Karthago in der bestehenden Fassung mehr Land in Nordwestafrika, mit produktionsreichen Städten, die viele Quadriremen bauen können, also eher eine theoretische Frage.)

    Zu deiner Strg+z-Civic-Präferenz-Methode: Eine Hypothese, warum bei mir die Civs oft nach drei bis fünf Runden irrsinnig herumwechseln, obwohl man ihnen schon das gegeben hat, was sie nach deiner Methode angeblich bevorzugen: Erfolgter Kartenhandel hat in den Augen der Civs die Weltlage stark verändert; die globale Kriegs-Situation hat sich verändert, ergo bewerten viele Civs ihre Staatsformen neu. Außerdem habe ich ihnen anfangs nur das Nötigste an Einheiten gegeben, so daß sie ihre Lage womöglich als Sicherheits-Risiko mißinterpretieren. Ich würde also nicht übereilt behaupten, daß man mit deiner Methode grundsätzlich nicht für etwas Stabilität in den ersten Runden sorgen kann. Wie dem auch sei, man sollte das Szenarien-Machen nicht an Tagen betreiben, an denen man eh schlechte Laune hat

  8. #98
    Registrierter Benutzer Avatar von Thorgal
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    Zitat Zitat von Keinpferd Beitrag anzeigen
    Danke Thorgal. Könnte man theoretisch auch Richtung Osten nachträglich von x=0,y=o aus beschneiden? Ohne daß zu viel durcheinander kommt, meine ich.
    Ich check zwar nicht was du mit von x=0,y=o aus meinst, aber klar ich kann die Karte in jede Richtung erweitern oder kürzen.
    Zitat Zitat von Keinpferd Beitrag anzeigen
    Zu deiner Strg+z-Civic-Präferenz-Methode: Eine Hypothese, warum bei mir die Civs oft nach drei bis fünf Runden irrsinnig herumwechseln, obwohl man ihnen schon das gegeben hat, was sie nach deiner Methode angeblich bevorzugen: Erfolgter Kartenhandel hat in den Augen der Civs die Weltlage stark verändert; die globale Kriegs-Situation hat sich verändert, ergo bewerten viele Civs ihre Staatsformen neu. Außerdem habe ich ihnen anfangs nur das Nötigste an Einheiten gegeben, so daß sie ihre Lage womöglich als Sicherheits-Risiko mißinterpretieren. Ich würde also nicht übereilt behaupten, daß man mit deiner Methode grundsätzlich nicht für etwas Stabilität in den ersten Runden sorgen kann. Wie dem auch sei, man sollte das Szenarien-Machen nicht an Tagen betreiben, an denen man eh schlechte Laune hat
    Eigentlich ist ja die Strg+z Sache auch nur ne reine Vermutung, die angezeigten Zahlen haben sicher irgendwie mit der KI-Präferenz zu tun, aber was sie jetzt wirklich bedeuten und v.a. wie es zu der jeweiligen Summe kommt, bleibt ein Rätsel... wie so vieles im seltsamen Cheat-Debugg-Modus.... ich hab's ja auch nur durch Zufall entdeckt und nirgendwo was drüber gefunden.

    Hast du mal drauf geachtet, was für Zahlen angezeigt werden, wenn die KI dann doch wieder die Civic wechselt? Und waren die beiden Civics (also alte und neue) vom Wert vielleicht auch ganz nah beieinander?

  9. #99
    Keinpferd
    Gast
    Zitat Zitat von Thorgal Beitrag anzeigen
    Hast du mal drauf geachtet, was für Zahlen angezeigt werden, wenn die KI dann doch wieder die Civic wechselt? Und waren die beiden Civics (also alte und neue) vom Wert vielleicht auch ganz nah beieinander?
    Ja, hab ich, die neu gewählte Civic entsprach nicht dem höchsten Zahlenwert (wie zu vermuten gewesen wäre), und die Werte lagen auch auch nicht dicht beieinander. Das eigentlich Befremdliche ist: Starte mal aus der Perspektive einer wild wechselnden Civ ein Szenario und analysiere aus ihrer Warte, was am besten für sie wäre. Ganz unabhängig von den Strg+Z-Werten wirst du festsstellen, daß die zuvor in den Wechselorgien gewählten Staatsformen oft völliger Quatsch sind. Ich habe das Gefühl, die Lage muß sehr eindeutig sein, daß heißt die KI muß sehr klar von dem Vorteil einer Staatsform überzeugt sein, damit sie zugreift. Wenn man bestimmte Civs unbedingt mit bestimmten "historisch richtigen" Staatsformen zusammen sehen möchte, also Griechen mit Amphiktyonie und Demokratie, Germanen mit Stammesräten und gerade nicht mit Zentralismus, Königtum und Herrscherkult, und so weiter, kann das nur übers Mod-XML (oder eben Modmod-XML) in die Wege geleitet werden, anders nicht.

    Und noch zum Wiederspielwert, Pie: Ist halt bei Szenarien nicht so groß. Man versuchts vielleicht noch mal, wenn man verliert, oder spielt mal die andere Seite, aber man spielt es eher nicht fünfmal, oder so. Szenarien liegen mehr auf der Seite der historischen Simulation und weniger auf der Was-wäre-wenn-Mod-Seite.

  10. #100
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    Zitat Zitat von Keinpferd Beitrag anzeigen
    Und noch zum Wiederspielwert, Pie: Ist halt bei Szenarien nicht so groß. Man versuchts vielleicht noch mal, wenn man verliert, oder spielt mal die andere Seite, aber man spielt es eher nicht fünfmal, oder so. Szenarien liegen mehr auf der Seite der historischen Simulation und weniger auf der Was-wäre-wenn-Mod-Seite.
    Das ergibt sich ja schon im grunde genommen aus der Definition eines Scenarios ...
    Das es möglichst eine genaues "Abbild" eines Vorgangs erschafft, nur mit der Besonderhiet das man es selbst "erlebt", somit sollte jedem im vorein klar sein das es grenzen gibt bzw. ein was wäre-wenn-gar-nicht vorgesehen ist...
    Wer in Punischen Krieg mit Germanien die Welt erobern will, bei dem läuft ehrlich was schief, denn da für ist die Karte ersten nicht vorgesehen und zweitens gibst die Europa Karte für sowas....

  11. #101
    Karthager Avatar von DonNuclear
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    Ein sehr spannendes Szenario. Die Karthager als "Underdogs" gegen den römischen Imperialismus fand ich als Jugendlicher schon faszinierend, bevor ich begann, mich beruflich dem Fach zu widmen. Deswegen bin ich auch immer noch dankbar, für jeden, der weitere Was-wäre-wenn-Sandkästen entwickelt: Ich spiele sie mit Freude und ziehe meinen Hut vor der Begeisterung und der Zeit, die ihr für solche Dinge aufwendet, auch um anderen eine Freude zu machen.

    Allerdings finde ich es etwas traurig, dass ihr euch von der Problematik um historische Stimmigkeit des Verlaufs des Szenarios so frustrieren lasst. Steinigt mich nicht, aber historische Akkuratesse ist durch die spielmechanischen Begrenzungen von Civ (z.B. über die Civics) sowieso nie zu erreichen. Man muss in jedem Fall mit Vereinfachungen leben, weil man die komplexe Dynamik in keinem Fall (schon gar nicht nach absolut aktuellem Forschungsstand) wiedergeben kann. Schon die Zusammenfassung als "Zivilisation" trifft ja in einer von Stadtstaaten und dann im 3. Jahrhundert konkurrierenden Bundesstaaten (bzw. koina) geprägten Zeit nur bedingt den Kern der Sache. Innerhalb des "Kulturkreises" griechischer poleis fanden sich insbesondere seit der hellenistischen Zeit parallel sehr wohl monarchische, oligarchische und demokratische Ausprägungen von Herrschaft. Immer vermischt mit lokalen Besonderheiten, religiösen Kulten (Amphiktyonie) usw.

    "Kulturkreise" und autonom handelnde poleis bzw. von einer Stadt geführte Bündnissysteme sind in Civ bisher in keiner Modifikation und keinem Szenario "korrekt" (nach Wissensstand althistorischer Forschung) dargestellt. Das wäre in meinen Augen im Sinne des Spielspaßes auch kaum wünschenswert und würde wohl höchstens in sehr engen geographischen Umgebungen funktionieren, z.B. für die Errichtung der römischen Hegemonie über Latium, den Aufstieg des aitolischen Bunds oder irgendeine sonstige Mini-Ecke der Geschichte. Die "Amphiktyonie" als civic, die politisch eher eine symbolische Rolle hatte im Vergleich zu Schwergewichten wie dem boiotischen Koinon (Theben) oder dem aitolischen Bund, stellt ja auch nur einen Sammelbegriff für die Tendenz ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. dar, dass sich viele (aber keineswegs alle!) poleis in Hellas zu Bundesstaaten/Staatenbünden zusammenschlossen.

    Wie soll man diese zerfasernde und in wenigen Worten kaum zu fassende Komplexität der Entwicklungen in ein virtuelles Abbild übertragen? Ein Antikebild wie es Mommsen produziert hat, ist da deutlich tauglicher, da es schon viele Vereinfachungen, Vergröberungen und Stereotype enthält, die eben unsere moderne Rezeption der Antike bilden und damit auch gefühlt ein virtuelles Erleben "rund" machen. Der Anspruch von absolutem Realismus ist damit aber einfach zu hoch gegriffen, schließlich investieren Forscher ihr ganzes Arbeitsleben, um das was man sicher "weiß" von dem zu scheiden, was plausibel wahrscheinlich war und dem, was forschungsgeschichtlich einen Irrweg darstellte. Manche Irrwege sind auch einfach nicht auszurotten, z.B. glauben ja viele Menschen heute immer noch, im Mittelalter sei die Vorstellung der Erde als Scheibe vorherrschend gewesen.

    Hieron ist in einer Quelle Tyrann und in der anderen König von Syrakus, heutige staatsrechtliche Differenzierungen helfen da nur bedingt weiter, denn wie man das Kind beim Namen nennt, ist ja bereits moderne Interpretation, Vereinfachung und damit Wertung. Die Amphiktyonie spielte für einzelne oligarchische Schichten, die eine "demokratische" Staatsform in vielen Städten kontrollierten, eine nur sehr geringe Rolle...für poleis, die von Tyrannen beherrscht wurden, galt das genauso. Herrschte Karthago über ein geschlossenes Hinterland oder eine Art punischen Städtebund aus Vasallen? Wie passt da die römische Republik mit gestaffeltem Bürgerrecht, Zenturiats- und Zensuswahlrecht hinein? Wie kommen in den Civics die socii zu ihrem Recht? Wie baut man ein, dass in vielen poleis ein Umsturz auf den nächsten folgte? Eine fortlaufende Dynamik hat so viele Parameter, das eine historisch akkurate Darstellung DER Geschichte der Antike bis heute in der Forschung nicht gelungen ist und wohl auch nie gelingen kann.

    Ein Szenario/eine Modifikation würde durch die Festschreibung einiger sich historisch bekanntermaßen stetig im Wandel befindlicher Parameter auf einen Stand, den man für "stimmig" hält, eben schon eine Privatinterpretation historisch plausibler "Eigenheiten" von Kulturkreisen darstellen.

    Bei einzelnen Ereignissen oder der Ausgangssituation zu einem bestimmten Zeitpunkt sieht die Sache m.E. etwas freundlicher aus: So ist auch die Entfesselung des Krieges über Messana und die plündernden Mamertiner auf diese Weise im Szenario sehr gut dargestellt. Sowohl spielmechanisch als auch historisch: Die einzige antike Primärquelle Philinos von Akragas hätte daran seine helle Freude.

    Insofern teile ich auch die enge Definition von Hptm.Lion für ein Szenario als historische Simulation nicht. Wozu sollte ich es überhaupt spielen, wenn der Ausgang nicht durch meine Entscheidungen wandelbar ist? Dann lese ich doch lieber aktuelle Forschungsliteratur und muss nicht die Einschränkungen der Spielumgebung hinnehmen...und in meinem Kopf ist die Grafik sowieso besser.

    Mein Wunsch ist, dass der Startpunkt des Szenarios so akkurat wie möglich (und nötig) geschaffen wird, ein etwas offenerer Verlauf mit z.B. für nicht stimmig gehaltenen Wahlen der KI für ihre Staatsformen aber bitte niemandem graue Haare verschaffen sollte. Letztlich simuliert man eben keine Folge von Guido Knopp über die Punischen Kriege, die man dann in Civ-Grafik und glücklicherweise ohne sein Gerede anschauen muss...nein, man spielt einen Sandkasten, den man in einer gegebenen historischen Ausgangsposition durchaus auch ändern können muss, wenn man "bessere" Entscheidungen als die damaligen Entscheidungsträger trifft. Sonst wäre keinerlei Entscheidungsfreiheit während des Spiels notwendig, letztlich ja sogar störend beim Versuch, den historischen Ablauf nachzuzeichnen.

    Letztlich ist der Reiz ja auch, dass man frei von den meisten Sachzwängen und vor allem dem viel begrenzteren Wissen ist, mit dem ein römischer Senator oder karthagischer Ratsherr über das beiseitige Hilfsgesuch der Mamertiner zu entscheiden hatte.

  12. #102
    Keinpferd
    Gast
    Zitat Zitat von DonNuclear Beitrag anzeigen
    Mein Wunsch ist, dass der Startpunkt des Szenarios so akkurat wie möglich (und nötig) geschaffen wird, ein etwas offenerer Verlauf mit z.B. für nicht stimmig gehaltenen Wahlen der KI für ihre Staatsformen aber bitte niemandem graue Haare verschaffen sollte.
    […]
    Letztlich ist der Reiz ja auch, dass man frei von den meisten Sachzwängen und vor allem dem viel begrenzteren Wissen ist, mit dem ein römischer Senator oder karthagischer Ratsherr über das beiseitige Hilfsgesuch der Mamertiner zu entscheiden hatte.
    Damit treibst du den Stachel nur noch tiefer in die Wunde, DonNuclear! Über die Blindheit bei der Wahl der Staatsformen würde ich doch ganz easy hinwegkommen, wären die Civs nicht schon in den ersten Runden solche wetterwendischen Völkchen! Wenn die Civ Messana am Anfang – gleich zweimal – die Staatsform wechselt, ist die Stadt in PAE akut revoltengefährdet. In PAE kann das bedeuten, daß die Stadtverteidigung von 250 % auf null sinkt und die Stadt Messana ganz den Falschen in die Hände fällt. Diese Staatsformwechselei in den ersten Runden hat gerade auf die Eröffnung des Szenarios erhebliche Auswirkungen. In einem Test zogen sich die Karthager in die nächstbenachbarte syrakusanische Stadt zurück, Tyndaris auf meiner Karte, genau in dem Moment, als Hieron Lust auf eine andere Staatsform bekommt; die Stadt rebelliert, und auch freundliche Einheiten, die sich dort aufhalten, werden nach PAE-Regelwerk vorübergehend immobil und verlieren erheblich an Stärke, müssen also erst "heilen", bevor sie wieder eingreifen können. Da saß also die karthagische kleine Armee bei Messana nur durch diesen Wechselwahnsinn einer verbündeten Civ in Tyndaris fest

    Aber natürlich danke für die Unterstützung, Don! Es macht gute Laune, wenn man schon mal weiß, daß das Szenario einen weiteren informierten und kritischen Abnehmer findet. In deinem Posting sind eine Menge Anknüpfungspunkte, an erster Stelle Philinos von Akragas; ich komm später drauf zurück.

  13. #103
    PAE.Macht.Antike! Avatar von Pie
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    Also abgesehen von der Problematik, dass die CIV die Staatsformen wechselt, was ja aber auch nicht sooo schlimm ist, weil du ja sagst, dass die CIV die Stadt an den falschen verlieren "kann" (aber nicht zwingend tut), teile ich zu 100% die Meinung von Don. Genau seiner Meinung bin ich auch! WIR sollen entscheiden, wie der Ablauf sein soll. Und ich hab ja auch Freude daran, bei jedem Spiel (vor allem wenns ein Szenario ist) anders entscheiden zu können!

    Ich kann mich noch erinnern, als ich das 2. Weltkriegsszenario in CIV 2 spielte. Herrlich! Beim ersten Mal tat ichs nicht wie in der Geschichte und ich verlor ziemlich schnell. Beim zweiten Mal stellte ich die Geschichte nach, kam weiter, aber verlor trotzdem ziemlich sicher. Beim dritten Mal ging ich sofort auf die Russen los und ich gewann! Es ist super, wenn man ein Szenario ANDERS spielen kann. Bei einem Zufallsspiel gibt es ja keine Möglichkeit anders zu spielen, weil es da keine Vergleiche gibt und IMMER anders ist

    Vielen Dank Don!

    PS: und er triffst ganz genau: die Antike nachzustellen ist unmöglich! da muss man ein eigenes Spiel erfinden, wo jeder seinen eigenen Techbaum hat, seine eigenen Staatsformen UND eigentlich nur 1 Stadt zu befehligen.... aber DAS wäre eigentlich zu langweilig! PAE ist besser

  14. #104
    Karthager Avatar von DonNuclear
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    Zitat Zitat von Keinpferd Beitrag anzeigen
    Damit treibst du den Stachel nur noch tiefer in die Wunde, DonNuclear! Über die Blindheit bei der Wahl der Staatsformen würde ich doch ganz easy hinwegkommen, wären die Civs nicht schon in den ersten Runden solche wetterwendischen Völkchen!

    Aber natürlich danke für die Unterstützung, Don! Es macht gute Laune, wenn man schon mal weiß, daß das Szenario einen weiteren informierten und kritischen Abnehmer findet. In deinem Posting sind eine Menge Anknüpfungspunkte, an erster Stelle Philinos von Akragas; ich komm später drauf zurück.
    Stacheln wollte ich nicht. Habe deine Frustration vielleicht etwas missverstanden oder auf die falsche Sache bezogen. Mir liegt - purer Eigennutz - nur am Herzen, dass dieses Szenario erscheint, weil ich PAE sehr gerne spiele, es mit weiteren gut gemachten Optionen für die Wahl der historischen Ausgangssituation aber eben nochmals aufgewertet wird.

    Deshalb habe ich ausnahmsweise das parasitäre Schweigen des stillen Konsumenten eurer Arbeit gebrochen und wollte dir Mut machen, bei allem verständlichen Streben nach möglichst großer historischer Glaubwürdigkeit doch vielleicht etwas größere Kompromisse in - subjektiv - nicht so wichtigen Bereichen einzugehen. Dass die Staatsformkiste für Messana hier den Anlass und Beginn des Kriegs förmlich ad absurdum führt, hatte ich nicht so richtig verstanden...dachte es bezieht sich vor allem darauf, ob irgendwelche Germanen jetzt Häuptlinge oder Monarchen sein wollen.

    Sollte auch keine Debatte über die Glaubwürdigkeit Philinos/Polybios/Diodor anzetteln, umfassende Quellenkritik bringt uns für eine Verbesserung des "antiken" Spielgefühls sicherlich recht wenig Gewinn bei zu viel zu investierender Zeit.

    Kenne mich beim Modifizieren nur als "Kunde" aus, so dass ich deine/eure Zeit auch nicht mit Ideen verschwenden möchte, die ihr als "Profis" womöglich längst hattet. Aber wäre es dann nicht am einfachsten, den Beginn des Szenarios direkt nach der Vertreibung der karthagischen Besatzung Messanas durch die Römer/Mamertiner einsetzen zu lassen? Somit Messana als Vasall der Römer mit der kleinen römischen Expeditionsstreitmacht auszustatten und direkt nach erfolgter Kriegserklärung der Karthager nach dem verstrichenen Ultimatum an die römische Besatzung Messanas zu starten? (Plb. I 11-12.)

    @Pie
    Du wirst hier ja zu recht viel gelobt, deshalb mache ich es kurz: Auch wenn eine perfekte Abbildung einer vollkommen realistischen Antike (mal eine Einigkeit der Forschung in allen Fragen angenommen) unmöglich ist und wohl auch langweilig zu spielen wäre: PAE funktioniert schon verdammt gut darin, "So-könnte-es-gewesen-sein"- oder "So-wäre-es-gelaufen-wenn"-Momente zu produzieren.

  15. #105
    Keinpferd
    Gast
    Zitat Zitat von DonNuclear Beitrag anzeigen
    Stacheln wollte ich nicht. Habe deine Frustration vielleicht etwas missverstanden oder auf die falsche Sache bezogen. Mir liegt - purer Eigennutz - nur am Herzen, dass dieses Szenario erscheint, weil ich PAE sehr gerne spiele, es mit weiteren gut gemachten Optionen für die Wahl der historischen Ausgangssituation aber eben nochmals aufgewertet wird.

    Deshalb habe ich ausnahmsweise das parasitäre Schweigen des stillen Konsumenten eurer Arbeit gebrochen und wollte dir Mut machen, bei allem verständlichen Streben nach möglichst großer historischer Glaubwürdigkeit doch vielleicht etwas größere Kompromisse in - subjektiv - nicht so wichtigen Bereichen einzugehen. Dass die Staatsformkiste für Messana hier den Anlass und Beginn des Kriegs förmlich ad absurdum führt, hatte ich nicht so richtig verstanden...dachte es bezieht sich vor allem darauf, ob irgendwelche Germanen jetzt Häuptlinge oder Monarchen sein wollen.

    Sollte auch keine Debatte über die Glaubwürdigkeit Philinos/Polybios/Diodor anzetteln, umfassende Quellenkritik bringt uns für eine Verbesserung des "antiken" Spielgefühls sicherlich recht wenig Gewinn bei zu viel zu investierender Zeit.

    Kenne mich beim Modifizieren nur als "Kunde" aus, so dass ich deine/eure Zeit auch nicht mit Ideen verschwenden möchte, die ihr als "Profis" womöglich längst hattet. Aber wäre es dann nicht am einfachsten, den Beginn des Szenarios direkt nach der Vertreibung der karthagischen Besatzung Messanas durch die Römer/Mamertiner einsetzen zu lassen? Somit Messana als Vasall der Römer mit der kleinen römischen Expeditionsstreitmacht auszustatten und direkt nach erfolgter Kriegserklärung der Karthager nach dem verstrichenen Ultimatum an die römische Besatzung Messanas zu starten? (Plb. I 11-12.)
    Freut mich, daß dieses Szenario schon vor der Veröffentlichung ein qualifizierteres Feedback bekommt als manch veröffentlichte nie. Die psychologische Unterstützung bei der Frustrationsabwicklung schätze ich sogar noch mehr als den wissenschaftliche Sachverstand, so macht man sich Freunde.

    Im PAE-Forum gibt es keine verschwendeten Ideen und du bist hier in die Entwicklung voll mit einbezogen, Don. Auf deinen letzten, konkreten Szenarien-Vorschlag komm ich später noch zurück.

    Die besagten Frustrationen haben mit übertriebenen Realismusansprüchen nichts zu tun. Die Abneigung gegen zu vordeterminierte, unfreie Szenarien, die du und Pie äußern, teile ich voll. Die Frustrationen entstanden aus anderen Gründen. Ich möchte den Vergleich ziehen zu einer Wanderung, die du in Straßenschuhen mitzumachen gezwungen bist. Nach ein paar Stunden spürst du eine gewaltige Blase, nasse Füße, und die ersten Zehen fallen ab. Diese Schmerzen sind gar nicht das Schlimme. Das eigentliche Ärgernis ist: Man weiß, mit einer dünnen Nylonsocke unter den eigentlichen Wandersocken und gut eingelaufenen, richtigen Wanderstiefeln hätte man keine Blase, trockene Füße und noch alle Zehen. Ein Szenario sind Straßenschuhe, eine Modmod Wanderstiefel.

    Was ich beim Herstellen einer Modmodversion des "Romulus"-Szenarios aber wieder vor Augen geführt bekommen habe: Das dauert alles unendlich lange. Modmod-Änderungen ziehen eine ganze Schleppe von Text-Tags hinter sich her, die dann alle auch übersetzt sein wollen, und wenn man es gut machen will, dann gleich in die vier Sprachen, in die PAE mittlerweile übersetzt ist. Und das Mehr an Freiheiten beim Modmodden bringt einen auf wieder neue Gedanken, was man noch alles ändern möchte, nur weil man es eben kann und es klar und deutlich eine leicht erreichbare Verbesserung darstellen würde. Mobiltelefone machen inzwischen auch schon super Fotos, aber wenn man den Popo seiner Süßen mit einer guten Kamera mit tausend Einstellmöglichkeiten richtig gut ausleuchten kann, dann will man ihn auch noch rahmen und den Rahmen lackieren und den lackierten Rahmen lecken. Dann doch lieber gleich…

    Ich kommentiere später auch noch dein erstes Posting, Don, angefangen mit Philinos von Akragas.

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