Gemütliches CiVen mit Polly

[Polly]

Wir fallen also in Ägyptens Hauptstadt ein. Ramses hat uns nicht viel entgegenzusetzen.



Doch kurz vor dem letzten Angriffsbefehl bittet Ramses um eine Audienz. Gegen Frieden bietet er uns zwei Städte und mehrere Luxusressourcen an.



Allein schon aus Neugier nehmen wir an. Die 10 Runden Frieden können wir nutzen, um unsere Einheiten zu heilen.

Tatsächlich vergeht die Zeit recht schnell, allerdings wird deutlich, dass unser Unzufriedenenproblem immer gravierender wird. Die geplante Gründung einer neuen Stadt an einer Luxusressource scheitert daran, dass wir keine neue Stadt gründen dürfen, weil die Bevölkerung unzufrieden ist. Handelsoptionen gibt es auch keine. Wir geben ein paar Zufriedenheitsgebäude in Auftrag.

Nach Ablauf der 10 Runden greifen wir erneut Theben an.



Schmerzlich müssen wir feststellen, dass die Unzufriedenheit die Kampfkraft aller Einheiten um ein Drittel reduziert.

Dennoch gelingt uns die Einnahme der Hauptstadt, die wir sofort in unser Reich übernehmen. Ägypten hat nun nur noch eine kleinere Stadt und darf als geschlagen gelten. Jetzt heißt es erstmal acht Unzufriedene besänftigen.

[old boy]

Hey Polly, danke für die Erklärungen. Ich bin ein treuer Leser (der selbst noch kein CiV hat) und hätte mal ein paar Fragen über das, weiß nicht, "Spielgefühl".

1. Schon die Abschaffung der Religionen hat mir übel aufgestoßen. Technologiebaum, Gesundheitssystem und die Anzahl der Ressourcen wurden alle vereinfacht. Denkst du das Spiel wird simpler durch die gestrichenen Komponenten, oder werden Strategien und Management durch neue Komponenten ählich komplex bleiben?

2. Zulan spielt in einer parallelen Story schon auf unsterblich und hat erschreckend wenig Probleme bisher. Ist das Spiel zu leicht geworden?

3. Wie du mit den Symbolen in der Demographie (da habe ich mich schon bei den Screenies drüber aufgeregt) schon andeutest scheinen die Informationen manchmal echt schlecht aufgearbeitet. War das zu Beginn bei Civ 4 ähnlich? Also "alles ist schlecht", "früher war alles besser"?


DANKE!

[Polly]

Ramses letzte Stadt ist wenige Runden später erobert. Er gibt auf, ist aber ein schlechter Verlierer.



Nun passiert erstmal lange Zeit nichts. Durch den Bau von Gerichtsgebäuden in den eroberten Städten versuche ich mein Unzufriedenheitsproblem zu beseitigen. Gleichzeitig baue ich in den alten Städten Zufriedenheitsgebäude. Leider sind die Zufriedenheitsgebäude nicht preiswert, weswegen sich mein staatlicher Goldüberschuss bedrohlich gegen Null nähert. Doch auch hier finde ich ein Mittel. Handesrouten zwischen eigenen Städten via Häfen bringen erstaunlich viel Gold. Doch darf man hier nicht auf den Tooltipp vertrauen.

Der Tooltipp des Hafens sagt, dass ein Hafen in einer Stadt automatisch eine Handelsroute mit der Hauptstadt herstellt. Das stimmt allerdings nur, wenn man in der Hauptstadt auch einen Hafen baut und sich diese überhaupt am Meer befindet.

Mein Reich hat sich nun in zwei größere Teile aufgeteilt. Da es in Civ5 aber keinerlei Korruption oder Entfernungseinbußen gibt, ist dies weniger tragisch.



Hier ein kurzer Blick auf meine Zufriedensheitwerte.



Bei den Goldwerten kann man schön sehen, wieviel die Handelswege geben, dabei habe ich nicht mal alle Städte mit der Hauptstadt verbunden (ob das auch indirekt für Landstädte über eine Straße zu einer Stadt mit Hafen geht, die mit der Hauptstadt verbunden ist?).



Diplomatisch passiert nicht viel. Die Deutschen im Süden haben ein Viertel meiner Punktzahl. Noch dazu ist Bismarck aus mir unbekannten Gründen schlecht gelaunt und möchte nichts mehr mit mir zu tun haben. Dank Astronomie bauen wir gerade die ersten Ozeanschiffe und suchen neue Kontakte.

[Polly]

Hey Polly, danke für die Erklärungen. Ich bin ein treuer Leser (der selbst noch kein CiV hat) und hätte mal ein paar Fragen über das, weiß nicht, "Spielgefühl".

1. Schon die Abschaffung der Religionen hat mir übel aufgestoßen. Technologiebaum, Gesundheitssystem und die Anzahl der Ressourcen wurden alle vereinfacht. Denkst du das Spiel wird simpler durch die gestrichenen Komponenten, oder werden Strategien und Management durch neue Komponenten ählich komplex bleiben?

Ich hatte das Thema in einem anderen Thread schon mal aufgegriffen. In meinen Augen sollte man Civ5 nicht mit Civ4 BtS oder Civ3C vergleichen. Civ5 ist eine Vanillaversion, ein Basisspiel, und sollte fairerweise nur mit Civ3 Vanilla oder Civ4 Vanilla verglichen werden. Das Spiel ist bewusst übersichtlich gehalten, um eine möglichst breite Käuferbasis anzusprechen und neue Spielkonzepte einzuführen, wie es bei Civ3 und Civ4 auch schon war. Die Komplexität steigerte sich dann erst mit den Addons.

Wer von einer älteren Civversion auf Civ5 wechselt, sollte es tun, weil er ein neues Spielgefühl erleben möchte, welches aber immer noch Civ ist. Hier überwiegt die Neugier Civ mit neuer Feldform und neuer Militärlogik zu spielen. Man sollte nicht generell härtere Kost als Civ4 BtS erwarten, dann kann man nur enttäuscht werden. Civ4 BtS hatte vier Jahre Zeit zu reifen, Civ5 ist gerade frisch aus dem Ei geschlüpft.

2. Zulan spielt in einer parallelen Story schon auf unsterblich und hat erschreckend wenig Probleme bisher. Ist das Spiel zu leicht geworden?

Dazu kann ich nichts sagen. Dies ist immer noch mein erstes Spiel und bekanntlich auf Kriegsherr. Mir sind bisher keine größeren Probleme begegnet, was bei dem Schwierigkeitsgrad aber auch zu erwarten war.

3. Wie du mit den Symbolen in der Demographie (da habe ich mich schon bei den Screenies drüber aufgeregt) schon andeutest scheinen die Informationen manchmal echt schlecht aufgearbeitet. War das zu Beginn bei Civ 4 ähnlich? Also "alles ist schlecht", "früher war alles besser"?

Die Standardberater von Civ4 waren ziemlich schlecht und lieferten kaum Informationen. Sie wurden aber mit Updates und Modifikationen immer weiter verbessert. BtS hatte meines Wissens dann sogar ein paar Beraterscreens aus der Modding-Community in das Spiel mit aufgenommen. Verglichen zu den Standardberatern aus Civ4 finde ich die Civ5-Berater zumindest übersichtlich. Der Einheitenberater ist z.B. sehr hilfreich. Allerdings fehlen mir die Graphen doch sehr. Generell geschieht in Civ5 wohl wieder viel im Verborgenen, was in Civ4 noch transparent war - z.B. die Stimmung der KI. Ich mag transparente Informationen lieber - vielleicht möchte man die Gelegenheitspieler in der Grundfassung nicht mit zu viel Informationen verwirren. Man sollte nicht vergessen, dass diese Spieler letztlich in der Masse unser Hobby und die Addons finanzieren.

Generell bin ich mit den Beratern und der allgemeinen UI aber nicht zufrieden. Allein die Farbwahl in Blau ist völlig widersprüchlich zu einem historischen Spiel, aber das war auch schon in Civ4 so. Man hat ständig das Gefühl ein Sci-Fi Interface vor sich zu haben. Solch ein Interface würde ich vielleicht in GalCiv erwarten, aber nicht in Civ.

[Polly]

Nach dem Bau der ersten Ozeanschiffe suchen wir nach neuen Kontinenten und werden sehr schnell fündig. Irgendwo müssen die restlichen Zivilisationen ja stecken. Wir treffen auf zwei charmante Persönlichkeiten.





Die Küste sind gar nicht so unpraktisch für einen späteren militärischen Einfall aus. Athen steht ziemlich gut um in einer Überraschungsinvasion eingenommen zu werden.

[TiberiusGracchus]

Vielleicht wircklich eine Nummer zu leicht. Nimmt die Spannung ein wenig raus. Aber sollte ja auch eine Storry sein die zu überzeugen die sich noch nicht ganz sicher sind ob sie denn Civ 5 kaufen wollen.

Ansonsten,

[Der Kantelberg]

Auf dem letzten Screenshot erkenne ich gar nichts. Hab das Gefühl, man muss jeden anklicken zum Vergrößern, um überhaupt erkennen zu können, was da vor sich geht. Nicht mal die Ressourcen-Buttons kann man mühelos erkennen.

dann bist du blind.

Das ist genau so (un)übersichtlich wie Civ4, wenn man dort mit angeschaltetem Gitter, Res-Anzeige und Feldertragsanzeige spielt.

[Wasora]

dann bist du blind.

Das ist genau so (un)übersichtlich wie Civ4, wenn man dort mit angeschaltetem Gitter, Res-Anzeige und Feldertragsanzeige spielt.

Ich finds sogar übersichtlicher.

[Olbaid]

Schön, schon mal eine Story zu lesen. Ich hab das Spiel schon hier auf dem Hotelzimmertisch liegen. Bekomme es aber auf dem alten Läppi nicht zum laufen...

Blöde Dienstreise, blöde....

[Ch. P.]

Schön geschrieben.

Ich kann dir übrigens erklären, warum du so viel Unzufriedenheit beim Ägypten-Feldzug bekommen hast. Du hast jede eroberte Stadt gleich annektiert (sieht man daran, dass du die Gerichte überall gleichzeitig baust). Wenn du zunächst nur eine annektierst und die anderen als Marionetten ins Reich eingliederst, kannst du in der annektierten das Gericht bauen und hast viel weniger Unzufriedenheit. Wenn das erst Gericht fertig ist, gehst du zu einer Marionettenstadt und annektierst sie dann und baust dort ein Gericht.

[old boy]

Thx Polly für die Antworten und die schöne Story.

(Nach diversen Meckereien hatte ich leider Angst bekommen, ein bisschen CiV ist cool... könnte nicht schaden. Vielleicht habe ich auch die falschen Threads abonniert...)

[PappaNoah]

Schön geschrieben.

Ich kann dir übrigens erklären, warum du so viel Unzufriedenheit beim Ägypten-Feldzug bekommen hast. Du hast jede eroberte Stadt gleich annektiert (sieht man daran, dass du die Gerichte überall gleichzeitig baust). Wenn du zunächst nur eine annektierst und die anderen als Marionetten ins Reich eingliederst, kannst du in der annektierten das Gericht bauen und hast viel weniger Unzufriedenheit. Wenn das erst Gericht fertig ist, gehst du zu einer Marionettenstadt und annektierst sie dann und baust dort ein Gericht.

Das man Städte mir Marionettenregierungen später immer noch annektieren kann wusste ich noch gar nicht. Aber ist es nicht so, dass man in Marionetten-Städten eben nicht die Produktion (Gerichte z.B.) bestimmen kann?

Ansonsten: Schöne Story!
Hast Du denn schon einen Master-Plan für das weitere Spiel, also eher Richtung Eroberungssieg oder Technologiesieg in einem "saturierten" Reich?

[zeki]

Das man Städte mir Marionettenregierungen später immer noch annektieren kann wusste ich noch gar nicht. Aber ist es nicht so, dass man in Marionetten-Städten eben nicht die Produktion (Gerichte z.B.) bestimmen kann?

Er meint ja das man die erste Stadt annektieren soll und da ein gerichtsgebäude bauen soll. Die anderen soll man zu Marionetten machen. Sobald aber dann das Gerichtsgebäude fertig ist, annektiert man die nächste Marionette und wiederholt das.

[nils_z]

Also ich wäre für ein kultur sieg weil das an schwersten ist weltraum einfach und eroberung auch weil mann nur von seine gegner die hs erobern braucht.

[Minath]

Also ich wäre für ein kultur sieg weil das an schwersten ist weltraum einfach und eroberung auch weil mann nur von seine gegner die hs erobern braucht.

Der Zug ist mMn. schon abgefahren. Jede zusätzliche Stadt erhöht die Kulturkosten für SPs um 30%. Ich hatte bei meinem ersten Kultursieg nur 2 Städte, habe mein Spiel von Anfang an darauf ausgelegt und habe trotzdem bis 1930 oder so gebraucht.