Nun, ich war in den bisherigen Civ-Spielen immer ne Tech-Hure, von daher bin ich an dem Konzept der Wissenschaft besonders interessiert. Ich kenne Civ IV nicht besonders gut, aber ich weiß dass es dort 1. Spezialisierungen für Städte und 2. die CE/SE-economy gab.
Ich glaube dass die Spezialisierung der Städte in Civ V nicht mehr so gradlinig erfolgen kann wie bei IV, da Wissenschaft vor allem durch die Bevölkerung selbst generiert wird. Dennoch kann man eine Stadt sicher auch wieder spezialisieren. CE/SE könnte es in einer leichten Form sicher auch geben. Die Sozialpolitik „Freedom“ gewährt zahlreiche Boni auf Spezialisten generell.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Sozialpolitik-Baum „Rationalismus“. Für den Ast „Säkularismus“ gibt es 2 Wissenschaft für jeden Spezialisten. Für den Ast „Free Thought“ hingegen 2 Wissenschaft für jeden Handelsposten.
Es gibt also viele Sozialpolitiken, die eine SE begünstigen und hingegen nur einen Ast, der eine CE begünstigt. Es ist schwierig vorab zu beurteilen was das genau für Auswirkungen hat. Unterm Strich: Wenn viel Dschungel vorhanden ist, braucht man nicht unbedingt Free Thought. Ist kein Dschungel vorhanden sollte man es freischalten, wenn man auf Wissenschaft geht. Zudem ist der Vorteil gegenüber dem Dschungel, dass die Handelsposten ja auch noch Gold abwerfen!
Die Wissenschaftsboni des Rationalismus gelten für alle Handelsposten und Spezialisten des gesamten Imperiums. Dies spricht eindeutig gegen eine Spezialisierung der Städte. Auf der anderen Seite gibt es durchaus interessante Felder, die die Wissenschaft einer Stadt begünstigen können (Berg für Observatorium), und es ist außerdem fraglich, ob es überhaupt ökonomisch sinnvoll oder möglich für alle Städte ist jedes mögliche Wissenschaftsgebäude zu errichten.
Von daher scheint eine Spezialisierung einer Stadt auf Wissenschaft durchaus sinnvoll und möglich zu sein. OK, ich halte im Folgenden einfach mal fest, was eine solche Stadt im Optimalfall haben sollte:
- Größtmögliche Bevölkerung (der Hauptbasisertrag für Wissenschaft kommt durch Bevölkerung)
- Berg (für das Observatorium)
- Viel Grasland für steten Nahrungsüberschuss + evtl Farmen
- Fluss für bessere Nahrungsausbeute (z.B. durch Wassermühle)
- Nahrungslager
- optional Urwald (+2 durch Universität)
- nicht an der Küste (denn Wasserfelder generieren keine Wissenschaft)
Ein Bürger generiert einen Basisertrag von 1 Wissenschaft. Dies wird durch eine Bibliothek auf 1,5 erhöht. Zusätzlich zu diesen 1,5 Wissenschaft kann ein Bürger zusätzlich Wissenschaft generieren. 1. als Spezialist (+3 Wissenschaft?), oder 2. als Arbeiter auf dem Feld. Dort kann er in einem Handelsposten 2 Wissenschaft generieren, wenn „Free Thought“ aktiviert ist. Optional kann er auch in einer Akademie arbeiten, welche 5 Wissenschaft (?) beiträgt. Hierfür braucht man aber einen Großen Wissenschaftler der diese Akademie vorher gründen muss. Zudem kann man auch noch im Urwald arbeiten, der mit einer Universität auch +2 Wissenschaft generiert. Außer bei der Akademie generiert ein Spezialist also 1 Wissenschaft mehr als ein Feldarbeiter (seltene Ausnahme: Akademie). Von daher ist es sinnvoll in einer Wissenschaftsstadt auch alle möglichen Spezialisten einzustellen.
Der Vorteil der Bearbeitung der Felder liegt indes darin, dass sie im Optimalfall (Grasland) genau so viel Nahrungsüberschuss produzieren, wie der Arbeiter konsumiert. Die Stadt kann also weiter wachsen und recht groß werden. Große Stadt = mehr Wissenschaft durch Bevölkerung.
Die Feldarbeiter generieren daher recht viel Wissenschaft und erlauben zudem auch einen Nahrungsüberschuss. Dieser kann verwendet werden für die Spezialisten. Die Anzahl möglicher Spezialisten ist durch die Gebäude begrenzt. Soll heißen man muss lediglich die Summe an Nahrungsüberschuss generieren, um die maximale Anzahl an Spezialisten durchzufüttern. Mit Nahrungslager und Wassermühle hat man schon mal einen Überschuss von 4! Das wären schon allein zwei Spezialisten, bei Verwendung der Sozialpolitik Zivilgesellschaft sogar schon derer VIER! So viele Farmen braucht man also im Endeffekt vielleicht gar nicht, um seine maximalen Spezialisten zu beschäftigen… Achja, mir fällt grade ein, dass eine Stadt ohnehin einen Nahrungsüberschuss von +2 hat, denn der erste Bürger "isst" ja gratis.
Schauen wir uns die Gebäude an:
Bibliothek: 1,5 Wissenschaft pro Bürger / + 2 Spezialist
Universität: +50% / + 1 Spezialist
Schule: +50% / + 1 Spezialist
Observatorium: +50%
Labor: +100% / + 1 Spezialist
In Summe:
+ 5 Spezialisten
+250% auf die Basis-Wissenschaft
OK, das sieht doch schon mal hervorragend aus. Angenommen man hat tatsächlich „Zivilgesellschaft“ aktiviert, bräuchte man bei Nahrungslager und Wassermühle KEINEN weiteren Nahrungsüberschuss für einen ausgeglichen Haushalt. Diesen ausgeglichenen Status möchte man natürlich erst sehr spät haben, nämlich bis die Stadt sehr groß ist. Bis dahin machen ein paar mehr Farmen sicherlich Sinn, um die Stadt schneller wachsen zu lassen. Aber gehen wir mal vom Endprodukt aus.
Basiserträge:
5 Bürger als Spezialisten = 4,5 Wissenschaft * 5 = 22,5 Wissenschaft
Pro Landarbeiter im Dschungel oder Handelsposten: 3,5 Wissenschaft
Es hängt nun also lediglich davon ab, wie groß man die Stadt wachsen lässt. Gehen wir mal von einer Größe von 20 aus:
5 Bürger (5 Spezialisten) erzeugen 22,5 Wissenschaft
15 Landarbeiter erzeugen 52,5 Wissenschaft
Summe Basisertrag: 75
Bonus durch Gebäude (250%): 188
Gesamt: 263 Wissenschaft durch eine science city der Größe 20
Dieser Wert ändert sich natürlich leicht je nachdem welche Sozialpolitik aktiviert ist (in diesem Beispiel ist Free Thought zum Beispiel mit drin. Wenn man das nicht aktiv hat, dann bringen die Handelsposten natürlich weniger, aber vielleicht hat man ja ausreichend Dschungel? Mit Säkularismus hingegen würden die Spezialisten mehr abwerfen.
Die Berechnungen würden aber im Prinzip nach dem gleichen Muster ablaufen. Dabei gilt immer: je weniger Dschungel/Grasland man zur Verfügung hat, desto mehr Farmen braucht man um z.B. eine Steppe auszugleichen.
Sollte ich Werte unkorrekt wider gegeben haben, bitte ich um Rückmeldung. Aber auch so würde ich gerne eure Meinung zu diesem Thema lesen.