Ich find nicht, daß das Spiel simpel ist. EU3 ist eher schwer für Neueinsteiger zu durchblicken. Das liegt aber am Tutorial und an den vielen Zahlen. Find ich aber nicht schlecht, das es bissl komplexer ist. Wenn man einmal durchblickt, ist das ja alles sehr simpel.
Das Problem ist einfach: Der Handlungsspielraum, den man hat, ist doch sehr beschränkt. Ich möchte nur einmal darauf hinweisen, welchen Einfluß der Herrscher auf Aggressionsabbau hat: 0,3 bis 0,7 (glaub ich). Also Diskrepanz von 0,4. Wenn man 3 zwei Sterne Diplomaten einstellt kann man mit einem unglücklichen Herrscher weniger wettmachen als ohne diese mit einem guten. Dann die Berater generall. Die entscheiden soviel und ich hab schon erlebt, da gab es gar keinen oder nur 1 Sterne Spione oder so einen Dreck.
Dann alles was man an Feinjustierung macht kostet Stabilität. Ob es das hinterher wert ist, ist die Frage. Bei Minireichen kann man ja noch ganz nett rumspielen, aber wenn man erstmal nen größeres Reich hat kann man nicht mehr viel machen oder lohnt sich einfach nicht. Und die meisten Gebäude lohnen sich auch nicht so wirklich, ausgenommen Werkstatt. Man kann sein Geld sehr viel besser in Armeen einsetzen, denn was anderes als Armeen gibt es ja eigentlich nicht, das zählt. Und wenn man dann paar Provinzen mehr hat werfen die mehr ab als ein Zollhaus oder Tempel, die erst nach 50 Jahren oder 10 Stab sich das erste mal rentieren. Und außerdem gibt es die viel zu spät. Vor allem Tempel sind gerade am Anfang interessant. Ich fand man sollte durchs Builden sehr viel mehr reißen können. Stattdessen kannst eigentlich nur Armeen aufstellen und erobern oder Kolonisieren.
Auch was die Güte der Provinzen angeht ist es sehr statisch. Da sollte das Spiel sehr viel mehr Einfluß nehmen. ZB mehr Bevölkerung => mehr Basissteuersatz, Plünderung => weniger Bev. => weniger BSS
Außerdem das Handbuch und die Hilfe sind teilweise totaler Mist. Da stehen manchmal Sachen die sind nichts weiter als total falsch. Ein Beispiel Bevölkerung und Steuern. Da gibt es gar keinen Zusammenhang, dennoch wird das da behauptet.
Dann große Reiche: Ich meine es soll mir mal einer zeigen, wie man es schafft ein dickes Reich in den Sand zu setzen. Da muss man schon volltrunken sein. Es reicht hinterher auf die Stab. etwas zu achten und die paar Revolten bekommt man ohne weiteres in den Griff. Ich find es sollte vielmehr Events geben, zB auch mal die Abspaltung von Landesteilen. Und man sollte einfach wachsen können, dafür mehr Probleme haben ein Imperium zu halten. Ich meine anfangs, solange man klein ist, muss man auf seinen BB achten und kann daher kaum wachsen. Isja ok, wobei es sich mir nicht erschließt, wieso einer, der dreimal annektiert aggressiver und bedrohlicher sein soll als einer, der in kurzer Zeit 10 Provinzen einsteckt. Irgendwann kommt man dann ans BB Limit dann wird es nochmal spannend, denn jetzt erhält man, auch völlig wirkürlich Kriegserklärung. Hier wäre es doch sehr viel besser, wenn die Nachbarn sich gegen einen Verbünden anstatt der Reihe nach einen aussichtslosen Krieg zu führen. Sowas zu programmieren kann doch wirklich nich zu schwer sein.
Wenn man erstmal bei EU 3 ein bestimmtes Level erreicht hat, kann man so gut wie alles machen. Die Eroberung der Welt ist dann nur noch eine Frage der Zeit.
Achja, noch ein Kritikpunkt von mir ist das Bündnissystem. Irgendwie hat es den Anschein, als würde die KI immer so 2-4 Bündnisse anstreben. Ihr ein Bündnis vorschlagen gelingt auch nur zu Beginn des Spieles. Und wenn man mit den großen gegen ein Bündnis von kleinen kämpft, dann kann einem nix passieren. Viel sinnvoller wäre es doch, wenn die Bündnisse sich in etwa an den Machtverhältnissen, Beziehungen und Interessen orietieren. Also daß sich auch mal ganz viele kleine und mittlere Zusammentun, um sich gegen einen größeren zu behaupten. Oder daß 2 Großen Konflikte austragen, sich aber je nach Interesselage wieder gegen andere Expansionen zusammentun. Das ist aber auch in erster Linie eine KI Frage, jedoch sowas sollte doch nicht allzu schwer sein zu programmieren.
Trotz der Kritik ist das Spiel sehr gut. Ich kenne keins dieser Art und es hat seinen Reiz. Jedoch man sieht sehr deutlich, wieso Paradox nicht den ganz dicken Treffer landet: Einfach zuviele kleine Problemchen.