[TAB]Ethne wälzte sich im Schlaf in und her. Sie wurde von Träumen von einer bösen Stiefschwester geplagt, Sidney in ihrem blau-gelben Kleid, Dain, und einem Esstisch, der sich in die Dunkelheit erstreckt. Morgen würde sie entscheiden müssen, ob sie ihre Leute in den Krieg gegen die Infernalen führt, von dem viele von ihnen nicht zurückkehren würden. Wenn sie es nicht tun würde, würden die Infernalen die Amuriten vernichten, welche schon kurz vor dem Zusammenbruch standen. Aber wenn sie dem Krieg beitreten würde, würden er sich nur ausweiten, und noch mehr würden sterben. [PARAGRAPH:1]In ihrem Traum saß Hyborem am Ende des Esstisches. [PARAGRAPH:1]”Deine Logik leitet dich zu einer Entscheidung, aber deine Moral wieder zu einer anderen.“, sagte Hyborem.[PARAGRAPH:1] „Ja." Es war ihr nicht möglich, den Lord der Balor anzulügen.[PARAGRAPH:1] „Moral ist eine Illusion, ein Traum ohne Grund. Sie ist so Wechselhaft wie die Gezeiten." Es lag keine Spur von Magie in seiner Stimme, mit der er sie überzeugen wollte, und Ethne konnte antworten, was sie dachte. [PARAGRAPH:1]”Eine Königin muss mehr als eine emotionslose Buchhalterin sein, die eine Option gegen die andere abwägt. Die Moral setzt uns unsere Ziele, die Logik sagt uns, wie wir sie erreichen können."[PARAGRAPH:1]Hyborem grinste, obwohl darin kein Gefühl der Freude lag. [PARAGRAPH:1]”Stell dir vor, du ständest auf den Mauern deines Palastes…” [PARAGRAPH:1]Als Hyborem sprach, konnte Ethne sehen, wie die Stadt ihren Palast umgab. Es war eine stille Herbstnacht, und die Stadt wurde von vereinzelten Lampen und dem Mondlicht erhellt. Die Alarmglocken erschrillten. Ethne konnte Männer sehen, die die Straße entlang rannten. Fünf eilten die Palastmauer entlang, den Schutz des Palasttores suchend. Ein anderer rannte in die Stadt.[PARAGRAPH:1] Die Wächter auf der Mauer begannen, Warnungen zu schreien, und auf einmal tauchte ein Werwolf aus dem Schatten auf, und setzte der Fünfergruppe nach. Die Fünf stürzten durch das Palasttor, und die Wachen riefen nach Ethnes Anweisungen, ob sie das Fallgatter schließen sollten. [PARAGRAPH:1]”Wenn du dass Fallgitter schließen lässt“ Hyborems Stimme erschallte in der Szenerie, „Werden die Fünf leben, aber der Werwolf wird dem Einzelnen nachsetzen und ihn töten. Du wirst fünf retten, aber einen zum Tode verdammen. Was ist das moralischste, was du tun kannst?“ [PARAGRAPH:1]“Ich würde das Fallgatter schließen lassen, und die Fünf retten.“, antwortete Ethne. Dann sah sie den Ausgang der Szene. Der Werwolf erreichte den einzelnen Mann, noch bevor er in die Stadt gelangen konnte, und streckte ihn nieder.[PARAGRAPH:1]Die Szene wechselte, sie stand wieder auf der Palastmauer, und wieder ertönten die Alarmglocken. Fünf Männer rannten die Palastmauer entlang, aber diesmal floh keiner in die Stadt. Stattdessen stand ein Mann an ihrer Seite, und sah sich ebenfalls das Geschehen an. [PARAGRAPH:1]Diesmal war der Werwolf näher an den Verfolgten, sie würden das Tor nicht rechtzeitig erreichen können.[PARAGRAPH:1]Hyborems Stimme erschallte wieder, „Wieder werden fünf Männer sterben, wenn du nichts tust. Und wieder kannst du sie retten, indem du einen Einzigen opferst. Aber diesmal musst du den Mann von der Mauer herab stoßen. Wenn du ihn stößt, wird er dem Werwolf direkt in die Fänge fallen, und dieser wird anhalten, um ihn zu töten, was den Fünfen genug Zeit gibt, den Palast zu erreichen. Was ist das moralischste, was du tun kannst?“ [PARAGRAPH:1]"Ich würde den Mann nicht herabstoßen.", sagte Ethne verwirrt.[PARAGRAPH:1]”Dies ist die Illusion der Moral” sagte Hyborem, als die Szenerie wieder zurück in den Raum, mit der Abendtafel zwischen ihnen, wechselte. „In beiden Fällen hast du die selben Möglichkeiten, aber du triffst unterschiedliche Entscheidungen im Namen der Moral. Wenn du gegen die Infernalen antreten willst, um Leben zu retten, um deine Macht zu vergrößern, um die Reichtümer der Hölle zu erbeuten, dann tue dies. Aber lasse es nicht zu, dass die Gezeiten deinen Thron regieren."[PARAGRAPH:1]Ethne wachte auf, der Morgen graute bereits, und das Treffen mit den amuritischen Gesandten war nur ein paar Stunden entfernt. Sie fühlte sich nicht so, als hätte sie die ganze Nacht geschlafen, und sie hatte das sichere Gefühl, dass der Tag nichts Gutes bringen würde.