Zitat von
Teufel
@ C4: Bei deinen Vorstellungen krümmen sich mir die Nackenhaare. Demokratie geht von unten nach oben, nicht umgekehrt. Es ist nicht Aufgabe der Schule, Politik zu machen, sondern zu erklären wie das System funktioniert. Dass das kaum mehr gelingt, ist allerdings kein neues Phänomen (PISA). Auch bin ich kein Freund davon, wie sich der Staat in diesen Willensbildungsprozeß zunehmend einschaltet. Das BVerfG schmeisst zB mit seinen Urteilen den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern ordentlich Knete vor die Füße. Die meinen wiederum damit das Volk erziehen zu müssen (als wäre der durchschnittliche Zuschauer dümmer als Ulrich Wickert). Die Medienaufsicht schaltet sich ständig ein (und macht auch Politik).
Zumindest in meiner Schulzeit wurde versucht, Schüler politisch zu indoktrinieren. Ich halte das für fürchterlich. Das sind die Mittel einer Diktatur. Das hat auch das GG nicht nötig. Es kann schon selbst sehr überzeugend sein, ohne dass man dafür die 14jährigen zwangsbeglücken muss.
Ich denke, es muss jeder sich selbst hinterfragen, wei er politisch handelt, ob er wählen geht, nur dafür fehlt vielleicht die Bindungskraft, weil die Gesellschaft auseinanderdriftet. Soweit die politische Elite selbst dazu beigetragen hat, indem sie die Bürger zu Deppen erklärt hat, wird sie eine verdiente Rechnung bekommen. Schön wäre auch die Anzahl der Mandate im Bundestag von der Wahlbeteiligung abhängig zu machen. Das täte mal richtig weh. Der Bundesrat ist mMn kaum mehr ein großes Problem, seine Zuständigkeit wird schon sehr beschnitten und das Anstinken gegen Berlin ist auch von der Außendarstellung schwerer geworden. Die alten Blockadeschlachten werden kaum zurückkommen.