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Thema: [M2TW] Königreich der Himmel

  1. #61
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Auch bei den beiden besten Infanterie-Einheiten liegen die Stärken dicht beieinander:

    Kalmarer Edelknechte

    .

    Streitaxtkämpfer

    .


    Letztere sollten zumindest alles aus dem Weg räumen können

    Es fehlt noch eine wichtige Einheit, die Obudshaer:

    .

    Als Unterbinder von Kavallerie-Attacken unerlässlich in späteren Gefechten, und gleichzeitig stark genug auch feindlichen Schwertkämpfern zu widerstehen.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  2. #62
    Der einzig wahre Falke Avatar von Hawkeye
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    Story des Jahrzehnts
    update 16.08.2019



    Schreibt endlich weiter...


    "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
    Kiel-Trainer Ole Werner am 13.01.21 nach dem Sieg gegen Bayern München


  3. #63
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Die Fernkämpfer sind nicht besonders durchschlagskräftig, z.T. aber auch nicht uninteressant.

    Zuerst die leichten Standardbogenschützen:

    .

    Besser als nichts, aber sie sollten sobald als möglich ersetzt werden durch die

    Schwedischen Bogenschützen

    .

    Diese sind von ihren Fernkampfwerten her zwar auch eher durchschnittlich aber ausreichend einzustufen, aber dank Schwert und Schild sowie leichter Rüstung erheblich widerstandsfähiger im Nahkampf und deswegen sehr flexibel einzusetzen. Die Reichweite ist akzeptabel.

    Die schweren Armbrustschützen

    .


    Sind nicht wirklich eine Verbesserung gegenüber den Schweden, da ihre Feuerrate wie bei allen Armbrüsten zu wünschen übrig lässt. Die Durchschlagskraft ist zwar höher, aber das macht sich erst bei schwer gepanzerten Feinden wirklich bemerkbar.


    Berittene Armbrustschützen

    .


    Diese sind erst in der letzten Ausbaustufe ausbildbar und zu diesem Zeitpunkt meist nicht mehr schlachtentscheidend. Trotzdem lohnt es sich ein oder zwei Einheiten dabei zu haben.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  4. #64
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Zitat Zitat von Hawkeye Beitrag anzeigen
    Schneller gehts kaum!
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  5. #65
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Nun noch die Berittenen:

    Heckenreiter

    .

    Die Heckenreiter sind eine der besten leichten Reitereinheiten des Spiels, da sie als Sekundärwaffe eine panzerbrechende Axt führen. Das räumt selbst unter schweren Rittern mächtig auf.
    Der Ansturm ist natürlich nicht so gewaltig wie der der Ritter oder Panzerreiter, aber er kann sich trotzdem sehen lassen.

    Berittene Huskarle

    .

    Die dänische Alternative zu den Panzerreitern, und das nicht die schlechteste.
    Die Einschätzung der Spieleentwickler, dass sie schwächer seien als die westeuropäischen Pendants teile ich nicht.

    Feudalritter und Adelsritter

    .

    .

    Sind vergleichbar mit denen anderer Fraktionen.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  6. #66
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Eine Sondereinheit gibt es noch, die Kleriker

    .


    Diese erscheinen eine Stufe später als im Originalspiel, also erst mit der Kathedrale.
    Das ist eine recht mächtige Truppe und kann allen anderen Gepanzerten Paroli bieten.
    Eine Einheit, die schlachtentscheidend wirken kann!

    Zu guter Letzt die beiden Ritterorden, die auch anderen Fraktionen zur Verfügung stehen:

    .

    .

    Die Templer sind angeblich ein wenig besser, dafür tritt irgendwann das Ereignis „Templerverfolgung“ ein und dann können keine Einheiten mehr gebaut werden, nur noch existierende aufgefrischt.


    Ich werde wohl weiterhin in eher unregelmäßigen Abschnitten weiterschreiben, eventuell noch ein paar taktische Überlegungen einstreuen.
    Ich möchte zuerst ein funktionierendes Nordreich aufbauen, und friedliche Koexistenz mit dem HRR solange es geht.
    Andere sollen auch ihre Chance bekommen.
    Aber das wird ihnen nichts nutzen!
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  7. #67
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Kapitel 9 – Etwas später, an einem anderen Ort …

    „Was sagst du? Eine heilige Schale? Und damit kommst du zu mir? Ich lasse mich mitten in der Nacht durch den Dreck zu diesem gottverlassenen Flecken bringen um eine Nachricht über eine … Schale zu hören? Im ganzen Abendland wimmelt es von heiligen Schalen, morgen kann ich dir ein Dutzend heiliger Schalen zeigen, echte und falsche, von den besten römischen Handwerkern über Nacht hergestellt. Dafür stiehlst du meine Zeit?“
    Der kleine Bedienstete rutschte vor dem Priester im Schlamm herum.
    „Es ist nur, sie alle maßen der Sache große Bedeutung bei. Die drei Ritter sollen nach dieser Schale suchen. Sie erwähnten auch öfters Jerusalem und den Heiligen Josef und ein Tier mit einem Arm oder so ähnlich, aber das konnte ich nicht richtig verstehen.“
    Alessandro berre Lusconi, seines Zeichens zweiter Privatsekretär seiner Excellenz Gianlucas da Silva, des Vorsitzenden des geheimen päpstlichen Rates, des engsten Vertrauten seiner Heiligkeit, hörte nun genauer zu.
    „Ein Tier mit einem Arm? Etwas wie Aramathia?“
    „Jaja, genau so hat es geklungen, Aramathia, jaja.“
    Der Spion wurde eifriger. Anscheinend war seine Information doch nicht so unwichtig. Im Gedanken sah er den Preis seiner Nachricht sich verdoppeln, und dann könnte er, wenn er schnell war, die Nachricht an den Mailänder Agenten zusätzlich verkaufen, und auch noch an den venezianischen, französischen und portugisischen, bevor diese es aus anderen Quellen erfuhren. Bei einer so großen Sache musste man schnell sein, sonst kamen einem andere Lumpen zuvor.
    Lusconi schlug den dunklen Mantel, der ihn wärmte und gleichzeitig vor neugierigen Augen verbarg, ein wenig enger um sich und zögerte kurz. Diese Ecke der Stadt war zwar um die Zeit verlassen, die Menschen längst in ihren sicheren Häusern und hohe Mauern umgaben die dazugehörigen kleinen Wirtschaftsgärten. Die Kälte, die trotz aller Vorkehrungen durch das Tuch kroch, sagte ihm auch, warum sich in dieser Gegend Fuchs und Hase gute Nacht sagten.
    „Nun gut, das war wirklich eine wertvolle Information. Morgen verlasse ich Bologna Richtung Rom. Schweig gegenüber anderen, was diese Sache angeht, hörst du?“
    Der Diener nickte beflissen und erwartete seine Belohnung. Lusconi gab einem seiner Begleiter ein knappes Zeichen und wandte sich ab. Der Verräter grinste in Erwartung des warmen Geldsegens und streckte die Hand aus. Sein Gegenüber nestelte unter seinem Mantel an dem Gürtel und schlug das schwere Tuch zurück. Ein langer Gegenstand blitze in einer kreisförmigen Bewegung auf und verschwand so schnell wie er gekommen war wieder unter den Tuchfalten. Der Kopf des Dieners, sauber vom Hals getrennt, stieg in die Luft und flog über die Mauer des benachbarten Gartens. Er landete mit gedämpften Aufprall und aufgeregtes Hühnerschnattern belebte eine Weile die Gegend. Die nächsten Tage würden diese Hühner besonders viele Eier legen.
    Der kopflose Rumpf war in sich zusammengesackt, Blut pumpte in den Rinnstein.
    „Wer hätte gedacht, dass der kleine Mann so viel Blut in sich hätte?“ meinte Lusconi verächtlich. Sein Begleiter lachte und pfiff leicht falsch ein lustiges Volksliedchen. Lusconi meinte ‚Maledetta Primavera’ zu erkennen. Er war mit seinen Gedanken inzwischen woanders. Drei kleine kaiserliche Ritterlein waren irgendwo unterwegs den Gral zu suchen, was für eine Neuigkeit!
    Zeit ein wenig selber in den Archiven zu stöbern.
    In Rom waren die größten Archive und genau dort konnten diese Grünschnäbel nicht hin. Und Lusconi wusste auch schon, wo er suchen musste.
    „Wie ungerecht ist doch die Welt“, dachte er und kicherte zufrieden. Er betrachtete mit Abscheu die riesige Blutlache vor sich. „Und wie schmutzig!“ ergänzte er im Stillen, als er sich vorsichtig auf den Rückweg machte.
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  8. #68
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    Kapitel 10 – Fleißarbeit

    Während sich im Süden Unheil zusammenbraute durchforsteten die drei Freunde weiterhin die Archive der Klosterbibliothek St. Panthaleons zu Köln. Lusconi lag falsch, wenn er dachte hier im Norden wäre nichts relevantes zu finden. St. Panthaleon war das Lieblingsstift der großen Kaiserin Theophanou gewesen, Gattin Ottos des Zweiten und Mutter des Dritten dieses Namens. Hier lag sie begraben und hier war ihr gesamter Nachlass aufbewahrt.
    Und – sie war die Nichte des byzantinischen Kaisers!
    Nachdem sich Ludwig hier erst einmal festgefressen hatte, kam er aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    Er grub bald diverse historische und kirchenhistorische Werke in griechischer Sprache aus.
    Zusammenfassend bestätigten sie weitgehend die Geschichte des Buches aus Corvey und ergänzten sie noch.
    „Lasst uns das Ganze mal zusammenfassen“, meinte Heinrich eines Abends.
    „Was wissen wir alles?“
    Ludwig hob eine Hand hoch und zählte auf:
    „Erstens –
    Im fünften Jahrhundert beginnt im Weströmischen Reich eine großangelegte Suche nach dem Gral. Das kommt so überraschend, dass sich die östlichen Brüder und Schwestern ausgiebig drüber wundern.
    Zweitens –
    Vorher ist Jahrhunderte lang tote Hose.
    Drittens –
    Mit dieser Suche zusammen kommt die ganze Vorgeschichte auf, Joseph von Arimathia, blabla Schwätz, der ganze Sermon.
    Viertens –
    Es gibt eine Ausnahme, das Buch von Corvey, das wir hier vor uns liegen haben. Dort wird von einer alten Schale erzählt, die geraubt und zerstückelt wurde für irgendein teuflisches Ritual, ihr wisst ja, auch was drin steht. Und es ist die Rede von der Suche nach den einzelnen Stücken von einem römischen Adeligen und Offizier namens Valerius Messala.
    Fünftens –
    Die Suche selbst, angeblich auch nach dem Gral, wird durch byzantinische Dokumente hier aus dem Nachlass Kaiserin Theophanous bestätigt. Messala war ein korrekter Mensch, der sich in Jerusalem dem örtlichen Statthalter vorgestellt hat. Die beiden Reiche waren damals verbündet. Aber wie gesagt, die Oströmischen Quellen sprechen auch von einer Gralssuche. Sechstens – “, Ludwig verzichtete auf die zweite Hand, er ließ lieber die erste sinken.
    „Sechstens war Messalas Suche die einzige, die anscheinend planvoll durchgeführt worden war. Und dann verschwand er spurlos in Jerusalem. Einen kryptischen Brief hatte er noch hinterlassen, den auch der potentielle Empfänger nicht enträtseln konnte. Ende, aus. Das ist alles.“
    „Ein bisschen mager, wenn ihr mich fragt“, meinte Rutger.
    „Ach, wo soll ich denn Informationen herkriegen, ich kann sie schließlich nicht scheißen!“ fuhr ihn Ludwig an. „Nach Rom können wir nicht ohne alle päpstlichen Spione aufzuscheuchen, Jerusalem ist in den Händen der Araber und ob in Spanien, wo Messalas Freunde zu der fraglichen Zeit stationiert waren, nach dem Einfall der Mauren noch etwas übrig geblieben ist, steht auch in den Sternen. Wir sollten froh sein, dass noch niemand von unserer Suche Notiz genommen hat.“
    „Ist ja gut, ist ja gut, das war doch kein Vorwurf an dich“, beschwichtigte ihn Rutger.
    „Sag mal, Ludwig“, fragte Heinrich nachdenklich, „ich frage mich langsam, hat Messala wirklich den Gral gesucht?“
    Ludwig war irritiert.
    „Was meinst du?“
    „Warum erzählt der Mönch in Corvey so eine außergewöhnliche Geschichte von einer Schale ‚älter wie die Zeit’? Das erscheint nicht logisch, denn der Gral ist es nicht.“
    „Weil, weil ...“, stotterte Ludwig und wurde nachdenklich.
    „In mir reift der Verdacht, dass die Geschichte vom Gral ein Ablenkungsmanöver war. Oder eine Verschleierung, es sollte eine Suche beginnen, aber der wahre Grund wurde verschwiegen.“
    Ludwig nickte gedankenvoll.
    Rutger pflichtete ebenfalls bei: „Das klingt vernünftig. Die beste Erklärung bisher. Was können wir nun machen?“
    „Wir reisen weiter in Richtung Antwerpen. Das kaiserliche Aufgebot steht vor den Toren, unser Schwert wird dort gebraucht. Ich werde jetzt versuchen unsere bisherigen Ergebnisse schriftlich nieder zu legen, in ein paar Wochen sehen wir weiter.“
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  9. #69
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    Kapitel 11 – Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus

    Das kleine verhutzelte Männchen in seinen kostbare Pelzen kicherte.
    „Ich habe schon lang nichts so lustiges mehr gehört wie Eure Geschichte, mein kleiner Alessandro. Das ist köstlich. Wieder ein Tag, den in Gedanken festzuhalten sich lohnt. Das ich das auf meine alten Tage noch erleben darf.“
    Wieder kicherte er.
    „Da blasen sie mal wieder zur Gralsjagd, diesmal die Teutonen.“
    Lusconi wusste nicht recht, ob er sich ärgern oder freuen sollte. Er hatte gehofft, dass sein Herr ein wenig mehr Interesse an dieser Sache zeigen sollte.
    „Meint ihr nicht, dass das eine Gefahr für unsere Pläne darstellen könnte?“
    „Gefahr? Nein, lasst sie suchen. Sie werden nichts finden.“
    „Herr, es gab immer wieder Zeiten, in denen Ritter sich auf die Suche nach dem Gral machten, und soweit ich weiß wurde daraus immer eine große Bewegung, die viele tapfere Männer in ihren Bann zog. Wenn der Sog einmal beginnt, können wir uns ihm nicht entgegenstellen. Und was, wenn sie doch etwas finden? Auch wenn ihr vom Gegenteil überzeugt seid, die bekannten Quellen berichten vom Gral als einer Quelle großer Macht.“
    Noch einmal kicherte der alte Kardinal, holte dann tief Luft und wurde ernst.
    „Alessandro, mein Junge, beruhige dich. Du bist doch sonst bekannt dafür, dass du immer einen kühlen Kopf behältst. Also setz dich und sei still, dein Gezappel macht mich noch krank.
    Hör zu:
    Zufälligerweise war mein Onkel besessen vom Gral. Sein Leben lang hat er danach geforscht, alle bedeutenden Archive der westlichen Welt bis in die hintersten Winkel durchstöbert. Er wurde krumm, bucklig und extrem kurzsichtig. Aber ich mochte ihn, er konnte tolle Geschichten von seinen Entdeckungen berichten, und ich besuchte ihn sooft ich konnte – wenn er nicht gerade wieder einmal auf Forschungsreise war.
    Aber eines Tages, als er seine Suche überdachte und das Erreichte ordnete und in neue Zusammenhänge brachte, überkam ihn eine Erkenntnis, dessen tragende Bedeutung ihm den Atem raubte:
    Es hatte nie ein Gral existiert!
    Jedenfalls nicht so, wie er immer beschrieben wurde, mit Joseph von Arimathia und dem Blut Christi und so weiter. Die Gerüchte sind irgendwann, das Jahr habe ich vergessen, gezielt in Umlauf gebracht worden, um eine andere, wesentlich wichtigere Suche zu verschleiern.
    Ich habe die ganze Geschichte nicht mehr im Kopf, aber es ging um zwei römische Offiziere, die, ich glaube ein Dutzend, Einzelteile eines Puzzles suchten, die über die ganze Welt verstreut waren. Einige Teile konnten sie auch finden, aber sie wurden gestört oder ermordet. Und zwar in Jerusalem. Das war meinem Onkel wichtig. Er betonte mehrmals, Jerusalem sei der Schlüssel.“
    Lusconi war erschüttert. Das Gehörte warf alle seine Überlegungen über den Haufen.
    „Dann müssen wir erst recht eingreifen, denn wenn die Germanen die Teile finden ist mit uns doch auch Matthäi am Letzten.
    Was hat euer Onkel denn mit dieser Erkenntnis gemacht? Ich habe noch nie davon gehört.“
    „ Er hat alles fein säuberlich abgeschrieben, mir noch einen erklärenden Brief beigefügt und ist dann zur Dachkammer seines Hauses hochgestiegen und hat sich erhängt.“
    Da Silva seufzte.
    “Ich habe die Arbeiten nie veröffentlicht. Schließlich ist es für die Familie nicht leicht gewesen, über die Schande des Selbstmordes hinwegzukommen. Und irgendwann hatte ich es dann vergessen, es schien nicht wichtig zu sein.“
    „Und das machen wir jetzt mit den Rittern?“
    „Du bist auch schon ganz besessen von der Geschichte, was? Also gut, im Vertrauen will ich dir noch etwas verraten.
    Erstens, wenn die Ritter nach dem Gral suchen, werden sie scheitern.
    Zweitens, wenn wider Erwarten sie nach diesen geheimnisvollen Stücken suchen, ist sicher, dass sie mehr wissen als den Anschein hat.
    Also wirst du dich drittens auch auf die Suche machen.
    Und viertens, der Heilige Vater hat sich so seine Gedanken über seinen Streit mit dem Kaiser gemacht und einen Plan geschmiedet, wie er die Situation zu seinen Gunsten kippen kann.
    Der Papst wird zu einem Heiligen Kreuzzug aufrufen um das Christentum gegen die Gewalt der Heiden zu schützen und die Heiligen Stätten von dem muslimischen Abschaum zu befreien.“
    Lusconi zwinkerte überrascht.
    „Wie und wann?“
    „Es wurde eine Kirchensynode nach Clermont einberufen. Vorwand sind Schlichtungsgespräche über die englischen und französischen Streitereien und natürlich sollen die Reformpläne des Papstes beraten werden. Da sollte die Rede auf fruchtbaren Boden fallen.“


    So klug überlegt der Schachzug des Papstes auch war, am Ende kam doch alles anders als alle gedacht hatten.
    Die Synode selbst war ein voller Erfolg, ohne Zweifel.

    .

    Aber abgesehen davon, dass sich erst einmal hauptsächlich die Armen in Massen auf den Weg machten,

    .

    War das Echo auf den Aufruf zum Kreuzzug sehr gering.
    Im Gegenteil, die Streitigkeiten Englands und Frankreichs wuchsen sich zu einem Krieg aus.

    .

    In den sich bald auch die Mailänder einmischten.

    .

    Die Schlichtungsversuche des Papstes scheiterten am Anspruch des französischen Königs, so dass dem Stuhl Petri keine andere Wahl mehr blieb als diesen zu exkommunizieren.

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    Die erbitterten Kämpfe in Zentralfrankreich verleiteten Kaiser Heinrich zu einem Angriff auf Mailand.
    Dessen wachsame Bürger konnten der Belagerung jedoch trotzen, und Heinrich musste sich zurückziehen.

    .

    Einen ähnlichen Coup versuchten die Portugiesen bei Toulouse und scheiterten ebenfalls.

    Otto von Kassel musste die Belagerung Antwerpens abbrechen und helfen die prekäre Lage im Süden zu stabilisieren.
    Dies nutzte Prinz Charles von Dänemark aus, indem er seinerseits von Utrecht aus handstreichartig nach Antwerpen vordrang.

    .

    Plötzlich brachen überall neue Konflikte aus, der heftigste zwischen Venedig und Byzanz.

    .

    Damit waren alle Kreuzzugspläne ad acta gelegt, zumal ein geächteter französischer König ja schlecht diese ehrenvolle Aufgabe übernehmen konnte.
    Wütend über das Scheitern seines Planes konnte sich der Papst nicht die persönliche Genugtuung versagen erneut den Kaiser zu exkommunizieren.

    .
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