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Thema: [M2TW] Königreich der Himmel

  1. #1
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    [M2TW] Königreich der Himmel

    Wie versprochen geht es direkt los.

    Hier entsteht die Fortsetzung dieser Geschichte:

    http://www.civforum.de/showthread.php?t=26173

    Wer die Geschichte nicht kennt, sollte sie vielleicht lesen, muss aber nicht, ich werde das so halten, dass jemand, der neu einsteigt, auch zurecht kommt.

    Fraktion: HRRDN
    Schwierigkeit: ss/ss (wenn schon, denn schon...)
    Wenn ich untergehe, kann ich immer sagen: deus vult.

    Ich schreib jetzt im Storyforum, weil ich denke, dass es hier hin gehört und sich in illustrer Gesellschaft befindet.
    Wie üblich wird das Tempo des Schreibens enorm schwanken, je nach Möglichkeit zu spielen und zu schreiben.

    Kenner der mittelalterlichen Reichsgeschichte mögen es mir nachsehen, wenn ich mit Namen, Titeln und Ereignissen frei umgehe, das Spiel macht es einerseits nötig, andererseits bin ich auch nicht allzu tief in die Materie eingearbeitet, und unbeschlagene Leser sollen es auch nicht müssen. Falls mir doch wirklich eklatante Fehler unterlaufen, sagt es ruhig, ich versuche dann zu korrigieren, was ich korrigieren kann.
    ---------------------------------------------------------------

    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  2. #2
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Kapitel 1 - Der Aufbruch

    Hier oben war der Blick klar und frei.
    Heinrich zog sich auf die Zinne des Bergfrieds hoch und stellte sich auf den höchsten Punkt der Burg.
    Dann schaute er nach Osten in den kalten Wind hinein.
    Von der schon weit im Süden aufgehenden Sonne angestrahlt flammte es an den geschwungenen Berghängen in sattem Rot und Gelb, nur vereinzelt behauptete sich das satte Dunkelgrün des Sommers gegen die Farbenpracht des frühen Herbstes. Es prickelte in der Luft, lange würde das schöne Wetter nicht anhalten.
    Es wurde Zeit, dass sie aufbrachen.
    Er wandte die Augen von den östlichen Bergen, die angeblich von sieben Riesen geschaffen waren und in dessen Schluchten und Höhlen einst der Drache Fafnir hauste, und blickte nach Süden, wo die Berge auf den Fluss trafen, der sich eine tiefe und weite Schneise durch ihre Gebeine gegraben hatte. Aus der Tiefe hörte er das Gebrüll der Ochsen und Rufen der Knechte, ein Treidelzug hatte sich zeitig auf den Weg gemacht. Vielleicht spekulierte der Kaufmann darauf, dass die Zöllner unausgeschlafen den Warenwert zu niedrig ansetzten. Doch das war unwahrscheinlich. Die Kasse des Erzbischofs musste schließlich gefüllt werden, besonders jetzt, wo erneut Krieg drohte.
    Der Fluss selber war nicht zu sehen. Auf halber Höhe des Berges wallte dichter Nebel und bedeckte das ganze Tal. Erst auf der anderen Seite, weit entfernt und wieder in luftiger Höhe, ragte die Burg Rolandseck in den blauen Himmel. Die zweite Zollstation des Erzbischofs. Damit auch ja keine Maus entschlüpfen konnte.
    Der Nebel, der auch in den Tälern des Gebirges aufstieg, ließ die ganze Szenerie ins Unwirkliche abgleiten. Die ersten Vogelstimmen wurden von der grauen Wand verschluckt, der Gesang wurde zur Klage.
    Er dachte an die Erzählungen Ludwigs.
    Dessen Vatersburg war weiter südlich am Fluss gelegen, dort, wo er den wilden Hunsrück durchbrach, nachdem er mit der Aufnahme des Mains neue Kraft geschöpft hatte.
    Ganz in dessen Nähe ragte ein Felsen über die Ufer, der angeblich immer noch Heim der Nixen war, die sich gerne an Tagen wie diesem in den schäumenden Gewässern vergnügten.
    Wehe den Schiffern, die sich von ihnen betören ließen!
    Ludwig behauptete, selber beinahe einer Undine in die Fänge geraten zu sein. Ihr Gesang habe ihn fast schon überwältigen können, so beteuerte er immer wieder gegen das Gelächter der Knaben des Gereonsstifts an, und nur ein brechender Ast, der ihn erschreckte und zur Flucht nötigte, habe ihn damals gerettet.
    Heute bei diesem Anblick war er geneigt, Ludwig Glauben zu schenken.
    Bei dem Gedanken an die kurze Zeit im Stift wanderte sein Gesicht weiter westwärts und dann nach Norden.
    Hier wichen die Berge am anderen Ufer trichterförmig weit zurück. Durch den wallenden Nebel sah es so aus, als brande hier ein Meer gegen die Ufer einer großen Bucht. Nur wenige Punkte ragten aus dem grauen Einerlei hinaus, die Godesburg, in deren Schatten das Stift lag und die Kirchtürme Bonns, das sich an dem Flussufer zusammendrängte. Das diesseitige Ufer wurde noch immer vom steilen Gebirge beschattet.
    Eine helle Glocke rief zum Gebet von der Insel Nonnenwerth in seinem Rücken.
    Dann hörte er schwere Schritte die Treppe hinaufkommen.
    Trotzdem konnte er seinen Blick nicht von dem wogenden Nebel des Flusstals abwenden, der die gesamte Ebene der Kölnischen Bucht überflutete, Land des Erzbischofs von Köln, an dessen südöstlicher Grenze diese Burg auf dem letzten Gipfel des Siebengebirges weithin stolz thronte.
    „Er stand auf meines Bergfrieds Zinnen
    Und schaute mit verträumten Sinnen
    auf das verwunsch’ne Rheintal hin!“
    Heinrich wandte den Kopf und blickte von oben herab auf das vom Aufstieg leicht erhitzte Gesicht Godarts von Drachenfels.
    „Ich wusste, dass ich dich hier finden würde. Rutger und Ludwig suchen in der ganzen Burg nach dir, sie wollen bald aufbrechen. ich hab deinen Lieblingsplatz nicht verraten, allerdings wundert es mich, dass sie ihn nicht kennen.“
    „Guten Morgen, Vater.
    Ich will diesen Platz mit niemandem teilen müssen, außer mit Euch.“
    Godart lächelte.
    Eigentlich war es ungewöhnlich, dass der eigene Sohn auf der väterlichen Burg großgezogen wurde, aber an Heinrichs Erziehung war einiges ungewöhnlich. Nicht nur, dass er der vierte überlebende Sohn war, ein Zeichen außerordentlicher mütterlicher und kindlicher Gesundheit, er gehörten auch zu den Kindern, die sich als außerordentlich untauglich für eine kirchliche Laufbahn erwiesen.
    Sein Ältester würde sehr wahrscheinlich die Burg und das Lehen übernehmen und sein zweit- und drittgeborener waren bereits mit kirchlichen Pfründen ausgestattet, der vierte jedoch erwies sich als, nun ja, allzu ... temperamentvoll ... wenn man es wohlwollend ausdrücken wollte.
    Zu seinem Glück oder Unglück, das würde sich noch erweisen, war er da nicht alleine und das Trio infernale hatte sich jeglicher Bemühungen christlicher Demut entzogen.
    Deswegen hatte Godart sich kurzentschlossen bereit gezeigt, den drei Freunden doch eine Erziehung als Ritter zuteil werden zu lassen, so dass Heinrich nicht nur lesen und schreiben, sondern auch kämpfen lernte.
    Nun würden sie zu ihrem Herrn, dem Erzbischof von Köln, an den königlichen Hof reisen, um in seine Dienste zu treten. Die Zeit war günstig, denn die Herrschaft des Königs war nicht unumstritten, und Heinrich der IV. benötigte ständig neue Dienstmänner. Und als Abkömmlinge treuer ministerialer Burggrafen des Erzbischofs und Kanzlers des Reiches war dies die Chance zu eigenen Lehen zu kommen.
    Dass Heinrich von Drachenfels auf der väterlichen Burg erzogen worden war, war ebenfalls ungewöhnlich, und so hatte Godart Verständnis für diese besondere Art des Abschieds.
    „Du solltest jetzt nach unten gehen, sonst heißt es, du seiest ein Faulpelz, der sich vor dem Packen drückt.“
    Heinrich seufzte.
    „Das hab ich doch gestern schon erledigt, der Knecht sollte alleine damit zurecht kommen.“
    „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, dass weißt du doch. Also geh schon, die Burg wird nach deiner abreise schon nicht zusammen fallen.“
    Der junge Ritter machte sich widerstrebend an den Abstieg.
    Bald machte sich die gut bewaffnete Reisegruppe auf den Weg. Der kaiserliche Hof hielt sich zur Zeit in Italien auf, um seine Ansprüche auf die eiserne Krone der Lombarden durchzusetzen.
    Der Erzbischof dagegen zog gegen das aufständische Magdeburg. Der Winter stand zwar vor der Tür, aber der Kanzler hatte es für notwendig befunden, klare Zeichen zu setzen. Wenn sich die drei beeilten, würden sie noch vor Einsetzen der ersten Nachtfröste in Magdeburg ankommen. Die Belagerung würde blutig werden, denn ein langes Verweilen vor den Toren konnte sich das Belagerungsheer in dieser Jahreszeit nicht leisten. Ein Sturm war unvermeidlich.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  3. #3
    Der einzig wahre Falke Avatar von Hawkeye
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    JAAAAAAAAAAA!!!!
    Der Meister schreibt wieder....

    Story des Jahrzehnts
    update 16.08.2019



    Schreibt endlich weiter...


    "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
    Kiel-Trainer Ole Werner am 13.01.21 nach dem Sieg gegen Bayern München


  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von Tiomar
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    M2 story, super. Gibts auch viele Bilder?

  5. #5
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Ich denke ja, wenn die dialoglastigen Szenen denen mit Action weichen.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  6. #6
    Registrierter Benutzer Avatar von Tiomar
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    Zitat Zitat von Kermit Beitrag anzeigen
    Ich denke ja, wenn die dialoglastigen Szenen denen mit Action weichen.

  7. #7
    Registrierter Benutzer Avatar von Skyreaver
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    Wirklich schon. Und die Godesburg kann ich sogar sehen wenn ich aus dem Fenster gucke.

    Ist Bennsberg auch in der Nähe von Godesberg???
    Geändert von Skyreaver (10. November 2006 um 16:29 Uhr)
    step forward one last time, one last battle to hold the line against the night


  8. #8
    Registrierter Benutzer Avatar von Skyreaver
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    Wird das nochmal was hier?
    step forward one last time, one last battle to hold the line against the night


  9. #9
    Weltenvergesser Avatar von Smer-Gol
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    tief im Süden (leider nicht tief genug)
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    Hier gehts also weiter

    Auf das dich auch weiter die Muse küsst
    Divide et Impera (teile und herrsche)

  10. #10
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Kapitel 2 - Kampf im Norden

    Der kleine Trupp zog unbehelligt durch die Lande.
    Drei junge Ritter, sechs berittene Kriegsknechte, drei Knappen und ein halbes Dutzend Diener, das war eine Gruppe, mit der sich keiner gerne anlegen mochte. Oder, wie es Ludwig ausdrückte: „Was führen wir an Kostbarerem mit, außer unseren Waffen? Und die wissen wir gut zu verteidigen.“ Trotzdem waren sie vorsichtig und rasteten nie ohne Wache.
    Das Land ringsum war still und schon auf den kommenden Winter und den kommenden Krieg eingestellt. Vereinzelte einsame Höfe, die schwer zu verteidigen waren, lagen verlassen da, die anderen waren schwer bewacht und verbarrikadiert. Je weiter sie kamen, desto abweisender wurden die Bewohner. Furcht hatte sich auf das Land gelegt.
    Die Stimmung übertrug sich auf die Reisenden, Melancholie überfiel die einen, Zorn und Wut auf die Aufständischen die anderen, zu guter Letzt beides auf alle.
    Sie hielten sich nordostwärts und suchten den fast parallelen Weg entlang der fränkisch-sächsischen Grenze.
    War es im Bergischen Land noch friedlich und relativ freundlich, wurde es zunehmend einsamer und geradezu unheimlich still. Sie hielten sich auf fränkischer Seite, bemüht den Reiseweg nicht zu verlassen, und selbst der mehrfache Verweis auf den Kanzler und dessen Königstreue brachte ihnen wenige freundliche Blicke, geschweige denn ein Nachtquartier ein. Überall waren jetzt Kampfspuren sichtbar. In Fritzlar war es notwendig zwei Tage Rast einzulegen. Die Pfalz war gut besetzt, so dass der Verwalter nicht lange zögerte sie einzulassen. Außerdem war hier so etwas wie eine Nachschubzentrale eingerichtet worden, denn verschiedene andere kleine Trupps Bewaffneter waren vor kurzem hier durchgezogen und weitere wurden erwartet.
    Kurz vor ihnen war Dietrich von Billungen, der neue Herzog von Sachsen eingetroffen, um sein frisch übertragenes Herzogtum zu übernehmen. Mit dabei zwei Einheiten Bogenschützen, die mindestens genau so frisch waren wie des Herzogs Lehen. Man sah ihnen ihr vorheriges Leben als Bauern schon von weitem an.
    Ein bisschen enttäuscht waren die drei Freunde schon über die armselige Streitmacht des neuen Herzogs.
    Beim gemeinsamen Mahl abends beim Gastgeber erfuhren sie jedoch Neues:
    „König Heinrich hat durch den unseligen Investiturstreit mit Papst Gregor viel Boden in Italien verloren. Mailand und Venedig haben sich für selbständig erklärt und werden insgeheim vom Papst unterstützt. Seine Buhle Margarethe von Tuszien hat Florenz zur Revolte aufgewiegelt. Heinrich sitzt im königstreuen Bologna fest und hat wenig Bewegungsspielraum. Er sammelt seine verbliebenen Kräfte und plant die Rückeroberung von Florenz. Das wäre ein harter Schlag für den Papst.“

    .


    Herzog Dietrich hustete trocken.
    „Das wird allerdings eine schwierige Operation, denn die Italiener warten nur darauf, ihm in den Rücken zu fallen. Da fällt mir ein – eure Reise nach Magdeburg solltet ihr umplanen.“
    Er grinste.
    „Erzbischof Anno ist durch Spione informiert worden, dass sich die Aufständischen bei Hamburg sammelten. Da hat er schnell die Belagerung von Magdeburg aufgegeben und ist ins Herz des Feindes vorgestoßen. Durch seine schnelle Aktion ist nun die gesamte Spitze des Aufruhrs in Hamburg eingeschlossen. Ich bin mit den Bogenschützen auf dem Weg zu ihm.

    .

    Wenn ihr euren Lehensherrn treffen wollt, solltet ihr euch mir anschließen. Allerdings brauchen die Bauern mindestens zwei Tage Pause. Lange Arbeit ist für die Frischlinge ja kein Problem, aber das lange Marschieren setzt ihren Füßen doch zu.“
    Die drei jungen Ritter stimmten begeistert zu.
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  11. #11
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Die Weiterreise ging wegen der Fußkämpfer langsamer vonstatten und auch wesentlich lärmiger in dieser großen Zahl. Dafür gewöhnten sich die drei an eine Art Lagerleben, das ihnen so bisher unbekannt war.
    Als sie bei der Belagerungsarmee ankamen, fing es bereits an zu schneien.
    Sie wurden vom Erzbischof überschwänglich begrüßt.
    In erster Linie natürlich der Herzog, dessen Hausstreitmacht eine große Verstärkung darstellte. Die Bauern reihten sich in die Schar der anderen Fußkämpfer ein, und auch die drei jungen Ritter, Söhne seiner Ministerialen vom Rhein, nahm Anno in einer förmlichen Zeremonie in sein Gefolge auf.
    „Sehr bald schon wird eure erste Bewährungsprobe sein, in zwei Tagen ist unser Belagerungsgerät fertig, dann werden wir die Ratten aus ihrem Loch heraustreiben.“

    Aus der Bewährungsprobe wurde schnell eine Feuertaufe.
    In einiger Entfernung standen die schweren Panzerreiter vor der Burg und schauten sich den Beginn des Sturmangriffs an. Heinrich klopfte das Herz bis zum Hals. Er war froh für den schweren Helm, der sein Gesicht unkenntlich machte, so elend fühlte er sich. Von drei Seiten griffen die Königstreuen die Mauern an, gleichzeitig schob eine Einheit Bauerbogenschützen den Rammbock vor das Tor.


    .


    Kurz vor ihrem Ziel wurde dieser jedoch in Brand geschossen. Der Qualm raubte den frischen Rekruten die Sicht und ein Hagel Geschosse ging auf sie nieder.

    .

    Verwirrung breitete sich unter ihnen aus. Auch die Truppen mit den Sturmleitern und dem Belagerungsturm mussten starke Verluste durch den Beschuss von den Mauerzinnen hinnehmen. Mitten in dieses Chaos versuchten die Belagerten einen Ausfall.
    Die Bogenschützen vor dem Tor wurden von den Belagerten überrannt und niedergehackt. Sie leisteten kaum Gegenwehr. Nur eine kleine Schar entkam.
    Als der Herzog die Bogenschützen vor dem Tor zurückweichen sah, gab er das Zeichen für die Ritter.
    Eine Wand aus Stahl und Pferdeleibern rollte auf das offenstehende Tor zu. Kein Pfeil konnte sie aufhalten. Kurz vor dem Fallgatter prallten die Ritter auf die Speerträger. Lanzen bohrten sich in Schilde und Leiber, Holz splitterte, Menschen schrien, Pferde wieherten. Von den Mauern hallte das Echo wider. Heinrich ritt wie betäubt stur geradeaus und ließ sein Pferd alles niedertrampeln, was ihm in den Weg kam. Seine Lanze war zerbrochen, als sie einen Schild und den dahinter stehenden Feind durchbohrte und durch das Gewicht des Körpers gebogen wurde. Er hatte Mühe sein Schwert zu ziehen. Die Feinde eilten zurück, wurden überrollt und niedergemacht.

    .

    Dann waren die Reiter durch das Tor und befanden sich auf ein wenig weiterem Raum im Burghof.
    Hier erwarteten sie die gegnerischen Ritter. Der Kampf war heftig, doch letztlich konnten ihn die Angreifer sehr schnell für sich entscheiden.
    Alle abtrünnigen Barone waren gefallen oder schwer verwundet. Der Rest der Kämpfer ergab sich schließlich.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
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  12. #12
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    Müde schlurfte Rutger von Hochstaden durch die Wehranlage. Der Waffenrock war an vielen Stellen aufgeschlitzt, doch die Brünne hatte gehalten. Abgesehen von etlichen blauen Flecken würde nichts zurückbleiben, und auch die würden bald verschwinden. Zur Zeit wünschte er sich nichts sehnlicher als ein heißes Bad, um die müden und verspannten Muskeln zu lockern. Aber sein Knappe, der dieses vorbereiten sollte, ließ sich partout nicht wiederfinden. Hoffentlich hatte er nicht die Weinvorräte entdeckt und sich zu eier kleinen privaten Siegesfeier zurückgezogen!
    Dann dachte Rutger nach und verbesserte sich: Hoffentlich hatte er die Weinvorräte gefunden und eine kleine private Siegesfeier für seinen Herrn vorbereitet. Ansonsten gab es nichts, was ihn jetzt noch vor einer gehörigen Tracht Prügel retten konnte!
    Nahe dem Pferdestall in der äußeren Burg lag, an einen hölzernen Stützpfahl gelehnt, eine Gestalt, die ihm bekannt vorkam. Der Waffenrock war blutgetränkt und noch ramponierter als sein eigener, der Kettenpanzer am Hals weit geöffnet, ebenso wie der Kinnriemen. Der Ritter atmete tief und hatte den Helm weit in den Nacken geschoben, um so viel Luft wie möglich zu bekommen.
    Ungerührt ging Rutger auf ihn zu und trat ihm mittelfest in die Rippen.
    „Keine Zeit für ein Nickerchen, Heinrich! Wo ist denn dein Knappe, meiner hat sich verpisst. Kein Wein, kein Bad, keine Huren, kein gar nichts! Was ist das nur für ein verlaustes Kaff!“
    „Aargh, Rutger du Sau! Das kriegst du bei Gelegenheit zurück. Wenn du nicht so ein versoffenes Stück Scheiße wärst, würde ich dir jetzt empfehlen durch die Tür links einzutreten. Die Knechte und Knappen schwitzen sich an den Wasserzubern und Feuerstellen den Wein aus den Knochen und die lieblichste weibliche Begleitung, die aufzutreiben war harrt schon deiner. Lass mir wenigstens eine übrig, nimm notfalls Ludwigs, wenn du mit deiner fertig bist. Der treibt sich irgendwo anders rum, ich hab ihn bei der Kapelle das letzte Mal gesehen.“
    „Und was machst du hier draußen? Du siehst aus, als hättest du versucht eine widerspenstige Ziege zu schänden.“
    „Mich hat eine dämliche Lanze in die Seite getroffen. Der Panzer hat gehalten, aber ich fürchte um ein paar Rippen. Wolfgang ist drinnen und bereitet einen seiner „Spezialumschläge“ vor, mit allen möglichen Kräuterpampen. Er sagt, die Knochen heilten von alleine, aber das verletzte Fleisch brauche Balsam. Manchmal geht der mir mit seiner aufgesetzten Art ziemlich auf die Nerven, aber als Arzt taugt er was.“
    Wolfgang von Hauenstein war mit dem Herzog aus dem Süden gekommen. Er war froh Altersgenossen gefunden zu haben, und dazu welche, die das Klosterleben kennen gelernt hatten, auch wenn sie ihm entflohen waren.
    „Hier draußen ist die Luft frischer und das Licht besser.“
    „Dann viel Spaß bei deinem Schönheitsschlaf, ich schau mir die holde Weiblichkeit mal an.“
    Rutger verschwand hinter der Tür und bald hörte Heinrich ein lautes Platschen gefolgt vom Kreischen der Frauen und Rutgers lachendem Bass.
    Er schloss die Augen. Der war zumindest in seinem Element, im Kampf wie in der Brunft.
    Wo blieb nur Ludwig?
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    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  13. #13
    Registrierter Benutzer Avatar von Skyreaver
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  14. #14
    Der einzig wahre Falke Avatar von Hawkeye
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    Klasse!!!!!!!!!!!

    Story des Jahrzehnts
    update 16.08.2019



    Schreibt endlich weiter...


    "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
    Kiel-Trainer Ole Werner am 13.01.21 nach dem Sieg gegen Bayern München


  15. #15
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    So als Info zwischendurch:

    Ich schreib fleißig weiter, habe die Kampagne aber erst einmal zurückgestellt und warte auf den Patch, der ja ein paar der Unstimmigkeiten beheben soll.
    Dann geht es hier weiter.
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