Kopflos in Kabul oder nur dämlich in Deutschland?

[fozzie_bear]

Gandhi lern doch erstmal lesen, mir geht es um diesen unsäglichen Medienrummel und die Politiker die diese Chance gerne ergreifen um von ihrem Murks mal für 2 Wochen abzulenken.

Ich habe schon ganz bewusst nur die beiden Stellen von dir zitiert, beide kritisieren doch die ermittelnde Staatsanwaltschaft?

(Außerdem empfinde ich es immernoch als unmöglich, immer wieder anderen zu unterstellen, sie würden dieses oder jenes Urteil für richtig halten. Ich halte mich dort heraus, denn ich habe schlicht nicht das Sachwissen und Wissen über die jeweiligen Fälle mit dem ich mit ruhigem Gewissen konkrete Kritik ausüben könnte. Du bist dir anscheinend nie zu Schade irgendetwas anzureiern.
Ich kann nur darauf verweisen, dass die Staatsanwaltschaft bei einem ihrer begründeten Ansicht nach zu geringem Strafmaß immer in die Revision oder Berufung (wie auch immer das genau Juristenlatein hier nun passt?) gehen. Ich maße mir nur nicht an über konkrete Fälle deren Beweisführung, deren Urteilssprüche und Gutachten vielleicht mehrere Aktenordner füllen so überheblich zu sprechen.)

@doppel
Der Post galt nicht dir, sondern nosneb.

[fozzie_bear]

Und in diesem speziellen Fall ist auch mal Milde angesagt, die Gründe wurden bereits genannt. Du bspw. wolltest deinen Hintern nicht in Afghanistan aufs Spiel setzen, genauso wie ich. Aber ich schmeiße wegen der Sache keine Steine so wie Du, wären das Vergewaltiger und Willkürmörder gewesen, sähe die Sache anders aus. Mal davon abgesehen sind die 3(?) Gesellen mit der Medienhetze und der erhöhten Gefahrensituation aufgrund des unüberlegten Medienechos schon genug gestraft.

Ich schmeiße da gar keine Steine. Vor Gericht werden die Argumente Milde walten zu lassen sicherlich ausreichend und besser begründet vorgetragen. Eventuell wird die Staatsanwaltschaft auch im Vorfeld die Ermittelungen (das Verfahren?) einstellen. Aber darüber haben wir wenig zu sagen.

[Nosneb]

Gandhi, ich war lange mit mir am Ringen, ob ich Dir jetzt antworte, und damit adle, da ich zeigen würde, dass ich Dich immer noch ernst nehmen würde, hab mich aber dagegen entschlossen.

Ich habe wahrscheinlich weniger Zeit auf diesem Planeten als Du, also daher will ich diese nicht noch mehr verschwenden.

Du hast in allem Recht und ich habe meine Ruhe, und gut is

[Louis XV.]

Die Amerikaner haben Abu Ghuraib oder Guantanamo Bay am Hals und wir 5 Soldaten die mit einem Totenkopf posieren, ich glaube unsere Probleme hätten die Amis gerne

Das Problem ist, dass für gläubige Muslime vor Ort die sexuelle Erniedrigung eines Totenschädels in etwa gleichzusetzen ist, wie die sexuelle Erniedrigung von Gefangenen in Abu Ghuraib.

Da kann man sich jetzt wieder aufregen, und darüber lustig machen, was für seltsame Bräuche gewisse Völker haben, aber es ist nunmal so. In Thailand wird man auch des Landes verwiesen, wenn man den König beleidigt. Und wenn ein Afghane hier in Deutschland auf ein Kruzifix urinieren würde, wäre das Geschrei vermutlich auch groß.

Darüber hinaus gilt, was ich vorhin schon geschrieben habe: Ich denke nach wie vor, dass es einfach klüger gewesen wäre, diese Bilder nicht zu veröffentlichen. Ich muss nicht alles wissen, was verrückte Soldaten machen.

[Nosneb]

Dsa mit dem Schädel am Geschlechtsteil finde ich auch geschmacklos wie nur sonst was, dass wäre auch der einzige Soldat, der von mir nen Diszi bekäme.

Aber ich bleibe trotzdem dabei, dieses Thema kommt unseren Politiker gerade recht, auf einmal redet keiner mehr von dem Gesundheitsreformmurks oder Hartz IV oder oder oder, für die war das doch nen 6er im Lotto

[Judicator]

Das Problem ist, dass für gläubige Muslime vor Ort die sexuelle Erniedrigung eines Totenschädels in etwa gleichzusetzen ist, wie die sexuelle Erniedrigung von Gefangenen in Abu Ghuraib.

Da kann man sich jetzt wieder aufregen, und darüber lustig machen, was für seltsame Bräuche gewisse Völker haben, aber es ist nunmal so.

Dir täte etwas weniger Arroganz ggü. Empfindungen anderer allerdings auch ganz gut.
Die Leute haben ihren Glauben, Du Deinen Pragmatismus. Vielleicht sind sie ja am Ende glücklicher?
Der Fall zeigt wieder mal eines: Jeder soll in seinem Kulturkreis bleiben und sich um sein Bier kümmern, dann gibt es keinen Stress. Das gilt für die Zuwanderungspolitik ebenso wie für die Außenpolitik.

Das Problem ist eher, dass sich eine arrogante Politschickeria anmaßt, nun endlich den Stein der Weisen gefunden zu haben, und meint, diesen nun allen aufzwingen zu müssen.
Wir haben genug damit zu tun, unser in allen Bereichen abfallendes Land zu konsolidieren.
Und wenn sich bei uns die Frauen verhüllen müssten, wäre das in 90% der Fälle sogar eine kulturelle Errungenschaft. Für Roth könnte man das passende Circuszelt gleich mal anfertigen lassen.

[Spaceman]

Manchmal kann man Leute auch mit aller Gewalt falsch verstehen wollen.

[Frederick Steiner]

1. )Das beweist mir mal wieder, dass die Dritte-Reich-Phobie und das "Problem, die Vergangenheit zu bewältigen" unter den selbst ernannten Rechten weiter verbreitet ist, als bei allen anderen.

2.) Was hat die ganze Sache denn mit Nazi-Deutschland zu tun?

3.) Glaubst du allen Ernstes, die britische Yellow Press hätte anders reagiert? Oder die amerikanische Presse und Öffentlichkeit? Die hätten sich genauso darauf gestürzt, die Leute wären genauso schockiert gewesen, und die Politiker hätten genau dasselbe gesagt. Leichenschändung rockt, das ist in unserer übersexualisierten Welt wenigstens noch ein echtes Tabu.

4.) Im Übrigen ist es völlig wurscht, ob es ein Russe oder sonstwer war.

1. Danke. Ich werd wohl mal wieder meine Glatze polieren müssen...
2. Es hat etwas damit zu tun, dass Deutsche Soldaten im schlechten Rampenlicht stehen. Und das sofort alle wieder brüllen: Das dürfen wir uns bei unserer historischen Verantwortung nicht erlauben.
Warum kann man die Idioten, die das gemacht haben nicht einfach aussortieren, denen dick was auf den Deckel geben und dann anschließend darüber berichten. Ich seh schon in jeder Kaserne die Spinde von den Soldaten durchsucht, die auch nur mit dem Finger auf der Landkarte mal in der Nähe von Afghanistan waren.
3. Da stimme ich dir zu. Die hättens nicht anders gemacht. Und das an die Öffentlichkeit zu bringen ist auch wichtig. Aber die Form, in der das geschehen ist...
4. Es ist auch egal. Die Aussage kam nicht von mir, sondern war ein Zitat aus den Nachrichten. Das habe ich mMn auch deutlich gesagt. Die Medienfuzzis und Politiker haben angefangen zu hinterfragen, ob das nicht vielleicht "nur ein Russe war." (ACHTUNG: ZITAT!!!)
Sie heucheln erst Entsetzen vor und versuchen dann mit solchen vorgeschobenen (und auch nicht tragbaren) Phrasen irgendwelche Entschuldigungen zu suchen.

@ nosneb:
Recht haste

[mildebrand]

Der Fall zeigt wieder mal eines: Jeder soll in seinem Kulturkreis bleiben und sich um sein Bier kümmern, dann gibt es keinen Stress. Das gilt für die Zuwanderungspolitik ebenso wie für die Außenpolitik.

Wie soll das denn gehen? Ich kann ja wohl kaum hier sitzen und meinen Kulturkreis als eine Monade auffassen. Um mein Bier kümmern sich schon bzgl. der Inhaltstoffe mindestens zwei Kulturkreise - aber das ist nur die komische Seite des Problems. Und mit Zuwanderern kommen in erster Linie Menschen zu uns oder nach Europa, denen der eigene Kulturkreis irgendwie nicht so zusagt, oder wie?! Diese Argumentation läuft darauf hinaus, selbstredend im festen Glauben an das untrüglich Gute des eigenen Kulturkreises, alle Einflüsse anderer Kulturen als störend, gefährlich oder gar bedrohlich aufzufassen.

[Louis XV.]

Dir täte etwas weniger Arroganz ggü. Empfindungen anderer allerdings auch ganz gut.
Die Leute haben ihren Glauben, Du Deinen Pragmatismus. Vielleicht sind sie ja am Ende glücklicher?

Der Satz war eigentlich darauf bezogen, dass ich eventuellen "Ach, diese Islma-Spinner"-Argumenten vorbeugen wollte. Das geht auch aus dem weiteren Absatz sehr deutlich hervor.

Deine Exegese war auch schon mal besser, Judi.

2. Es hat etwas damit zu tun, dass Deutsche Soldaten im schlechten Rampenlicht stehen. Und das sofort alle wieder brüllen: Das dürfen wir uns bei unserer historischen Verantwortung nicht erlauben.

Sorry, FS, aber ich habe deartige Argumente nicht gehört. Meiner Erinnerung nach, waren die Urteile ziemlich eindeutig: Wer das macht, ist ein Idiot. Egal ob mit oder ohne historische Verantwortung.

Die Medienfuzzis und Politiker haben angefangen zu hinterfragen, ob das nicht vielleicht "nur ein Russe war." (ACHTUNG: ZITAT!!!)
Sie heucheln erst Entsetzen vor und versuchen dann mit solchen vorgeschobenen (und auch nicht tragbaren) Phrasen irgendwelche Entschuldigungen zu suchen.

Ich glaube, diese Überlegungen zielten auf die Angst vor Vergeltungen gegenüber der Bundeswehr, waren also rein sicherheitspolitisches Kalkül. Sprich, wenn es sich um orthodoxe Russen handelt, dann schmeißen uns afghanische Fundamentalisten wenigstens keine Brandbomben ins Camp.

Unstrittig war aber, dass die Tat bekloppt ist, ob Russe oder Isländer. Im Übrigen ist die Frage, ob es ein Russe war, sowieso von akademischem Interesse, denn wenn ein Fundamentalist diese Fotos in einer analphabetisierten Gesellschaft als Aufputschmittel benutzen will, dann ist es völlig wurscht, was der Schädel war. Dann sagt er einfach "das war eine Muslima" und gut ist. Ähnlich lief es ja bei den Mohammed-Karikaturen auch. Die wenigsten, die sich darüber aufgeregt haben, haben sie tatsächlich gesehen.

[Ringo]

Von strafrechtlichen Konsequenzen abgesehen ist es schlicht so, dass diese Soldaten ihre charakterliche Nichteignung unter Beweis gestellt. Daher gehe ich davon aus, dass jene, die das vierte Dienstjahr noch nicht vollendet haben, aus dem Dienstverhältnis entfernt werden. Die übrigen werden sich vor einem Truppendienstgericht verdienterweise verantworten müssen.
Medienrummel und heuchlerische Schnellschüsse ("Die Ausbildung muss überprüft werden!") kommen bei solchen Skandalen stets aufs Tapet und regen mich schon gar nicht mehr auf.

[Ζοκακλες]

Aber sind nicht schwere moralische Fehltritte unter Extrembedingungen ohnehin vorprogrammiert?

[Nosneb]

Aber sind nicht schwere moralische Fehltritte unter Extrembedingungen ohnehin vorprogrammiert?

Sehe ich auch so.

Man kann nicht von Menschen verlangen, jederzeit bereit sein zu töten oder getötet zu werden und dabei gleichzeitig die moralische Integrität von Mutter Theresa zu haben.

Man darf auch nie vergessen, selbst Nelson Mandela, die Leuchtfigur der politisch Korrekten, der Friedensengel war in seiner Jugend ein Terrorist und zumindestens passiver Mörder.

Übrigens fand ich heute im Kölner Stadt-Anzeiger etwas sehr interessant, es gab da einen Bericht über El Dschasira und deren Berliner Büroleiter, Aktham Suliman, sagte da:

"Dass die Würde eines Toten verletzt wird, wenn ich die Leiche zeige, ist ein westliches Verständnis. So etwas existiert nicht in der arabischen Welt "

Also scheint eine Leiche in der islamischen Welt weniger " wert " zu sein, als bei uns, vielleicht erklärt das ja, dass die Moslems nur auf unserer Aufforderungen und Entschuldigungen halbherzig wütend sind.

Vielleicht sollte der Westen nicht immer und überall seine übergroßen Moralvorstellungen zur Schau stellen und überall anwenden und überstülpen, selbst wenn die Menschen es dort nicht wollen.

Heute waren ja auch Bilder von der Kiesgrube zu sehen, da liegen Hunderte wenn nicht Tausende von Skeletten völlig frei, da ist nix von Friedhof oder sonstiges zu sehen.

Ich finde, um eine Leiche zu schänden, muss diese Leiche wenigstens Menschenwürdig begraben worden zu sein, von so einer Müllhalde auf einmal Würde zu verlangen, ist recht viel verlangt.

Es sollen ja auch wahrscheinlich russische Soldaten gewesen sein, die werden auch ganz bestimmt bisher von den Afghanen äußerst respektvoll behandelt worden sein

[Prozento]

Ist es auch Leichenschändung, wenn man sich im Museum neben den dort ausgestellten Neaderthaler-Schädeln fotografieren lässt?

[Ζοκακλες]

Ist es auch Leichenschändung, wenn man sich im Museum neben den dort ausgestellten Neaderthaler-Schädeln fotografieren lässt?

Nein. Das nennt man Familienfoto.