Kopflos in Kabul oder nur dämlich in Deutschland?

[smalltalk]

Es ist mir schon klar, daß ich nicht zur moralischen Mehrheit in Deutschland gehöre. Trotzdem könnte ich Gift und Geifer spucken, wenn ich sehe, was für dümmlicher Bullshit angesichts einiger makaberer Schnappschüsse aus Kabul verzapft wird. Und das quer durch die deutsche Medienlandschaft.

Es soll obszön sein, wenn ein paar Jungs mit einem Totenschädel posieren?

Ja geht's noch?

Ist es nicht viel obszöner, wenn man Leute in der Weltgeschichte 'rumschickt und sie dabei der Möglichkeit aussetzt, andere Leute ins Grab zu schicken oder selbst ins Grab geschickt zu werden? Umbringen und sich umbringen lassen darf man, aber wenn die Leute dann verreckt sind, muß man die Totenruhe waren.

Was für eine elende moralinsaure Scheinheiligkeit.

Ist es nicht obszön von Verteidigungsminister Jung, der feigen Sau, zwar zu behaupten die Sicherheit Deutschlands werde auch am Hindukusch verteidigt, aber sich, wenn's ans eingemachte geht, im ruhigen Norden auszuruhen und die Amis und die Engländer im Süden die Drecksarbeit machen zu lassen?

(Jung wird ohnehin zu meinem Lieblingsidioten. Freiwillig und unaufgefordert Deutsche Schiffe ins Mittelmeer schicken, damit sie dort zwischen der 6- und 12-Meilenzone herumdümpeln? Aua. Und fast der ganze Bundestag stimmt zu. Oh mein Gott.)

Und mit solchen Leuten soll ich in der Schicksalgemeinschaft des deutschen Volkes gefangen sein?

[Spaceman]

Ich gebe dir mal recht. Vor allem das Wort "Leichenschändung" halte ich für extrem. Ich habe zuerst gedacht die hätten einen toten Taliban in den Popo... na, ihr wisst schon.

Wenn ich höre, dass die afganische Regierung empört ist, dann frage ich mich vor allem: Wussten die das überhaupt, hatten die wirklich eine Meinung dazu oder sind sie einfach von deutscher Presse darauf angesprochen worden und mussten dann irgendetwas sagen... Also die eigentliche Frage ist, wäre es ohne unsere Berichterstattung auf der Straße in Kabul überhaupt ein Thema.

[Journeyman]

Ohne Zweifel werden die Bilder (mit monatelanger Verspätung) bei den Taliban ankommen. Notfalls sorgt die BLÖD-Zeitung selbst dafür. So wie sie auch schon für die Veröffentlichung bei uns gesorgt hat.

Schlimm finde ich es nicht wenn Soldaten, die monatelang neben einem halboffenen Massengrab hausen dürfen auch mal einen Schädel in die Hand nehmen.

Extremer ist schon wenn man mit den Teilen posiert und sich knipsen lässt. Den Gerüchten zufolge soll einer der Kollegen sogar seinen Lullermann mit im Bild gehabt haben.

Pervers ist jedoch die mögliche Reaktion der Taliban. Handelt es sich um ein Grab voll mit Russen, dann ist es relativ Wurst, die kann eh keiner richtig leiden. Wenn es aber tote Moslemkrieger sind, können wir schon mal neue Bunken buddeln.

Ich persönlich finde die Reaktionen überzogen!

[Dudjän]

von Erwachsenen leuten sollt eman was anderes erwarten, aber krieg spielen die ja auch noch... mich stört das nicht mit den schädeln, aber möglich das es andere stört und dem ansehen schadets bestimmt auch.

[Ausgetreten]

Ähnliche Gedanken hatte ich auch, wenn das alles ist, was die da unten anstellen. Dass die Angst abgeknallt zu werden, im Krieg die Sitten verrohen lässt, halt' ich für normal.

Als ich von dem Ami-Minister gelesen habe, D solle das schonungslos aufklären, kam mir die Galle hoch.

[Spaceman]

Ich frage mich immer, was die Leute eignetlich erwarten. Die meisten Soldaten im Kriseneinsat sind relativ jung, ob es nun Amerikaner, Deutsche oder sonst wer sind. Zudem stehen sie unter einem enormen Stress und werden ständig bedroht - haben aber gleichzeitig ein enormes Machtpotential. Also IMO muss man kein psychologe sein um sich ausmalen zu können, das es fast zwangsweise zu so etwas kommt, wenn man Menschen in ein Kriegsgebiet schickt.
Mit anderen Worten: Ich halte das nicht für schön und es sollte unter allen Umständen vermieden werden - aber gleichzeitig gehört es wohl irgendwie zum Krieg dazu. Ich weiß nicht immer was die Leute erwarten. Perfektes verhalten gibt es einfach nicht und wer es denoch einfordert ist entweder nicht besonders helle oder ein heuchlerischer Gutmensch. *VokabelanJudizurückgeb*

[Doppelkopf]

Ähnliche Gedanken hatte ich auch, wenn das alles ist, was die da unten anstellen. Dass die Angst abgeknallt zu werden, im Krieg die Sitten verrohen lässt, halt' ich für normal.

Der momentane Rummel ist wirklich erstaunlich. MMn hätte es ein angemessenes Disziplinarverfahren hinter verschlossenen Türen auch getan.

Als ich von dem Ami-Minister gelesen habe, D solle das schonungslos aufklären, kam mir die Galle hoch.

Ein jeder kehre mal schön vor der eigenen Tür.

[Journeyman]

Der momentane Rummel ist wirklich erstaunlich. MMn hätte es ein angemessenes Disziplinarverfahren hinter verschlossenen Türen auch getan.

Geht leider nicht mehr. Bei dem Grad an Öffentlichkeit lässt sich da nichts mehr unterm Teppich halten. (BLÖD sei Dank)

[AiC]

jup bin auch spiffs meinung

man braucht sich nicht wundern das derartiges passiert

[Conceicao]

Hab die Fotos jetz nich gesehen, hat wer n Link?

[daedelus]

Irgendwie find' ich den Titel ja geil, "Kopflos in Kabul"

Der arme tote

[Fenris]

Ist es nicht obszön von Verteidigungsminister Jung, der feigen Sau, zwar zu behaupten die Sicherheit Deutschlands werde auch am Hindukusch verteidigt, aber sich, wenn's ans eingemachte geht, im ruhigen Norden auszuruhen und die Amis und die Engländer im Süden die Drecksarbeit machen zu lassen?

So ein Schwachsinn. Erst regst du dich auf, dass überhaupt wer nach Afghanistan geschickt wird, dann ist der Verteidigungsminister feige, wenn er die Truppen nicht dahin schickt, wos wirklich brenzlig ist? Und wieso ist da überhaupt der Verteidungsminister feige? Er kämpft ja nicht selbst und verweigert seine Versetzung in den Süden.

Und nen Totenschädel neben den eigenen Schwanz zu halten halte ich schon für etwas makaber. ABer dass dann ausgerechnet ein amerikanischer Minister anfängt zu krakelen ist sehr lächerlich.

[Kassian]

Schön ist es nicht gerade sich mit einem Totenschädel fotografieren zu lassen, doch letztlich ist das eben eine menschliche Sache, also des jeweiligen Soldaten, und nicht ein Problem der Bundeswehr, mal ausgenommen die Wirkung auf die dem Schutz unterstellte Zivilbevölkerung.

Es wäre bitter wenn mühsam aufgebautes Vertrauen nur wegen solchen Eskapaden gefährdet werden würde, doch ich zweifle das dies der Fall sein wird, da unsere Truppen (speziell in Afghanistan) beliebt sind.

Persönlich interessiert es mich aber offen gestanden nicht ob ein paar wenige Soldaten mal etwas arg danebengegriffen haben, an deren Stelle würde ich mir die Frage stellen ob sie gleiches auch mit ihren Überresten veranstaltet haben wollen oder nicht, wenn es für denjenigen auch kein Problem wäre (was ich einfach mal annehme) dann ist es im Grund relativ unwichtig, mal abgesehen davon das es pietätlos ist und Anzeichen für Unreife oder eine krankhafte Art des Humors ist, dennoch: tot ist tot.

Die Sache wird jetzt schon wegen dem künstlich erzeugten großen Rummel nicht unter den Tisch fallen gelassen und ich möchte nicht in der Haut eines dieser Soldaten stecken, wobei ja einige schon nicht mehr bei der Bundeswehr sein sollen wenn das stimmt was ich gehört habe, das natürlich ausgerechnet ein amerikanischer Minister einen guten Rat für unsere Regierung hat ist schon etwas amüsant.

Da gehe ich konform mit Doppelkopf: jeder kehre vor seiner eigenen Tür.

[Frederick Steiner]

Das was die Bundis da gemacht haben ist dämlich. Und die beiden, die noch Uniform tragen gehören disziplinarisch heftig bestraft. Der Bund kennt da genug Methoden. Und die zivile Klage wegen Störung der Totenruhe ist auch in Ordnung. Gehört sich nicht, darf sich nicht wiederholen und muss geahndet werden.

Was aber auch geschehen muss, ist:
Die Idioten von der Bildzeitung gehören richtich gefickt! Die haben: a) Mit der Veröffentlichung bis zu dem Tag gewartet, an dem über den neuen BW-Auftrag entschieden werden sollte und b) damit die Sicherheit der BRD gefährdet.
Die Reporter, die das Ding aufgegriffen haben und die verantwortlichen Redaktuere müssen eine Anklage wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit angehängt bekommen.
Die haben damit laut allgemeiner Medienmeinung die Anschlagsgefahr erhöht. Also gehört das bestraft. Und zwar mit aller Härte.
Die Aufdeckung ist in Ordnung, aber nicht das kommerzialisierte Breittreten der ganzen Sache. Das hätte intern geregelt werden müssen.

[daedelus]

Naja ich finde die Pressefreiheit sollte man auf keinen Fall zensieren, auch bei der BLÖD nicht, wenn man sagt das darf nicht mehr öffentlich gemacht werden weil deswegen die Anschlagsgefahr erhöht wird, dann kommt das noch so wie 2002/3 im Amiland wo jeder angeblich die nationale Sicherheit gefährdete, nur wenn er sagte der Präsi ist doof. Und dann zensiert wurde. Wehret den Anfängen heisst es