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16. Oktober 2006, 01:14
#16
elbow deep
Das Problem ist, dass Insulin nur in bestimmten Zellen gemacht wird und in einem gesunden Koerper ein subtiles Gleichgewicht herrscht. Diese Zellen sind bei Jugendiabetikern nicht mehr vorhanden und schon die externe Gabe von Insulin erfordert einen relativ genau abgestimmten Plan. Daraus folgt: Man kann nicht den Koerper eines Patienten "gentherapieren" mit dem Ergebnis, dass irgendwelche Zellen oder gar alle eine konstante Menge Insulin ausschuetten. Moderne Gentherapie leidet nicht daran das fehlende Protein in irgendwelchen Zellen zu machen, sondern daran die genetische Information gezielt in Zellen zu bringen, dabei nix kaputt zu machen und am besten nicht das Immunsystem zu aktivieren. Die gentherapeutischen Methoden an denen geforscht wird, sind hauptsaechlich gegen schwere, unheilbare oder vererbte Krankheiten wie Huntington und manche Krebsarten gerichtet. Was auch damit zutun hat, dass niemand potentiell riskante Behandlungsmethoden an Diabetikern, die ja alternativ behandelt werden koennen, ausprobieren moechte. Wenn die Forschung in den Bereichen weiterkommt, geht auch keine Pharmafirma bankrott.
Alle grossen Pharmafirmen unterhalten selbst Arbeitsgruppen, die sich mit reiner Grundlagenforschung beschaeftigen. Diese bedeuten erstmal keinen finanziellen Gewinn, aber moegliche Patente und "der Fuss in der Tuer" sind den Firmen wichtiger. Daher werden die, an externe Institute vergebenen, Mittel natuerlich an erfolgversprechende Projekte verteilt, aber sind nicht an die Entwicklung von Medikamenten gebunden und enthalten auch keine Klauseln, die Forschung in bestimmte Richtungen verbietet.
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16. Oktober 2006, 02:17
#17
Item in Use
Danke für diese guten informativen Beiträge. In Zukunft werd ich mich wohl qualifizierter äußern können.
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