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Thema: Schatten über dem Steinkreis

  1. #46
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Krieg überall

    Cynfawrs Tod fiel mit weiteren Hiobsbotschaften zusammen und wurde sogar fast vollständig von diesen überlagert.
    Die Julier überfielen die britischen Siedlungen jenseits der Alpen!
    Auch die Brutier griffen in den Kampf ein, schließlich erkläte der Senat ganz offiziell den Iceniern den Krieg.
    Mediolanum wurde sofort überrannt, Patavium konnte heldenhaft zwei Belagerungen abwehren, die dritte Belagerung der Julier war jedoch erfolgreich und alle Verteidiger fanden bei der Schlacht ihr Leben.
    Besonders der Burgberg war schwer umkämpft und kostete viele Römer das Leben.
    Die römischen Armeen rückten weiter vor durch die Alpen nach Nordgallien.
    Belenus sammelte seine Truppen um alesia und Samarobriva zu verteidigen.
    Die Gallier näherten sich Alesia von Westen, die Römer von Süden.
    Sennianus lag mit den Reservetruppen in Samarobriva, als eine weitere Hiobsbotschaft ihn erreichte: Späher hatten im Osten mehrere lange Heeressäulen entdeckt – die Germanen schickten sich an in die Kämpfe einzugreifen!
    Samarobriva wurde schnell eingeschlossen, dennoch war ed den Briten gelungen Botschaften nach Süden und Norden über den Kanal zu schicken.
    In dieser Situation tat Belenus das einzig Sinnvolle, er ging zum Angriff über.
    Eine dreifache Übermacht der Gallier lockte er in einen Hinterhalt. Gerade mal ein Dutzend Gallier konnten dieser Falle entkommen, Belenus‘ Männern schmerzten die Schwertarme noch Tage nach dem Gemetzel.
    Doch dies sollte der letzte große Sieg der Icenier sein.
    Eine Woche später rückten die Römer mit vier vollen Armeen an und belagerten Belenus in Alesia.

    Sennianus stand auf dem Schutzwall und schaute über die Palisade.
    Auf der Ebene vor der Stadt lagerte ein riesiges Germanenheer. Allen Verteidigern war klar, dass diese Masse Angreifer bei einem Sturm auf die Stadt niemals aufgehalten werden konnte. Die Waidkrieger machten sich mit rituellen Gesängen zum Kampf bereit, die Hauptschleuderer lockerten ihre Muskeln und die Speerkämpfer prüften ihre Waffen. Schicksalsergeben warteten sie auf die Angreifer.
    Sennianus drehte sich um und kletterte von der Palisade. Er ging durch die Gruppen und versuchte soviel Zuversicht wie möglich zu spenden. Die Stadt war wie ausgestorben, bis auf ein paar Unentwegte war die gesamte Zivilbevölkerung zum Hafen auf die Schiffe gebracht worden. Sie würden in Britannien eine neue Heimat finden.
    Vor dem Tempel wartete eine schmächtige Gestalt auf ihn.
    Sennianus ging auf ihn zu.
    „Gut dass du gekommen bist, Taran, es ist Zeit.“
    Der junge Druide nickte beklommen.
    „Hast du dir alles genau eingeprägt?“
    Taran wirkte verletzt ob dieser Frage, schließlich gehörte das Einprägen von Texten in der ursprünglich schriftlosen keltischen Kultur zu den wichtigsten Fertigkeiten eines Druiden.
    „Natürlich. Was sind deine Befehle?“
    Sennianus nahm ihn beiseite und sagte: “Komm mit, du solltest aufbrechen.“
    Sie gingen zur Nordmauer, die zum Meer führte. Ein unscheinbar wirkendes Haus eines Wein- und Kohlenhändlers war noch bewohnt, allerdings nicht mehr von seinem ursprünglichen Besitzer. Zwei ältere Plänkler lagen müde auf den Bänken, rappelten sich beim Eintritt der beiden sofort auf.
    „Bleibt liegen, es ist noch nicht soweit. Habt ihr alles vorbereitet?“
    Sie nickten. Sennianus öffnete eine Luke am Boden und deutete auf die Stufen, die in die Tiefe führten.
    „Dieser Gang führt unter der Palisade nach draußen. Wenn du unten bist, werden wir den Eingang hier zuschütten. Der Ausgang liegt versteckt hinter Büschen. Warte dort auf die Nacht, Vorräte für die Reise findest du dort. An der Küste wartet die Flotte auf dich und wird dich in Sicherheit bringen. Gib die Botschaft weiter, sie darf nie vergessen werden!“
    Taran nickte.
    „Was wird aus dem König?“
    Sennianus blickte zu Boden.
    „Falls er die Römer abwehren kann, wird er sich mit der Armee direkt zur Küste durchschlagen.“
    „Wie wahrscheinlich ist das?“
    Sennianus schwieg lange.
    „Ich fürchte, sein Glück hat sich aufgebraucht. Aber das ist jetzt zweitrangig und darf dich nicht belasten. Deine Mission ist wichtiger. Die Botschaft darf nicht verloren gehen, egal wie oft du oder deine Nachfolger sie weitergeben müssen. Zeit spielt keine Rolle.“
    „Wirst du nachfolgen?“
    Sennianus‘ Lächeln wurde zu einer Grimasse.
    „Wohl weniger. Aber die Germanen müssen sich wenigstens jede Handbreit Boden erkämpfen. Dann verlieren Sie die Lust auf eine Schiffsreise.“ Er legte seine Hand auf die schmächtige Schulter des Druiden. „Und nun geh. Leb wohl!“
    Taran drehte sich wortlos um und kletterte in den Schacht. Die Plänkler begannen kurz darauf den Schacht wieder ein Stück aufzufüllen. Bald war nichts mehr von ihm zu sehen. Dann wandte sich Sennianus an die beiden:“Es beginnt bald, macht euch kampfbereit.“

    Kurz darauf begann der Sturm.
    Von zwei Seiten rückten die Angreifer mit Sturmböcken und Leitern auf die Tore zu. Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit und der wilden Entschlossenheit der Axtkämpfer, die den Angriff vortrugen, benötigten die Germanen 2 Stunden, bis die Palisaden überwunden waren. Zum Schluss konnten die Angreifer über die Leichen ihrer Kameraden den Wall übersteigen. Aber auch jenseits der Einfriedung hörten die Kämpfe nicht auf, die Briten flohen nicht, sondern verschanzten sich in den Straßen und Häusern. Im gegenteil, so manches Mal machten die Germanen kehrt und nur die nachrückenden Truppen verhinderten den Abbruch der Kämpfe.

    Sennianus stand an der Einmündung der Hauptstraße auf den großen Platz und organisierte die Verteidigungslinie. Er war über und über mit Blut bespritzt. Er hatte einen Schwerthieb an den Kopf erhalten, den der Helm nur teilweise abwehren konnte. Zum Glück war es keine Axt gewesen, der hätte der Helm wohlmöglich überhaupt nicht standhalten können. Die Wunde war nicht sehr tief, blutete aber stark und raubte ihm einen Großteil der Sicht. Trotzdem schickte er die Kämpfer immer an die richtigen Stellen, so dass die Feinde hier vergeblich gegen die Kämpfer anrannten.
    Plötzlich hörte er ein Rauschen und duckte sich, aber es war zu spät. Ein Wurfspeer traf mit voller Wucht die ungedeckte rechte Schulter.
    Der Kettenpanzer gab sofort nach, die Spitze bohrte sich durch Fleisch und Schulterblatt und stoppte erst zwei Handbreit hinter seinem Rücken. Sennianus Knie knickten ein und er krachte schwer auf die Seite. Mühsam versuchte er sich hochzurappeln, doch seine Lunge war getroffen.
    Er spuckte Blut. Mühsam zog er sich in einen Hofeingang und lehnte sich mit dem Rücken an einen Türsturz.
    Das Atmen fiel ihm schwer, auch wenn er kaum Schmerzen spürte.
    Genau genommen spürte er überhaupt nichts.
    Ihm wurde kalt.
    Der Lärm der Schlacht verblasste.
    ‚Die Botschaft ... die Schale ... sie darf nicht verloren gehen ... Taran!‘ ging es ihm durch den Kopf.
    Dann dachte er nichts mehr.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  2. #47
    General Avatar von Napalmoleon
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    thumpsup

    Juhuu neues von Müzpet !

    Sehr schön geschrieben und spannend zu lesen weiter so
    Ich wollt ich wär ein Teppich, da könnt ich morgens liegen bleiben!

  3. #48
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Danke! Waren schwierige Abschnitte die letzten.




    Du kannst mich aber ruhig Kermit nennen!
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  4. #49
    Beğlerbeğ Avatar von havaduckkkk
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    ich will auf jedenfall das der weinvergifter nen hübschen tod hat ........ evtl durch erwischt von ner gayanischen bademeisterin oder sowas in der art (vorsicht insid0r )
    Zu unrecht gebannt worden? Klick

    Doktrin: Mit steigender Spielerfahrung (und Schwirigkeitsgrad!) nähert sich der durschnittliche Civ-Spieler immer mehr dem hier :D ;). (Anm.: Der durschnittlicher MP-Spieler startet auf diesem Level :D)

    ... but the ancient gods of Olympus are angry and threaten a terrible revenge: "Mortals you defy the gods?! I sentence you to travel among unkown stars. Until you find the Kingdom of Hades, your bodies will stand lifeless .... as stone."

  5. #50
    Der einzig wahre Falke Avatar von Hawkeye
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    was für eine story..............dagegen ist meine nur ein schüleraufsatz....

    ich bin gespannt auf die fortsetzung......

    btw......13.krieger.......

    Story des Jahrzehnts
    update 16.08.2019



    Schreibt endlich weiter...


    "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
    Kiel-Trainer Ole Werner am 13.01.21 nach dem Sieg gegen Bayern München


  6. #51
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Zitat Zitat von havaduckkkk
    ich will auf jedenfall das der weinvergifter nen hübschen tod hat ........ evtl durch erwischt von ner gayanischen bademeisterin oder sowas in der art (vorsicht insid0r )

    Tut mir leid, der ist unerkannt entkommen.
    War eh nur ein Handlanger. Attentäter halt.
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  7. #52
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Zitat Zitat von Hawkeye
    was für eine story..............dagegen ist meine nur ein schüleraufsatz....

    ich bin gespannt auf die fortsetzung......

    btw......13.krieger.......



    Nein, deine lese ich genauso mit Genuss!
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  8. #53
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
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    Also ich glaube ich mache mich unbeliebt wenn ich sagen das Hawkeyes Story trozdem besser ist
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
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    Abney Park - Airship Pirates

  9. #54
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Ja

    Aber du verstehst ja nix davon, eine eigene bleibst du mal wieder schuldig!
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  10. #55
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Die Sonne ging auf und schien golden auf den Palatin.
    Aulus Valerius Messalla Volecus trat auf die Terasse vor seinem Gästezimmer und rieb sich den Nacken. Er trat an die Brüstung und genoss den Blick über die die Stadt: Roma aeterna!
    Ihr Anblick erfüllte ihn wie immer mit Stolz und Wehmut zugleich.
    Viele Bürger und Sklaven waren schon auf den Beinen und in den Straßen wimmelte es von Menschen. Seit eintausend Jahren taten sie das nun schon und seit guten fünfhundert davon war diese Stadt die bestimmende Macht in der Mittelmeerregion, ja sogar in der ganzen bekannten Welt.
    Selbst das persische Reich der Sassaniden konnte sich nicht mit der geballten Kraft Roms messen.
    Aber dunkle Wolken zogen am Horizont auf, an den Rändern des Reiches war Unruhe aufgekommen. Die barbarischen Völkerschaften machten sich zu Zehntausenden auf den Weg, verließen ihre Heimat und begaben sich auf den Weg eine neue Bleibe zu finden.
    Auslöser waren, so schien es, neue Nomadenvölker aus dem Osten. Die Barbarenvölker brandeten gegen die Grenzen des Reiches an und drohten es zu überrollen.
    An und für sich wäre das für die Strategen der Streitkräfte kein Problem, aber Neid, Missgunst und Illoyalität in der Armeeführung sorgte für Rebellionen und Kämpfe innerhalb der Truppenteile. Die Wirtschaftskraft der Städte ging zurück und das Räubertum und die Piraterie lebten auf.
    So konnten die Alemannen das Land zwischen Rhein und Donau besetzen und die Friesen hatten ihre Unabhängigkeit erstritten.
    Marokko war schon länger ohne römische Besatzung.
    Problematisch gestaltete sich auch die geteilte Reichsführung mit zwei Kaisern, einem in Rom und einem weiteren in Konstantinopel.
    Im Grunde eine sinnvolle Teilung des großen Reiches waren auch hier Reibereien und Übervorteilungen die Regel. Und in letzter Zeit hatten die Spannungen zugenommen, nicht zuletzt wegen der Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Papst in Rom und dem Patriarchen von Konstantinopel.
    Valentinianus, der Kaiser des Westreiches, vermutete, dass die Ost-Römer, wenn der Krieg gegen die Sassaniden günstig verlief, bald nach Westen blickten. Und der Westen war schwach.
    Aulus Messala dachte an das Erlebnis gestern im Badehaus zurück.


    Gaius Saturnius Livius, einer seiner ältesten Freunde, war aus Britannien zurückgekehrt, wo er mit seinem Vater gegen die Pikten gekämpft hatte.
    Britannien – noch so ein Problemkind des Reiches. Einst von Kaiser Claudius erobert und eine wirtschaftlich bedeutsame Region, war nach langer friedvoller römischer Herrschaft auch in Gefahr überrannt zu werden. Und Valentinianus konnte zur Zein keinen Legionär entbehren. Sextus Saturnius Livius hatte mit den vorhandenen Kräften den Feind hinter den Hadrianswall zurückgedrängt, zum Schluss jedoch dem mörderischen Klima Nordbritanniens erlegen. Sein Sohn hatte den Feldzug abgeschlossen und war nach Rom zurückgekehrt.
    Heute hatte der Kaiser zum großen Siegesmahl geladen und bis dahin hatten die Freunde mit ein wenig Müßiggang die Wartezeit verkürzt. Ein Besuch der kaiserlichen Bäder gehörte auch dazu.
    Nach dem Dampfbad und der Abkühlung im Kaltbad lagen beide matt auf den Liegen, einen Krug Wein zwischen sich und brachten sich gegenseitig auf den neuesten Stand. Gaius Saturnius ließ sich von den kaiserlichen Massagesklavinnen durchkneten und hörte sich die strategische Lage aus Sicht des kaiserlichen Hofes an, gespickt mit zahlreichen Skandalen und Skandälchen des hauptstädtischen Lebens.
    „Es ist schon eigenartig“ kicherte er und setzte den Becher ab, „auch die ehrenwerten Bischöfe können den Patriziern das allzu Menschliche nicht austreiben. Manch heidnischer Brauch überdauert auch in der Hauptstadt. In den Gegenden, in denen ich in den letzten drei Fahren stationiert war, ist das Heidentum noch stark verbreitet. Viele Offizierskollegen sind Anhänger des Mitraskultes oder geben sich den Anbetungen der lokalen Gottheiten hin.“ Angewidert verzog der strenggläubige Saturnius das Gesicht.
    Aulus machte eine beruhigende Geste. „Ich für meinen Teil lasse Heiden Heiden sein und Christen Christen, sogar Arianer ...“.
    Bei der Nennung dieser Sekte verfärbte sich Saturnius‘ Gesicht dunkelrot. Aulus prustete und rief schnell:
    „Ok, ok, die Arianer seien verdammt, aber alle anderen können von mir aus glauben, was sie wollen!“
    Er richtete sich auf und ließ sich die Schultern von Gudrun, seiner persönlichen Sklavin, kneten.
    „Was gab es denn in Britannien, was ich noch nicht aus den offiziellen Berichten weiß?“
    Saturnius entspannte sich wieder, legte sich auf den Rücken und breitete die Arme aus.
    „Was die Skandale angeht – Fehlanzeige, da kann ich mit dir nicht mithalten. Aber eine schöne Geschichte habe ich doch auf Lager, das heißt, ich habe jemanden mitgebracht, der sie erzählt.“
    Er gab seinem Leibwächter einen Wink, worauf dieser kurz zur Tür ging und einen Befehl weitergab.
    Wenig später betrat ein hagerer älterer Mann das Bad, blickte unsicher nach allen Seiten und näherte sich dann Saturnius.
    „Angus, dies ist der edle Messala Volecus, ein alter Freund von Kindesbeinen an. Erzähle ihm deine Geschichte!“
    Der alte Mann nickte, wandte sich Aulus zu und begann mit einem schweren keltischen Akzent zu sprechen:
    „Ich bin Angus MacCearn und ich wurde von meiner Familie als Gedächtnisbewahrer auserwählt, wie es in meiner Familie seit den Tagen unseres Ahnen Tarans der Fall ist.
    Ich bin dazu bestimmt die Geschichte meines Stammes nicht der Vergessenheit anheim fallen zu lassen.
    Hört nun die Geschichte der Himmelsschale meines Volkes, die Ruhm und Reichtum brachte, und das ruchlose Verbrechen, dem die britannischen Icenier zum Opfer fielen.“
    Aulus ließ sich auf die Liege sinken und überließ sich den sanft knetenden Händen von Gudrun und lauschte dem Vortrag. Zuerst amüsiert über den würdevollen Ernst des Vortrages, fesselte ihn die Geschichte immer mehr. Erregt setzte er sich auf und vergaß alles um ihn herum. Seine Gedanken waren hin und hergerissen zwischen Zweifel und Hoffnung. Diese Schale könnte ein Gottesgeschenk sein! Andererseits gab es viele solcher heidnischer Geschichten. Und der Zeitpunkt war ja einigermaßen fixierbar.
    Die schriftlosen Barbaren hatten diese Geschichte mit hohem aufwand vor Vergessenheit bewahrt ...
    Er bemerkte irgendwann, dass Gudrun aufgehört hatte ihn zu massieren und den Britannier mit offenem Mund zuhörte. Aulus verzichtete darauf sie zu schelten, es hätte bei ihr eh keinen Zweck, und bei diesem fesselnden Vortrag war es auch verzeihlich. Nachdem Angus mit dem Fall samarobrivas und der Flucht Tarans geendet hatte, schwiegen alle eine Weile.
    Angus stand mit gesenktem Kopf unbeweglich im Raum.
    Dann räusperte sich Aulus und meinte: „So eine fesselnde Geschichte habe ich schon lange nicht mehr gehört. Man meint sich in die Zeit unserer Vorväter zurückversetzt. Und das hat sich so wirklich zugetragen?“ fragte er seinen Freund.
    Saturnius nickte langsam, nahm einen tiefen Zug aus dem Weinbecher und entließ Angus mit einem Wink.
    „Nach dem Fall von Samarobriva mussten die Icenier sich auf ihre Insel zurückziehen. Wir eroberten das übrige Gallien, wie du ja weißt, und schließlich auch die Insel. Angus‘ Familie überlieferte die Geschichte der Schale von Generation zu Generation. Die Kelten vertrauen der Schrift nicht so richtig, das weißt du ja. Mein Vater fing ihn während der Kämpfe vor dem Hadrianswall. Er war auch sehr aufgeregt und stellte schon in Britannien ein paar Nachforschungen an. Hat ne Menge Korrespondenz mit dem halben Imperium geführt, Rom, Karthago, Konstantinopel, Alexandria ... . Ich hab den ganzen Stapel mitgebracht, wenn du willst, können wir ihn die nächsten Tage mal durchgehen. Allerdings glaube ich nicht an so ein Zauberzeugs!“
    „Gaius, diese Schale könnte ein Geschenk des Himmels sein, eine Waffe, die wir gegen unsere Feinde verwenden könnten!“
    „Die Schale ist kaputt! Die hirnigen Ägypter haben sie zerteilt, in was weiß ich wie viele Stücke. Deren Reich ist auch zerschlagen, hat ihnen also nichts genutzt. Vielleicht lag es auch daran, dass die Kelten das hibernische Stück erobert hatten, der Attentäter konnte es nicht in seine Gewalt bringen. Was weiß ich! Aber ich sehe schon, dich hat es genau so gepackt wie meinen Vater; aber sieh dich vor, an der Schale klebt Blut, und die Suche danach dürfte nicht ungefährlich sein.“
    „Die Brutier haben doch auch nach ihr gesucht, da müssten doch Aufzeichnungen sein ...“
    „Was meinst du, was mein Vater getan hat, he? Gedulde dich bis morgen!“
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  11. #56
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    Weiter so. Für den nächsten Teil schonmal Popkorn hol.

  12. #57
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Aber die Nacht wollte es anders

    In der späten Nacht war auch im Palast Ruhe eingekehrt. Alles schlief bis auf die zahlreichen Wachen, die Valentinianus eingedenk der zahlreichen Unsturzversuche früherer Tage an allen strategischen Orten postiert hatte.
    Archelaos, der Sekretär des Gaius Saturnius Livius, wälzte sich unruhig im Halbschlaf hin und her. Der Vollmond ließ ihn – wie üblich – nicht richtig schlafen. Trotzdem überhörte er das leise Geräusch, das seine sich öffnende Zimmertür erzeugte. Erst als sich eine Hand sanft aber entschieden auf seinen Mund legte, schrak er auf.
    „Schschschsch!“
    Die sanfte, eindeutig weibliche Stimme beruhigte ihn, so dass er sich entspannt zurück auf seine Matratze legte. Die Gestalt trat zurück und der Mond beleuchtete eine schlanke, hochgewachsene Frau in einem einfachen bodenlangen Gewand. Eine Kapuze bedeckte ihren Kopf.
    „Sieh mich an!“ sagte sie leise mit halblauter kehliger Stimme. Wenn er es nicht schon am Akzent bemerkt hätte, spätestens als die Frau die Kapuze zurückwarf und mit einer fließenden Bewegung aus ihrem Nacken langes goldblondes Haar hervorzog und über ihre Schultern nach vorne fallen ließ, wäre Archelaos klar gewesen, dass es sich um eine Germanin handelte.
    Er wunderte sich, wie er ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, aber zum Überlegen blieb ihm nicht viel Zeit, denn die Frau begann ihre Schulterspange zu lösen. Gleichzeitig drehte sie sich so zum Licht, dass er eine ungehinderte Sicht auf sie hatte.
    Sie löste die Fibel aus dem Stoff und zog das Gewand nach unten. Über den Brüsten leistete es Widerstand und hielt sich einen Augenblick an ihren Spitzen fest, doch dann fiel es glatt bis auf die Hüften. Die Haare zu beiden Seiten des Halses verhüllten noch vieles von ihrer Gestalt, doch hatte Archelaos einen prächtigen Blick auf ihren elfenbenfarben schimmernden, flachen Bauch, der zart die Konturen der Muskeln nachzeichnete, als sie ihre Beine ein wenig spreizte. Schatten betonten die Wölbung der Leisten und gingen nahtlos in die Falten des herabhängenden Gewandes über.
    Als die Frau langsam den Stoff auch über das letzte Hindernis zog und auf den Boden gleiten ließ, versuchte Archelaos zu schlucken. Seine Kehle war aber so trocken, dass er nur ein heiseres Krächzen hervorbrachte.
    Langsam näherte sich die Frau und Archelaos konnte erkennen, dass sie höchstens Zwanzig Jahre alt sein konnte. Mit einer raschen Bewegung schlug sie seine Decke zurück.
    Der kühle Luftzug verhinderte, dass Archelaos das Bewusstsein verlor.
    Die betonte Stille und Vorsicht verursachte bei ihm ein besonderes Prickeln.
    Langsam und geübt streifte sie jetzt sein bedenklich gewölbtes Sublingaculum nach unten. Prüfend umspannte sie seinen Schaft und schwang ein Bein über ihn hinweg. Dabei bewegte sie ihr Becken so lasziv, dass Archelaos wünschte, sollte dies ein Traum sein, dass er nie aufwachte.
    Die Germanin rieb leise gurrend die Innenseiten ihrer Schenkel an seinen Hüften und beugte sich dann zu ihn herab. Mit einer Hand strich sie ihm die Haare aus der Stirn, mit der anderen umfasste sie sein Kinn, zog ihn ein wenig zu sich heran und öffnete ihre Lippen.
    Archelaos schloss die Augen und erwartete ihren Kuss, doch in einer plötzlichen Bewegung riss sie seinen Kopf heftig zur Seite und nach hinten.
    Mit einem kurzen trockenen Knirschen brach sein Genick.
    Ein paar Herzschläge lauschte die Germanin in die Dunkelheit, dann schwang sie sich aus dem Bett und streifte sich wieder ihr Gewand über.
    Sie unterzog die Kammer einer kurzen Suche und wurde bald fündig. Drei Schriftrollen lagen bereits fertig auf dem Schreibtisch. Sie nahm die Rollen, warf noch einen prüfenden Blick auf den toten Archelaus, schnaubte verächtlich und schlich sich lautlos aus dem Zimmer.
    Mit einem leisen Knarzen schloss sich die Tür hinter ihr.
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    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  13. #58
    eet smakelijk Avatar von corcampus
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    Spannung, Knistern und.....Schock

    Res severa verum gaudium

  14. #59
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Nach der langen Pause muss ich euch doch was bieten!
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    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

  15. #60
    anarchische Grünhaut Avatar von Kermit
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    Valerius Messala stand noch immer glücklich von ruhreicherern Tagen Roms träumend auf der Terasse, als ihn die Schreckensnachricht eines aufgelösten Saturnius erreichte.
    Natürlich waren die Aufzeichnungen über die Himmelsschale verschwunden, genauso wie eine Depesche für kaiserliche Boten, Proviant, ein gutes Kurierpferd und – Valerius’ Sklavin Gudrun.
    Aulus wusste nicht, worüber er sich mehr ärgern sollte. Schließlich beschloss er, den Verlust der Dokumente als wichtiger zu erachten.
    „Wir müssen diese Aufzeichnungen wieder in unseren Besitz bringen! Sie können überlebenswichtig für das Reich sein.“
    „Nun, deine Bettgespielin war gut informiert, wenn sie den Ritt durchhält, kann sie keiner einholen. Mit dem kaiserlichen Siegel kann sie an jeder Station das Pferd wechseln, und da sie ja wohl reiterfahren ist und regelmäßig einen feurigen Hengst unter sich hatte ...“
    Saturnius hob anzüglich eine Augenbraue.
    „Jaja, blabla. Damit hilfst du mir nicht weiter. Was ist bloß in die Kleine gefahren?“
    „Außer dir? Keine Ahnung. Und als ‚klein’ würde ich sie nicht bezeichnen, sie war fast so groß wie du. Vielleicht war ihr die Sage von der Himmelsschale nicht unbekannt? Bei den Germanen soll es doch so verrückte alte Weiber geben, richtige Hexen, die angeblich die Wahrheit weissagen können, wie die Sybillen und Pythien der Griechen, bevor sie den Wahren Glauben annahmen.“
    Valerius winkte nur schwach mit der Hand. Er war mit seinen Gedanken bei der Schale.
    „Was können wir nun machen, wir können ja schlecht die Legionen in Marsch setzen, weiß der Kuckuck, wo das Mädchen hin will.“
    „Von welchem Stamm war sie?“
    „Sie war Sächsin. Irgendwo ganz weit weg im Norden. Ist sogar mit der Königssippe verwandt und durch eine Stammesfehde in Gefangenschaft und Sklaverei geraten. Sie war stolz darauf zur Sippe der Hegelingen zu gehören. Das muss für sie so gewesen sein, als gehörten wir zu den Constantiern.“
    Dieser Name aus ruhmreichen Tagen brachte beide zur Besinnung.
    „Also, wo können wir jetzt Informationen über die Schale erhalten? Hast du zufällig noch Abschriften?“
    „Ja, habe ich zufällig.“ Saturnius schien ein wenig eingeschnappt. „Aber die sind in Eburacum geblieben.“
    „In Eburacum? Willst du etwa nach Britannien zurück?“
    „Ja, die Lage ist bei weitem nicht so gut wie ihr hier in Rom annehmt. Wir haben zwar ein paar Siege errungen, aber die Hauptstreitmacht der Kelten sammelt sich in Hibernia. Ich war zurückgekommen um Verstärkungen zu erbitten. Comitatenses, denn mit den Grenztruppen alleine können wir Britannien nicht halten.“
    Aulus runzelte die Stirn. Das kam unerwartet.
    „Kannst du die Ergebnisse der Nachforschungen zusammenfassen?“
    „Nun, im Grunde scheinen die Bruchstücke der Schale mehr oder weniger an den Orten zu sein, wo die Ägypter sie hingebracht haben. Das hibernische Stück ist aus der Miniaturpyramide herausgeholt worden, aber wohl in der Nähe des Ortes gelagert worden. Oder sie wird mit den königlichen Schätzen zusammen aufbewahrt, das wäre zur Zeit in Tara auf Hibernia, also genau dort, wo unsere Feinde sich zusammenrotten.
    Die anderen bekannten Bruchstücke, in Nova Karthago und Rom, die sich in unserem Machtkreis befinden, sowie Memphis, Athen und Persepolis scheinen noch dort zu sein, mein Vater wollte hier in Rom Kontakte anzapfen, welche das sind, muss ich noch herausfinden. Das dürfte aber nicht zu schwer sein, sein Sekretär war vorgereist, ihn werde ich befragen. Wenn es einer weiß, dann er. Hyperboreia dagegen ist für mich nur eine Gegend aus Sagengeschichten, wie wir da drankommen sollen, ist mir noch schleierhaft.“
    Aulus nickte und fasste wieder Mut. Sie würden die Einzelteile der Schale zusammenbekommen!

    Der Dämpfer ließ jedoch nicht lange auf sich warten, Valentinianus weigerte sich Kampftuppen nach Britannien zu schicken. Große Stammesverbände waren auf dem Weg nach Westen, Vandalen und Hunnen. Der Krieg mit den Alemannen und Sarmaten dauerte an, und wenn diese Völker die Kampfgebiete querten und auch die Goten mit in den Konflikt gezogen würden, war jeder Mann im Osten des Reiches nötig. Zum Glück war es in den westlichen Provinzen ruhig, so dass alle Kampfverbände an den Rhein geschickt werden konnten.
    Der erweiterte Hofrat starrte auf die Karte des Reiches und der umgebenden Länder.

    .

    Valentinianus seufzte.
    „Wir werden lange keine so genaue Karte mehr vorliegen haben. Fast alle unsere Spione sind von Feinden aufgegriffen worden, und bis neue gute Leute vor Ort sind, dauert es noch lange, vielleicht ist es sogar unmöglich.“
    Schüchtern fragte Saturnius: „Wo liegt eigentlich Hyperboreia?“
    Marconius, der Chef des Stabes schaute ihn zwar verwundert an, zeigte aber auf einen Landstich im äußersten Nordosten.
    Saturnius blickte entmutigt auf den gottverlassenen Zipfel in der äußersten Barbarei. Valentinianus fragte nach dem Grund für dieses merkwürdige Interesse für diese unbedeutende Gegend.
    Aulus räusperte sich und erzählte die Geschichte der Himmelsschale. Die Anwesenden waren verblüfft, einige zeigten auch Interesse.
    Valentinianus aber schüttelte den Kopf.
    „Wir können nicht wertvolle Ressourcen für ein Hirngespinst schmutziger Barbaren verschwenden. Britannien muss mit lokalen Kräften verteidigt werden, das Reich hat kein weitergehendes Interesse an dieser Insel.
    Wenn ihr beide“ – dabei schaute er Valerius und Saturnius an – „ jedoch weitere Nachforschungen anstellen wollt, nur zu! Wenn ihr mehr herausbekommt, wer weiß, vielleicht lohnt es sich ja doch. Man soll nie alle Türen zuschlagen. Ihr erhaltet noch heute Sondervollmachten. Ich an eurer Stelle würde den alten Isis-Tempel aufsuchen. Ich glaube, da vegetiert sogar noch so etwas ähnliches wie eine Priesterschaft vor sich hin. Ägyptischer dürfte es in Rom kaum gehen. Eine zweite Quelle könnte der Bischof in der Lateransbasilika sein. Die Kirche hat früher einige harte Sträuße mit den Isis-Anhängern ausgefochten. Vielleicht weiß man da auch etwas. Eventuell müsst ihr nach Karthago und Spanien reisen. Noch herrscht unsere Flotte über das westliche Mittelmeer. Wenn es nach mir geht, bleibt das auch so!“
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Der Falke Beitrag anzeigen
    Weil so weit ich weiß sind in D auch Lügen meistens von der Meinungsfreiheit erfasst.
    Man kann dich auf diesen Nebensatz durch "weil" Konjunktion reduzieren, Falke. Immer wenn son Ding vom Stapel läuft, weiß selbst der nachsichtigste Leser, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich zurückzulehnen, kurz in sich zu gehen und wichtige andere Tagesgeschäfte zu evaluieren. Mir fiel beispielsweise plötzlich ein, dass ich schon seit geraumer Zeit mal einen abseilen wollte, ohne abzukneifen.

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