Borussia Dortmund hat seinen Umsatz seit 2004/05 mehr als verdoppelt - von 79 Millionen Euro im Jahr auf, nach den letzten Zahlen von Deloitte, 189 Millionen. Inzwischen ist der BVB nach dieser Rechnung der elftreichste Club der Welt. Ins europäische Establishment "hineingespielt" hat sich Dortmund aber nicht wirklich, vor der Pleite waren sie auch schon unter den Top 20 der Welt nach Umsatz gewesen. Im gleichen Zeitraum, in dem der BVB von 79 auf 189 Millionen kletterte, entwickelte sich der Umsatz des FC Bayern von 189,5 Millionen auf 368,4 Millionen. Die absolute Distanz zwischen dem Umsatz von Bayern und Dortmund hat sich in dieser Zeit also verdoppelt. Dortmund kommt, bei allem Erfolg, den Bayern nicht immer näher, ganz im Gegenteil.
Das war mein Punkt im Artikel - die Hierarchie zwischen den Topclubs und dem Rest, selbst gegenüber einem so gut arbeitenden Club wie Borussia Dortmund, ist faktisch nur zu überwinden, wenn der um so viel reichere Club wirklich gravierendste Fehlentscheidungen treffen würde.
Nach oben hin gibt es also klare Grenzen für den BVB. Was den Aufstieg Dortmunds selbst angeht - auf "Investorengelder" waren sie tatsächlich weniger angewiesen. Aber ja schon 1997 Champions League-Sieger, dreimal Deutscher Meister zwischen 1995 und 2002, dazu mit einem der besten Zuschauerschnitte Europas - von ganz unten kam der Club sicherlich nicht. Es bleibt nun abzuwarten, wie nachhaltig der Dortmunder Erfolg ist. Auch Clubs wie Napoli haben es mit sehr guten Transfers und guten Personalentscheidungen geschafft, einige Jahre lang in die Phalanx der ganz großen Namen einzubrechen, sportlich gesehen. In Deutschland gibt es außer Schalke, die aber alles in allem nicht so gutes Entscheider-Personal haben, keine ernsthafte Bedrohung für Dortmunds Status. International wiederum ist es kaum denkbar, dass der BVB dauerhaft sportlich erfolgreicher ist als Manchester United oder Chelsea. So zumindest meine Einschätzung.