Ausgangssituation:
Rasse: Babylon
Karten-Größe: Large
Civs: 12
Schwierigkeitsgrad: Emperor
Ursprünglich hatte ich nicht im Sinn eine besondere Strategie zu entwickeln, sondern habe einfach nur versucht eine Zivilisation so gut es geht in einem Standardspiel historisch nachzuspielen.
Hieraus hat sich dann im Nachhinein eine nette Anfangsstrategie für die Babylonier entwickelt, die zumindest im Vergleich zu meinen konventionellen 0815-Strategien etwas alternativ erscheint.
Anmerkung: Da ich die englischsprachige Version von Civ hab, verwende ich auch die englischen Begriffe, da ich u.U. nicht immer die korrekte Übersetzung, die sich im deutschen Civ3 findet, zur Hand habe. Trotzdem denke ich, dass es verständlich bleibt.
Die Strategie:
1. Expansion
Zur Expansion ist eigentlich nicht all zu viel zu sagen. Man verfährt nach dem Standardprinzip einer möglichst schnellen Expansion, was einen hohen Siedlerausstoß impliziert. Idealerweise verfügt man über eine gute Startposition, sodass man auch ohne Kornkammer ein hohes Bevölkerungswachstum erlangt. Ist dem nicht so, so sollte man die Technologie von einem Nachbarn ertauschen, aber nicht selbst forschen.
2. Forschung
Die Forschungsrate wird sofort mal auf 100% gedreht und man forscht die Technologien Warrior Code, Myticism, Polytheism, Monarchy. Was danach kommt, soll uns erstmal egal sein.
3. (Hauptstadt)entwicklung
Ein erstes Etappenziel stellt die Errichtung einer zweiten schnellen Siedlerproduktionsstätte dar, möglichst mit Kuh und/oder Korn Feldern in der Nähe. Des weiteren sollte diese Stadt aber auch nicht all zu weit von der Hauptstadt entfernt sein. Wir wollen ja schließlich auch noch die nötige Produktion für die Siedler haben. Wenn dies gewährleistet ist, baut man innerhalb der Hauptstadt keine Siedler mehr, sondern errichtet hier eine Kaserne und baut anschließend nurnoch Veteran Bowmen.
Der Standard-Expansionsdrang wird, wie man das ja meistens erlebt, durch die immer längeren Siedlerwege bzw. die schlechte Produktion am Rand des Reiches und die Expansionsbestrebungen der anderen Zivilisationen gehemmt. Deshalb sollte man diese ganz einstellen, so bald die Grenzstädte eine nicht mehr wirklich akzeptable Schildproduktion aufweisen (im anderen Fall, wenn man an die Grenzen zu anderen Zivs stößt). Nun beginnt man in allen Städten Regular Bowmen (und ab und an Worker) zu bauen.
Fazit dieser Phase: Die Forschung kann mit 100-90% fortgesetzt werden, da eigentlich nur 1-3 Gebäude (1 Kaserne und 1-2 Kornkammern) existieren. Dies ist für das weitere Vorgehen sehr wichtig.
Des weiteren sollte das Umland der Städte so bearbeitet werden, dass die Städte möglichst eine Nettoproduktion von >5 oder >10 (besonders in der Hauptstadt) Schilden erreichen.
4. "Lang lebe der König"
So bald die Monarchy fertig geforscht wurde, ruft man sofort die Revolution aus. Dank des Religious-Attributs dauert die Anarchiephase in dieser frühen Phase des Spiels eigentlich immer nur eine Runde.
Ist unsere Monarchie etabliert, so ist die anschließende Forschung eigentlich recht variable. Man könnte über Iron Working nachdenken, ist aber keineswegs zwingend.
Anschließend wird es Zeit unsere Macht auszubauen. Zu diesem Zeitpunkt sollten wir schon über eine, für diese Phase des Spiels, schlagkräftige Truppe von Bowmen verfügen. Diese wurden bereits vorher in Schlagdistanz eines potentiellen Gegners gesammelt und maschieren nun in geschlossener Formation (-> Stapel) gegen den Feind. Möge der Krieg beginnen.
5. Das goldene Zeitalter
Kommt es zum Feindkontakt, so wird unser erster siegreicher Bowmen ja das Golden Age aktivieren. Nun ist der Zeitpunkt erreicht, an dem sich unsere gesamte Macht entfaltet. Da wir vorher schon darauf geachtet haben, dass die Nettoproduktionen auf >5 bzw. >10 stehen, verdoppelt sich die Schildproduktion. Da wir bereits in einer höheren Regierungsform sind, verdoppelt sich nahezu unsere Schildproduktion in den Städten, sodass wir die wichtigen Werte >=10 bzw. >=20 erreichen (ab und an funktioniert dies auf Grund der Korruption nicht so wie gewünscht).
Nun werden weiterhin Bowmen gebaut, die nun in einigen Städten in 1-2 Runden herausgeworfen werden. Der Bowmen-Strom beginnt.
6. Zeit der Weltwunder
Diesen Punkt erachte ich eher als optional, kann aber, wenn es funktioniert, die Machtposition noch ausdehnen. Zu Beginn des Golden Age beginnt man in einer Stadt (zum Beispiel die starke Siedlerproduktionsstadt) mit dem Bau der Hanging Gardens. Verläuft der Krieg gut, so kann man nach etwa 5 Runden eventuell auf die 1-Runden-Veteran-Bowmen der Hauptstadt verzichten. Ist dem so, baut man ein bis zwei Ersatzkasernen in Nebenstädten und beginnt in der Hauptstadt den Bau des Temple of Artemis.
7. Kontinentalkrieg
Das ganze Goldenage durch werden Bowmen und ab und an eine Kaserne gebaut. Gelingt es, den Temple of Artemis und Hanging Gardens fertig zu stellen, hat man zudem das Problem der Unzufriedenheit so gut wie gelöst (man beachte, dass man auch noch 3 Unzufriedene mit Militär ausgleichen kann).
Nun ist eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Nach und nach wird der gesamte Kontinent mit Krieg überzogen. Wichtig ist hier, dass die Einheitenproduktion auch nach dem Golden Age kontinuierlich fortgesetzt wird. Hat man ein Eisenvorkommen erschlossen, kann man in Städten, in denen es sich anbietet, statt Bowmen auch einige Swordsmen bauen.
Und als Schlusswort vielleicht noch: Denkt an die Straßen und (nochmals) die kontinuierliche Truppenproduktion. Da man mit Fußtruppen kämpft, kann's ja schonmal dauern bis die Verstärkung im Kampfgebiet eintrifft.
Fazit:
Ob man die Strategie mag oder nicht, ist natürlich jedem selbst überlassen. In meinem aktuellen Spiel hat sie vorzüglich funktioniert. Mittlerweile sind Römer (im Goldenage konnten auch Legions nicht standhalten), Chinesen, Deutsche und Zulus besiegt (aktueller Zeitpunkt: Es geht dem Ende des Mittelalters entgegen).
Es fällt auf, dass es sich durchweg um militaristic Civs gehandelt hat, was ihnen aber auch nicht viel genützt hat.
Lemy of Babylon