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Thema: Hearts of Iron ??

  1. #16
    sehr stylisch Avatar von Polly
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    Zitat Zitat von Bonaparte
    Kommt er noch? Ich würde mich auch für weitere Berichte über HoI interessieren, da ich es mal haben wollte, aber die CD irgendeinen Fehler hatte. Stattdessen habe ich einige Wochen EU1 und EU2 gespielt, welche mir aber langfristig zu wenig Gestaltungsmöglichkeiten bieten.
    Nun, ich habe das Spiel jetzt ein paar Wochen getestet, aber ich muss sagen, dass ich vermutlich nicht die richtige Art Spieler für diese Spielrichtung bin. Zunächst das wesentliche:

    HoI handelt, wer hätte das gedacht, thematisch über die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Zu Spielbeginn wählt man entweder eine der fünf Großmächte Großbritannien, Frankreich, USA, Russland, Japan oder Deutschland oder eins von einer Vielzahl von kleinen Ländern, dessen Kontrolle man in einem historischen Szenario übernehmen möchte. Sieger wird nach Ablauf der Szenariofrist das Land sein, welches die meisten Siegespunkte erhalten hat (zum Beispiel durch die Einnahme wichtiger strategischer Punkte).

    HoI ist ein reines Provinzenspiel. Es gibt keine Felder und keine Städte. Jede Provinz sammelt pro Runde eine bestimmte Anzahl an Ressourcen, rekrutierbare Bevölkerung und am wichtigsten: Industriepunkte. Industriepunkte sind der Kern des Spiels - ohne Industrie kann man weder forschen, die Provinzen verbessern oder Einheiten bauen. Der Industriewert kann in jeder Provinz durch den Bau von Fabriken erhöht werden (dauert aber eine Ewigkeit), das bringt aber nur was, wenn man auch die benötigten Ressourcen besitzt. Zusätzlich kann jede Provinz noch Landverteidigung, Küstenverteidigung, Luftverteidigung und Infrastruktur ausbauen - das war es. Es gibt keinerlei sonstige Verbesserungen. Den Rest der Punkte steckt man entweder in Forschung oder in den Bau von Einheiten.

    Die größten Pluspunkte des Spiels sind wohl gleichzeitig auch seine größten Minuspunkte, da sie Geschmackssache sind.

    Zum einen ist HoI mehr oder weniger historisch korrekt. Man sollte also nicht erwarten, dass man beispielsweise mit Österreich binnen der vorgegebenen maximal 10-15 Jahre dem deutschen Einfluss widerstehen und zusätzlich noch die Welt erobern kann. Möchte man in dem Spiel wirklich globalen Einfluss haben, so muss man schon ein relativ großes Land wählen (diverse Mods vergrößern diesen Effekt sogar absichtlich). Das ist nur realitätsnah, aber nach meinem Geschmack für ein Spiel nicht sehr passend.

    HoI ist ein reines Militärspiel. Der Diplomatieteil ist noch recht nett gelöst, aber ein Wirtschaftsteil so gut wie nicht vorhanden. Der Wirtschaftsteil beschränkt sich auf das Erweitern der Industriepunkte und das Sammeln/Handeln von Ressourcen. Spezialisierung der einzelnen Nationen ist höchstens in der Forschung möglich. Hierdurch stellt sich schnell eine militärische Routine ein.

    Auf der anderen Seite ist die Schlachtführung sehr kompliziert. Der Abschnitt Kampf im Handbuch nimmt mehrere Seiten ein, auf denen nur die Kampfboni und -mali für ganz bestimmte Situationen beschrieben werden. Allerdings macht man letztlich auch nichts anderes als sich mit seinen Einheiten Provinz für Provinz vorzukämpfen. Man hat also auf der einen Seite ein großes Regelwerk, aber auf der anderen Seite nicht viel Abwechslung. Wem solche Spiele gefallen, ist hier wohl bestens aufgehoben. Ich selber orientiere mich eher an Spielen wie Schach oder SMAX, die ein relativ kleines Regelwerk haben, aber gerade deswegen viel Abwechslung und Spieltiefe bieten.

    Fazit: Geschichtsfans und Militärstrategen, die einen möglichst großen Realitätsbezug haben möchten, sind hier wohl richtig. Das Spiel ist mittlerweile so preiswert zu erhalten, dass man es bedenkenlos probespielen kann. Ich würde es vielen Leuten auch empfehlen, bevor sie daran denken, sich für den zweiten Teil für den vollen Preis zuzulegen. Reinen CIV- und SMAC- Spielern wird wohl sehr schnell die Abwechslung und Ausgeglichenheit des Spielsystems fehlen und sie werden das Spiel gelangweilt zur Seite legen.

    Mein persönliches Fazit:

    Viele Spiele glauben auch heute noch, dass Spieltiefe vor allem durch viele unübersichtliche Regeln geschaffen wird, die der Spieler am besten auswendig lernen muss. Wenn ich die hundert verschiedenen Einflussfaktoren des Kampfsystems sehe, dann frage ich mich ernsthaft: Hätte man nicht durch ein durchdachteres, transparenteres Regelsystem bei gleicher Funktion wesentlich mehr Spielspaß herausholen können? SMAC geht hier meines Erachtens den besseren Weg.
    Geändert von Sternträger (09. Dezember 2004 um 09:03 Uhr)

  2. #17
    Brutus
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    Aha, sehr interessant dein Bericht. Also ausprobieren werde ich HoI nun, aber wie in EU 1/2 scheint dieser Routinefaktor den langfristigen Spielspaß wieder zu verderben. Ich glaube, dass viele WW2-Szenarien für Civ2 mehr Spaß und Möglichkeiten bieten als HoI, da sowohl Wirtschaft als auch Taktik eine größere Rolle spielen.Aber ich will mir doch selbst noch ein Bild davon machen Die EU-Serie konnte mich als absoluten Geschichtsfan immerhin 2 Monate begeistern, da es für mich ein völlig neues Spielprinzip war.

  3. #18
    365 Avatar von Fenris
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    Zitat Zitat von Sternträger
    Viele Spiele glauben auch heute noch, dass Spieltiefe vor allem durch viele unübersichtliche Regeln geschaffen wird, die der Spieler am besten auswendig lernen muss. Wenn ich die hundert verschiedenen Einflussfaktoren des Kampfsystems sehe, dann frage ich mich ernsthaft: Hätte man nicht durch ein durchdachteres, transparenteres Regelsystem bei gleicher Funktion wesentlich mehr Spielspaß herausholen können? SMAC geht hier meines Erachtens den besseren Weg.
    Es geht halt schon um nen gewissen Realismus, grade bei den Kämpfen. Da gibts dann Abzüge und Boni für das Überqueren von Flüßen, Schnee und schlechtes Wetter, Verteidigungsstellungen, Gelände (berge etc), Nachschubsituation usw usf., kombiniert mit Einheiten und Forschungsvielfalt.

    Das führt dann dazu, dass ein Musketenschütze (Respektive einfache Infanterie oder Miliz ohne große Verbesserung und Brigaden) eben nicht durch Glück eine moderne Panzerdivison vernichtet. Außer die Panzer müssen im Winter nen Fluß überqueren und die Infanterie hat sich in den Bergen eingegraben.. dann noch schnell Haftminen erforschen und den Angriffswert der Infanterie gegenüber Panzern erhöhen..

    Ja, es ist kompliziert und sicher nicht jedermanns Sache. Ist im Gegensatz zu Civ eben ne hiistorische Militärsimulation (weswegen ich auch beides sehr gern mag ).

    Wers ausprobiert sollte sich unbedingt den aktuellsten Patch installieren!
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    Donald Trump

  4. #19
    Altes Mann Avatar von goethe
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    Es gibt jetzt eine Demo für Hearts of Iron 2. http://www.4players.de. Ich werde die mir mal runterziehen. Vielleicht ist es ja doch was für mich.


    You can check out any time you like, but you can never leave


  5. #20
    Brutus
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    In der Videothek habe ich heute ein Paradox-Spiel über das Mittelalter entdeckt. Kennt das jemand? Heißt Age of Crusaders oder so ähnlich.

  6. #21
    Civ-Kosacke (:)) Avatar von Preussenhusar
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    Crusader Kings
    Guckst Du hier:

    http://www.si-games.com/forums/forumdisplay.php?f=6

    PH

  7. #22
    Altes Mann Avatar von goethe
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    Ich hatte mir die Demo für "Hearts of Iron 2" gezogen.

    Das war ein Reinfall, die Art von Demo, wie ich sie hasse. Man kann ein Szenario spielen (Ardennenoffensive) wahlweise als Deutscher oder Ami. Es gibt aber keinerlei Hilfe, Erklärung, Erläuterung oder was auch immer. Man ist direkt mitten im Spiel und muss wissen, wie das funktioniert. Es scheint Wetter-, Tages- und Jahreszeiteneinflüsse zu geben. Desweiteren scheint einiges geskriptet zu sein. Aber nichts genaues weiß man nicht. Und es ähnelt irgendwie Europa Universalis.

    Wenn ich doch schon weiß, wie das Spiel funktioniert, brauche ich keine Demo, dann kaufe ich oder nicht. So verprellt man potentielle Kunden.

    Fazit: Ich werde das Spiel allerhöchstens auf dem Ramschtisch für 5¤ kaufen.


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