[DMS 2.0] Der Tschechische Salon

[Azrael]

Der Halt dort bleibt auf jeden Fall auf dem Reiseplan.

[Azrael]

29. Juni 1704: Am Peter- und Paulstag überschreitet der böhmische Khan Amir I. nach einer feierlichen Frühmesse in der Kapelle eines Adelsgutes überraschend die schlesische Grenze und reist über die frühere Johanniterkommende Glatz in Richtung Breslau. Der junge, erst seit dem Frühjahr dort amtierende Gouverneur Asuk Khan ist mit der Situation überfordert, wie es scheint. Daher bittet er seinen Vorgesetzten in Krakau um die Stellung von Reiterei, was man ihm aber verweigert. Stattdessen begibt der Satrap – ein im Reichdienst bewährter und sehr erfahrener mongolischer Hochadliger aus der Nordukraine namens Batu Khan – sich sofort selbst in die schlesische Hauptstadt, um den hochrangigen Gast mit aller ihm zustehenden Ehre zu empfangen. Die Reise Amirs in Richtung Breslau wird von Adel und Volk des Landes sehr freundlich aufgenommen, zumal nicht wenige schlesische Amtsträger in den Städten und die meisten Geistlichen ihr Studium zum Teil in Prag verbracht haben. Auch das Treffen mit den mongolischen Khanen Batu und Asuk verläuft ohne Zwischenfälle, so dass Amir Mitte Juli zufrieden nach Böhmen zurückkehren könnte.

Bis auf ein nervös schwitzender Gouverneur also nichts passiert. Nun, freut mich dass es dann ein ganz netter Besuch geworden ist, dann kann sich die Entourage bei der passenden Gelegenheit auf den Weg zurück nach Prag begeben. Wäre es anmassend Satrap Batu und Gouverneur Asuk Khan noch eine Einladung zu machen, dass sie jederzeit auch gerne mal in Prag vorbei schauen dürfen?

[Jon Snow]

Wieso nicht? Du bist immerhin souveränder Monarch und stehst damit sicher nicht hinter einem Satrapen zurück.

[Azrael]

Ich hatte mir überlegt, ob von den Gouverneuren und Satrapen des Grosskhanats viel stärker erwartet wird in der jeweiligen Residenzstadt zu bleiben und ihrer Statthalter-Aufgabe nachzukommen. Gut, dann wird ihnen die Einladung übergeben.

[Jon Snow]

Das stimmt normalerweise schon, ja. Nicht umsonst wirft man Kabul I. sein Handeln als Satrap von Isfahan immer noch ein wenig vor. Allerdings haben gerade Satrapen eine recht vielfältige Aufgabe, weil sie eben die militärische und politische Gewalt verbinden. Man gesteht ihnen also durchaus zu, in gewissen Grenzen "Außenpolitik" zu betreiben.

[Bassewitz]

Kabul I. war nochmal wer?

[Jon Snow]

Der Großkhan von Quito. In seiner biographischen Skizze ist ein wenig über seine Zeit als junger Satrap zu lesen, und da sieht man auch, welche Verantwortung diese Amtsträger haben.

[Azrael]

Ich habe jetzt mal auf Wunsch eines Spielers die sozialen Schichten kurz dargestellt und die Unterhaltskosten für Kanäle deutlich gesenkt. Da noch kein freies Land einen Kanal gebaut hat, können wir so den Effekt anhand der mongolischen Kanäle überprüfen, ohne das Spiel zu verzerren.

Weiss man in einem Land denn auch ungefähr, welche der sozialen Schichten dort besonders einflussreich und zahlreich sind? Anhand meiner Minghan gehe ich davon aus, dass der Niederadel wohl fast bedeutungslos ist. Und angesichts der durchschnittlichen Steuereinnahmen und etwas LI... fast nur Handwerker und Bauern in Böhmen?

[Jon Snow]

Die Grundzüge kennt man, ja. Böhmen besitzt einen außerordentlich starken Hochadel, dem der Großteil des Landes gehört und dessen Angehörige recht häufig einen Teil des Jahres in Prag leben. Das sorgt in der Stadt für eine recht starke Nachfrage nach Luxusgütern und Handwerkserzeugnissen. Auch der Khan, die Universität und die Stadt selbst profitieren von der Konkurrenz zwischen den führenden Familien.

[Azrael]

31. Juli 1704: Einige Tage nach seiner Rückkehr von der Landesreise erkrankt Khan Amir I. von Böhmen an einer fiebrigen Erkältung, so dass er trotz des sommerlichen Wetters an Schüttelfrost leidet. Als ein noch am selben Abend verschriebener Aderlass keine echte Linderung bringt, wird sein Beichtvater zu ihm geholt. Danach verabschiedet der sehr gebildete Monarch sich von seiner Familie und übergibt seine Seele der göttlichen Barmherzigkeit. Sein Sohn und Nachfolger Bohuslav, der noch auf dem Rückweg aus Frankreich ist, wird durch einen Eilboten informiert.

[Jon Snow]

Ja, tut mir leid. Es war jetzt kein völlig unmöglicher Wurf bei Rundenbeginn (er wurde dieses Jahr 60), aber auch nicht gerade absehbar. Ich habe den Tod aber zumindest um zwei Monate verschoben, damit du die Rundreise vollenden konntest.

[Azrael]

Ach kein Ding, ich habe eh damit gerechnet dass der eben wegen seines Alters nicht ewig Khan bleiben dürfte. Dann soll Bohuslav mal schauen, dass er so schnell wie möglich nach Prag kommt.

Jon:

Achtung Spoiler:

Schottland hat noch angeklopft, weil Basse versucht nicht den gesamten Fallout der Neuseeland-Affäre abzubekommen. Er meinte, dass Shikawos Reaktion wohl im Wesentlichen von der Position des Grosskhanats Dagomys abhänge und es helfen würde dort die Friedenspartei zu stärken, wenn ausreichend europäische Länder sich für eine friedliche Lösung aussprechen würden. Mein Einfluss in Dagomys ist vermutlich begrenzt, aber wenn es möglich ist, soll man da seitens Böhmen mal vorsichtig die Fühler ausstrecken. Kein Grund sich allzu sehr zu exponieren, aber man kann dem Reichsadel schon mitteilen, dass Böhmen aus naheliegenden Gründen nicht an Krieg in Europa interessiert ist.

[Jon Snow]

Achtung Spoiler:

Das kann man machen. Wenn es nur um die Mitteilung geht, reicht auch ein Brief, den man über Krakau nach Dagomys bringen lässt.

[Azrael]

Jon:

Achtung Spoiler:

Man kann mal mit einer eiligen Nachricht an Dagomys beginnen, das ist schon mal eine gute Idee. Aber sobald Bohuslav in der Hauptstadt ist, wäre es dem Thema wohl angemessen eine kleine Delegation zusammenzustellen, die sich persönlich auf den Weg macht. Vor dem Ende des Kuriltai wird man das zwar nicht mehr schaffen, aber trotzdem.

[Jon Snow]