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Thema: Der Mongolensturm - Das 18. Jahrhundert

  1. #286
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    20. August 1704: Die finnische Handelsdelegation erreicht nach einem erfolgversprechenden mehrtägigen Aufenthalt in Prag die ungarische Hauptstadt Buda. Das Land gilt wirtschaftlich noch als entwicklungsfähig, verfügt aber dank der Tribute aus mehreren Staaten und einer Satrapie über recht ansehnliche finanzielle Mittel.


    21. August 1704: Als der Tod von Khagana Elitana in Italien bekannt wird, stiftet Tenzin Khan eine Messfeier für sie, an welcher er zusammen mit einigen hochrangigen Höflingen auch persönlich teilnimmt. Dies dürfte als symbolische Bekräftigung für seine Annäherung an die mongolischen Teilreiche gedacht sein. An der positiven Haltung der Mailänder Bevölkerung lässt sich ablesen, dass seine Politik nicht auf großen Widerspruch zu stoßen scheint.


    21.-26. August 1704: Burgundische Diplomaten treffen in Stuttgart und Enschede ein, um mit den dortigen Regierungen zu sprechen. Nähere Informationen dringen zunächst nicht nach außen.

    Nur für das Herzogtum Burgund

    Achtung Spoiler:
    Die schwäbische Regierung möchte sich nicht festlegen, da sie sich in ihrer Reichspolitik und bei der Verteidigung des Landes gegenwärtig an Baiern und der Pfalz orientiert. Westfalen erklärt, dass es im Augenblick weder ungarische noch burgundische Hilfstruppen benötige, zumal man 1500 Mann LR aus Lüttich unter Vertrag habe. Das Khanat bietet aber an, vor einer etwaigen Stationierung ungarischer Streitkräfte mit Gent Rücksprache zu halten.

  2. #287
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    23. August 1704: Die Großkhanate Debul und Dagomys erkennen die Unabhängigkeit der tibetischen Kleinfürstentümer und Klosterstaaten offiziell an. Dabei wird die Grenze im Norden und Osten Tibets recht großzügig zugunsten der mongolischen Teilreiche gezogen, was mögliche Angriffe der zahlreichen Milizen aus dem Hochland heraus erschweren soll. Der Vertrag ist bereits der fünfte in diesem Jahr, mit dem die Großkhanate einen Teil ihrer Territorien offiziell in die Unabhängigkeit oder ein loses Vasallenverhältnis entlassen. Auch die Tibeter erklären sich zur Zahlung eines Tributs bereit, der vorwiegend in Naturalien abgegolten werden soll.


    25. August 1704: Ein Vertreter der hellenischen Botschaft in Kairo meldet sich bei der freien Föderation von Induru für eine Audienz an. Da Hellas und die RNC wegen der Piraterie im Indischen Ozean wirtschaftliche Verluste erlitten, dürfte das Gespräch eher kritisch und vermutlich auch etwas frostig verlaufen. Danach ist geplant, noch in die Satrapie Daman weiterzureisen.


    27. August 1704: Nach intensiven Beratungen ihrer Botschafter in Dagomys entscheiden die mongolischen Teilreiche, zunächst ein vollständiges Handelsembargo gegen die Königreiche England und Schottland und die britische WMC zu verhängen. Angeblich verlangte Großkhan Batu V. (Melaka) über seinen in Dagomys stationierten Botschafter eine Kriegserklärung, die Ankündigung europäischer Gesandter und einer Delegation aus den beiden Inselreichen gab den „Tauben“ unter den Großkhanen aber offenbar die nötigen Argumente an die Hand, auf Verhandlungen zu setzen und noch nicht zum Äußersten zu gehen. Dennoch herrscht sowohl im Reichsadel wie auch bei vielen einfachen Bürgern Empörung über die Europäer vor. Man hat recht valide Hinweise darauf, dass mindestens fünf Aufstände von europäischen Staaten angeheizt und unterstützt wurden, geht also davon aus, dass man dort den Krakauer Vertrag nicht mehr ernst nimmt. Die Monarchen stehen nun auch innenpolitisch unter Druck, diese Umtriebe nicht unbeantwortet zu lassen. Zugleich sollen einige Botschafter davor gewarnt haben, dass man den Briten durch Handelsgewinne helfe, ihre Streitkräfte aufzurüsten.

  3. #288
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    30. August 1704: Die politischen Veränderungen des Hochsommers im Großkhanat Melaka werden (halböffentlich) deutlich erkennbar, als die Nachricht vom Scheitern der Piratenjagd vor der Westküste Indiens in der Hauptstadt bekannt wird. Während Batu V. die Absetzung und möglicherweise auch Inhaftierung des Kommandeurs und seines Stabes fordert, weisen die Mitglieder des Kronrates dieses Ansinnen zurück. Man könne dem Flottenkommando vor Ort keine groben Versäumnisse vorwerfen, da ein Piratenschiff auf hoher See nur schwer von einem Handelssegler zu unterschieden sei. Die Idee, verdächtige Schiffe zum Anlegen zu zwingen und dann im Hafen zu untersuchen, sei also sinnvoll gewesen und habe zumindest zur Festnahme einiger weniger Piraten geführt. Zudem sei Ende Juli unbekannt gewesen, in welche Richtung die Seeräuber fliehen würden, so dass man auch die Küste Norddebuls mit Kriegsschiffen habe schützen müssen. Der Kronrat setzt sich schließlich durch, so dass das Flottenoberkommando für den Indischen Ozean im Amt bleibt.


    31. August 1704: Die mongolischen Truppen auf Honshu führen einen starken Angriff auf das Südheer Go-Murakami-Tennos durch, das sich vor der feindlichen Übermacht geordnet nach Nordosten zurückziehen muss. Zugleich beginnen Söldner aus Melaka und Quito damit, die Revolten auf Kyushu und Shikoku zu bekämpfen und die belagerten Festungen zu entsetzen. Ende September stehen die beiden kleineren Inseln wieder unter mongolischer Kontrolle, während der Angriff im Westen Honshus recht langsam vorangeht. Dort scheinen nicht genug Kämpfer für einen schnellen Vorstoß angelandet worden zu sein.


    1.-9. September 1704: Der irische Föderationsrat tagt in Limerick. Da Hochkönig Patrick III. für die Bündnispolitik mit England und Schottland und die Gründung der WMC steht, was nunmehr eine schwere Krise für die irische Wirtschaft zur Folge haben könnte, tritt er zu Beginn der Versammlung zurück. Als sein Nachfolger wird überraschend Abt Arbogast von Athenry gewählt, womit zum ersten Mal seit der Wiedereinführung des Hochkönigtums (1651) ein Geistlicher das wichtigste Amt der Föderation übernimmt.

  4. #289
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    2. September 1704: Ein Gesandter des Kalifats von Cordoba erreicht Dagomys, um mit dem dort amtierenden Botschafter Debuls zu sprechen. Zudem bittet er um eine Audienz bei der Regierung selbst, die ihm auch sofort gewährt wird. Kronprinz Yesun hat offenbar nicht vergessen, dass die Meriniden sein Reich während des Aufruhrs in Ostafrika 1701 von sich aus unterstützt hatten.

    Nur für das Kalifat von Cordoba

    Achtung Spoiler:

    Der Botschafter bedankt sich für den Ratschlag bezüglich der Piraten und wird ihn gern an den Hof weitergeben. Zur Untermauerung der Idee möchte er aber noch nachfragen, an welche Hintermänner der Kalif genau dachte, wenn er auf Palermo verwies? Man hat in Indien durchaus mitbekommen, dass man damals den Khanen der Kanaren und Italiens zumindest eine Mitwirkung vorwarf. Geht es erneut um diese beiden Mächte? Auch das Gespräch mit Kronprinz Yesun verläuft recht freundlich und er verspricht, die Ideen und Anregungen des Kalifen in die mongolische Botschafterkonferenz mitzunehmen.



    2.-14. September 1704: Die internationalen Gäste der beiden italienischen Herbstfeiern (den „Tag des Seemanns“ in Genua und den Handwerkerwettstreit in Florenz) treffen allmählich an der ligurischen Küste ein. Tenzin Khan von Italien scheint sich wirklich zu freuen, dass recht hochrangige Gesandtschaften aus Schweden, Böhmen, Ungarn und von den Kanaren eingetroffen sind. Der österreichische Adlige Johann Leopold erhält sogar das Angebot, in der Mailänder Residenz zu überwintern, was er beeindruckt annimmt. Währenddessen werden unter den Kaufleuten Informationsschreiben den Khanats verteilt, die darauf hinweisen, dass der Großkhankanal für Handelsschiffe weiterhin offen sei.


    4. September 1704: Eine kanarische Kriegsflotte passiert erneut die Straße von Cádiz. Dabei wird sie recht schnell von einer merinidisch-mongolischen Patrouille entdeckt und von einer Vierergruppe schneller Schiffe (davon zwei aus dem Kalifat und zwei aus Cádiz) verfolgt. Es scheint aber, als hätten die Verfolger nur den Auftrag, sie nicht aus den Augen zu lassen.

  5. #290
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    5.-14. September 1704: Auf einem Kuriltai in Debul versucht Großkhan Ashoka I., den Adel seines Reiches nach der Kriegsniederlage wieder hinter sich zu sammeln. Sein gleichnamiger Enkel, der bereits im Vorjahr zum Kronprinzen ernannt worden war, soll nun auch offiziell von der Heeresversammlung bestätigt werden. Die Designation wird ohne größere Debatten einmütig befürwortet, während mehrere Khane die Kriegsführung des Monarchen recht kritisch kommentieren. Auch der Verzichtfriede findet nicht bei allen Satrapen Zuspruch, wobei man Ashoka zugutehält, dass es im Sommer wohl keine andere Möglichkeit mehr gab, ohne den Rest des Reiches in Gefahr zu bringen. Der Verlust Tibets scheint hingegen kaum Unzufriedenheit auszulösen, da das Land jenseits der Berge ohnehin nur noch lose mit dem indischen Kerngebiet in Verbindung stand.


    6. September 1704: In Dagomys treffen hochrangige Gesandte der Königreiche Schottland und England ein, um über die kolportierten Vorkommnisse aus Negübeihafen zu sprechen. Der Empfang ist zwar kühl, aber nicht beschämend oder herabsetzend. Angeführt wird die Delegation von den Prinzen Malcolm von Schottland und Jakob von England. Kronprinz Yesun von Dagomys erklärt sich bereit, die Briten zusammen mit den in der Hauptstadt residierenden Botschaftern der übrigen fünf Großkhanate zu empfangen.


    7. September 1704: Der schweizerische Bundesammann Samuel Frisching bitten den in der Bundesstadt Bern eingesetzten mongolischen Residenten Putraq zu sich, der als Großneffe des amtierenden Herrschers von Dagomys über gute Verbindungen zur dortigen Regierung verfügt. Zwar wird nicht öffentlich bekannt gegeben, welche Themen besprochen werden sollen, doch man geht allgemein davon aus, dass es vorwiegend um die Krise in Westeuropa gehen dürfte.

  6. #291
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    8.-9. September 1704: Die japanische Armee beginnt im Schutz eines wilden Reiterangriffs von Adligen aus Nordhonshu mit dem Rückzug auf eine besser zu verteidigende Position zwischen Himeji und Kami. Der Hafen von Okayama, den man an vermutlich europäische Piraten übergeben hat, wird nur zwei Tage nach dem Beginn des Rückzugs von mehreren mongolischen Regimentern eingeschlossen, während die Kojima-Bucht weiterhin von den Flotten der Großkhanate Quito und Dagomys blockiert ist. Die Japaner hatten ihre Gäste wegen ihres Misstrauens erst zu Beginn des Angriffs gewarnt, so dass die LI-Söldner keine Zeit mehr hatten, sich dem Rückzug anzuschließen. Zudem zögerte der Obrist, die Stadt zu verlassen, die er für seinen Dienstherrn zu schützen versprach. Angesichts der vollkommen aussichtslosen Lage seines Regiments, der Flucht aller Schiffe und der flehentlichen Bitten der kommunalen Räte, eine Zerstörung der Stadt zu vermeiden, kapitulieren die Besatzer noch am selben Abend und gehen in ehrenvolle mongolische Gefangenschaft.


    8.-14. September 1704: In der Südsteiermark findet das Finale der ungarischen Reiterspiele statt. Es sind Finalisten aus dem ganzen Land erschienen, um ihr Können zu zeigen und sich miteinander zu messen.


    9.-19. September 1704: Der kanarische Herbstmaskenball auf Santa Cruz de Tenerife ist in diesem Jahr deutlich prachtvoller als die Konkurrenzveranstaltung auf Gran Canaria, die im Frühjahr stattfand. Vor allem die Schiffsparade beeindruckt durch liebevoll gestaltete, sehr einfallsreiche Themenboote, so dass der erste Preis diesmal unbestritten an die Hauptstadt geht. Diese gewinnt damit erstmals und darf im kommenden Jahr den Kuriltai ausrichten.

  7. #292
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    10. September 1704: Angesichts der kritischen Situation in Europa wird der Föderationsrat in Limerick anders als ursprünglich geplant noch einige Zeit fortgeführt. Der neue irische Hochkönig Arbogast I. verliest zu Beginn zwei Glückwunschschreiben, die ihm die Könige Englands und Schottlands geschickt haben und in denen sie dafür werben, die WMC mit allen verfügbaren Mitteln fortzuführen.


    10. September 1704: Der nordische König Erik ruft seinen Lieblingsdiplomaten Timotheus von Wiesenstein zu sich, der innerhalb kürzester Zeit eine Delegation nach Nordamerika zusammenstellen und auf einem schnellen Schiff in See stechen soll. Bereits wenige Tage später verlässt ein 50-Mann-Segler III mit dem unvermeidlichen Wikingerboot an Bord die dänische Hauptstadt Kopenhagen und strebt dem Atlantik zu.


    11. September 1704: In Dagomys finden erste vertrauliche Gespräche zwischen den beiden britischen Delegationen und der mongolischen Botschafterkonferenz statt. Man erwartet noch keinen Verhandlungsdurchbruch, aber die Teilreiche überlassen den Engländern und Schotten zumindest die Entscheidung darüber, ob die übrigen anwesenden oder noch anreisenden Europäer in Form einer Konferenz einbezogen werden sollen oder nicht.

  8. #293
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    13. September 1704: Am Vorabend zum Tag des Seemanns gibt Kronprinz Urus am Hafen zu Genua einen Empfang für einige besonders wichtige Gäste aus dem In- und Ausland. Neben den bereits eingetroffenen Delegationen werden nun auch die Eidgenossen freundlich und ehrenvoll begrüßt, die während des Krieges Reiterei zur Verfügung gestellt hatten. Bei der gesamten Veranstaltung trägt Urus eine neue Marineuniform, um seine Nähe zur Seefahrt deutlich zum Ausdruck zu bringen. Außerdem spricht er mit den ungarischen Gästen lange über das Religionsgesetz, das Arpad V. in den Kuriltai eingebracht hatte. Am Abend beginnt die kanarische Delegation mit einer von ihr selbst finanzierten Feier, die sich an den dort eingeführten Maskenball anlehnt und für große Begeisterung sorgt. Einige Kanarier laden dabei auch zu den „eigentlichen“ Maskenbällen auf den Inseln ein, die man jedes Jahr zweimal miterleben könne.


    13. September 1704: Eine Ständeversammlung in Nova Scotia erklärt ihre Solidarität mit den britischen Reichen, sollte es zu einem Krieg mit einem Großkhanat kommen. Zwar sei man seit einigen Jahren auch an Shikawo gebunden, Schottland habe aber die älteren Rechte auf Rat und Hilfe der Halbinsel. Im Ernstfall wäre das nordamerikanische Teilreich vermutlich in der Lage, das Gebiet gewaltsam zu unterwerfen, Tohtu V. soll vor einem solchen Schritt aber zurückscheuen und dabei über viel Rückhalt im Adel verfügen.


    13. September 1704: Der irische Föderationsrat erklärt zusammen mit dem neu gewählten Hochkönig Arbogast I., dass man trotz der verwirrenden englisch-schottischen Politik an der WMC festhalten wolle. An einem Krieg werde man sich aber auf keinen Fall beteiligen und auch informell keine Partei ergreifen, sollte es dazu kommen.

  9. #294
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    14. September 1704: Zum Jahrestag der Schlacht vor Porto Maurizio findet in Genua ein mit großem Aufwand vorbereitetes Fest statt, bei dem Khan Tenzin II. Standhaftigkeit, Freiheit und Stolz des Landes betont. Man habe dem Neid der Feinde und der Treulosigkeit vieler Verbündeter Paroli geboten und so die Souveränität Italiens geschützt. Der Umschwung sei mit dem Sieg vom 14. September eingetreten. Der Tag selbst wird mit vielen Vergnügungen begangen, die dem Volk gefallen, etwa sportliche Wettkämpfe, Märkte und Schaustellerei. Am Abend wird im festlich illuminierten Hafen in Anwesenheit des Großteils der Flotte ein Maskenball begangen, wobei man zuvor noch einige Käselaibe teilt und ein wenig darüber spottet, dass die angeblichen Siegermächte aus Gent und Paris in diesem Jahr keinen Käse mehr zu essen bekämen. Sogar der französische Mercure galant kommt nicht umhin, über das Ereignis zu berichten. Der „Tag des Seemanns“ soll künftig regelmäßig am 14. September begangen werden. Als in der Nacht einige junge Handwerker und Seeleute damit beginnen, Bilder König Heinrichs zu verbrennen oder auf andere Weise ihren Spott damit zu treiben, greift die Stadtgarde aber ein und beendet das Treiben ohne große Mühe, sicherlich auch mit Blick auf die ausländischen Gäste. Ein beeindruckendes Feuerwerk rundet den sehr gelungenen Tag schließlich ab.


    16. September 1704: Eine böhmische Delegation trifft in Dagomys ein und wird von Yesun Khan, dem Kronprinzen des Teilreiches, freundlich empfangen. Es gilt als wahrscheinlich, dass der Besuch mit der britisch-mongolischen Vertrauenskrise zu tun haben dürfte.


    17. September 1704: Der aus einer Stuart-Nebenlinie stammende Dubliner Herzog Edgar IV. bittet offiziell darum, dem irischen Föderationsrat im kommenden Jahr als beratendes oder beobachtendes Mitglied beitreten zu dürfen. Es ist nicht ganz klar, ob er sein Lehen damit ein wenig aus dem Machtbereich der englischen Krone herauslösen oder als Vermittler zwischen den beiden britischen Reichen und Irland fungieren möchte.

  10. #295
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    21. September 1704: Wenige Tage nach den Böhmen treffen auch hellenische Gesandte in der langjährigen mongolischen Reichshauptstadt Dagomys ein. Sie reisten zwar deutlich später los, konnten dafür aber den ganzen Weg zur See zurücklegen und profitierten von ruhigem Wetter und günstigen Winden. Die Hellenen haben angeblich einen besonders guten Ruf bei den Mongolen und werden auch sehr freundschaftlich begrüßt.


    22.-27. September 1704: Pfalzgraf Balduin I. begeht zusammen mit zahlreichen Adligen und führenden Vertretern der Handelsgilden und der Universität die festliche Gründung eines Bundes für das fahrende Volk. Da natürlich auch Schausteller, Mimen und sogar einige Wahrsagerinnen erschienen sind, gilt das Fest als äußerst ungewöhnlich, was der Freude aber keinen Abbruch tut. Die Hofverwaltung hat den Aufwand nur etwas begrenzt, um niemanden zu beschämen und zugleich die Standesschranken zu wahren.


    23. September 1704: Eine zweite Gesprächsrunde der mongolischen Botschafterkonferenz mit den schottisch-englischen Gesandten dauert fast den ganzen Tag. Die Briten berufen sich dabei auf rechtliche Unklarheiten im Gefolge der Reichsteilung. Man sei davon ausgegangen, dass die Krakauer Liberation nicht für alle sechs Großkhanate, sondern bloß für das Teilreich Dagomys als Rechtsnachfolger des geeinten Mongolischen Imperiums gelte. Möglicherweise seien auch die übrigen Aufstände von einigen Europäern wegen dieses Missverständnisses unterstützt worden. In London und Edinburgh habe man jedenfalls nur versucht, einem Khan aus dem eigenen Haus beizustehen, dabei aber keinen Vertrag brechen wollen. Diese stark juristische Herangehensweise überrascht die mongolischen Botschafter, da sie damit wenig vertraut sind. Die Herrschaft der Großkhane wurde zwar im Lauf der Zeit philosophisch oder theologisch sehr intensiv und in vielen Formen begründet, aber nie juristisch hergeleitet, so dass sie dem Argument nur schwer etwas entgegenhalten können. Die Rechtsnachfolge war bei der Reichsteilung weder begrifflich noch inhaltlich aufgekommen, so dass man das Wort zunächst sogar in englischer Sprache aufgreifen muss. Einige Botschafter fragen aber doch kritisch nach, ob diese angebliche oder tatsächliche Unklarheit wirklich ein ausreichender Grund dafür sei, Revolten zu schüren und Piraterie zu betreiben?

  11. #296
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    24. September 1704: Die finnische Handelsgesandtschaft trifft gerade noch rechtzeitig in Florenz ein, um den Handwerkerwettstreit mitzuerleben. Die Delegation ist erkennbar beeindruckt von den hochwertigen Erzeugnissen der verschiedenen Städte. Außerdem kommt man mit mehreren Fernhandelskaufleuten ins Gespräch, die Interesse an engeren Beziehungen signalisieren.


    24. September 1704: Das zur Verwaltungsfachschule umgestaltete Eidgenössische Amt für Verwaltungsangelegenheiten in Bern eröffnet etwas früher als erwartet den Regelbetrieb. Bundesammann Frisching hält dabei eine Ansprache, um die Lehrkräfte und Schüler auf ihren bedeutenden Beitrag zum Gedeihen des ganzen Bundes einzuschwören und sie zu fleißigem Lernen anzuhalten.


    24. September 1704: Großfürst Kalevi von Finnland eröffnet feierlich den neuen Hafen von Pori, der nun als regionaler Handelshafen dienen wird. Das Ganze wird von den städtischen Zünften mit einer kleinen, aber sehr schönen Feier umrahmt. In diesem Jahr ist zudem das Bartmannballturnier mit der Hafeneröffnung verknüpft, so dass das Eröffnungsspiel bereits am 28. September stattfinden soll. Für das zweite Europameisterschaftsturnier wurden einige kleine Regeländerungen angekündigt.
    Geändert von Jon Snow (15. April 2024 um 22:49 Uhr)

  12. #297
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    25. September 1704: Eine kleine Offiziersdelegation der kanarischen Flotte in Genua bietet den mongolisch-merinidischen Verfolgern, die ebenfalls im Hafen angelegt haben, „einen kleinen freundschaftlichen Gruß“ an. Es handelt sich um vier Geschenkkörbe, welche mit Wein, Käse und italienischem Schinken gefüllt sind. Für jedes Schiff liegt zudem ein recht geschmackvolles mittelgroßes Gemälde bei, das die Schlacht vor Porto Maurizio darstellt. Die Männer aus dem Kalifat und Cádiz sind einigermaßen verwirrt, auch wenn sie bereits vermuten mussten, dass die Kanarier ihre Verfolger entdeckt hatten. Nach einigen, nicht unfreundlichen Worten begeben die Offiziere sich schließlich wieder zu ihren Schiffen, die etwas näher am Hauptkai liegen. Bei den Meriniden und Mongolen ist man zunächst noch uneins, ob die Gaben vergiftet sein könnten, lässt es sich dann aber doch schmecken. Nur die aus italienischer Produktion stammenden Gemälde, die ja eine Niederlage des Kalifats zeigen und auf denen unter anderem sogar ein sinkendes merinidisches Schiff dargestellt wird, kommen nicht an Bord. Stattdessen überlässt man sie den Mongolen, für welche das Sujet keine tiefere (oder negative) Bedeutung hat.


    26.-30. September 1704: Wenige Tage nach dem „Tag des Seemanns“ findet in Florenz der mittlerweile traditionelle italienische Handwerkerwettstreit statt. Den Sieg trägt diesmal ein Geschützgießer aus Pisa davon, dessen Kanonen auf einigen Kriegsschiffen der italienischen Marine eingesetzt werden und der deshalb die patriotische Stimmung gut für sich nutzen konnte.


    27. September 1704: Einen Tag vor dem Beginn des Bartmannballturniers findet unter der Schirmherrschaft Großfürst Kalevis die Auslosung der Gruppen statt. Die Teilnehmerzahl ist in diesem Jahr gesunken, dafür soll aber ein Spiel um Platz 3 eingeführt werden. Außerdem gibt es zur Frage der Finanzierung eine gute Nachricht: Da in den teilnehmenden Ländern mehrere Mäzene großzügige Zuschüsse verteilten, werden diesmal alle Mannschaften aus vollwertig trainierten Spielern bestehen, die im Frühjahr und Sommer keinem Brotberuf nachgehen mussten. Auch die „Ärztemannschaft“ Kenewyn D’Ogans verfügt diesmal dank eines Wettgewinns über gleichwertige Trainingsbedingungen.

  13. #298
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    28. September 1704: Der irische Hochkönig bedankt sich in einem Schreiben an die Könige von England und Schottland für ihre guten Wünsche und verspricht, dass er und der gesamte Föderationsrat treu zur WMC stünden. Man wolle auf keinen Fall den Weg der CTC I gehen und die Handelsgesellschaft wegen politischer Differenzen aufteilen. Da die herausragenden irischen Kaufleute eine bedeutsame Rolle für den außergewöhnlichen Erfolg der Vorjahre spielten, beruhigt dies die Handelshäuser der drei Reiche im Hinblick auf die Zukunft. Die Bitte Edgars von Dublin wird in dem Brief nicht erwähnt, es scheint aber auch keinen öffentlichen Beschluss des Föderationsrates dazu zu geben.


    28. September 1704: Das Eröffnungsspiel der Bartmannball-Europameisterschaft zwischen den finnischen Gastgebern und den „Resoluten Rangers“ der Pfalzgrafschaft bei Rhein wird von zahlreichen Zuschauern bejubelt. Auch die kanarischen Cheerleaderinnen und die mit Wikingerkleidung erschienenen Vertreter der Kalmarer Union tragen zur begeisterten und zugleich sehr friedlichen Stimmung des Turnierbeginns bei.


    28. September 1704: Das englische Parlament beginnt in London zu tagen, um die königliche Zivilliste für 1705 festzulegen und über aktuelle Themen zu debattieren. Angesichts der erwarteten Krise schlagen die Barone eine leichte Minderung auf 350 000 S vor.

  14. #299
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    29. September 1704: Nach dem Ende des Föderationsrates gibt der neue irische Hochkönig im Namen aller Königreiche und Abteien bekannt, dass man angesichts der nur noch schwer durchschaubaren Politik vieler europäischer Mächte künftig keine modernen Schiffe aus der Werft von Nantucket mehr verkaufen werde. Schließlich müsse man damit rechnen, diese Fahrzeuge dann plötzlich in der Hand von Piraten oder eines Kriegsgegners vorzufinden.


    29. September 1704: Eine kaiserlich-pfalzgräfliche Delegation trifft in Dagomys ein, um zur „britischen Frage“ Stellung zu nehmen. Wie die zu Monatsbeginn angereisten Meriniden und die vor etwa zwei Wochen erschienenen Böhmen erhalten auch die Mitteleuropäer schnell und problemlos eine Audienz bei Kronprinz Yesun.


    29. September 1704: Zum Erzengelfest veröffentlicht der kanarische Missionsbischof Stefan von Viterbo zusammen mit den Beauftragten des Erzbistums Santiago und Vertretern der lokalen Ordensgemeinschaften einen Bericht über die Situation der Christen auf den Inseln. Dieser fällt relativ kritisch aus und beschreibt zahlreiche synkretistische Rituale sowie eine Abkehr vieler Menschen von den Kirchengemeinden, was zweifellos auch mit der starken Mobilität der Bevölkerung zu tun habe, welche sich in den letzten Jahren noch verstärkte. Offenbar heuern immer mehr junge Menschen bei mehr oder weniger seriösen Reedern, Kaufleuten und anderen Schiffsbesitzern an, was sie in Kontakt mit allen möglichen Riten, magischen Praktiken und religiösen Vorstellungen bringt. Zur Behebung dieser Not werden verschiedene Vorschläge gemacht, die meist vor Ort umgesetzt werden können, allerdings die Einrichtung eines echten Bistums für alle Kanaren in einem der Hauptorte erfordern würden. Dieses Bistum könnte entweder einem Metropolitansitz (etwa Santiago, Agadir oder einem südspanischen Erzbistum) unterstellt oder als exemt direkt dem Heiligen Stuhl zugeordnet werden. Auf eine Beteiligung oder auch nur eine wohlwollende Duldung der kanarischen Regierung könne man dabei nicht hoffen. Besonders Kronprinz Schinab sei religiös völlig desinteressiert und vorwiegend auf Profit aus, die Finanzierung müsse also weitgehend von außen erfolgen.

  15. #300
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    30. September 1704: In der englischen Hafenstadt Brest findet eine Razzia statt, die man im Rat der Stadt auf Wunsch des Königs im Geheimen vorbereitet hat. Zur selben Zeit werden auch in Burgund zahlreiche Personen verhaftet und vor den Herzog geführt.


    1. Oktober 1704: Als letzte brieflich angekündigte Delegation trifft eine Gesandtschaft der französischen Krone und des Hauses Burgund in Dagomys ein, wo sich schon Vertreter des Kalifats von Cordoba, des römisch-deutschen Kaisers, Böhmens, der Pfalzgrafschaft bei Rhein, Italiens, des Khanats Hellas und natürlich der beiden britischen Mächte aufhalten. Brieflich oder durch öffentliche Aufrufe haben sich dem Vernehmen nach außerdem die irische Föderation, das Khanat Ungarn, der Heilige Stuhl und Galicien in die Diskussion um die Vorfälle im Südpazifik eingebracht. In einem Gästehaus nahe des Palastviertels erhält die französische Delegation wegen ihrer häufigen Anwesenheit diesmal einen kleinen Rabatt, den sie mit ihren burgundischen Freunden und Begleitern teilt. Die Briten haben allerdings bereits deutlich gemacht, dass sie die Verhandlungen mit der Botschafterkonferenz allein führen möchten, so dass die übrigen Delegationen nach ihrer Begrüßung durch Kronprinz Yesun erst einmal keine konkrete Aufgabe mehr haben.


    1. Oktober 1704: Der Theologe August Hermann Francke gibt bekannt, dass er nach langer und intensiver Erforschung seines Gewissens im Gebet das böhmische Angebot annehmen und in den nächsten fünf Jahren (1705-1709) eine Pfarrstelle in Prag ausüben werde. Auf Wunsch der dortigen Universitätsleitung sei er auch bereit, Vorlesungen in Dogmatik und Exegese zu übernehmen.

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