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Thema: Es gibt keinen Frieden für einen wie mich - Söldner, Spießbürger und Vasallen

  1. #1
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    Es gibt keinen Frieden für einen wie mich - Söldner, Spießbürger und Vasallen

    Mein Rock ist aus feinen Spitzen und Samt
    Das Barett, das von einem Obristen stammt.
    Silberbeschlagen der Gurt und die Schuh,
    Geschlitzte Beinkleider, passend dazu.

    Die neue Muskete, das kräftige Pferd,
    Am Sattel das lange, beidhändige Schwert.
    Den Sack voller Taler, zwei Schläuche voll Wein
    Und die Laute aus Perlmutt und Elfenbein.

    Ich habe gewonnen beim Würfelspiel.
    Offiziere von Adel saufen zu viel,
    Sonst hätten sie niemals in dieser Nacht
    Mit mir armem Teufel dies Spiel gemacht.

    Noch wissen sie nicht wie ihnen geschah.
    Und sind sie erst nüchtern, bin ich nicht mehr da.
    War lange genug leibeigener Knecht und
    Schwedischer Söldner, nun will ich mein Recht.

    Ich war noch ein Knabe, da diente ich schon
    Wie ein erwachsener Knecht in der Fron.
    Am Tag auf dem Feld und dann in der Nacht,
    Hab ich den Schlaf des Grafen bewacht.

    Das Quaken der Frösche im nahen See vor dem Schloss
    Tat den Ohren des Grafen so weh,
    Dass er mir befahl, bis zum Morgengrauen
    Mit einer Peitsche ins Wasser zu hauen.

    Dabei schlief ich ein, und ich wurde erst wach,
    Als der Graf mich mit einer Mistgabel stach.
    Ich warf ihn ins Wasser und bin gefloh'n,
    Doch nach drei Tagen fing man mich schon.

    Nun bin ich für immer nach Herrenrecht
    Gezeichnet als ein entlaufener Knecht.
    Das Mal hat der Graf mir mit eigener Hand
    Knochentief in die Stirn gebrannt.

    Dann kam der Krieg und ich lief wieder fort,
    Diente als Söldner, mal hier und mal dort.
    In dieser Zeit sorgte Anna für mich.
    Klug war sie und so jung wie ich.

    Oft sprach sie in Bildern, die niemand verstand,
    Legte die Karten, las aus der Hand.
    Es hieß, sie hätte das zweite Gesicht.
    Ob wahr oder unwahr, mich störte es nicht.

    Man hat sie verleumdet, verfolgt und verlacht,
    Uns mit Gewalt auseinandergebracht.
    Erst hat der Profoss mich eingesperrt
    Und Anna zu sich in sein Bett gezerrt.

    Als sie ihm die Halsschlagader durchbiss,
    Ihm mit ihren Nägeln den Rücken zerriss,
    Hat man sie gefoltert und kurzer Hand
    Als Hexe lebendigen Leibes verbrannt.

    Zwanzig Jahre schon dauert der Krieg,
    Nirgendwo Frieden und nirgends ein Sieg.
    Mit dem Mal auf der Stirn blieb ich was ich war,
    Söldner und Landsknecht, Jahr für Jahr.

    Hab nicht erst nach höheren Ehren geschielt,
    Hab getötet, gesoffen, gehurt und gespielt.
    Weiß nicht einmal mein Alter genau.
    Ich bin nicht mehr jung, mein Bart wird grau.

    Noch hab ich fast sämtliche Zähne im Maul,
    Seh wie ein Habicht, bin stark wie ein Gaul.
    Ich reite nach Flandern, nach Gent und Brabant,
    Lebe in Frieden von niemand erkannt.

    Nehme die schönste Witwe zum Weib,
    Schlage die Laute zum Zeitvertreib.
    Um dann als Schankwirt bei Braten und Wein,
    Mir selbst und den Gästen gefällig zu sein.

    Nun höre ich Reiter ganz dicht hinter mir.
    Ich steige vom Pferd und erwarte sie hier.
    Vorn reitet der klapprige, alte Obrist,
    Der sein Pferd, seinen Rock, sein Barett vermisst.

    Der Hauptmann, dem ich das Schwert abgewann
    Und die Laute, auf der er nicht spielen kann.
    Der Leutnant mit dem verstümmelten Ohr,
    Der all seine Taler an mich verlor.

    Lebt wohl, schöne Witwen, in Gent und Brabant,
    ich habe geträumt, mich geirrt, mich verrannt.
    Es gibt keinen Frieden für einen wie mich,
    Ich packe das Schwert und das halte ich.

    Viel zu verkrampft, meine Hände sind heiß,
    Längst ist der Griff schon nass von Schweiß.
    Mein Traum macht mir das Töten so schwer,
    Aber das Sterben, das Sterben noch mehr.

    (Hannes Wader, Der Landsknecht)

  2. #2
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    Verfügbare Minghan und Regimenter auf den Söldnermärkten


    Söldnermarkt Kiew
    SR: 180000 S pro Minghan; LR: 90000 S pro Minghan
    SI: 120000 S pro Regiment; LI: 60000 S pro Regiment
    DR: 85000 S pro Regiment

    Söldnermarkt Narwa
    SR: 150000 S pro Minghan; LR: 75000 S pro Minghan
    SI: 120000 S pro Regiment; LI: 60000 S pro Regiment
    DR: 85000 S pro Regiment

    Söldnermarkt Krakau
    SR: 150000 S pro Minghan; LR: 75000 S pro Minghan
    SI: 120000 S pro Regiment; LI: 60000 S pro Regiment

    Söldnermarkt Pilsen
    LR: 75000 S pro Minghan
    SI: 120000 S pro Regiment; LI: 60000 S pro Regiment
    DR: 85000 S pro Regiment

    Söldnermarkt Kassel
    LR: 75000 S pro Minghan
    SI: 120000 S pro Regiment; LI: 60000 S pro Regiment

    Söldnermarkt Lüttich
    LR: 75000 S pro Minghan
    SI: 120000 S pro Regiment; LI: 60000 S pro Regiment

    Söldnermarkt Bern
    SI: 150000 S pro Regiment; LI: 75000 S pro Regiment
    DR: 85000 S pro Regiment

    Söldnermarkt Genua
    LR: 75000 S pro Minghan
    SI: 120000 S pro Regiment; LI: 60000 S pro Regiment
    DR: 85000 S pro Regiment

    Söldnermarkt Lyon
    LR: 75000 S pro Minghan
    SI: 120000 S pro Regiment; LI: 60000 S pro Regiment

    Söldnermarkt Konstantinopel
    SR: 150000 S pro Minghan; LR: 75000 S pro Minghan
    SI: 120000 S pro Regiment; LI: 60000 S pro Regiment
    DR: 100000 S pro Regiment

    Söldnermarkt Tunis
    LR: 75000 S pro Minghan
    SI: 120000 S pro Regiment; LI: 60000 S pro Regiment

    Söldnermarkt Cádiz
    LR: 75000 S pro Minghan
    SI: 120000 S pro Regiment; LI: 60000 S pro Regiment
    DR: 85000 S pro Regiment

    Ein Land (oder eine Föderation, Union etc.) kann höchstens 20000 Söldner von einem Markt zugleich unter Vertrag haben
    Geändert von Jon Snow (12. Januar 2024 um 14:42 Uhr)

  3. #3
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    Reiterei und Fußtruppen

    Das Militärsystem bleibt weitgehend dasselbe wie im ersten Teil. Es wurde allerdings leicht vereinfacht und vor allem an die technische Entwicklung angepasst. So gibt es auch diesmal wieder die grundsätzliche Trennung in die Aufgebote der waffentragenden Schichten eurer Reiche und Vasallenstaaten einerseits und Söldnertruppen andererseits. Grundeinheit ist erneut das Minghan bei Reitern und das Regiment bei Fußtruppen. Beide umfassen jeweils 1000 Kämpfer. 100 Mann – also 0,1 Minghan oder 0,1 Regimenter – sind erneut die kleinste mögliche Streitmacht, die noch über eine feste militärische Stärke verfügt (die ich also auf normalem Wege auswerten kann).

    Die Reiterei umfasst diesmal nur noch zwei Formen: Schwere Reiterei (in der Regel wohl eine den Kürassieren sehr ähnliche Truppengattung) für das eigentliche Schlachtgeschehen und Leichte Reiterei für die Aufklärung, die Verfolgung der Feinde, die Plünderung von Gebieten, Flankenangriffe oder ähnliche Aufgaben. Die Nutzung von Schusswaffen hat die Trennung in europäische, mongolische und arabische Reiterei obsolet gemacht.

    Regimenter von Fußtruppen haben sich ebenfalls verändert. Zu Beginn des Spiels nutzen alle Streitmächte noch die Taktik der Gevierthaufen, die mit Fernkampfwaffen (Arkebusen oder frühen Musketen) kombiniert werden. Da man davon ausgehen kann, dass mittlerweile alle Oberkommandos eine optimale Zusammensetzung dieser Kampfverbände kennen, werden sie jeweils „en bloc“ ausgehoben oder angeworben. Ein Regiment umfasst also bei 1000 Mann ungefähr 20 Gevierthaufen samt den dazugehörigen Schützen. Die meisten dieser Regimenter werden als erfahrene Söldner angeworben, es gibt aber auch Länder, die aufgrund ihrer militärischen Tradition oder aus anderen Gründen diese Form Schwerer Infanterie vor Ort aufbieten können.

    Die Fußtruppen, die man in den meisten Ländern als waffentragende Bürger oder Bauern aufbieten kann, sind hingegen in aller Regel Leichte Infanterie. Dabei handelt es sich um durchaus trainierte Kämpfer, die zum Teil sogar in einer Stadtgarde dienen, die aber ihrem Brotberuf normalerweise die Hauptaufmerksamkeit schenken müssen. Sie kämpfen in eher lockerer Formation, bemühen sich aber wie die SI um eine Koordination von Nahkämpfern und Fernkämpfern und sind vor allem effektiv, wenn sie eine Stadt verteidigen oder ihre Ortskenntnisse im Feld nutzen können. LI sind jeweils auch als Söldner verfügbar.

    Als „Mischform“ aus Reiterei und Infanterie können zudem noch Dragoner angeworben und eingesetzt werden. Es handelt sich dabei um „berittene Infanterie“, die Pferde vor allem zur schnelleren Bewegung nutzt, aber abgesessen kämpft. Ähnlich wie die SI sind die meisten Dragoner Söldner. Es gibt aber auch hier Länder, die selbst über Dragoner verfügen, welche der Herrscher aufbieten kann.

    Banditen- und Piratenbekämpfung: Um euch die Finanzierung der Banditenanwehr zu erleichtern, habe ich der Reiterei jetzt einen Bonus dafür gegeben (also SR, LR und DR). Man kann sich vorstellen, dass sie schneller am Ort des Geschehens sind und deshalb einen größeren Bereich abdecken können. Bei den Schiffen verbessern sich die Fähigkeiten in der Piratenabwehr jetzt mit der Technologiestufe, wobei die bisherige Effektivität Stufe II zugeordnet ist. Die meisten Ländern werden sich also künftig etwas leichter tun.
    Geändert von Jon Snow (24. Oktober 2023 um 20:57 Uhr)

  4. #4
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    Artillerie, Marine und allgemeine Militärkosten

    Auch diesmal gibt es natürlich wieder Artillerie- und Marineeinheiten, die wegen der weiter fortgeschrittenen technischen Entwicklung eine größere Rolle auf dem Schlachtfeld spielen können, dafür aber auch teurer sind. Da Kanonen und Schiffe einige Zeit brauchen, bis sie fertiggestellt sind, können sie nur zu Beginn eines Jahres (im Jahreszug) in Auftrag gegeben werden. Dafür hat jedes Land Technologiestufen für Schiffe, für Belagerungseinheiten, für die Feldartillerie und für Festungsgeschütze. Die eigenen Metallurgen und Schiffsbaumeister können höchstens Einheiten dieser Technologiestufe errichten, aber natürlich auch weniger ausgefeilte Modelle einer früheren Stufe. Dies kann nützlich sein, weil die Kosten für jede Stufe steigen. Schiffe können in 25er-Mannschaftsstärken errichtet werden, Geschütze ähnlich wie die die Fußtruppen in Regimentern zu 1000 Mann (die dann vielleicht 50 Geschütze bedienen), aber auch in kleineren Größen bis 0,1 Regimentern.

    Es wird wieder zwischen den Aufgeboten aus den Untertanen eines Herrschers bzw. Bürgern eines Landes und Soldtruppen unterschieden. Die Aufgebote der waffentragenden Männer eines Landes erfordern ein Handgeld, das bei der Einberufung in voller Höhe zu bezahlen ist. Es beträgt 15 S pro Reiter und 5 S für Infanteristen, die Summe ist also deutlich gestiegen. Dragoner liegen übrigens mit 10 S dazwischen. Manche Länder haben diesmal besondere Boni bei der Einberufung von Truppen. Es ist nicht mehr möglich, über die Handgelder zu verhandeln, weil der jeweilige Staat ja einfach einen Kredit aufnehmen kann.

    Die Kosten für Artillerie und für Schiffe sind hingegen grundsätzlich dieselben geblieben. Alle Arten von Artillerie kosten bei der Aufstellung 60000 S und beim Unterhalt 20000 S pro Regiment, alle Schiffe 60 S pro Matrose bei der Aufstellung und 20 S pro Matrose beim Unterhalt. Diese Summen müssen allerdings mit der Technologiestufe multipliziert werden, was die Kosten bei den höheren Stufen recht schnell wachsen lässt. Ein Artillerieregiment der Stufe III kostet beispielsweise bei der Neuaufstellung 180000 S und erfordert 60000 S jährlichen Unterhalt, ein 100-Mann-Schiff der Stufe IV 24000 S beim Bau und 8000 S beim Unterhalt. Einheiten jeder Stufe können diesmal unbegrenzt verkauft werden. Jede Stufe wird mit römischen Ziffern nummeriert.

    Die Anwerbung von Söldnern wurde deutlich vereinfacht. Jeder Söldnermarkt verfügt über konkret benannte Truppengattungen zu einem festgelegten Preis, die dann (theoretisch) in unbegrenzter Zahl angeworben werden können (bis zur allgemeinen Höchstgrenze von 20000 Mann pro Land und Söldnermarkt). Der Preis umfasst immer das laufende Jahr bis zum 31. 12. und kann nicht heruntergehandelt werden. Es ist eure freie Entscheidung, ob ihr ein Regiment bereits beim Jahreszug anwerbt oder erst dann, wenn ihr es dringend benötigt. Denkt bitte auch daran, dass die Truppen für den Weg zu euch eine gewisse Zeit benötigen, falls der Söldnermarkt nicht in eurem Land liegt.


    Militärkosten (Kurzübersicht)

    Handgelder: 15 S pro Reiter, 10 S pro Dragoner, 5 S pro Fußsoldat
    Kosten für ein Regiment Artillerie: 60000*Technologiestufe S für die Aufstellung, 20000*Technologiestufe S jährlicher Unterhalt
    Kosten für Kriegsschiffe: 60*Mannschaftszahl*Technologiestufe S für den Bau und 20*Mannschaftszahl*Technologiestufe S jährlicher Unterhalt
    Geändert von Jon Snow (06. Januar 2024 um 11:59 Uhr)

  5. #5
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    Seetransport von Einheiten

    Der Seetransport von Bodentruppen erfolgt nach demselben System wie im ersten Spiel. Es gibt wie in der realen Frühen Neuzeit keine speziellen Transportschiffe, sondern es werden die Kriegsschiffe eurer Nation oder angemietete Handelsschiffe verwendet.

    Die Größe der Schiffe spielt dabei natürlich die entscheidende Rolle. Die Schiffe können die folgenden Truppenstärken transportieren:

    25-Mann-Schiffe: 10 Fußsoldaten, Reiterei kann nicht transportiert werden
    50-Mann-Schiffe: 50 Fußsoldaten, Reiterei kann nicht transportiert werden
    100-Mann-Schiffe: 200 Fußsoldaten oder 50 Reiter
    150-Mann-Schiffe: 300 Fußsoldaten oder 100 Reiter
    200-Mann-Schiffe und noch größere Fahrzeuge: Jeweils das Dreifache der Besatzung an Fußtruppen (ein 200er also 600 Mann, ein 400er 1200 Mann etc.) oder jeweils die Stärke der Besatzung an Reiterei (ein 200er also 200 Mann, ein 500er 500 Mann etc.)

    Artillerieregimenter werden wie doppelte Reiterminghan behandelt. 2000 Reiter nehmen also denselben Raum ein wie ein Regiment Belagerungs-, Festungs- oder Feldartillerie.

    Die Schiffe sind dann natürlich voll beladen, was ihnen jeweils einen deutlichen Malus bei der Kampfkraft einbringt. Falls ihr feindliche Küsten ansteuert, könnt ihr also auch einen Konvoi aus beladenen und nicht beladenen Schiffen bilden, um besser für eine Seeschlacht gerüstet zu sein.

    Die Anmietung von Handelsschiffen zum Transport von Truppen erfolgt monatsweise. Dabei wird das Doppelte der monatlichen Schiffskosten zugrunde gelegt. Ein 100-Mann-Schiff III würde also 1000 S kosten (100*20*3*2/12), ein 200-Mann-Schiff III 2000 S. Ihr müsst aber auf jeden Fall vorher nachfragen, wie viele Schiffe für eine konkrete Mission zur Verfügung stehen. Anlandungen an einer feindlichen Küste werden beispielsweise nur von wenigen Reedern in Betracht gezogen. Ich habe auch eine Möglichkeit geschaffen, Schiffe in euren Häfen zu requirieren, aber das bringt sehr viele Nachteile mit sich und ist deshalb eher für absolut außergewöhnliche Situationen gedacht.
    Geändert von Jon Snow (06. Februar 2024 um 16:04 Uhr)

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