Was ist Bewusstsein?

[Wild Haggis]

Was es ist weiß ich nicht. Viel spannender finde ich die Frage, ob Bienen eines haben. Und, ob unser Bewusstsein im Anschluss anders wäre. Wenn wir zum Beispiel sechs Arme hätten. Oder zwei zentrale Nervensysteme. Eine Biene mag auch eines haben. Aber wäre es grundlegend anders? Unser Körper trägt imho zur Bewusstseinsbildung bei.

Zum Teil sind solche Vergleiche empirisch durchführbar. Das einfachste Beispiel, das mir einfällt, sind von Geburt an Blinde oder Taube. Da fehlt einer der einflussreichsten Inputs von Außen und sie hatten den auch noch nie.

Bei Gehirnen gibt es den Fall, dass linke und rechte Gehirnhälfte durch einen Unfall oder Krankheit (oder früher durch Operation) durchtrennt sind.

[Baldri]

Jo, es geht mir mehr um die Biene. Mensch-Mensch war mehr eine Eröffnung. Das bedeutet auch nicht, dass alle Blinden eine Gemeinsamkeit haben, die das Bewusstsein subtil verändert.

Ich habe ein Bewusstsein. Du auch. Aber meines sehe ich als rot, du deines als blau. In Wahrheit sind beide gelb.

[Wild Haggis]

Jo, es geht mir mehr um die Biene. Mensch-Mensch war mehr eine Eröffnung. Das bedeutet auch nicht, dass alle Blinden eine Gemeinsamkeit haben, die das Bewusstsein subtil verändert.

Ich hab erst "Beine" gelesen und schon überlegt...

Ich habe ein Bewusstsein. Du auch. Aber meines sehe ich als rot, du deines als blau. In Wahrheit sind beide gelb.

Da fallen mir mehrere Dinge zu ein.

1) Woher weißt du, dass ich ein Bewusstsein habe? Vielleicht bin ich nur ein eilig zusammen gebastelter Chatbot. Im Solipsismus (z.B. Descartes) ist nur die Existenz des eigenen Bewusstseins bekannt.

2) Was du mit den Farben meinst habe ich nicht verstanden. Wie ordnest du einem Bewusstsein eine Farbe zu?
Falls du meinst, einer sieht die Farbe Rot, der andere Blau, aber in Wahrheit ist es Gelb: Was ist Wahrheit?

In dem Fall wäre ja die Wahrheit für dich Rot, für mich Blau. Eine objektive Farbe außerhalb unseres Bewusstseins gibt es ja gar nicht. Es gibt nur verschiedene Wellenlängen des Lichts, aus denen Augen und Gehirne etwas fabrizieren.

Eine objektive "Wahrheit" ist für uns ja völlig unvorstellbar. Bleiben wir beim Beispiel Licht. Das meiste nehmen wir ja gar nicht erst wahr. Zwischen unseren Augen und dem Bildschirm ist ja eine völlig verrückte Suppe von Photonen durch Radiowellen, Mikrowellen, WLAN, Handymasten, Wärmestrahlung, etc. Das ist jetzt eine materialistische Sichtweise, aber das sind Dinge von denen wir wissen, dass sie vorhanden sind obwohl wir sie nicht sehen. Nichts davon hat als Eigenschaft eine Farbe.

[Rob Anybody]

Weil es Menschen mit Farbschwäche/Blindheit gibt, weiss ich dass mein Farbeindruck eine Illusion meines Bewusstseins ist. Ob mein Eindruck zB von der Wellenlänge für Rot, dem Eindruck Blau oder Gelb eines anderen Menschen entspricht, kann ich nicht überprüfen. Solange kein Augenfehler vorliegt hbaben wir Menschen aber gelernt, diesen Eindruck der durch die rote Wellenlänge entsteht, rot zu nennen.

[Baldri]

2) Was du mit den Farben meinst habe ich nicht verstanden.

Da würde ich nach Lesen deiner Ausführungen deutlich widersprechen wollen!

[wisthler]

Das Video passt nicht wirklich zu der Bewusstseins Frage, aber irgendwie dann im größeren Rahmen doch. Weil durch unser Bewusstsein kommen die Fragen, "warum?" "wieso?" und "wtf soll ich hier?" überhaupt erst auf.

[Wild Haggis]

Ja, bei "warum"-Fragen kann man schnell auf eine Grenze des Erklärbaren stoßen.

Die im Video vorkommende Frage "Warum gibt es etwas, anstelle von nichts?" ist da ein tolles Beispiel.

Man muss sich das mal vorstellen: wenn wir uns über so etwas Gedanken machen, dann fragen wir uns - als Produkt seiner Geschichte - stellvertretend für das gesamte Universum, was der eigene Ursprung ist. Ich finde das hat was.

[SiLL]

Ich garantiere nicht dass das irgendwie weiter hilft, aber mir ist die Antwort letztens zugeflogen:

Man visualisiere ein Bild an der Wand, einen Raum, und n Bildbetrachter auf der anderen Seite des Raums.

Tierisches Bewusstsein (ohne Selbstbewusstsein): Du erlebst dich selbst als das Bild an der Wand. Fest eingerahmt. Aber auch ohne die Lästigkeit der Selbstreflektion.

Menschliches Bewusstsein: Du hast Abstand zum Bild. Nicht so viel wie der Betrachter in unserer Visualisierung. Der Betrachter hat den völligen Überblick. Du nicht. Du best wahrscheinlich eher voller Verwirrung und Frustration. Aber du hast zumindest ein Mindestmaß an Selbstreflexion und kannst über dich nachdenken. Yippy....

Göttliches Bewusstsein: Du bist der Betrachter. Und hast entweder ne schwere Psychose oder ein schamanisches Erwachen. Oder n krassen Drogentrip. Sonst kommt man da nicht hin. Wer bleibt... wird in aller Regel verrückt. Sehr sehr unangenehm.

Halb-göttliches / Erwachtes / Erleuchtetes Bewusstsein: Dass Du deines Seins steht genau zwischen Bild und Betrachter. Du vereinst die Freiheit des Menschen mit der Eleganz des Tieres. Du bist ein Halb-Gott. Gut gemacht.

[Oppenheimer]

Ja, bei "warum"-Fragen kann man schnell auf eine Grenze des Erklärbaren stoßen.

Die im Video vorkommende Frage "Warum gibt es etwas, anstelle von nichts?" ist da ein tolles Beispiel.

Man muss sich das mal vorstellen: wenn wir uns über so etwas Gedanken machen, dann fragen wir uns - als Produkt seiner Geschichte - stellvertretend für das gesamte Universum, was der eigene Ursprung ist. Ich finde das hat was.

Es stimmt, es ist wirklich irrsinnig spannend, was geronnener Impuls so sinniert. Die Tatsache allein ist für mich oft eigentlich sogar interessanter als konkrete Fragen wie die von dir genannte. Oft genug haben wir den Eindruck, vor einer essentiellen Frage zu stehen, die im Grunde aber eher trivial daherkommt. Mal umgekehrt gefragt; warum sollte es überhaupt "Nichts" anstelle von "Etwas" geben, wo wir doch für Existenz mannigfaltige Beispiele kennen und für Nichtexistenz- keine? (Und komm mir jetzt bloß keiner mit Einhörnern, die gibts nähmlich in Ächt! )

[SiLL]

Das Video passt nicht wirklich zu der Bewusstseins Frage, aber irgendwie dann im größeren Rahmen doch. Weil durch unser Bewusstsein kommen die Fragen, "warum?" "wieso?" und "wtf soll ich hier?" überhaupt erst auf.

Oh es passt so gut. Doch deine Bescheidenheit zeichnet dich aus. Bleib nur nicht da stehen. Hehehehehehehehe

[Wild Haggis]

Es stimmt, es ist wirklich irrsinnig spannend, was geronnener Impuls so sinniert. Die Tatsache allein ist für mich oft eigentlich sogar interessanter als konkrete Fragen wie die von dir genannte. Oft genug haben wir den Eindruck, vor einer essentiellen Frage zu stehen, die im Grunde aber eher trivial daherkommt. Mal umgekehrt gefragt; warum sollte es überhaupt "Nichts" anstelle von "Etwas" geben, wo wir doch für Existenz mannigfaltige Beispiele kennen und für Nichtexistenz- keine? (Und komm mir jetzt bloß keiner mit Einhörnern, die gibts nähmlich in Ächt! )

Wollen wir gleich den nächsten Thread aufmachen: "Warum gibt es etwas und nicht nichts"?

Wäre es nicht simpler, wenn es einfach nichts gäbe? Wenn es etwas gibt, stellt sich die Frage, warum es genau das und nicht etwas anderes gibt. Wenn du sagen würdest, noch simpler als nichts wäre es, wenn es alles gibt, dann wäre ich wieder bei dir.

Hier muss man auch ziemlich aufpassen, was man mit dem "Nichts" genau meint. Leerer Raum ist schon recht viel und kann eigentlich nicht als nichts gelten. Es ist ja Raum vorhanden, dazu irgendwelche Quantenfluktuationen, unten drunter irgendwelche Naturgesetze. So geht es dann gerade weiter. Was ist mit einem platonischen Körper? Was ist mit der Idee deines Einhorns?

[Oppenheimer]

Wenn Simplizität das alleinige Kriterium der Natur wäre, ok. Ansonsten nicht.

Welche Hinweise haben wir denn, dass das Universum anders sein könnte, als es ist? Oder statt dessen überhaupt nicht sein könnte?


Ich sags jetzt mal ein bisssschen überspitzt: Multiversum, das ist etwas für Leute, die zu schlau sind um Flacherdler zu sein.

Und du hast ziemlich sicher Recht, wenn du sagst, dass leerer Raum nicht "leer" leer ist. Tatsächlich gibt es im Raum sprichwörtlich alles (wie Rick bei Rick & Morty so schön sagt).

Es gibt also, was es gibt und das ist Alles (was aber (vielleicht? wahrscheinlich?) noch immer nicht bedeutet, dass jeder mögliche Zustand auch eintritt). Nichts ist dagegen eher sowas wie ein Einhorn. Nochmal überspitzt: Der Unfug der so aufkommt, wenn Energie zu klumpen anfängt, so wie Gott, Aliens, usw. Höhere Abstrakta, nur Ergebnisse unserer Projektion (und beim Einhorn zudem nur ein super billiger Hybrid) (wie die Leute, die ihrem Hund was nicht alles zuschreiben, nur eben auf Makroebene, Sätze wie, "das Universum ist schön"). Faszinierend trotz alledem.

PS: Platon ist ein alter, toter Grieche. D20 ist geil.