Jobsuche

[Tronde]

Ich weiß was du meinst, aber darum geht es mir gar nicht.

Es macht etwas mit mir, wenn ich "in der Luft hänge" und selbstverständlich lassen Absagen einen mit der Zeit (ver)zweifeln. Ich gehe aktuell schon noch davon aus, dass ich in den nächsten drei Monaten etwas finden werde, aber falls nicht...puh...
Rücklagen hin oder her, und den Punkt bringen ja viele meiner Freunde und Bekannten, macht es mich ziemlich nervös, wenn ich kein geregeltes Einkommen in entsprechender Höhe habe. Außerdem torpediert das natürlich meinen "Plan" den ich noch im Kopf habe.

Mein Erspartes anpacken oder evtl. gar Aktien verkaufen zu müssen ist kein schönes Gefühl. Ich weiß, dass das nach Jammern auf verdammt hohem Niveau klingt, ist es vermutlich auch, aber so ticke ich eben. Meine Fixkosten liegen im Monat bei ca. 3000€, da wird dann also recht schnell dran geknabbert. Und das sind jetzt keine extravaganten Fixkosten. Allein Miete und Unterhalt/Schulgeld für meinen Sohn schlagen hier schon mit 2500€ rein. Der Rest ist dann eben Verpflegung, Strom, Netflix & Co. Das Einsparpotential ist also gering. Selbst ein Umzug würde nichts oder nur minimal etwas bringen - ganz abgesehen davon, dass ich das natürlich gar nicht möchte und einfach nur Irrsinn wäre.

Naja, wie gesagt, ich bin noch ganz guter Dinge und einigermaßen ruhig, aber ob das in 8 Wochen noch genauso aussieht...ich glaube eher nicht.

Vielleicht die freie Zeit für ein Coaching nutzen, in welchem du an diesen Themen arbeitest?

[nordstern]

Je länger du suchst, desto geringer deine Chancen, da Lücken im Lebenslauf nicht so gerne gesehen sind und viele Personaler denken: Er bewirbt sich, andere nehmen ihn nicht, das wird sicherlich Gründe haben.

Ich spreche da aus eigener leidvoller 2,5 Jahre Erfahrung. Und ich weis auch was das mit jemandem anstellen kann. Aber ich weis auch, das viele Leute die das nicht kennen, es nicht verstehen. Dazu zählte ich übrigens auch, bis ich es erfahren musste. Daher sind so Aussagen wie die von Tronde eher nichtssagend. Cpachings interessieren Arbeitgeber nicht. Da idR nur sehr kurz (WE, WE-Kurse, etc). Und die die wirklich interessieren weil man eine Art Titel erwirbt, sind auf Arbeitgeber ausgelegt die ihre MA fortbilden wollen (IHK). Und selbst da sind Spezialisierungen eher uninteressant für AG. Also dies erfordern oder sündhaft teuer sind (mehrere tausend EUR). Ich habe drei Fortbildungen gemacht. Gefühlt alle für die Katz... sowohl privat (was ich noch weis) als auch für den Lebenslauf. Das ahnte ich schon vorher... aber besser irgendetwas als garnichts (über die VHS).

Wenn die Industrie meckert wegen Fachkräftemangel dann ist das kein Mangel an potenziellen Bewerbern mit ausreichender Qualifikation sondern ein Mangel an Bewerbern die dem Idealtypus entsprechen und für geringes Geld arbeiten wollen. Also jung, berufserfahren, nicht so teuer, perfekter Lebenslauf und Noten.
War sogar mal bei nem Personalcoach wegen Bewerbung prüfen. Der Typ hatte weniger Ahnung von Bewerbungen wie ich. Und hat Probleme oder fragliche Punkte nicht von sich aus bemerkt sondern erst als ich ihn direkt darauf ansprach und dann eher ahnungslos gewirkt und nur meinen Ideen zugestimmt. Und das war kein Einzelfall...

Ich habe es z.b. erlebt das zwei Unternehmen meine Bewerbung mehrmals abgelehnt haben (bis sie mir schrieben, ich solle mich nie wieder bei ihnen bewerben), zeitgleich aber beide Unternehmen über ein Jahr gesucht haben. Und eines der Unternehmen sogar in der Regionalzeitung über fehlende Bewerber beschwert hat im ländlich geprägten Landkreis und das man aktiv mehr qualifizierte Mitarbeiter aufs Land ziehen solle, einschließlich Menschen aus dem Ausland. Das Unternehmen hat zu dem Zeitpunkt auf ihrer Internetseite nur kaufmännische Mitarbeiter gesucht.

Ich las das und hab ernsthaft überlegt einen Leserbrief zu schreiben. Ich hatte mich 4mal in einem Jahr auf den exakt selben Job beworben, 4 Absagen bekommen, die letzte mit sehr harschem Tonfall mich nicht mehr zu bewerben. Und ich hätte ALLE Quailifikationen erfüllt gehabt. Ich wäre auch mit dem Gehalt eher niedriger gewesen aufgrund meines Lebenslaufs. Aber dazu kam es ja nie, da nie ein Gespräch stattfand. Die Lücken im Lebenslauf halt. Wie kann man sich so in die Medien stellen und zeitgleich quaifizierte Bewerber wiederholt einfach ablehnen? Und das war ein Job wo keine Berufserfahrung gefordert war lt. Ausschreibung. Und an der Bewerbung lag es absolut nicht.

Inzwischen arbeite ich in einem Unternehmen als Controller/Revision/Sarnierer von der Tätigkeit her (alleine, da es vor mir keinen gab), aber befristet als Praktikant und ohne Erfahrung. Ist zumindest was für den Lebenslauf... Aufgrund der Lage bezweifel ich aber, das daraus ne Festanstellung wird. Ich meine die wissen nicht mal wie hoch ihre Herstellungskosten sind. Die Planen alles mit geschätzten Pauschalen. Ich war der erste der überhaupt mal in Einkauf nachgefragt hat, wieviel die der Einkauf der Produkte kostet... also tatsächlich.. real. Oder generell mit der Wertschöpfungskette mal gesprochen hat.

Die haben z.b. einen neuen Zulieferer genommen und dafür jahrzentelange Geschäftsbeziehungen verbrannt um die Einkaufspreise zu senken. Das Problem dabei war, das NIEMAND den Einkauf gefragt hat, was er kostet. NIEMAND einen Vergleichswarenkorb beim neuen Lieferanten gemacht hat ob er wirklich billiger ist und NIEMAND mit dem bisherigen mal geredet hat (Rabatt, etc). Frei dem Motto: neuer Lieferant muss her, da billiger, wissen aber nicht ob er billiger ist. Einfach nur absurd...

[Simato]

War sogar mal bei nem Personalcoach wegen Bewerbung prüfen. Der Typ hatte weniger Ahnung von Bewerbungen wie ich.

Fall abgeschlossen

[Tronde]

Ich spreche da aus eigener leidvoller 2,5 Jahre Erfahrung. Und ich weis auch was das mit jemandem anstellen kann. Aber ich weis auch, das viele Leute die das nicht kennen, es nicht verstehen. Dazu zählte ich übrigens auch, bis ich es erfahren musste. Daher sind so Aussagen wie die von Tronde eher nichtssagend. Cpachings interessieren Arbeitgeber nicht. Da idR nur sehr kurz (WE, WE-Kurse, etc). Und die die wirklich interessieren weil man eine Art Titel erwirbt, sind auf Arbeitgeber ausgelegt die ihre MA fortbilden wollen (IHK). Und selbst da sind Spezialisierungen eher uninteressant für AG. Also dies erfordern oder sündhaft teuer sind (mehrere tausend EUR). Ich habe drei Fortbildungen gemacht. Gefühlt alle für die Katz... sowohl privat (was ich noch weis) als auch für den Lebenslauf. Das ahnte ich schon vorher... aber besser irgendetwas als garnichts (über die VHS).

Die Äußerung zeigt schon ein recht großes Problem. Die mangelnde Fähigkeit abseits von sich selbst Dinge zu sehen. Der Vorschlag in Richtung TeeRohr ging nicht um die Frage wie er sich "interessanter für die Arbeitgeber macht". Der Ratschlag hat etwas mit der persönlichen Weiterentwicklung zu tun. TeeRohr braucht keine Ratschläge wie er sich interessanter für Arbeitgeber macht, er ist es schon. Ein signifikanter Unterschied zu deiner Situation.

Wenn die Industrie meckert wegen Fachkräftemangel dann ist das kein Mangel an potenziellen Bewerbern mit ausreichender Qualifikation sondern ein Mangel an Bewerbern die dem Idealtypus entsprechen und für geringes Geld arbeiten wollen. Also jung, berufserfahren, nicht so teuer, perfekter Lebenslauf und Noten.

Für geringes Geld wird in diesen Branchen nicht gearbeitet. Das ist eine Märchenstunde. Problematisch ist, in deinem Fall, wohl zum einen der Lebenslauf und dazu wohl auch noch der unbändige Wille deinerseits, immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen obwohl es keinen Erfolg hatte. Gibt ein nettes Zitat von Albert Einstein dazu.

Der Fachkräftemangel führt halt nicht nur dazu, dass man alles einstellt was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Das ist in großen Firmen nicht so und das wird sich mittelfristig auch bei kleineren Firmen (sofern diese es sich leisten können) durchsetzen. Ich benötige beispielsweise aufgrund von Wachstum auch immer wieder Mitarbeiter (dieses Jahr 2 Festangestellte und 2 Azubis dazugekommen), überlege mir aber inzwischen ganz genau wen ich einstelle. Und wenn ich 2 schwache Bewerber habe, bei denen mir der Bauch schon sagt "oje - das wird schwierig", dann lasse ich es. Egal ob ich Arbeit für sie hätte und somit Umsatz und damit auch mehr Gewinn. Das ist natürlich Branchenabhängig und man muss es sich auch leisten wollen. Aber wenn ich deine Beiträge so lese, ich hätte keinen Bock dich einzustellen. Die Probleme schreien mich bei deinen Beiträgen ja schon an.

War sogar mal bei nem Personalcoach wegen Bewerbung prüfen. Der Typ hatte weniger Ahnung von Bewerbungen wie ich. Und hat Probleme oder fragliche Punkte nicht von sich aus bemerkt sondern erst als ich ihn direkt darauf ansprach und dann eher ahnungslos gewirkt und nur meinen Ideen zugestimmt. Und das war kein Einzelfall...

Wie gesagt. im Fall von TR ging es um etwas völlig anderes.

Ich habe es z.b. erlebt das zwei Unternehmen meine Bewerbung mehrmals abgelehnt haben (bis sie mir schrieben, ich solle mich nie wieder bei ihnen bewerben), zeitgleich aber beide Unternehmen über ein Jahr gesucht haben. Und eines der Unternehmen sogar in der Regionalzeitung über fehlende Bewerber beschwert hat im ländlich geprägten Landkreis und das man aktiv mehr qualifizierte Mitarbeiter aufs Land ziehen solle, einschließlich Menschen aus dem Ausland. Das Unternehmen hat zu dem Zeitpunkt auf ihrer Internetseite nur kaufmännische Mitarbeiter gesucht.

Klar - wo ist hier das Problem? Du bist kein Kandidat. Sie suchen aber eben Leute die sie einstellen wollen. Es ist ein Irrglaube, dass man jeden einstellen muss. Wieso die dich nicht einstellen wollen? Keine Ahnung. Aber das begleitet dich ja. Normalerweise sollte man reflektieren, wie das sein kann. Und nicht nur immer auf das Resultat kommen, dass die Welt sich gegen einen verschworen hat.

[nordstern]

naja.. Kopf gegen die Wand.. so kann man es auch bezeichnen wenn man rudimentär dasw machen will, was man gelernt hat oder einem Spaß macht. Wenn man als ausgebildeter Ingenieur z.b. als Kassierer arbeiten will... kein Thema. Aber das mag vielleicht arogant klingen: Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich nach der Ausbildung und erster Berufstätigkeit nicht studiert. Und ich will ja keinen Job wofür man ein Studium braucht.
Abgesehen davon, kann ich nicht alle Tätigkeiten machen. Ich muss mich bei der Arbeit geistig auslasten. Das ist die Grundprämisse. Und zeitgleich die emotionale Belastung (zuviel interaktion mit Menschen, also wenn permanent und keine Ruhe zwischendrin) nicht überstrapazieren. Denn beides wird mittelfristig dazu führen das ich den Beruf nicht mehr ausüben kann psychisch wie physich. Wenn ich also bei der Berufswahl auf meine körperliche Eignung achte, wo ist das Problem?


Das ich kein Kandidat bin, ist klar. Die Frage ist wieso? Wieso ist jemand kein Kandidat der die Erfordernisse erfüllt, wenn es keine Alternative gibt über Monate hinweg? Lücke hin oder her. Entweder braucht man jemanden dringend... und meckert dann auch Medienwirksam.. oder eben nicht. Und das bezieht sich nicht spezifisch auf mich, sondern generell.

Wenn ich als Unternehmer dringend z.b. einen Maurer/Controller/Pfleger, etc brauche und ich habe die Wahl zwischen niemanden und jemanden mit dem ich es versuchen kann. Wie entscheide ich mich? Logisch gesehen für den Versuch.. weil irgendjemand der qualifiziert ist für die Tätigkeit aber nicht Idealbesetzung ist, besser ist wie garnichts. Zumindest in meinem Verständnis.

[wisthler]

Losgelöst davon Nordstern und deiner Suche. Aber wenn ich 30 mal etwas mache und fast 30 mal das gleiche Ergebnis bekomme, dann sollte ich immer und egal was es war, nicht das Ergebnis anzweifeln sondern immer die Herangehensweise.
Eine Niederlage ist kein Beinbruch sondern wichtig, da man aus Niederlagen viel lernen kann. Aber ich muss natürlich dann auch wirklich daraus lernen wollen.

[zerialienguru]

Völlig richtig

[TeeRohr]

Man muss auch mal sehen was ein Arbeitgeber möchte und an welchem Punkt er steht, wenn er nach einem weiteren Mitarbeiter sucht.

1. Man darf nicht vergessen: Es ging vorher auch ohne "dich", wenn es nicht gerade einen Todesfall oder eine unerwartete Kündigung auf einem lebenswichtigen Posten ist.
2. Der Arbeitgeber möchte mehr erwirtschaften/produktiver werden.

Wenn nun weder der Fortbestand des Unternehmens gefährdet ist, noch die Produktivität erwartbar gesteigert werden kann dann stellt man eben niemanden ein und macht weiter wie bisher.
Jemanden einzustellen kostet nämlich Geld, Zeit und im schlimmsten Fall auch Nerven. Und jemanden in Deutschland zu kündigen ist auch nicht soooo einfach.

Mich würde mal interessieren wieso dieser Arbeitgeber dir extra schreibt, dass du dich bitte nie mehr bewerben möchtest. Das ist ja schon starker Tobak. Hast du hier mehr gemacht als einfach deine Unterlagen hinzuschicken? Klingt nämlich schwer danach. Diesen Aufwand - und auch das rechtliche Risiko (falls es eines gibt) - geht man doch als Arbeitgeber eher nicht ein, wenn man es nicht mit einem Sacktreter zu tun hat. Eigentlich sagt man immer möglichst nichtssagend und höflich ab und hat im Augenblick des "absenden" klickens schon vergessen, dass er sich beworben hat.

[Baldri]

Stand jetzt habe ich ab 27.11. Arbeit.

Ohne Vorstellungsgespräch oder gar Bewerbung.

[Bassewitz]

Starker Typ!

Branche?

[EpicFail]

Glückwunsch

[TeeRohr]

Irgendeine Art der Vorstellung muss es ja gewesen sein - und wenn es das Bier in der Kneipe war.

[goethe]

blankziehen reicht

[Der Kantelberg]

Ohne Vorstellungsgespräch oder gar Bewerbung.

Ich würd dich ja beglückwünschen - aber das hört sich nicht gut an. Willst du wirklich bei jemand arbeiten, die einfach jeden nehmen?

[Baldri]

Ich weiß. Aber es ist Verwaltung und befristet. Quasi ein Notfall.

Entweder es passt oder es passt nicht. Schlimmstenfalls habe ich eine interessante Erfahrung.