Niemand hat sich heute Nacht an unsere Haus gewagt. Vielleicht hatten wir Glück und die Plünderer haben alles bekommen, was sie wollten.
Vielleicht suchen sie leichtere Beute oder sie warten ab, was wir innerhalb von ein paar Tagen an Wertsachen zusammentragen können. Warum jede Nacht ein anderes Haus überfallen, wenn man weiß, wo es etwas zu holen gibt? Ich werde langsam paranoid.
Der Tag selbst ist ruhig. Ohne ausreichend Holz können wir weder Betten bauen, noch die Werkbank. Auch die Fenster und Türen können wir nicht verstärken.
Aber ich habe genug technischen Kram zusammen, um ein primitives Radio zu bauen. Nachrichten, Musik, alles ist wichtig.
Tatsächlich funktioniert der Kasten, den ich zusammengeschraubt habe. Aber die Nachrichten gefallen mir nicht.
Mangel an allem. Und Plünderer. Verdammt, wir sind ja selbst welche. Irgendwann finde ich einen Sender mit Musik.
In der Nacht lege ich mich wieder auf Wache. Dem Frieden hier traue ich kein Stück, so lange wir nicht unsere Verteidigung organisiert haben.
Zlata wird dieses Mal etwas weiter fort sein, im Geisterhaus, wie die Gerüchte sagen.
Sie muss über eine eine zerstörte Auffahrt ins erste Geschoss klettern. Mörserbeschuss hat einies an Schaden angerichtet.
Die ganze Zeit über hört sie Geräusche aus dem Gebäude, aber es sind keine Gespenster. Es sind nur Ratten.
Im Keller findet sie eine vergitterte Tür, die sie nicht öffnen kann.
Wir haben gelernt, dass eine verschlossene Tür oder ein gesicherter Schrank oft wertvolle Beute verbergen. Ich werde mir im Laufe des Tages einiges einfallen lassen. Dann können wir zurück kehren und hier noch einmal nachsehen.
Zlata stößt auf viele Lebensmittel. Wasser, Gemüse - all das muss mit.
Der Rest wird zusammengetragen und im Keller versteckt.
Ihr Beute wird am Ende viel Holz enthalten. Wir müssen endlich weiter kommen mit unserem Ausbau.
Außerdem hat sie eine Flasche Schnaps gefunden. Wir hoffen darauf, dass dieser Händler wieder kommt. Dann können wir vielleicht noch etwas eintauschen.
Auch diese Nacht war ruhig, doch die lange Wache hat mir ziemlich zugesetzt. Ich bin müde und fühle mich krank.
Wir haben Medikamente, also schnappe ich mir ein paar Pillen und lege mich ins Bett.
Zlata kümmert sich derweil um unsere Drehbank.
Das verbraucht wieder nahezu alle unsere Vorräte, doch wir haben heute Glück.
Der Händler taucht wieder auf und Zlata schachert um jeden Nagel.
Am Ende haben wir so viel zusammen, dass wir richtig aufrüsten können.
Ein Beil, eine Pistole und ein Sägeblatt kommen zusammen.
Das Sägeblatt werden wir für das Geisterhaus brauchen. Die Pistole für unsere eigene Sicherheit und das Beil - nun dazu kommen wir noch.
Im ganzen Haus stehen alte Möbel, die wir nicht gebrauchen können. Schränke, Truhen - die gehen wir jetzt an.
Mit gezielten Schlägen werden daraus neue Bretter und Feuerholz. Genau das, was wir jetzt brauchen.
Zum Ende des Tages reicht es sogar noch dazu aus, die letzten Risse in der Fassade abzudichten.
Ja, es sieht ganz gut aus. Auch wenn wir dringend ein zweites Bett brauchen.
In der Nacht diskutieren wir nicht lange. Zlata ist müde, ich bin krank. Aber das Geisterhaus birgt viele Schätze. Also gehe ich.
Für Zlata bleibt unsere Pistole und immerhin vier Schuss Munition.
Im Keller des Geisterhauses mache ich mich an die Arbeit.
Die Gitterstäbe sind rostig, aber solide und das Sägeblatt ist nach einem Einsatz hin - aber ich bin im Keller.
Verbände, Munition, Medizin und jede Menge Material finden sich hier. Sogar ein alter Stahlhelm.
Ich schleppe alles mit vollen Händen nach Hause. Auch die nächste Nacht muss eigentlich hierher gehen. Schließlich kennen wir den Ort schon und bei all den Vorräten, können wir gut planen.
Das Beil für den Geist.
Irgendwie fehlt mir in dem Spiel die Gefahr durch die Soldaten oder die gegnerische Armee.
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Ah, das kommt noch. Wie bei vielen Spielen, sind die ersten Orte an die man gehen kann, einfach.
Später, wenn die leichte Beute weg ist, kommt noch mehr.
Die Gefahr sind eigentlich die Raider, die in der Nacht Dein eigenes Haus plündern und Deine Leute verletzen.
Durch Verletzungen und Überfälle sinkt die Moral und dann wird es irgendwann richtig schlimm.
Erstaunlich, dass ich hier noch nicht so viele Angriffe hatte.
Aber ich verspreche: Das kommt noch.
Sehr viel weniger besorgt als in den letzten Nächten kehre ich nach Hause zurück. Zu Hause, ein seltsamer Gedanke für diese notdürftig hergerichtete Ruine - aber wir finden immer mehr Sicherheit hier.
Es ist tatsächlich ruhig geblieben. Zlata hatte keinen Ärger in der Nacht.
Allmählich erzählen wir uns unsere Geschichten.
Ich höre es nicht zum ersten Mal. Irgendwann bekommt man das Gehör. Ich konnte früher die Sirene eines Krankenwagens nicht von der Polizei unterscheiden oder Vogelstimmen. Aber das Gefühl, wo die dicken Brocken runterkommen, bekommt man schnell.
Oder gar nichts.
Mit der Materialausbeute der letzten Nacht, mache ich mich daran, die Werkbank noch einmal aufzurüsten.
Dafür verbrauche ich unsere gesamtes Bauholz, aber ich habe eine Idee, wie wir das Haus noch sicherer machen können. Dafür brauche ich mehr Arbeitsfläche.
Das hier ist das nächste, wichtige Projekt. Eine gesicherte Tür mit Alarm.
Auch die Fenster werde ich daran anschließen. Es muss nicht gut aussehen, es muss nur funktionieren. Wenn jemand versucht einzudringen, werden wir gewarnt. Noch habe ich längst nicht alles, was ich dafür brauche. Aber bald.
Dann klopft es an der Tür.
Ich bin gerade dabei, die letzten alten Möbel im Haus zu zerlegen, während Zlata versucht, etwas Schlaf nachzuholen.
Könnt Ihr mir helfen?
Abgerissen sieht der Kerl aus. Aber er zeigt mir tatsächlich seine alte Marke.
Nun, ein paar kräftige Hände können wir gebrauchen. Ich lasse ihn rein.
Was ich von Marko höre klingt ehrlich. Seine Familie ist vor einigen Jahren eingewandert und er balanciert wohl direkt auf den Fronten dieses Krieges.
Diese Welt zerreißt uns alle irgendwie.
Marko ist leicht erkältet. Ich schicke ihn in die Küche, wir haben noch eine Menge an Kräutermedizin.
Währenddessen zimmere ich aus den Resten unserer antiken Schränke ein zweites Bett zusammen. Jetzt brauchen wir definitiv mehr Schlafgelegenheiten.
Marko geht derweil in den Keller. Er weiß, wie man einen Destillierapperat bedient und setzt einen Hochprozentigen an.
Danach macht er sich auf den Weg ins Baumhaus.
Dort gibt es noch Mobiliar, das wir zerlegen können. Der Junge packt mit an, wo er kann - und ich selbst hätte es nicht übers Herz gebracht, dort die Kindermöbel auseinander zu nehmen.
Ein drittes Paar Hände und auch Zlata scheint erfreut, als sie den jungen Kerl am Tisch in der Küche sitzen sieht.
In der Nacht sind wir uns einig. Marko wird die Wache übernehmen. Er ist nicht ganz fit, aber ich bin halt noch von der alten Schule. Frauen sollten nicht in die erste Frontlinie.
Ich nehme mir noch einmal das Geisterhaus vor.
Viel Baumaterial, roher Tabak, ein paar Medikamente und Düngemittel kann ich finden.
Viel mehr gibt es nicht hier, auch wenn ein letzter Gang nicht sinnfrei wäre.
Als ich zurück kehre sehe ich Männer von unserem Haus weglaufen. Ich rufe ihnen wütende Worte hinterher.
Einholen könnte ich sie ohnehin nicht.
In der Tür steht ein grimmiger und entschlossener Marko. In den Händen die rauchende Pistole.
Oh ja, er weiß es, sich in gefährlichen Situationen zu behaupten. Ich war mir ziemlich sicher bei ihm, aber heute Nacht hat er sich zu einem Teil unserer Runde gemacht.
Durch meinen langen Marsch haben wir genug Material, um die Alarmanlage einzurichten.
Die Verkabelung übernimmt Zlata. Sie hat die Nacht über schlafen können und es ist wirklich auffällig, wie gut dieser Tag läuft. Eine Wache, ein Sammler, eine Arbeitskraft, die sich für den Tag ausruht.
Nachdem wir Männer ausgeschlafen haben und wir uns zum Essen vorbereiten, kommen wir dazu, uns weiter mit Marko auszutauschen.
Nein, wir haben es nicht mitbekommen, was in Gravia passiert ist. Nachdem er berichtet, was er dort gesehen hat, sind wir froh, es nicht mit eigenen Augen gesehen zu haben. Leichen auf offener Straße, Zivilisten mit gefesselten Händen in dunklen Gassen erschossen.
Mit dem neuen Mann an unserer Seite, haben wir einen richtigen Sprung voran gemacht.
Ja, etwas mehr Bequemlichkeit wäre toll. Wir können uns einige Tage lang mit Essen versorgen, haben Medikamente und Ausrüstung für Erste Hilfe. Und auch ein paar Zigaretten. Ich überschlage knapp und komme dazu, dass wir mit unserem Zucker noch 6 Flaschen Schnaps brennen können. Aber mein Wunsch für die nächste Zeit ist es, dass wir uns noch einmal um unseren Küchenherd kümmern.
In dieser Nacht wird Marko losziehen. Es gibt einen ziemlich verwüsteten Wohnblock in der Nähe und Marko ist sicher viel beweglicher als ich.
Wir werden sehen, was die Nacht bringt. Ich nehme mir unsere Pistole und halte Ausschau.
Marko berichtet nicht nur über den Wohnblock, sondern auch über die Nachbarschaft. Nur wenige Häuser sind überhaupt noch beleuchtet.
Tatsächlich brennen sogar noch einige Straßenlaternen.
Im Haus stößt Marko auf einen verlassenen Kinderwagen.
Es trifft die Kleinen. Überall.
Das ist schon der zehnte Tag, an dem wir in diesem Haus aufwachen.
Wobei - ich war ja wach in dieser Nacht. Es war ruhig. Fast schon zu ruhig.
Wer hätte gedacht, dass wir uns hier so einrichten können und inzwischen sogar einen richtig anständigen Mitstreiter haben.
Zlata hat sich einige Tiegel und Stößel aus den Vorräten heraus gesucht und baut sich eine Werkstätte zurecht. Sie denkt dabei wohl hauptsächlich an mich.
Denn jetzt will sie Zigaretten drehen. Vorgestern hatte ich Taback mitgebracht.
Den will sie jetzt verarbeiten. 16 Zigaretten werden daraus werden. Das macht sie für mich. Es hilft uns kaum beim Überleben, wenn ich die alle wegrauche. Vielleicht werden wir ein paar davon eintauschen. Gegen was auch immer.
Passend zu diesem Gedanken taucht Franko wieder auf.
Mit Schnaps und Kräutermedizin tauschen wir uns Wasser, Konserven und viele Bauteile ein.
Daraus werden zwei Sägeblätter hergestellt. Ich will in dieser Nacht in den Wohnblock gehen, diese Gitterstäbe öffnen und sehen, was sich dort finden lässt.
Wenigstens geht es alles sehr schnell.
Marko übernimmt die Wache, Zlata geht ins Bett. Das hat sich bewährt.
Ich werde zum Wohnblock gehen.
Inzwischen haben wir auch schon von vielen anderen Orten gehört. Es gibt sogar einen Armeestützpunkt in der Nähe.
Die beiden Sägeblätter packe ich ein.
Mal wieder ein Einbruch in verschlossene Wohnungen. Nun, inzwischen habe ich mich schon daran gewöhnt.
Die Ergebnisse sind atemberaubend. Lebensmittel, Schmuck, Alkohol.
Marko hatte schon einige andere Dinge gefunden, die er im Keller gelagert hat.
Ich lasse mir einige Minuten Zeit, um meinen Rucksack zu packen.
Viel zu essen habe ich gefunden, Wasser und Bauteile. Ein Gang sollte sich noch lohnen.