Deine Lage ist doch gut. Das Gemüse hättest du den armen Leuts lassen können
Deine Lage ist doch gut. Das Gemüse hättest du den armen Leuts lassen können
Story Time :)
Achtung Spoiler:
Der Himmel weiß, dass wir sie brauchen werden. Als hätte meine Entscheidung aus der letzten Nacht, etwas heraufbeschworen.
Vielleicht ist es auch nur das Ende der Kälte. Jeder, der bis hierher überlebt hat, versucht verzweifelt, an etwas zu Essen zu kommen.
Nachdem unser Gemüsebeet wieder Ertrag abgeworfen hat, pflanzen wir noch einmal Kräuter an.
Damit können wir unsere Medikamenten-Bestände aufbessern und im schlimmsten Fall, Zigaretten daraus drehen.
Auch etwas Schnaps können wir wieder brennen.
Die beliebteste Tauschware bisher.
In dieser Nacht mache ich mich auf den Weg in das baufällige Haus.
Roman wird auf unser Haus aufpassen.
Marko hatte mich gebeten, etwas zu Essen mitzubringen.
Das Essen gebe ich dem hungrigen Mann, der sich überschwänglich bedankt.
Dann führt er mich zu einem Versteck.
Eine Hand wäscht halt die andere.
Dort finde ich Schmuck und eine Flasche destillieren Alkohol.
Auch die restliche Ausbeute war sehr gut.
Die Angriffe werden häufiger und härter.
Bis jetzt können wir uns gut verteidigen, doch bald werden wir neue Munition brauchen.
Bei Franko können wir etwas davon kaufen, außerdem Vorräte, Wasser und Waffenteile.
Wenn es so hart wird, dann müssen wir uns auch hochrüsten.
Mit den Bauteilen, die wir eintauschen konnten, reparieren wir unsere zweite Schrotflinte.
Damit erhöht sich unsere Feuerkraft deutlich.
In dieser Nacht macht sich Roman auf den Weg - und dieser wird sehr düster werden.
Er rechnet mit großer Gefahr.
Der Schein trügt nicht.
Das Doppelhaus ist von wütenden Menschen besetzt, offenbar mit schweren Waffen.
Einen der Bewohner erwischt Roman direkt aus dem Hinterhalt.
Doch damit ruft er weitere Männer auf den Plan.
Im direkten Nahkampf wird er mit einer Schrotflinte bedroht, doch in einem engen Kampf ist das nicht die Waffe der Wahl.
Mit seinem Messer macht Roman dieser Bedrohung den Gar aus.
Am Ende der Nacht bringt er die Schrotflinte und jede Menge Munition mit nach Hause.
Dazu jedoch ein gewaltiges moralisches Problem.
Es wird gefährlicher in den Nächten - verdammt, WIR werden gefährlicher in den Nächten.
Die neuen Munitionsvorräte sind extrem wichtig. Doch der Preis dafür...
Selbst Roman ist zerknirscht ob seiner Taten.
Ich selbst bin schwer schockiert. Doch ich ziehe mich zurück und bin ruhig. Auch ich habe Leben genommen in diesem Krieg.
Marko kümmert sich um den aufgewühlten jungen Mann.
Doch Zlata zieht sich weinend zurück. Inzwischen ist die gute Stimmung der letzten Tage verflogen.
Während wir noch versuchen die Nachrichten zu verdauen, klopft es wieder an der Tür.
Die Nachbarin, der Zlata vor einigen Tagen geholfen hatte ihr Haus zu schützen, ist wieder da. Es kommt gelegen. Marko geht mit - eigentlich wäre das ein Job für Roman, aber der Junge ist gerade mit sich selbst beschäftigt.
In der Nacht übernimmt er die Wache. Ich denke, das ist auch ein psychologischer Kniff. Wenn weitere Plünderer kommen, kann er seine Wut laufen lassen, für einen guten Zweck.
Ich gehe zurück in die direkte Nachbarschaft. Es gab dort ein Haus, in dem ich einen Vorrat angelegt habe, den wir jetzt gut gebrauchen können.
Vor allem die Munition und der Dünger sind sehr wichtig für uns.
Eine Nacht ohne große Überraschungen ist etwas, das wir gut gebrauchen können.
Doch es war offenbar nur für mich ruhig. Roman hat in der Nacht mehrere Männer vertrieben.
Zlata wirkt dabei ziemlich blass. Sie geht Roman aus dem Weg, wobei ich erkennen kann, dass sie recht froh ist, nicht selbst gegen Plünderer antreten zu müssen.
Gemeinsam mit mir kehrt auch Marko zurück.
Er hat etwas Gewehrmunition von unseren Nachbarn bekommen. Zusätzlich zu meiner Ausbeute stabilisiert das unsere Munitionsbestände deutlich.
Nach den kalten Tagen wird das Wetter nun deutlich freundlicher.
Die Nachricht ist gar nicht so gut in meinen Ohren. Gutes Wetter wird die dauernden Überfälle nur noch einfacher machen.
Zurück zum Doppelhaus, in dem Roman gewütet hat. Auch wenn dort die Geister seiner Taten spuken, gibt es dort zu viele nützliche Dinge.
Ich gehe selbst dort hin. Es besteht keine Not, Roman noch einmal den Weg gehen zu lassen.
Meine Ausbeute ist gewaltig.
Neben unfassbaren Mengen an Lebensmitteln und Medikamenten finde ich eine intakte Pistole und viel Munition.
Die Munition können wir auch gebrauchen. Die Überfälle gehen jede Nacht weiter und wir feuern aus allen Rohren.
Mit der zusätzlichen Pistole könnten wir nun alle mit zwei Feuerwaffen zurückschlagen.
Während sich unsere Bewaffnung schon mit einer kleineren Armee-Einheit vergleichen lässt, sind unsere Rationen sogar noch üppiger.
Zlata kann Essen für mehrere Tage kochen, wir haben Konserven in Hülle und Fülle und auch unser Gemüsebeet und die... ähem.... Rattenfalle liefern regelmäßig Nachschub.
An Tagen, an denen Franko es schafft, zu uns durchzudringen, müssen wir nicht mehr mühsam Reste zusammenkratzen, um ein paar Krumen zu tauschen.
Wir handeln jetzt en gros.
Ein letzte Gang zum Doppelhaus soll noch sein. Dann wollen wir dem Ort den Rücken kehren.
Inzwischen haben sich auch alle wieder einigermaßen gefangen.
Zwischen all den Schränken und Kisten finde ich eine Nachricht an der Wand geschrieben.
Nicht allen geht es so gut, wie uns. Die Welle der Gewalt in den letzten Nächten - und wir waren auch ein Teil davon - hat ebensolchen Schaden angerichtet, wie der Krieg selbst.
Endlich ebben die Plünderungen ab.
Deutet sich ein Ende des Krieges an?
Zunächst einmal nicht bei uns. Auch wir haben noch einen Angriff abzuwehren.
Ich mag nicht einmal mehr nachzählen, wie viele es gewesen sind in den letzten Wochen.
Während wir über Tag versuchen, Munition zu produzieren, Lebensmittel anzubauen und Zigaretten herzustellen, geht es in der Nacht an einen neuen Ort.
Ich bin nie in diesem Institut gewesen. Kunst, Kultur, das ist nicht so sehr mein Ding. Aber Marko hat dort Brandschutz-Übungen abgehalten. Sogar einen Kurs gegeben für Kinder. Feuerlöschen für die Kleinsten. Er kennt die Gegend und übernimmt den nächtlichen Einsatz.
Da es gefährlich zu sein scheint, geben wir ihm eine Schutzweste mit und unsere obligatorische Brechstange.
Unsere Vorräte können sich sehen lassen und wir wollen nicht riskieren, jemanden zu verlieren.
Die Vorsicht war berechtigt.
Andere Plünderer treiben sich hier herum. Marko kann ihnen aus dem Weg gehen, doch einige Drohungen werden ausgetauscht.
Die Nacht war friedlich. Nach Wochen gab es endlich einmal keine Schüsse und keinen Überfall.
Dankbar begrüßen wir Marko in den Morgenstunden bei uns.
Wir sorgen nun für weiteren Schutz.
Damit hat jeder von uns einen Schutzhelm. Für weitere Probleme sollten wir gewappnet sein.
In dieser Nacht wagt sich Marko noch einmal zum Armeestützpunkt. Die Stimmung dort wirkt gelassen.
Er tauscht Schnaps und Medikamente gegen Lebensmittel und Wasser ein und einige Waffenteile.
Die Nacht verläuft ebenfalls friedlich, doch wir bereiten uns vor.
Es hat schon dunkle Rückfälle gegeben - und selbst wenn Marko von gelöster Stimmung im Armeelager spricht, wollen wir vorbereitet sein auf alles. Unser defektes Sturmgewehr ist jetzt auch einsatzbereit.
Kaum haben wir den ersten Test gemacht, kommen Nachrichten aus dem Radio.
Ist es wirklich vorbei?
Wir sitzen gebannt in unserem Wohnzimmer, lauschen dem Radio, eine kaputte, verhaltensauffällige Familie, bis an die Zähne bewaffnet.
Es ist wirklich vorbei...
Langsam, erst sehr langsam, kommt die Wirklichkeit zu mir durch.
Wir haben es überstanden. Das Ende der Gewaltausbrüche war schon ein Zeichen. Die Ruhe bei der Armee ebenfalls.
Was haben wir nicht alles durchgestanden.
Die blutige Konfrontation in der Brauerei, als ich einen Mann erschlagen habe.