Der Rote Planet - Der Nachrichtenticker

[Azrael]

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Wie der örtliche Kolonieleiter auf Vesta bekannt gibt, hat der Bergbau-Aussenposten von Roskosmos dort sein Planziel für das Jahr bereits erreicht und die Lager mit insgesamt 2'000 t Metall randvoll gefüllt. Der Metall-Geschäftszweig von Roskosmos, der Mitte Jahr noch unter einem Zerfall der Preise für Lieferungen zur Erde litt, konnte unterdessen einen lukrativen Vertrag mit der ESA abschliessen. Für das grosse Bauprojekt der ESA im Erdorbit, das trotz der laufenden Verhandlungen mit China und den USA weiter voran getrieben wird, benötigt die Organisation unbestätigten Gerüchten zufolge bis zu 100'000 Tonnen, die man sich primär auf kostengünstigem Weg von Phobos beschaffen will.

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In den Playoffs der MBA sind die Acidalia Penguins in der Finalserie gegen die Panda Bears nach zwei gewonnenen Spielen nur noch einen Sieg von ihrem ersten Titelgewinn entfernt. Mit Spannung wird erwartet, ob es der chinesischen Mannschaft nicht doch noch gelingt überraschend das Ruder herumzureissen oder auch diese Saison letztendlich von einem amerikanischen Team gewonnen wird. Zeitgleich wird in Europolis der Start der Marsrallye vorbereitet, die dieses Jahr nach hinten verschoben wurde, um nicht mehr mit den MBA-Playoffs zu konkurrenzieren.

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Mit der Übergabe der Amazon Prime Mars Base an die SpaceX-Verwalter und ihrer Umbenennung in 'Macaw Crest' (der Name hatte sich kolonieintern in einer Abstimmung durchgesetzt) endet die Präsenz von Blue Origin als eigenständige Marsmission. Die Firma wird sich zukünftig wieder auf ihr blühendes Geschäft mit Orbitflügen auf der Erde und den erdnahen Weltraumverkehr konzentrieren. Eine Ausnahme davon ist die gemeinsam mit Roskosmos betriebene Forschungsstation in der Umlaufbahn der Venus, welche Blue Origin in Eigenregie weiter betreibt. Gerüchten aus der Branche zufolge sind bezüglich der Venusstation aber auch bereits Verhandlungen mit Subashii am laufen, um die Anlage gegen grössere Kontingente bei der Kapazität des Subashii-Tethers zu tauschen.

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[Azrael]

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Das von manchen erhoffte grosse Wunder für die New Hope Panda Bears an den Playoffs der MBA bleibt letztendlich aus. Zwar gelingt es dem chinesischen Team das dritte Spiel der Serie für sich zu entscheiden und so die Austragung eines vierten Spiels zu erreichen. In diesem unterliegen sie dann aber letztlich den Acidalia Penguins mit 105 zu 110 knapp. Damit geht der Wanderpokal der MBA-Meisterschaft 2075 erstmals in die nördlichen SpaceX-Kolonien.

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Gerüchten aus dem Umfeld der europäischen Delegation zufolge stehen die Verhandlungen in Dubai offenbar kurz vor einem Durchbruch. Demnach ist vorgesehen den Mond im Wesentlichen in drei exklusive Wirtschaftszonen der USA, Chinas und der EU aufzuteilen und damit die zurückliegenden Streitigkeiten mit einer Art Grenzziehung auf dem Erdtrabanten abschliessend zu lösen. Die Berichte haben international schon zu scharfen Protesten mehrerer Raumfahrtnationen geführt, die nach dem Plan von der Nutzung des Mondes zukünftig ausgeschlossen würden, wenn sie sich nicht unter das Dach einer der drei Wirtschaftszonen begeben.

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Nachdem der Vorfall zunächst vertuscht worden war, muss die indische Regierung am Abend des 35. Novembers (nach Mars-Zeitrechnung) eine durch einen missglückten Militäreinsatz verursachte Nuklearkatastrophe am Oberlauf des Indus einräumen. Das indische Militär hatte an dem Tag mehrere mutmassliche Terroristenverstecke im pakistanischen Teil Kaschmirs mit Marschflugkörper angegriffen, welche der Nachrichtendienst identifiziert hatte. Wie sich herausstellte, hatte sich in einem der angegriffenen Stützpunkte ein Atomsprengkopf befunden, der beim Zusammenbruch der pakistanischen SPD infolge der Revolution von 2048 unbemerkt aus den Arsenalen verschwunden war. Als mehrere Kraftwerke der GEA in Südostasien wegen erhöhter Radioaktivität Alarm auslösten, wurde festgestellt, dass der alte Sprengkopf zwar nicht mehr funktionsfähig war, aber seine Zerstörung dennoch einen erheblichen Fallout in der Region zur Folge hatte. Da sich die Nuklearkatastrophe in unmittelbarer Nähe zum Indus ereignete, gefährdet die freigesetzte Radioaktivität nun Millionen Menschen in Pakistan.

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[Azrael]

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Die Arbeiten am Tannhäuser Tor in der Umlaufbahn über Kallisto müssen infolge eines Unfalls Ende 2075 unterbrochen werden. Unter noch unbekannten Umständen hatte sich während der Bauarbeiten ein gewaltiger Lichtbogen nahe der orbitalen Station gebildet, welcher Teile eines gerade erst erbauten Kabels des Space Tethers so schwer beschädigte, dass es sich löste und nach einigen Stunden nahe Fimbulthul Catena auf die Oberfläche aufschlug.

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Nach wochenlangen Protesten muss in Indien die von der Kongresspartei dominierte Regierung zurücktreten. Die von der BJP angeführte Opposition hatte die Empörung im Land über die 'Entweihung' des Indus, immerhin einer der heiligen Flüsse des Hinduismus, geschickt genutzt um sowohl in der Öffentlichkeit als auch im Parlament immer grösseren Druck auf die Regierung und die Militärführung aufzubauen. In der Folge sah sich der indische Premierminister nach einer dreitägigen Krisensitzung in der Lok Sabha gezwungen seinen Rücktritt zu erklären und Neuwahlen anzusetzen. Zeitgleich hat im Norden von Pakistan eine Evakuierung begonnen, um die vom Fallout betroffenen Zonen zu räumen. Unter Leitung der Vereinten Nationen wurde eine Hilfsmission für die Region aufgestellt, in welcher der Iran als eines der Nachbarländer Pakistans eine überraschend wichtige Rolle einzunehmen scheint und in der ersten Phase einen erheblichen Teil der Aufwendungen übernimmt.

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In der Demokratischen Republik Kongo hat der Generalstabschef Shiri nach einem Militärputsch die Kontrolle über die Hauptstadt übernommen und die gewählte Regierung zu der überstürzten Flucht in den Osten des Landes gezwungen. Die politischen Beobachter auf dem Mars sehen in dem Putsch einen Stellvertreterkrieg zwischen der ECOWAS, welche die anarchokapitalistische Regierung unterstützte, und der Ägyptischen Föderation, die in Shiri nun möglicherweise einen Verbündeten gefunden hat, um den Kongo in ihr Einflussgebiet zu bringen. Noch ist unklar, ob sich das Militär in allen Landesteilen wird durchsetzen können oder ob es der geflohenen Regierung möglicherweise gelingt sich im rohstoffreichen Südosten des Landes wieder zu sammeln.

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