@Jon: Ich habe den Text der Abgabe sowie die Zahlen nochmals geringfügig abgeändert im entsprechenden Thread.
@Jon: Habe abermals Kleinigkeiten umgeschrieben und der Abgabe.
Außerdem habe ich mich Mal an einer kurzen Charakterisierung von Kaddour versucht. Könnte ja auf der Reise wichtig werden.Grundsätzlich ein freundlicher und besonnener Zeitgenosse, wird aber im Sattel zum tapferen Reiterkrieger, der die Kavallerie am liebsten selbst führt (also dann in ein paar Jahren). Da das militärische Verständnis sich allein auf die taktische Ebene der Kavallerieverbände beschränkt, überlässt man die komplette Heerführung besser anderen.
Geheime Leidenschaft: Gärtnerei im Palastgarten.
Übrigens Jon, haben die Universitäten ähnlich wie die Höfe eigentlich auch eine kulturelle Prägung? Gerade an einer "Provinzuniversität" wie Tunis wird sich doch nie ein Nordeuropäer verirren, sondern im Grunde nur Orientalen, oder?
Universitäten haben auch eine gewisse Prägung, ja. Die hängt aber nicht zuletzt von den Fakultäten ab, so dass Darzurmir durchaus mit Erfolg auch um Gelehrte aus Europa buhlte. Die theologische Sparte ist sozusagen das Gegengeschäft gewesen, damit die Sufis sich damit abfinden und ihn sogar dabei unterstützen.
Dieser indische Mathematiker, der der ägyptischen Landwirtschaft geholfen hat, sucht nicht zufällig einen neuen Job?
Ähm die Sufis hatten ja als eine Option ein Vetorecht vorgeschlagen. Bei was für Leuten würden die das denn einsetzen? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Emirat wortwörtlich Jahrzehnte für die Uni brauchen wird.
Sie hatten das vorgeschlagen, aber zugunsten der eigenen Fakultät darauf verzichtet. Einzelne Anwerbungen führen aber nicht wirklich zu etwas.
Ich hatte nämlich überlegt, ob man das Arrangement mit Hinweis auf die drohende Handlungsunfähigkeit der Regierung auf Jahrzehnte nicht noch einmal überarbeiten könnte. Also bei der Dozentenwahl die Sufis doch zu beteiligen und dafür die theologische Fakultät zwar zu behalten, aber etwas zu verkleinern. Ginge das?
Übrigens wir ist der islamische Klerus hier so drauf? Neigen die eher zum weltoffenen Sufismus oder sind das knallharte Scharia Legalisten?
Sie sind schon eher streng orientiert, weil sie halt eher vom Land bzw. aus dem Nomadismus kommen. Dass Vetorecht wäre also schon eine starke Waffe. Man kann aber auf jeden Fall mit ihnen darüber reden.
Wie kommst du auf die Idere, dass Sufismus per se weltoffen ist?
Gegen wen würden die das denn einsetzen? Jeden mit anderem Bekenntnis oder was?
Apropos: Diese Adelsschulen unterrichten eigentlich was genau? Sind die so rein profan ausgerichtet nicht etwas anachronistisch?
@TT: Habe in den letzten Tagen etwas dazu nachgelesen. Manche Lehren von denen könnten fast schon phrygisch sein. Manche sehen es wohl sogar so, dass in jeder Religion etwas vom Guten zu finden sei etc. Zudem sehen die den Jihad eher als Kampf gegen die eigene Sündhaftigkeit. Durch die offenere Ausrichtung waren sie wohl auch bei der Mission sehr erfolgreich.
Man hat die Neosalafiya tatsächlich manchmal mit der Reformation verglichen, weil sie sich unter anderem gegen Heiligenverehrung, Wallfahrten (außer der Hadsch) und die "Wundersucht" des einfachen Volkes und der Mönche wandte; insofern sind die Sufis natürlich keine Salafisten, aber halt auf ihre Weise trotzdem traditionelle Muslime.
Es mag dich pberraschen, aber ich habe mich im Zuge von Osman durchaus schon mit den Strömungen und Hintergründen des Islam beschäftigt. Natürlich gibt es auch weltoffene Teile, aber die gibt es auch in anderen Strömung. Al-Ghazali beispielsweise würde ich jetzt eher nicht als weltoffenen Sufi einstufen Sufismus ist aber auch einfach nur ein Sammelbegriff für spirituelle Strömungen des Islams. Da Spiritualität auch in anderen Religionen vorkommt, ist die Anknüpfung da natürlich einfacher für die Bekehrung zum Islam
Osman hatte in seiner anfänglichen spirituellen Phase durchaus Anlehnungen an sufistische Lehren, von dem her ist das kein Zufall. Da hatte ich aber auch noch nicht so viel System bei Osmans Anschauung.