Heiliger Stuhl
Die Synode der Nowgoroder Rus ist ein großer Erfolg, so dass fast alle päpstlichen Wünsche befürwortet werden. Die Bischöfe und Äbte stimmen dem Ansinnen zu, Imatra zu einem eigenen Bistum zu verhelfen und Twer zu einem Erzbistum zu erheben. Nur die vollständige Neuorganisation der Bistümer soll nach dem Wunsch der Synodenteilnehmer überdacht werden, da es starke historische Beziehungen nach Smolensk und Vladimir gibt, die gerade für die Mönche oft eine große Bedeutung haben. Im Hinblick auf die Wahlordnung gilt das kanonische Wahlrecht (also eine Wahl durch das Domkapitel und die päpstliche Bestätigung) als am ehesten durchsetzbarer Kompromiss. Die auf mongolischem Territorium liegenden Bistümer sollten aber ihre besonderen Privilegien behalten, da es sonst zu einem Konflikt mit Sarai kommen könnte. Die Mission soll ebenfalls verstärkt werden. Hierzu schlagen die Äbte vor, den Putraqsorden einzuladen, da dieser unter den Mongolen großes Vertrauen genieße und deshalb unter Umständen kritische Adlige überzeugen könne. Insgesamt hat die Synode die Bindung der Nowgoroder Kirche an Rom deutlich gestärkt.
Das „Päpstliche Amt für höhere Bildung“ setzt seine Arbeit fort, bleibt im Osten aber weiter relativ erfolglos. Offenbar spielt dort das römische Kirchenrecht eine geringe Rolle, da man sich bei der Vereinigung seinerzeit zahlreiche Sonderrechte zusagen ließ. Einige Äbte, die den Heiligen Vater nicht beschämen möchten, versprechen aber zumindest, symbolisch junge Mönche zu entsenden, um die Verbindung der römischen und griechischen Kirche deutlich zu machen.
Die Infrastrukturmaßnahmen werden weitergeführt, belasten aber zunehmend die Bauern des noch immer recht armen Latium. Unter Umständen könnte man sie also für einige Jahre pausieren. Auch die Artillerietests in Bologna werden fortgeführt.
In England werden die päpstlichen Legaten freundlich aufgenommen, und beide Erzbischöfe versprechen, die Tätigkeit der Inquisition zu unterstützen, sofern der König keine Einwände dagegen erhebt. Natürlich werden die auf der Insel ansässigen Juden und die Kaufleute aus verschiedenen Ländern ausgenommen sein müssen, aber ansonsten ist die englische Bevölkerung vollständig getauft und damit der Kirchenzucht unterworfen.
Die Beauftragten des Postdienstes berichten, dass sie bislang vorwiegend Nachrichten des päpstlichen Hofes oder von befreundeten Adligen versenden, die der Verwaltung dienen. Privatpost ist hingegen eher selten, und man hätte wohl auch nicht die nötige Kapazität dafür. Immerhin wird der Dienst nicht finanziert, sondern durch die Bistümer und Klöster getragen, die an den Routen liegen und die nötigen Pferde zur Verfügung stellen. Eine Beförderung von Briefen auf Schiffen wäre sicherlich möglich, würde aber eher eine Übereinkunft mit den Kaufmannsgilden verschiedener Handelsmetropolen und eine dauerhafte Finanzierung erfordern, da man als Reeder dabei kaum mit Gewinnen rechnen könnte. Immerhin wäre es ein zusätzlicher Aufwand für die Besatzungen, die Briefe vor Wasser, Sonne und Ungeziefer zu schützen, sie anzunehmen und an die richtigen Empfänger auszuhändigen.
In Jerusalem konnte die Kommission feststellen, dass die Stadt durchaus eine starke, wenn auch verbesserungsfähige Mauer besitzt. Eine Zitadelle wäre sicherlich geeignet, bei einer Eroberung länger standzuhalten. Die Bevölkerung steht dem aber skeptisch gegenüber, weil sie natürlich auch dazu dienen könnte, einer Besatzungsmacht als Rückhalt zu dienen. Man hat die Erlebnisse mit den europäischen Rittern offenbar noch nicht vergessen. Auch die Abriegelung einzelner Stadtteile wäre möglich, könnte aber die wirtschaftliche Entwicklung Jerusalems hemmen. Hier wäre es sicher möglich, den Rat mit Hilfe des judäischen Gouverneurs zu überzeugen.
Die Mythenkommission arbeitet weiter, ist aber wegen der Vielzahl der Aufgaben ein wenig im Rückstand. Dennoch kommt man zum Jahresende hin besser voran. Dazu trägt vor allem ein junger griechischer Priester bei, der sich als herausragender Kenner der altgriechischen Sprache erweist und zumindest die bedeutendsten Göttererzählungen zusammenstellen kann. Es wird erwartet, dass eine kommentierte Ausgabe als Widerlegung der Mythen in italienischer Sprache im Mai herausgegeben werden kann.
Die Sklaverei wird mittlerweile in mehreren Ländern allmählich abgeschafft, wobei Ungarn erneut mit großen Schritten vorangeht. Viele Bischöfe loben das Vorgehen Merek Khans und seiner Tochter, aber auch das bedächtigere Vorgehen in anderen Ländern findet Zuspruch. Die königliche Kommission in Paris hat außerdem einige Vorschläge zum besseren Umgang mit den Leibeigenen gemacht, die man unterstützen könnte, falls der französische Hof sie durchführen möchte. Das veranschlagte Geld ist jedenfalls verfügbar und wird vom Abt des Klosters St. Denis verwaltet.
Hauptstadt: Rom
Herrschaftsgebiet: Latium, Umbrien, die Marken, die Romagna, Benevent, zahlreiche kleinere päpstliche Gebiete in ganz Europa, Jerusalem (nominell; wird vom mongolischen Reich verwaltet)
Ungefähre Bevölkerungszahl: 840 000
Steuereinnahmen: 190 000 S
Einnahmen aus dem Peterspfennig und päpstlichen Gebühren: 720 000 S
Rücklagen vom Vorjahr: 41 200 S
Nicht verwendete Gelder: 14 000 S (Teile der Mittel für die Untersuchungen in Jerusalem und beim Postdienst)
Übrige Mittel für den Nahen Osten und Afrika: 17 000 S
Übrige Mittel für den Fernen Osten: 17 000 S
Übrige Mittel für die armen Regionen Osteuropas: 22 000 S
Einlagen des Universitätsamtes: 22 000 S
Einlagen der königlichen Kommission in Paris (vom Abt zu St. Denis verwaltet): 50 000 S
Feste Zuwendungen: 250 000 S
Glaubenskongregation: 100 000 S
Feste Gesandtschaft in Sarai: 10 000 S
Feste Gesandtschaft in Twer: 5 000 S
Feste Gesandtschaft in Imatra: 1 500 S
Defizit der Universität: -
Gewinn des Postdienstes: 700 S
Zusätzliche Ausgaben während des Jahres: 30 000 S (Debul)
Zusätzliche Handgelder während des Jahres: -
Aufgenommene Kredite:
Ein italienisch-hellenisches Konsortium hat 250 000 S über drei Jahre (1428-1430) verliehen. Der Zinssatz beträgt 16% zahlbar jeweils Anfang 1429, 1430 und 1431. Die Tilgung erfolgt dann Anfang 1431.
Weitere Kredite für das Eingreifen im Großkönigtum Sindh:
Ein Regiment zu 60 000 S und eines zu 65 000 S für drei Jahre angeworben. 2 x 2 500 S für den Schiffstransport der Regimenter.
100 000 S von Judäa zu 6% vorgestreckt. Rückzahlung erfolgt von Heiliger Stuhl und Johanniter im nächsten Jahr, wenn notwendig können 50 000 S ein Jahr länger gestundet werden.
Die restlichen 30 000 S bezahlt der Heilige Stuhl direkt (siehe unterjährige Ausgaben).
Ein Regiment zu 150 000 S für vier Jahre angeworben.
100 000 S von Judäa zu 8% vorgestreckt. Rückzahlung erfolgt von Heiliger Stuhl und Johanniter in spätestens 2 Jahren.
50 000 S von Baiern zinslos vorgestreckt. Rückzahlung erfolgt von Heiliger Stuhl und Johanniter in spätestens 3 Jahren.
Ein Doppelregiment zu 150 000 S für vier Jahre angeworben.
120 000 S von Frankreich zu 10% vorgestreckt. Rückzahlung erfolgt von Heiliger Stuhl und Johanniter in 2 Jahren.
30 000 S von Tirol zu 8% vorgestreckt. Rückzahlung erfolgt von Heiliger Stuhl und Johanniter in einem Jahr.
Angeworbene Söldner: Siehe Johanniterorden
Verfügbare Minghan: 1,5 (effektiv 1,5) europäischer Art
Verfügbare Hilfstruppen: 1,8 (effektiv 1,8) LN, 0,6 (effektiv 0,6) BS
Verfügbare Vasallenaufgebote: 0,6 (effektiv 0,6) Minghan mongolischer und 2,5 (effektiv 2,5) Minghan europäischer Art, 1,0 (effektiv 1,0) SN („Petrusstreiter“)
Andere verfügbare Einheiten: 1,0 Belagerungsregimenter, 10 Schiffe mit je 25 Mann Besatzung, 1,0 Festungsregimenter
Höchstwert 1429 für die FG: 3,4 Regimenter
Im Felde stehende Einheiten: -
Verluste 1429: -
Besonderheiten: Jurisdiktionsprimat über die lateinische Kirche, der Großkhan versteht sich als Schutzherr der römischen Kirche
Staatsoberhaupt (Spielfigur): Papst Martin IV. (seit 1424, *1368)