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Thema: [DMS] Päpstliches Hauptquartier Engelsburg

  1. #226
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    Ok. Ein Legat ist übrigens in Riga, hast du das gesehen?

  2. #227
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Habe ich gesehen, danke. Ich nehme ja an, dass ich am Ende der Rundreise Antworten auf meine Fragen zur politischen Situation der Fürstentümer bekomme oder ist von Riga schon was und ich kann direkt mit Fürstin Inara sprechen? Ist sie gut gelaunt?
    Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.

  3. #228
    Zurück im Norden
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    Ich hatte es so geplant, dass du mit jeder der Damen direkt sprechen kannst. Das ist auch für mich einfacher als ein allgemeiner Überblick, der dann vielleicht gar nicht zu dem passt, was dich interessiert.

  4. #229
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Umso besser. Also, auch wenn sie den heidnischen Ostteil des Landes im Friedensvertrag verloren hat, ist Inara ja ganz gut aus dem Krieg raus gekommen und das bei minimalen eigenen Einsatz. Wie ist ihr Verhältnis zu den Fürstentümern Reval und Vilna, sowohl am Hof als auch bei den einflussreichen Notabeln? Gibt es in Riga noch viele Revanche-Gedanken, die sich um die Rückeroberung von Vilna drehen? Und fürchtet man sich vor einem Vergeltungsschlag von Reval bei der erstbesten Gelegenheit, weil man Zarina die südlichen Städte abgenommen hat? Oder hat sich Inara mit den beiden Fürstinnen arrangieren können, weil es nicht viele Kampfhandlungen zwischen ihnen gab?

    Wie steht das Fürstentum wirtschaftlich so da, ist es beim Seehandel in der Ostsee mehr oder weniger führend?

    Und wie gut ist der Draht von Riga zur amtierenden Grossfürstin in Twer, sieht man die Nowgoroder Rus mehr als so ein pro forma Bündnis, das einem die gemeinsame Flotte finanziert oder würde Riga sogar noch engere Bande zwischen den Rus unterstützen?

    Gibt es irgendwelche Anliegen hinsichtlich der in Twer stattfindenen Synode und wie stark sind dort Kleriker aus Riga vertreten?

    Generell soll der päpstliche Legat anregen, dass eine Lagerbildung zwischen den Rus-Fürstentümern sie alle schwächen würde und man doch von einer guten Zusammenarbeit profitieren würde. Immerhin war Nowgorod (zusammen mit Surgot Khans anderen Herrschaften) vor dem Bürgerkrieg eines der mächtigsten Vasallenkhanate.
    Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.

  5. #230
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    Inara ist dem Legaten gegenüber recht freundlich. Sie verweist darauf, dass Riga und Vilna ja schon vor dem Kriegsende in Nowgorod eine Übereinkunft getroffen haben, sich also nicht feindselig gegenüberstehen. Über Zarinas Pläne kann sie nicht viel sagen, ihre ältere Schwester ist aber recht stolz. Es ist nicht unbedingt zu erwarten, dass sie es akzeptieren wird, das kleinste Fürstentum bekommen zu haben.

    Wirtschaftlich steht Riga ganz gut da, wenn es auch noch nie an Narwa und Nowgorod herankam. Vor allem die Handwerkskunst in der neuen Hauptstadt ist aber auf einem guten Niveau.

    Im Hinblick auf die Nowgoroder Rus antwortet die Fürstin eher ausweichend. Die ganze Idee stammte ja von den Verbündeten und wurde von Marek Khan durchgesetzt. [Tatsächlich ist die Idee auch auf Spielerebene von euch, in den möglichen Entwicklungen ohne Intervention war sie nicht vorgesehen. Auch der Name ist von Vk oder Nahoimi, wenn ich es recht weiß.] Dein Legat vermutet, dass hier auch die Konstellation der Schwestern eine Rolle spielen könnte. Immerhin sind Zarina und Inara die beiden Ältesten und 13 bzw. 10 Jahre älter als Mhulan! Man kann aber hoffen, dass die Tradition der "drei Reiche Surgot Khans" sich als stärker erweisen wird, weil man an den Höfen mit einer übergeordneten Autorität bei weitgehender Eigenständigkeit schon vertraut ist und deren Vorteile zu schätzen weiß.

    Kleriker aus Riga dürften kaum an der Synode teilnehmen. Im Land gibt es keine "altrussische" Tradition. Der Westen des früheren Khanats Livland wurde vielmehr von Männern aus der lateinischen Christenheit missioniert.

    Inara dankt dem Legaten sehr für sein Interesse und verspricht, seine Worte zu bedenken. Sie weist aber auch darauf hin, dass Livland immer ein eigenständiges Khanat gewesen ist. Sie hat in der Regentschaft in vielen Fragen auf die Weisheit ihres Vaters vertraut, aber es handelt sich beim Livländischen Thron um das Geburtsrecht ihres Sohnes. Sie hat in ihrer Ehe sehr darauf hingewirkt, frühere Animositäten zu überwinden und gut mit Nowgorod zusammenzuarbeiten, aber sie hat später auch die eigene Tradition des Landes vertreten, das ihr Sohn einmal erben sollte. Nicht umsonst ist der Teilungsplan von 1422 vor allem in Riga auf heftigen Widerstand gestoßen.

  6. #231
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    Du kannst übrigens trotzdem noch Rückfragen stellen, auch wenn der Gesandte im Spiel bereits weitergezogen ist.

  7. #232
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Zitat Zitat von Jon Snow Beitrag anzeigen
    [Tatsächlich ist die Idee auch auf Spielerebene von euch, in den möglichen Entwicklungen ohne Intervention war sie nicht vorgesehen. Auch der Name ist von Vk oder Nahoimi, wenn ich es recht weiß.]
    Ja die Idee und der Name stammen ursprünglich von VK wenn ich mich nicht täusche. Für die Johanniter war es ein grosses Anliegen Surgot Khans Erbe als Machtblock zu erhalten, weil sie so ihre Interessen in der Region am ehesten gewahrt sehen.

    Du kannst übrigens trotzdem noch Rückfragen stellen, auch wenn der Gesandte im Spiel bereits weitergezogen ist.
    Heisenbergscher Legat. Emoticon: meditate Viele Fragen habe ich aber nicht mehr, nur noch in Bezug auf die christliche Missionierung in der Region, über die an der Synode ja auch diskutiert wird. Wenn Riga nicht viele Verbindungen zum russischen Klerus hat, würde es mich interessieren wie man das Thema sieht. Die Missionierung soll zu einem erheblichen Teil mit der Mithilfe des russischen Klerus erfolgen, gibt es da Vorbehalte wenn etwa russische Missionare mit der Unterstützung Roms im benachbarten Vilna aktiv werden?



    Dann befassen wir uns mal mit Vilna.

    Auf einen zurückhaltenderen Empfang war ich da ja schon vorbereitet. Ich gehe davon aus, dass das Misstrauen nebst dem anderen Glauben im Allgemeinen auch mit der angekündigten Missionierung im Gebiet der Nowgoroder Rus zu tun hat. Wenn sie Angst davor haben, dass da demnächst ungefragt Missionare über die Grenze kommen oder man sogar versucht das Christentum mit dem Schwert zu verbreiten, soll der Legat sie in der Hinsicht beruhigen. Wie in Anatolien wird man nirgendwo auftauchen, wo man nicht willkommen ist. Aber er soll sich selbstverständlich vorsichtig erkundigen, ob es unter den litauischen Adligen welche gäbe, die gewillt wären Missionierung zuzulassen. Der Legat soll gerne ausführlich auf die guten Werke der katholischen Kirche aufmerksam machen (Armenspeisung, Bildung in den Klöstern, etc.) und wie man in Litauen auch davon profitieren könnte.

    Wie sicher ist die Position der Fürstin in Litauen eigentlich? Ist sie mehr eine Galionsfigur, welche von den litauischen Adligen einfach deshalb auf den Thron gehoben wurde, weil sie die Gelegenheit nutzen und sich von Riga abspalten wollten? Oder hat sie sich eine echte Machtposition im Land sichern können?

    Ist Samija eigentlich eine getaufte Christin oder welcher Religionsgemeinschaft gehört sie an?

    Und sofern es keinen entschiedenen Widerstand aller Adligen dagegen gibt, wäre sie gewillt eine Mission zuzulassen?

    Wie ist die wirtschaftliche Situation von Litauen eigentlich so, ist das Fürstentum stark in den Handel mit den umliegenden Staaten eingebunden oder gilt es mehr als rückständiges Hinterland?

    Werden die Nowgoroder Rus in Vilna so gesehen? Samijas Leute waren im Krieg ja nicht sonderlich aktiv und wurden deswegen auch von praktisch allen in Ruhe gelassen. Sehen sie die Rus als eine Garantie für ihre Unabhängigkeit oder fühlen sie sich mangels eines echten Konfliktes mit Riga relativ sicher?
    Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.

  8. #233
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    Inara vermutet, dass aktive Missionsarbeit im östlichen Landesteil eher auf Gegnerschaft treffen würde. Dort ist vor allem der Adel recht stark, und dieser ist vorwiegend heidnisch geprägt, wie es auch die alte Dynastie war. Die Töchter Surgots sind hingegen alle getauft, wie es auch der Tradition der Nowgoroder Herrscherfamilie entspricht.

    In Vilna ist der Adel tatsächlich recht stark und oft auch etwas eigenwillig, aber zu einem sehr beträchtlichen Teil heidnisch geprägt. Wie in vielen Khanaten spielte auch in Livland die Konfession der Dynastie eine große Rolle, weil die Adligen natürlich versuchten, ihre Töchter und Söhne mit denen des regierenden Hauses zu verbinden. Im Hinblick auf die Wohltätigkeit weist der Erste Minister auch ein wenig spitz darauf hin, dass die stark vom Christentum geprägte Handelsstadt Riga die größten sozialen Gegensätze im ganzen alten Khanat aufweise. Man wird also wohl kaum Adlige finden, die eine aktive Missionsarbeit unterstützen.

    Samija scheint durchaus über großes Ansehen zu verfügen. Zwar ist sie im Land noch nicht besonders gut vernetzt (ihre Entscheidung, sich ein Stück des Erbes ihres Vaters zu sichern, war ähnlich wie Ojuna einfach eine Folge der sehr offenen Situation), aber ihre Fähigkeit, widerstreitende Interessen zu verbinden und ihre diplomatischen Erfolge stärken ihre Position ganz erheblich. Als getaufte Christin scheint Samija keine großen Vorbehalte gegen den Heiligen Stuhl zu hegen, hat aber offenbar auch nicht die Absicht, religiöse Konflikte anzuheizen. Unter Umständen ließe sich vielleicht darauf aufbauen.

    Der Osten des alten Khanats war immer schon stärker von Adelsgütern geprägt als die Küstenregion. Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist beispielsweise die Pferdezucht. Die Infrastruktur ist zwar recht gut und man profitiert auch von den Handelsstraßen zwischen dem Großreich und der Ostseeküste, aber das Fürstentum Vilna ist schon eher als Hinterland anzusehen. Vilna selbst ist aber durchaus eine bedeutende Stadt, es war ja auch die livländische Hauptstadt.

    Im Hinblick auf die Rus äußerst sich Samija sehr diplomatisch, aber der Legat hat den Eindruck, dass Vilna und Riga sich hier recht ähnlich sind. Man gehörte ja nie zum Khanat Nowgorod und scheint sich inmitten mongolischer Satrapien auch nicht wirklich bedroht zu fühlen.

  9. #234
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Es ist natürlich schade, wenn sich kein einziger Adliger finden lassen sollte, der die Missionsarbeit zu unterstützen bereit wäre. Man wird keine Missionierung gegen den ausdrücklichen Willen des jeweiligen Herrschers betreiben, es wäre auch wenig sinnvoll, wenn die Arbeit vor Ort dann gleich mit Repressalien behindert wird. Aber der Heilige Stuhl hofft, dass es mancherorts zumindest mal toleriert wird und die Adligen sehen, dass sie vor der Kirche nichts zu befürchten haben.

    Und ansonsten wäre es zu überlegen, ob man stattdessen in den Städten beginnt. Auch wenn in Vilna zu der Zeit noch ein grosser Tempel des Donnergottes Perkun stehen dürfte. Ich nehme an die grösseren Städte werden ja nicht unter direkter Adelsherrschaft stehen?

    Es war mir gar nicht bewusst, dass Vilna die Hauptstadt des Khanats war. Weil Inara sich mit dem Thronfolger in Riga einrichtete, bin ich einfach davon ausgegangen, dass das die Hauptstadt gewesen sei. Gibt es neben Vilna noch andere bedeutsame Städte im Fürstentum, gehört Minsk auch dazu?

    Ansonsten wird man in Rom froh darüber sein, dass eine Christin als Fürstin herrscht, die es versteht diplomatisch zwischen den Adligen zu vermitteln. Ein religiöser Konflikt ist auch nicht im Sinne des Heiligen Stuhls, in der Hinsicht ist man sich ja mit der Fürstin einig. Und auch wenn das eine sehr langfristige Perspektive ist, lässt sich über die Heiratspolitik der neuen Dynastie ja tatsächlich auch was machen.

    Dein Einwurf des Ersten Ministers wird man sich zu Herzen nehmen. Die grossen sozialen Gegensätze in Riga dürften natürlich eher der Tatsache geschuldet sein, dass es eine wohlhabende Handelsstadt ist und wären vielleicht ohne die Kirche sogar noch grösser. Aber es könnte sich lohnen in der Hinsicht bei den Städten an der Ostsee bei Gelegenheit etwas zu unternehmen, ich merke mir das auf jeden Fall.



    Gibt es schon etwas zu den Benediktinern? Und der Khan von Tirol hat beim dortigen Legaten angefragt, ob ihm die Inquisition die Namen der Tiroler Teilnehmer an der Heidenfete zukommen lassen würde. Ich gehe nicht davon aus, dass er da gleich den Minku geben und die köpfen lassen will. Aber wenn er sich die merken will, um sie z.B. von einflussreichen Posten auszuschliessen, wäre das vermutlich im Sinne der Sache.
    Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.

  10. #235
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    Minsk ist deutlich weiter im Osten, gehört also schon zum Großreich. Livland geht nur ein kleines Stück nach Weißrussland hinein. Vilna selbst hat natürlich schon einige Christen, und auch auf dem Lande dürfte es welche geben. Mission sorgt aber im für eine gewisse Unruhe, das lässt sich gar nicht vermeiden. Deshalb sind die "Ostlivländer" da gerade sehr zurückhaltend. Verhindern kann man es aber kaum, denn es herrscht wie überall bei den Mongolen Religionsfreiheit mindestens für die lizenzierten Religionen.

    Die Benediktiner wissen einiges über den angeblichen Nachfolger des Numa Pompilius. Er galt in seinem Heimatkloster Rosenheim als reformorientiert und wollte die Benediktsregel ungeschmälert befolgt wissen. Als dies wegen des Widerstands vieler Mönche nicht gelang und er sich einige Zeit zu Studien an die Universität Bologna zurückzog, wurde er bald zum Prior von Melk gewählt, wo man seinen Ideen aufgeschlossener gegenüberstand. In Melk spricht man immer noch in den höchsten Tönen von ihm, er galt als ernsthafter und hochgebildeter Anhänger einer streng geistlichen Ausrichtung des Stifts. Für die oft ungebildeten Laienbrüder übersetzte er sowohl die Evangelien als auch die Benediktsregel in die Mundart der Wachau. Nach dem päpstlichen Kreuzzugsaufruf gegen Zypern, den man in Melk nicht verlas, kam es zu Konflikten mit dem lokalen Klerus, besonders mit dem Dekan von St. Pölten, der den Aufruf trotz aller Kritik mit viel Engagement unterstützte. Als dann die Streitigkeiten auch im Kloster selbst zunahmen und herauskam, wie perfide der Heilige Stuhl einen ehemaligen Verbündeten hintergangen hatte, verließ der Prior schließlich Melk bei Nacht und Nebel. Danach verliert sich seine Spur.

  11. #236
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Selbstverständlich kann man sich auf das Recht zur Mission berufen, aber trotzdem kann der dortige Adlige aus reiner Gehässigkeit versuchen der Unternehmung zumindest Steine in den Weg zu legen. Deshalb versuche ich da den Weg des geringsten Widerstands zu gehen anstatt gleich den litauischen Adel gegen die Kirche aufzubringen.

    Schade das von Petrus von Rosenheim zu hören. Ein einstiger Reformer und engagierter Kirchenmann, den meine Vorgänger mit ihren widersinnigen Aktionen vertrieben haben und den man sicher gut hätte gebrauchen können. Andererseits, man kann bei Nacht und Nebel verschwinden und sich zum Anführer einer Apostatengruppe aufschwingen oder bleiben und trotz aller Widerstände versuchen die Institution zu verbessern.



    Also dann, Reval: Sprechen wir den Elefanten in Raum gleich mal an. Zeigt das Bild den Prinzen bevor oder nachdem man ihn aufgeknüpft hat? Ne im Ernst: Ich nehme an Zarina war bei den Friedensverhandlungen selber auch vor Ort. Sprich sie kennt die Positionen, welche die Vertreter der siegreichen Koalition vertraten (also VKs PN) und dass sich die päpstlichen Gesandten gegen seine Hinrichtung aussprachen. Freilich hat es Prinz Harald mit seinem Verhalten (Mordanschläge, Fluchtversuche, Frankreich drohen dass es sich das eh nicht traut) seinen Gegnern auch sehr leicht gemacht, die Exekution durchzuziehen.

    Auch wenn man es den Gesandten des Papstes damals nicht geglaubt hat, als sie zu Beginn des Bürgerkriegs eintrafen und ihre Vermittlung anboten, war es wirklich ihre Absicht dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst zu einem Waffengang kommt. Als das keine Option mehr war, hat man versucht den Krieg möglichst schnell zu beenden. Und wann immer man nachgefragt hat, wer das massgebliche Hindernis für den Frieden sei, hiess die Antwort halt immer 'Axeu'. Zum Gegner der Koalition hat sich Zarina da sehenden Auges selber gemacht, indem sie an ihm festhielt.

    Mehr braucht der Gesandte zu dem Thema dann auch nicht zu sagen. Grundsätzlich ist er als Vertreter der Kirche hier, weil man nicht über Vergangenes reden sondern die Hand zur Versöhnung reichen will. Die Fürstin kann sich entscheiden, ob sie sie das Angebot annehmen will.

    Darüber hinaus würde es den Heiligen Stuhl interessieren, wie das kleine Fürstentum wirtschaftlich so dasteht. Reval ist ja eine bedeutende Handelsstadt, gibt es da noch andere, nachdem Narwa nicht mehr dazu gehört? Und gibt es schon merkliche Auswirkungen der Handelsprivilegien, die man Schweden und der Hanse gewährt hat? Oder ist es noch zu früh das zu beurteilen, weil die Schifffahrtssaison noch nicht so lange läuft?

    Und dann meine obligatorische Frage zu den Nowgoroder Rus. Der Bund finanziert immerhin die gemeinsame Flotte, welche die Handelswege schützt und die sich das Fürstentum ansonsten gar nicht mehr leisten könnte. Steht man den Nowgoroder Rus in Reval positiv gegenüber? Oder überwiegen die Revanche-Gedanken gegenüber Riga und Wolchow?
    Ich könnt singen vor Freude, wenn das nicht die Tiger anlocken würde.

  12. #237
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    Zarina antwortet dem Legaten leider bloß mit Allgemeinplätzen. In Gesprächen mit einigen Leuten aus der Stadt wird aber deutlich, dass es auch eine gewisse Kritik an den Sonderrechten vor allem für die Hanse gibt. Reval ist übrigens die einzige wirklich große Stadt in diesem Fürstentum, aber es gibt auch noch einige kleinere Kommunen mit guten Häfen und starken Mauern. In die Region wurde jahrzehntelang stark investiert, und die Handelswege durch das alte (Narwa einschließende) Khanat Nowgorod haben die Entwicklung noch verstärkt. Wie in vielen mongolischen Handelsstädten gibt es auch in Reval alle möglichen Religionen, das Christentum hat aber anscheinend eine dominante Position, und Zarina geht angeblich auch selbst regelmäßig zur Messe. Der Legat sah im Stadtschloss, wo er untergebracht wurde, eine recht schöne Kapelle, selbst wenn er seine eigenen Gottesdienste immer bei verschiedenen Konventen mitfeierte.

  13. #238
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    Die Auswirkungen der Privilegien haben mich zugegebenermassen auch deshalb interessiert, weil die Heilige Liga da ja auch noch in Verhandlungen steckt. Da ist ein Testlabor neben Ägypten vielleicht ganz aufschlussreich. Aber ich nehme an, wenn die Privilegien für die Hanse in der Stadt für zu grossen Unmut sorgen, wird man davor sicher auch in der Chronik früh genug hören.

    Imatra also, endlich mal wieder einen Ort, wo man sich freut den päpstlichen Gesandten zu sehen. Das Fürstentum dürfte ja sowohl wirtschaftlich als auch militärisch das weitaus unbedeutendste der Rus sein, richtig? Gibt es neben der Residenz Imatra überhaupt bedeutende Städte in dem Fürstentum? Wyborg und Korela vielleicht noch. Befindet sich Turku schon im schwedisch kontrollierten Teil?

    In Sachen Religion dürfte insbesondere das Hinterland von Finnland und Karelien ja noch weitgehend heidnisch sein, auch wenn die Johanniter da vermutlich ein wenig missioniert haben. Und die Unbeliebtheit der Schweden lässt das Christentum im Vergleich hoffentlich ganz attraktiv erscheinen.

    Hat die junge Fürstin eine nennenswerte Hausmacht aufbauen können, auf die sich ihre Herrschaft stützt? Oder wie sieht die politische Situation in dem Land aus? Dass noch kein echter Fürstenhof eingerichtet wurde, deutet ja entweder auf mangelnde Mittel oder mangelnde Unterstützung der lokalen Machthaber hin. Die Johanniter dürften hinter ihr stehen, schon allein weil ein unabhängiges Fürstentum wohl am ehesten ihre Macht sichert.

    Und ist Ashina eigentlich noch immer die Erbin von Wolchow oder war das nur ein Arrangement, das man für den möglichen Tod Sharinas nach dem Mordanschlag getroffen hatte?

    Jedenfalls, wenn es irgendwelche Möglichkeiten gibt die Herrschaft der Fürstin zu sichern oder sie sonst irgendwie zu unterstützen, soll man ihr im Gespräch den Beistand des Heiligen Stuhls zusichern. Man wäre für Anliegen und Vorschläge offen.
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  14. #239
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    Wyborg ist glaube ich eine schwedische Gründung, aber so weit reicht das Fürstentum ohnehin nicht nach Südosten. Es ist eher der finnische Teil und der äußerste Norden des früheren Khanats in Karelien. Dein Legat berichtet, dass die Stadt keinen ärmlichen Eindruck mache, offenbar ist sie ein wichtiger Umschlagsplatz für Pelz, Fleisch und Holz. Nowgorod hat dort offenbar stark investiert, seit man in Finnland zusätzliche Vasallen in die eigene Schutzherrschaft aufnahm. Das sind dann die Gebiete westlich von Uusima bis zur schwedischen Grenze (die schwedische Region ist um Turku herum). In Uusima sind auch die Johanniter stationiert, aber bis auf das Gebiet Nowgorods haben sie sich noch nicht vorgearbeitet. Vor allem die freien Stämme können mit dem christlichen Glauben nur wenig anfangen, genauso wie mit dem schwedischen Heidentum. Ihre Götter sind in aller Regel stammesgebunden. Dazu kommt, dass die Vasallen im Augenblick sehr unsicher sind; sie haben sich dem mächtigen Khan von Nowgorod unterworfen, weil Schweden nach Osten vorrückte, Tribut verlangte und die Einheimischen zugunsten schwedischer Siedler vertrieb. Sie hoffen natürlich, dass das neue Fürstentum genügend Rückhalt bei den anderen Nachfolgereichen und der Rus als Bund hat, um sie weiterhin zu schützen. Sie könnten sonst dazu neigen, einen anderen Schutzherrn zu suchen.

    Der Legat hat den Eindruck, dass Ashina mit alldem völlig überfordert ist. Sie ist das Nesthäkchen gewesen und kam vier Jahre nach ihrer nächstälteren Schwester Mhulan zur Welt, und Surgot hat sie immer besonders verwöhnt. Anders als Mhulan mit ihrem einheimischen Ehemann kennt sie die Region kaum und hat praktisch keine Unterstützung. Im Grunde hockt die 18jährige anscheinend einfach als Galionsfigur im Rathaus, ohne irgendetwas bewegen zu können. Die ganze Region ist auf Nowgorod und Narwa hin ausgerichtet, wo man die Waren aus dem Inneren Finnlands absetzt und sich mit Lusuxgütern aus dem Süden und Osten und mit Nahrung eindeckt. Dieses Fürstentum hat also anders als die meisten anderen keine eigene Führungsschicht, die sich als Gruppe empfinden würde und auch keine eigene Tradition.

    Da die Fürstentümer nach dem Friedensvertrag nur mit Zustimmung des Großkhans vererbt werden dürfen, ist Ashina auch nicht mehr Erbin Wolchows. Der Legat berichtet, dass sie ihm fast um den Hals fiel, als er ihr die Unterstützung des Heiligen Stuhls anbot. Er wusste nur nicht so recht, wie er ihr konkret helfen kann. Sie bräuchte wohl erst einmal eine eigene Machtbasis und vielleicht zusätzliche Berater.

  15. #240
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    Was den Schutz der finnischen Vasallen und eine Machtbasis angeht, kann man Ashina sicher schon mal ganz direkt helfen, indem man die Johanniter beizieht. Die haben Besitzungen vor Ort und können schnell reagieren, ausserdem hat der Grossmeister schon zugesagt, dass er die Söldnertruppen weiter im Land lassen würde, wenn es die Sicherheitslage erfordert. Ich weiss nicht wie deren Ansehen bei den finnischen Stämmen ist, man will ja schliesslich nicht den Eindruck erwecken, hier sei eine feindliche Übernahme durch den Orden im Gange. Aber wenn die Ordensritter die Sicherheit gegen die schwedische Expansion garantieren, sollte das ja auch in ihrem Sinne sein.

    Verstehe ich es richtig, dass man Ashina also praktisch ohne jedwede Unterstützung aus Nowgorod losgeschickt hat, wenn man mal von ihrer Eskorte absieht? Berater kann ich ihr selbstverständlich zur Seite stellen, ich nehme an es wird im russischen Klerus und auch hier in Rom bei der Kurie einige Leute geben, die sich in Karelien und Finnland auskennen. Gibt es vielleicht sogar einen Bischof in Imatra? Man soll auf jeden Fall arrangieren, dass so rasch als möglich einige Ratgeber nach Imatra aufbrechen.

    Vielleicht wäre auch zu überlegen, ob Ashina eine Heirat mit einem der lokalen Machthaber in Betracht ziehen würde, was ihrer Schwester in Twer ja viel Rückhalt verschafft hat. Auch wenn es keine homogene Führungsschicht gibt, gehe ich schon davon aus, dass es solche ansässigen Herrscher geben dürfte.

    Wäre es denkbar eine Ständeversammlung für das Fürstentum zu bilden, um so die hiesigen Herrscher einzubinden?
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